Referenten: Marlen Geier Christine List Schulbuchvergleich Referenten: Marlen Geier Christine List
„Die meisten Schulbücher von heute sehen so aus, als wenn sie an einem Tage verfasst worden wären, und zwar aus den Büchern, die am Tage zuvor gelesen worden sind.“ (aus Chamfort, Sebastian Rock Nicola: Maximes pensées, charactères et anecdotes.In: Die franz. Moralisten. 1776 )
Zitat von Chamfort trifft Aussagen über den Zustand von Schulbüchern: Sind diese durch veraltete Inhalte, mangelnde Ausgewogenheit und unzureichende didaktisch-methodische Aufbereitung gekennzeichnet?
Warum beeinflusst das Schulbuch den Unterricht in so hohem Maße? positiv konkreter Leitfaden Konstanz in Klassenstufen Informationsquelle für Eltern negativ verführt dazu, den Lernstoff seitenweise abzuhandeln begünstigt uniform-mechanische Abläufe Abgabe der Verantwortung für den Unterricht an das Schulbuch verleitet dazu, sich präparierten Lernstoff nur einzuprägen
Hauptkritikpunkte des Mathematikunterrichts Stofffülle auf Kosten eines verstehensorientierten MU mangelnde Übertragbarkeit und Anwendbarkeit der Schulmathematik Haben Sie ähnliche schulische Erfahrungen gemacht? Was könnte daraus für die Rolle und Gestaltung von Mathematiklehrbüchern folgen?
Untersuchungsschwerpunkte Allgemeine Zielsetzung / theoretischer Hintergrund formale/äußere Aspekte Formale Einordnung Äußere Aufmachung – Motivation Weltanschauliche Position? Welches gesellschaftliches Grundverständnis vermittelt? Transparenz für den Schüler Einflüsse von Interessengruppen? Werden Übergänge in andere Schulstufen oder Schulformen zugelassen?
Untersuchungsschwerpunkte Methodischer Einsatz In welchen Unterrichtsphasen kann Lehrbuch verwendet werden? Arbeitsformen Didaktische Konzeption Lernziele Wissenschaftlichkeit Reduktionsproblem – Sachgerechtigkeit Anschaulichkeit Erfolgssicherung
Untersuchungsschwerpunkte Inhaltliche Aspekte Wiederspieglung der allg. Forderungen des Rahmenplans Auswahl und Strukturierung Historische Dimension? Ausgewogenheit der Inhalte Informationswert der Inhalte Innere Strukturierung der Inhalte
Zusammenfassung Schulbuch als Mittel zum Zweck Gemeinsame Gestaltung des Unterrichts von Lehrern und Schülern (nicht vom Schulbuch) Kein Ablaufplan für gesamtes Schuljahr Die Beurteilung eines Buches durch den Lehrer hängt von seinen Leitvorstellungen, die sich aus seiner Erfahrung ergeben haben, ab. Der Kriterienkatalog versteht sich als Leitfaden. Jeder Lehrer wählt die Kriterien aus, die er für das Lehrbuch/seinen Unterricht für wichtig und sinnvoll hält.
Es geht nicht nur darum, wie ein Lehrwerk inhaltlich-methodisch aufgebaut ist und wie es gestaltet wurde, sondern auch darum, wie die Lehrkraft es einsetzt. Das beste Mathematikbuch nützt nichts ohne einen guten Lehrer.