Friedrich-Schiller-Universität Jena

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 Präsentation transkript:

Friedrich-Schiller-Universität Jena Spezielle Fragestellung der Allgemeinen Psychologie SS 09 Gerhard Reese Referenten: Anna Polinski, Livia Schienbein, Anna-Maria Krüger Lässt sich eine „autoritäre Einstellung“ aktivieren bzw. deaktivieren und wie wirkt sich dies auf Umweltverhalten aus?

Gliederung: 1. Autorität und Umwelt 1.1 Definition und theoretischer Hintergrund 1.2 Studie 1 1.3 Resultate und Schlussfolgerungen 2. Überwindung von starren Denkmustern 2.1 Definition und theoretischer Hintergrund 2.2 Studie 2 2.3 Resultate und Schlussfolgerungen 3. Zusammenführung: autoritäre Einstellung mittels „priming“ (de)aktivieren 4. Diskussion/ Interaktion

Autoritärer Charakter Umweltaktivist 1.1 Definition und theoretischer Hintergrund Autoritärer Charakter Umweltaktivist Verantwortlichkeitsgefühl Koexistenz mit Natur extrovertiert Konventionalität unterwürfig gegenüber Autoritäten aggressiv gegenüber Unter- legenen ► Selbsterhöhung „Pro Wachstum“ → Stereotypisiertes Denken

1.2 Studie 1 Grundlage: Bau eines Kraftwerkes an Penobscot River in Maine Hypothese: Autoritäre Persönlichkeiten sind weniger umweltfreundlich. ► Feldstudie mit 2 natürlich vorfindbaren Gruppen (STOP + GO) ► Fragebogen mit 5-stufigen Items

1.3 Resultate und Schlussfolgerungen negative Korrelation ( -0,51) zwischen Autoritarismus und Umweltbewusstsein ► Umweltaktivisten sind weniger autoritär, aber: kein Rückschluss von Autorität auf Umweltfeindlichkeit möglich aber: - 2 polarisierte Gruppen ► Anlass für 2. Studie

1.3 Resultate und Schlussfolgerungen Politische Autoritäten nur Lippenbekenntnisse zur Umwelt Verbindung: Autorität ↔ Konservatismus Gesellschaft auf Wachstum ausgerichtet Zukunft: Umweltinteresse nimmt zu ► Aufbruch autoritärer Denkmuster

2.1 Definition und theoretischer Hintergrund Stereotyp: starre Vorstellungen bzgl. Verhalten, Eigenschaften von Personen oder Gruppen Stereotyp-Aktivierung : - automatisierter, nicht intentionaler Prozess - Training, Motivation, Unterdrückung ► nur teilweise Deaktivierung - Annahme: Priming („think different“) ► generelle Überwindung Kreativität: konventionelle Denkmuster umgehen, um Aktivierung der typischen Assoziationen zu vermeiden

2.2 Studie 2 Hypothese: Die Aktivierung der Denkweise („think different“) durch „Kreativitätspriming“ kann der automatischen Aktivierung von Stereotypen generell entgegenwirken. ► Laborexperiment, Stichprobe: Jenaer Studenten ► manipulierte Fragebögen, lexical-decision task (Bilder, Wörter) ► Design: EA AA Stereotyp + Kontrolle - Kontrolle kreativ nachdenklich AA EA Stereotyp + Kontrolle - Kontrolle

2.3 Resultate und Schlussfolgerungen nach Bildern von Afro- Amerikanern langsamere Reaktion bei auf Kreativität „geprimten“ Studenten ► 2. Studie mit Worten und Kontrollgruppe ohne „priming“ F-Wert: 3.22; p-Wert: 0.049

2.3 Resultate und Schlussfolgerungen ►► Aktivierung von Assoziationen konnte durch kreatives Gedankengut verringert werden mögliche Erklärungen: - Kreativität löst Hemmungsprozesse aus - vergleichbares Gedankengut könnte ähnlichen Effekt haben Kritik: - wenig externe Validität ► im Alltag umsetzbar?

3. Zusammenführung Stereotypen/ starre Denkmuster können durch Kreativität überwunden werden ► auch autoritäre Einstellungen könnten überwunden werden, so dass man offener für Umweltprobleme ist

4. Diskussion / Interaktion Warum ist es wichtig stereotypische Denkmuster anzuzweifeln? Nennt Beispiele aus dem Alltag! Welche Konsequenzen könnten entstehen, wenn man im Alltag festgefahrenes/ stereotypisiertes Denken aufbrechen würde? „Der Himmel ist dort, wo die Briten die Polizisten sind, die Franzosen die Köche, die Deutschen die Mechaniker, die Italiener die Liebhaber und organisiert wird alles von den Schweizern. Die Hölle ist dort, wo die Briten die Köche sind, die Franzosen die Mechaniker, die Schweizer die Liebhaber, die Deutschen die Polizisten und organisiert wird alles von den Italienern.“ Kurt Tucholsky

4. Quellen 1.) Authoritarianism and Attitudes Toward the Environment, P. Wesley Schultz and William F. Stone, erschienen in: Environment and Behavior, 1994 2.) Don’t stereotype, think different! Overcoming automatic stereotype activation by mindset priming, Kai Sassenberg, Gordon B. Moskowitz, erschienen in: Journal of Experimental Social Psychology, Nr.41, 2005

Danke für die Aufmerksamkeit!