Referenten: Marco Filkorn, David Meder, Marisa Przyrembel 2. Februar 2007 TV-Konsum und die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenzen im frühen Grundschulalter.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
T - Test Prüfung des Mittelwerteunterschieds bei abhängigen und unabhängigen Stichproben.
Advertisements

Tutorat Statistik II im SS 09 Mediator- & Moderatoranalyse
Quantitative Methoden 3
Macht und Motivation II
Gerhard Vowe & Marco Dohle
Thema der Stunde I. Einführung in die Varianzanalyse:
Einfaktorielle Varianzanalyse
Die Varianzanalyse Jonathan Harrington.
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2005 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-24.
Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft.
Ein frohes und erfolgreiches Jahr
Anwendungsseminar: Kausale Modellbildung
Evaluation einer Chemotherapie-Studie: Geriatrische Onkologie – Der alte Tumorpatient Entwicklung von Kriterien für Behandlungsentscheidungen Iris Bartenstein.
Hypothesen testen: Grundidee
Institutionelle Infrastruktur und allgemeine Charakteristika von Sozialstatistiken II Die Zuverlässigkeit retrospektiv erhobener Lebensverlaufsdaten Analysen.
Einfluss von „Beschulung“ auf Intelligenz
Alexander Füller und Burkard Glaab1 The Hamburg Short Psychotherapy Comparison Experiment (Meyer et al. 1981) Ein Wirksamkeitsvergleich von zeitlich begrenzter.
Latente Variablen – Kennwerte zur Beurteilung von Modellen
Statistiktutorat: Datenkontrolle
Fragen Was wird mit der Alphafehler-Kumulierung bzw. –inflation bezeichnet? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei einer Untersuchung mit 4 Gruppen einen.
Examing Cultivation From a Psychological Perspective. W
Martina Littich, Florian Hottner, Dariusz Kuzara Three Strategies for Elaborating the Cultivation Hypothesis Potter(1988)
Tutorium
Unser letztes Tutorium
Tutorium
Unser siebentes Tutorium
Unser zehntes Tutorium Materialien unter:
Tutorium Aufgabe 1 Informationen in Designmatrix in: - Darin sind die Prädiktoren enthalten - Aber sagt uns noch mehr! Untersuchungsdesign darin.
Dummy-Variablen Gleicher Lohn bei gleicher Qualifikation: Frauen verdienen im Durchschnitt zwar weniger als Männer, aber ist die Ursache dafür in der Diskriminierung.
Multikollinearität Wann spricht man von Multikollinearität?
Varianzanalyse IV: Messwiederholung
Vergleich der 3 Arten des t-Tests Testergebnisse berichten
Zusammenfassung von Martin Riesen (2013) - Entwurf
Varianzanalyse mit Messwiederholungen
Risk Sharing within EMU Kamil Flieger Betreuer: Prof. Johann Scharler.
Kann man Originalität trainieren ?
Modul Statistische Datenanalyse
SStotal SStotal SStreat SSerror SStreat SSerror Biomasse (g) wenig
Silvia Schlagnitweit Betreuer: a. Univ.-Prof. Dr. Franz Hackl
Empirische Softwaretechnik
Vorschlag zur Abfassung einer PPT-Präsentation des Planungsreferats
Bedingungen für Experimente nach Huber
Comparative Adjectives Compare the two items shown with the adjectives given. Beispiel: vs. der Maulwurf ein Stein Provided by deutschdrang.com klug /
Evaluation der Präsentation der Ergebnisse. Fokus der Evaluation Sprach- und Spielnachmittage > an der Rodatal- Schule und an der GS „An der Saale“ Kinder.
Universität Karlsruhe (TH) Forschungsuniversität · gegründet 1825 Lehrstuhl für Programmiersysteme Fakultät für Informatik 1 Anforderungen und Probleme.
Varianzanalyse Teststatistik: F – Test -> vergleich zweier Varianzen -> Grundlage der Varianzanalyse Welche „Varianzen“ werden miteinander verglichen?
Soziale Urteilsbildung Lozo, Soziale Urteilsbildung, AE Sozialpsychologie, SS 2004 Laienhafte Inferenzstrategien oder „the intuitive psychologist“ 2: Urteilsheuristiken.
Soziale Identität und Stress
Sozial-kognitive Lerntheorie nach Bandura
Waldzus, S., Mummendey, A., & Wenzel, M. (2005)
Group Decision Making in Hidden Profile Situations
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Die einfache/multiple lineare Regression
Der Binomialtest Man habe einen wahren Anteil P. Kann man aufgrund von p sagen, daß in der Population tatsächlich der Anteil P zugrunde liegt? [Beispiele]
C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt1 Methodeneffekte als individuelle kausale Effekte Existentielle Schuld. Primärdatensatz der Längsschnitterhebung Leo.
Übung zur Vorlesung Theorien Psychometrischer Tests I
Evidence for Conditional Sex Differences in Emotional but Not in Sexual Jealousy at the Automatic Level of Cognitive Processing L. Penke and J.B. Asendorpf.
Thema der Stunde I. Die Form der Stichprobenkennwerteverteilung
1 Analyse konstruierter Daten … mit EffectLite Ref.: Marie Grahl, Victoria Paul, Katja Peilke.
Sozialpsychologie - Vertiefung im SS 2011 Willkommen zur Theoretischen und Empirischen Vertiefung im Fach Sozialpsychologie! Meine Kontaktdaten: Dr. Nicole.
“A Need-Based Model of Reconciliation: Satisfying the Differential Emotional Needs of Victim and Perpetrator as a Key to Promoting Reconciliation” Shnabel,
Übung zur Vorlesung Theorien Psychometrischer Tests I Ulf Kröhne Norman Rose Session 8.
Die klassischen Methoden der historisch-vergleichenden Forschung Universität Zürich Soziologisches Institut Seminar: Methoden des internationalen Vergleichs.
QUEST-Meeting, 14. Dez. 2007, Offenbach Parametrisierung der Verdunstung in einem 2-Momenten-Schema Axel Seifert Deutscher Wetterdienst, Offenbach Geschäftsbereich.
PARTNERWAHL BEI JUGENDLICHEN Elke Lukas, Lüthi Dominic, Krämer Maja und Schreier Julian Eine qualitative Untersuchung einer 9. Klasse.
Identifying the effects of gendered language on economic behavior
Die Varianzanalyse Jonathan Harrington library(ggplot2) library(ez)
Die Varianzanalyse Jonathan Harrington library(lattice) library(ez)
Stereotypes as Energy-Saving Devices
Die Varianzanalyse Jonathan Harrington library(ggplot2) library(dplyr)
 Präsentation transkript:

Referenten: Marco Filkorn, David Meder, Marisa Przyrembel 2. Februar 2007 TV-Konsum und die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenzen im frühen Grundschulalter – eine Sekundäranalyse kausaler Effekte mit EffectLite M. Ennemoser et al., 2003

Gliederung 1. Vorstellung der Studie 2. Unsere Analyse 3. Interpretation der Outputs 4. Diskussion: 1. ursprüngliche Studie vs. Replikation 2. Probleme

1. Fernsehkonsum und die Entwicklung von Sprach – und Lesekompetenzen im frühen Grundschulalter  Zwei zentrale Fragestellungen & Hypothesen:

1.erhöhter TV-Konsum korrespondiert mit schwächeren Sprach – und Lesekompetenzen 1. Vorstellung der Studie

2. Empirische Überprüfung der SÖS-Mainstreaming- Hypothese 1. Vorstellung der Studie Reduziert hoher Fernsehkonsum Schichtunterschiede in den Leistungsmaßen?

 Methode:  Stichprobe: zwei Kohorten (Vor- und Grundschüler, n=155 und n=157),  Längsschnitt (Messzeitpunkte jeweils Sommer und Winter, 1998 bis 2001),  Einteilung in Vielseher, Normalseher, Wenigseher je nach TV-Konsum in Minuten/Tag 1. Vorstellung der Studie

 Erhobene Variablen:  Intelligenz  SÖS  Konzentration und Selbstregulation  Wortschatz  Sprachentwicklung  Phonologische Bewusstheit  Lesegeschwindigkeit  Leseverständnis 1. Vorstellung der Studie

 Ergebnisse:  Negative Korrelation zwischen SÖS und Ausmaß des TV-Konsums (r= -.33)  Positive Korrelation zwischen SÖS und Sprachkompetenzen (r=.17 bis.43) 1. Vorstellung der Studie

Ältere Kohorte  Ergebnisse:  Verwendete Methode: zweifaktorielle Varianzanalyse (Sehergruppe, SÖS, jeweilige AV)  Haupteffekt der Sehergruppe auf Wortschatz; keine bedeutsamen Unterschiede der Sozialschicht!  allgemeine Sprachentwicklung: Haupteffekte der Sehergruppe, signifikanter Einfluss des SÖS (hohe SÖS-Kinder besser als sowohl mittlere und niedrige SÖS-Kinder, zwischen welchen es keine sig. Unterschiede gab) 1. Vorstellung der Studie

Ältere Kohorte  Ergebnisse:  Lesegeschwindigkeit und –verständnis: Effekt der Sehergruppe in IA mit SÖS  Negativer Effekt eines hohen TV-Konsums nur bei hohem SÖS 1. Vorstellung der Studie

Jüngere Kohorte  Ergebnisse:  Wortschatz: keine bedeutsamen Effekte weder des TV-Konsums noch des SÖS  Allgemeine Sprachentwicklung: sig. Effekt der Sehergruppe als auch des SÖS; IA – unter Vielsehern schneiden Kinder mit hohem SÖS besonders schlecht ab! (Kritik: Zellenbesetzung n=6) 1. Vorstellung der Studie

Jüngere Kohorte  Ergebnisse:  Phonologische Bewusstheit: sig. Effekt des SÖS, moderiert durch Sehergruppe; wieder: Kinder mit hohem TV-Konsum und hohem SÖS tendenziell am schlechtesten 1. Vorstellung der Studie

2. Unsere Analyse  Einfluss des Konsums von Unterhaltungsprogrammen auf phonologisches Bewusstsein  Mainstreaming Effekt von Intelligenz

2. Unsere Analyse  Outcome Variable :  Phonologische Bewusstheit der jungen Kohorte  Wegbereiter für Lesekompetenz  Zwei Messzeitpunkte:  Letztes Kindergartenjahr AMZ_PHON (Sommer 1998)  Erstes Schuljahr BMZ_PHON (Winter 1998/99)  Treatment  TV-Konsum-Unterhaltungsprogramm  negative Korrelation zw. Konsum von Unterhaltungsprogrammen und Leseleistung  Kovariate  Erweiterung der Mainstreaming Hypthese auf Kovariate Intelligenz

2. Unsere Analyse Group variable: TVUCON Groups and and their frequencies: Group Frequency 1 36Wenigseher 2 98Mittelseher (Restgruppe) 3 30Vielseher with Group 1 as control group Groups, by order of analysis: Group Rel.Freq OUTCOME(S): AMZ_PHON BMZ_PHON, treated as manifest COVARIATE(S): IQMID IQHIGH, treated as stochastic manifest (Dummy)

3. Interpretation des Outputs *** Simultaneous tests for all treatment groups and all dependent variables *** ============================================================= Hypothesis Chi-sq DF Prob No average treatment effect: E(g1) =... = E(g2) = No covariate effect in control group: g0 = constant No treatment*covariate interaction: g1,...,g2 = constant ============================================================= Wald test for the hypothesis of no average treatment effect: (P=0.000) 1. Mindestens ein Erwartungswert der g-Funktionen ist verschieden von Null 2. g0 Funktion ist keine Konstante – je nach Ausprägung der Kovariaten unterscheiden sich die Outcome-Mittelwerte in der Kontrollgruppe 3. Mindestens eine Ausprägung der IQ-Variable hat Einfluss auf Ausprägung der Outcomevariable

3. Interpretation des Outputs * Detailed analysis of the average effects* Results for outcome variable 1: AMZ_PHON Group 2 - Control group 1 Effect E(g1) E[PFE 10 (Z)] Std.error Effect/Std.error Effect size Group 3 - Control group 1 Effect E(g2) E[PFE 20 (Z)] Std.error Effect/Std.error Effect size Results for outcome variable 2: BMZ_PHON Group 2 - Control group 1 Effect E(g1) Std.error Effect/Std.error Effect size Group 3 - Control group 1 Effect E(g2) Std.error Effect/Std.error Effect size Woher kommen die Unterschiede zw. den Messzeitpunkten?

3. Interpretation des Outputs * Average effects given a treatment condition * Results for outcome variable 1: AMZ_PHON Group 2 - Control group 1 Effect given treatment: Effect E(g1|X=i) Std.error Effect/Std.error Effect size Group 3 - Control group 1 Effect given treatment: Effect E(g2|X=i) Std.error Effect/Std.error Effect size

3. Interpretation des Outputs Results for outcome variable 2: BMZ_PHON Group 2 - Control group 1 Effect given treatment: Effect E(g1|X=i) Std.error Effect/Std.error Effect size Group 3 - Control group 1 Effect given treatment: Effect E(g2|X=i) Std.error Effect/Std.error Effect size Wenn die Wenigseher viel TV schauen würden, hätten sie ähnliche Effekte wie die Vielseher  Spricht für TV-Konsum als Einflussfaktor

3. Interpretation des Outputs Results for outcome variable 1: AMZ_PHON Intercept function g0: Intercept IQMID IQHIGH Coefficient Std.error Coeff./SE Effect function g1-0: Group 2 - Control group 1 Intercept IQMID IQHIGH Coefficient Std.error Coeff./SE Effect function g2-0: Group 3 - Control group 1 Intercept IQMID IQHIGH Coefficient Std.error Coeff./SE Results for outcome variable 2: BMZ_PHON Intercept function g0: Intercept IQMID IQHIGH Coefficient Std.error Coeff./SE Effect function g1-0: Group 2 - Control group 1 Intercept IQMID IQHIGH Coefficient Std.error Coeff./SE Effect function g2-0: Group 3 - Control group 1 Intercept IQMID IQHIGH Coefficient Std.error Coeff./SE

3. Interpretation des Outputs Intercept function g0: Intercept IQMID IQHIGH Coefficient Std.error Coeff./SE Effect function g1-0: Group 2 - Control group 1 Intercept IQMID IQHIGH Coefficient Std.error Coeff./SE E(YIX=1,Z=2) für „Mittelseher“ mit hohem IQ = -0, , , ,052 = 0,411

3. Interpretation des Outputs No covariate effect in control group: g0 = constant No treatment*covariate interaction: g1-0,...,g2-0 = constant

3. Interpretation des Outputs Unkonfundiertheit Vergleich Mittelwert vs. adjustierter Mittelwert für IQ als Kovariate: Group Outcome Mean Std.dev. Adj.mean SE(Adj.mean) 1 AMZ_PHON BMZ_PHON AMZ_PHON BMZ_PHON AMZ_PHON BMZ_PHON Falsifizierung Unkonfundiertheit: 0,155 – 1,96*0,688/√36 = -0,07  adjustierter Mittelwert 0,080 liegt innerhalb des Konfidenzintervalls  Unkonfundiertheit

3. Interpretation des Outputs Es ist nicht alles Gold was glänzt Treatmentregression konfundiert mit SES  Ergebnisse nicht kausal interpretierbar Ergebnisse mit Kovariaten SES und IQ ======================================================================== Hypothesis Chi-sq DF Prob No average treatment effect: E(g1-0) =... = E(g2-0) = No covariate effect in control group: g0 = constant No treatment*covariate interaction: g1-0,...,g2-0 = constant ========================================================================

4. Diskussion Fazit Haupteffekt von Fernsehkonsum auf Lesefähigkeiten bestätigt – kausal? Mainstreaming-Hypothese nur in Subtests bestätigt

4. Diskussion Probleme Stichprobengröße Standardfehler nebulöse Variablen Kategorie Vielseher Messzeitpunkt als Kovariate? Weitere Kovariaten: Entwicklungs- und Beschulungseffekte Geschlecht Konzentrationsfähigkeit …

Besten Dank für die Aufmerksamkeit!