Nichts zu verbergen? Ein paar Gegenargumente Ralf Bendrath
Gegenargument 1: Aber andere wollen vielleicht etwas verbergen
informationelle Selbstbestimmung
sichtbarunsichtbar Belohnung AufmerksamkeitRuhe Strafe PrangerEinsamkeit
Gegenargument 2: Die gesellschaftliche Bedeutung des Geheimnisses
Rollen sind kontextabhängig
Datenschutz sichert kontextuelle Integrität - räumlich und zeitlich
Diese Daten sind haltbar bis
Gegenargument 3: Verhinderung digitaler Diskriminierung
Profile und Personen
“Dataveillance” und “Social Sorting”
EU-Richtlinie 46/1995, Art. 15,1: “Die Mitgliedsstaaten räumen jeder Person das Recht ein, keiner für sie rechtliche Folgen nach sich ziehenden und keiner sie erheblich beeinträchtigenden Entscheidung unterworfen zu werden, die ausschließlich aufgrund einer automatisierten Verarbeitung von Daten zum Zwecke der Bewertung einzelner Aspekte ihrer Person ergeht, beispielsweise ihrer beruflichen Leistungsfähigkeit, ihrer Kreditwürdigkeit, ihrer Zuverlässigkeit oder ihres Verhaltens.”
Gegenargument 4: Überwachung und Asymmetrie
Wer hat hier eigentlich etwas zu verbergen?
Demokratische Frage Misstrauen gegenüber dem Staat: „Freiheit“ Misstrauen gegenüber den Bürgern: „Sicherheit“
Gegenargument 5: Institutionen, Infrastrukturen und das Vorsorgeprinzip
Nichts zu befürchten? Wirklich?
“Wie können wir unsere politischen Einrichtungen so aufbauen, dass auch unfähige und unredliche Machthaber keinen großen Schaden anrichten können?” Karl Popper
“Wie können wir unsere technischen Infrastrukturen so aufbauen, dass unfähige und unredliche Machthaber damit keinen großen Schaden anrichten können?” Ralf Bendrath