Lesestrategien im kompetenzorientierten Literaturunterricht

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Kulturtransfer und Translation Einige Begriffe – Einige Anwendungen
Advertisements

Mit Power Punktgenau Präsentieren = P3
„Wer Eigenverantwortung und Selbstständigkeit will, muss sie gewähren
Workshop 2: Didaktisierte Lesetexte
Literarische Texte erschließen Kurzprosa
Arbeitszufriedenheit und Emotionsregulation - Emotionen, Regulation und Leistung Referent: Jens Möller.
Institut für Völkerkunde, Universität zu Köln Einführungsseminar WS 2004/05 Lioba Lenhart Hinweise zur Klausur.
Aufgaben Sie haben ein Assoziogramm als Beispiel vorliegen.
ETEP Entwicklungstherapie / Entwicklungspädagogik =
Selbstgesteuertes Lernen und Arbeiten Soziale Kompetenzen Zielbewusstes Handeln Aktive Orientierung Wahrnehmung neuer Situationen als Herausforderungen.
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Herzlich Willkommen zum Seminar
-> Sprachpsychologie -> Blickbewegungen
Einführendes Sprachpsychologie.
Mehrsprachigkeit aus psycholinguistischer Sicht
Das Gegenteil von oben Oliver Uschmann.
Verlesungen.
Prof. Dr. Gerhard Schmidt pres. by H.-J. Steffens Software Engineering SS 2009Folie 1 Objektmodellierung Objekte und Klassen Ein Objekt ist ein Exemplar.
Der erste Schritt in die richtige Richtung
Der Spracherwerb des Kindes
Offsite –Optimierung bzw. wo Sie noch gefunden werden
Jette von Holst-Pedersen, Oktober, 2013
Erstellt von: Manuela, Marc und Midhat im Rahmen des MMF_3 Kurses.
Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss
Wissenswertes zum Lesen und Lesen lernen sowie praktische
Leistungskurs Deutsch
Entwicklung und Beurteilung rezeptiver Kompetenzen
Wir haben in Gruppen gearbeitet…
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe
Nehm dir Zeit, um die Botschaft zu lesen.
Schulcurriculum „Englisch“
Wie kommen nun die Wörter in das Langzeit-Gedächtnis?
Theoretischer Hintergrund Systematische Wortschatzarbeit –
Unterrichtsbesuche bei …. Sichtweise eines Praktikers
Leistungskurs Deutsch
Kernlehrmittel Jugend+Sport
Definition Im Sprach- und Literaturunterricht der Schule bezeichnet Lektüre in der Regel die Primärtexte (d.h. Erzählungen, Novellen, Dramentexte), die.
Orientierungsveranstaltung: Grundlagen der Profession   Schwerpunkt Dozent: Anja Steinhaus Anja.Steinhaus.Uni.de Freitag: R09 T05 D33.
Schriftliche Kommunikation
Leseförderung: Gliederung
Der Leseprozess.
Literarisches Lernen in der Grundschule
Entwicklungsspezifische Unterschiede im Textverstehen
Literarische Gespräche führen
Was sind Lesestrategien?
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
Literarische Gespräche führen
Bestrafung und Löschung
Was ist Literatur?.
Rechtschreibung erforschen
Die sprachliche Gestaltung eines literarischen Textes aufmerksam wahrnehmen.
Aufbau von phonologischem Bewusstsein
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Einige Kinder fädeln zur Zeit sehr.
Textproduktion
Grammatik und Motivation – ein Widerspruch? Wilfried Krenn
1 Prof. Dr. med. Silke Heimes Blog: Biographisches und therapeutisches Schreiben unter Einbezug spiritueller.
Fachtagung der Bundesvereinigung Lebenshilfe: Migration und Behinderung: Zugangsbarrieren erkennen – Teilhabe ermöglichen 29.–30. September 2015 in Berlin.
fachliche Kompetenzen
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 15.09– Jedes Kind wird von der Fachkraft darin.
Dr. Matthias ThiesZPG IV - Bildungsplan 2016, Deutsch Bildungsplan 2016 Einführung.
Das strukturierte Mitarbeitendengespräch mit Vereinbarungen für die Zukunft.
Der Subjektorientierte Bildungsansatz der Jugendarbeit Neue Anregungen für Globales Lernen in der Freizeit.
Julia Hartanto & Katrin Luz Wintersemester 2012/ Allgemeine II Seminar – Selbstkontrolle Selbstkontrolle und Sport.
Lesen & Schreiben Aufgabenkultur & Leistungsermittlung Rechtenthal 16./17. März 2015 Tel.:
Vo#1:Semantik als Wissenschaft Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska.
„Das ist aber schon lange her..“ Wochenrückblick vom Nach den ersten Proben vergangener Wochen übten die Elfen fleißig weiter. Es stellte.
Ι. Die rezeptiven Fertigkeiten Lesen u. Hören Teil A: LESEN
Kernlehrmittel Jugend+Sport
Spracherziehung Förderung in der deutschen Sprache als Aufgabe des Unterrichts in allen Fächern.
 Präsentation transkript:

Lesestrategien im kompetenzorientierten Literaturunterricht

Was Sie in diesem Seminar erwartet 17.10. Leseprozess 24.10. Was sind Lesestrategien? 31.10. Was ist Vorstellungsbildung und wie kann diese im Literaturunterricht aktiviert werden 7.11. Identifikatorische Annäherung an einen literarischen Text 14.11. Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen 21.11. Sprachliche Gestaltung eines literarischen Textes aufmerksam wahrnehmen 28.11. Literarische Gespräche führen

Was ich in diesem Seminar von Ihnen erwarte aktive Mitarbeit Pünktlichkeit und regelmäßige Teilnahme Seminarunterlagen aus dem Netz herunterladen und zuverlässig zum Seminar mitbringen Gestaltung einer Seminarsitzung Verfassen einer Seminararbeit („klassische“ Hausarbeit oder ein ausführlicher Stundenentwurf) Abgabe: spätestens 31. März 2007

Der Leseprozess Lesen ist komplexer Vorgang, der hohe Anforderungen an den Leser stellt Lesen eine kognitive Herausforderung aber auch Faktoren wie Motivation, Imagination, die durch den Leseprozess hervorgerufenen Emotionen und situative Bedingungen beeinflussen den Leseprozess

Die eigene Lesebiographie reflektieren Schildern Sie ein besonders angenehmes Lektüreerlebnis. Schildern Sie eine Situation, in der Lesen eine unangenehme Pflicht für Sie war! Beziehen Sie sich dabei bitte auf das Lesen literarischer Texte! Zeit: ca. 10 Minuten

Einflussfaktoren literarischer Verstehensprozesse Tauschen Sie sich nun über Ihre Erfahrungen in der Gruppe aus! Halten Sie die Einflussfaktoren literarischer Verstehensprozesse auf einer Folie fest. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Plenum. Zeit: 10 Minuten

Operationen eines gezielten Leseprozesses Ein gezielter Leseprozess umfasst verschiedene Operationen, die textintern (auf der Wort-, Satz- und Textebene) und textüberschreitend angelegt sind Lesen kann als bottom-up und als top-down Prozess erfolgen

Syntaktisch-semantische Bedeutungszuschreibung lexikalischer Zugriff auf das Gelesene: Buchstaben und Wörter werden entschlüsselt und Bedeutungen zugeordnet und zu größeren Informationseinheiten zusammengefügt der verfügbare Wortschatz beeinflusst den Leseprozess Der Zugriff auf Vorwissen erfolgt nicht nur kognitiv, es gibt auch imaginativ und emotional aktivierbare Wissensbestände

Lokale und globale Kohärenzbildung die bereits entschlüsselten Informationseinheiten werden textintern oder textüberschreitend in einen größeren Sinnzusammenhang gestellt textinterne Verknüpfungen werden auf der Basis von grammatischen und syntaktischen Strukturen hergestellt

Lokale und globale Kohärenzbildung Literarische Texte enthalten jedoch immer auch Leerstellen Diese müssen durch aktive Konstruktionstätigkeiten und Schlussfolgerungen vom Leser gefüllt werden Schlussfolgerungen werden durch textüberschreitende Verknüpfungen mit Weltwissen gezogen

Judith Herrmann: Sommerhaus, später Stein fand das Haus im Winter. Er rief mich in den ersten Dezembertagen an und sagte „Hallo“, und schwieg. Ich schwieg auch. Er sagte: „Hier ist Stein“, ich sagte „ich weiß“ …

Erstellen eines mentalen Modells Die einzelnen Informationen des Textes werden zu einem Gesamtbild verdichtet Der Aufbau eines mentalen Modells ist allerdings auch beeinflusst von der Leseerwartung, dem Leseziel und dem Vorwissen des Lesers. das mentale Modell enthält Informationen über alle Mitspieler, Handlungsorte, den Handlungsverlauf, die Personenkonstellationen und auch die Handlungsintention der Figuren

Erstellen eines mentalen Modells Der Aufbau eines mentalen Modells beinhaltet auch das Bewerten des Gelesenen Der Leser setzt das Gelesene in Beziehung zu eigenen Erfahrungen und Wertmaßstäben Auch das Lebensalter der Leser beeinflusst die Bewertung eines Textes. Jüngere Leser orientieren sich häufig an eigene Erfahrungen und normierten Wertmaßstäben. Erst mit zunehmendem Alter werden die Beurteilungskriterien differenzierter

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bis nächste Woche!