IB+IA Anfänger Structura limbii Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria Ratcu.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
2. Das Wort 2.3 Wortbildung: a) Grundbegriffe
Advertisements

Vorlesung Compilertechnik Sommersemester 2008
Abstrakte Klassen Basisklassen sollten in der Regel sehr allgemein sein. Oft ist es nicht notwendig, dass Objekte dieser generellen Basisklassen angelegt.
Anfragesprachen – Dipl. Ing. Ulrich Borchert / FH Merseburg1/4 Manuelle Verfahren Klassifizierung Hier werden Dokumente in ein fest vorgegebenes System.
HTML - Eine erste Annäherung
Grundkurs Linguistik Programm der Vorlesung Oktober
Grundbegriffe der Morphologie
Lexikalische Morphologie
Grammatik als Deduktionssystem
2. Textkriterien Ulrich Mehlem WS 2008 / 2009
Was ist Lemmatisierung und wie wird sie maschinell durchgeführt?
Optimierung von Volltextindices
Optimierung von Volltextindices
Mehrsprachigkeit aus psycholinguistischer Sicht
IMSLex – ein NLP Lexikon
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Formatvorlage des Untertitelmasters durch Klicken bearbeiten Die formalen Sprachen bei ETAP Teil II.
Wortarten und Morphologie im Deutschen
Grammatik: Satzbau und Wortbildung
Leitsymptome der Broca – Aphasie, insbesondere der Agrammatismus
Der ideale Mitarbeiter
Lexikalische Semantik
Wortbildungsprozesse
Die Entlehnungen-1 Die Entlehnungen spiegeln „Kriege und historisches Geschehen, Ideologien, Moderichtungen, Kulturwandel, wissenschaftliche und technische.
Wortbildung: Grundlagen, Klassen von Affixen
Übung zu Einführung in die LDV I
Informatik Formale Sprachen 1.2 Grammatiken formaler Sprachen
Theoretischer Hintergrund Systematische Wortschatzarbeit –
Das Partizip II Das Partizip II wird auch als Partizip Perfekt bezeichnet. Bei der Bildung des Partizip II lassen sich drei Gruppen von Verben unterscheiden:
Übung zu Einführung in die LDV I
Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU
Lexikologie I TIT Sommersemester 2015
Äquivalenz.
Fachwortschatz. Terminologie.
Wortbildung..
EINFÜHRUNG IN DIE MORPHOLOGIE Morphologie = Formenlehre
Grundzüge der Morphologie des Deutschen Hilke Elsen ISBN: © 2014 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Abbildungsübersicht / List of.
Gegenstand der Lexikologie. Geschichte der Lexikologie.
IB+IA_Anf Structura limbii Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU.
IB+IA_Anf Structura limbii
7. Vorlesung – Structura limbii Semantik
I.B.&IA Anfänger Structura limbii Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria Ratcu.
1B + 1A_Anf Structura limbii Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria Ratcu.
Merkmale und Merkmalstrukturen
Lexikalische Semantik
Morphologische Prozesse
IB + IA Anfänger Structura limbii
2. Vorlesungseinheit: Grammatik-Übersetzungsmethode
Bildungsplan 2016/G8 Standardstufe 6
Affixoide.
Morphologie Morphologische Grundbegriffe
1LMA Structura limbii/Morphologie Wintersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU.
IB + IA Anfänger Structura limbii Sommersemester 2016 Dr. Ileana-Maria RATCU.
Thema 4: Das Wort als linquistische Grundeinheit Teil 1. Das Wort als sprachliches Zeichen.
1B + 1A_Anf Structura limbii Sommersemester 2016 Dr. Ileana-Maria Ratcu.
Methodische Gesichtspunkte für das analytische Lesen 5.Studienjahr.
VO#4: Wortbildung Lexikologie, Matej-Bel- Universität, Banská Bystrica, Zuzana Tuhárska.
VO#1: Lexikologie als sprachwissenschaftliche Disziplin Lexikologie, Matej-Bel-Univeristät in Banská Bystrica, Z. Tuhárska.
1) Das Wort als sprachliche Grundeinheit; 2) Das Problem der Grundeinheit der Sprache 3) Die Definition des Wortes;
VORLESUNG 1 Sprachbau Sememe Sätze Redeteilen Wortformen Wortgruppe Morpheme (Begriffe)
Vo#1:Semantik als Wissenschaft Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska.
Phraseologismen Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Sommersemester 2011 Zuzana Tuhárska.
IB+IA Anfänger Structura limbii
Morphologie Morphologische Grundbegriffe
THEORETISCHE PHONETIK DER DEUTSCHEN SPRACHE
Sommersemester 2016 Dr. Ileana-Maria RATCU
Morphologie Morphologische Grundbegriffe
Dr. Karl-Heinz Jäger: Einführung in die Sprachwissenschaft
Structura limbii Morphologie
IB+IA_Anf Structura limbii
Morphologie: Wortgrammatik und Wortbildung
 Präsentation transkript:

IB+IA Anfänger Structura limbii Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria Ratcu

Wortbildung - Wiederholung Untersuchung und Beschreibung von Verfahren und Gesetzmäßigkeiten bei der Bildung neuer komplexer Wörter auf der Basis vorhandener sprachlicher Mittel.

Beziehungen der Wortbildung Die Fragestellungen der W berühren sich auf der formalen Seite mit der: – Morphologie; – Syntax; der inhaltlichen Seite mit der : -Semantik; -Lexikologie; -Pragmatik;

Hauptaufgaben der Wortbildung 1) - Klassifizierung der sprachlichen Mittel, die als Elemente zur W verwendet werden, wie: - einfache (Simplizia) (Zaun, Löwe, Fisch) oder komplexe Wörter (Lehrer, Sprachkurs); - Grundmorpheme; - Ableitungselemente (Affix, Präfix, Suffix);

Fortsetzung 2) Beschreibung der Strukturtypen und – modelle der W. 3) Beschreibung der semantischen Aspekte der Wortbildungsvorgänge. 4) Beschreibung der Struktur sowohl von Neubildungen (Augenblicksbildungen, Neologismen) als auch von fertigen Wörtern.

Wortbildungen Der größte Teil aller Wortbildungen lässt sich subsumieren unter: Derivation (Ableitung von neuen Wörtern durch wortartspezifische Suffixe: Les+er, Les+ung, les+bar); Präfixbildung (Anfügen eines nicht frei kommenden Präfixes an ein freies Morphem (un+lesbar, ver+lesen); – Man versteht die Derivation häufig als Oberbegriff für Präfix-und Suffixbildungen;

Fortsetzung – Komposition (Zusammensetzung aus mehreren freien Morphemen: Buch+Seite, Kinder+Zimmer); – Konversion (die Überführung eines Stammes in eine andere Wortklasse, ohne Zuhilfenahme eines zusätzlichen Affixes: Zelt > zelten);

Fortsetzung Als eher periphere Prozesse der W gelten: – Kürzung (Kurzwort); – Abkürzung (Abkürzungswort); – Kontamination;

Morphologische Grundbegriffe Wort Wort : als lexikalisches Wort oder Lexem abstrakte Einheit des Lexikons: als syntaktisches Wort oder Wortform – konkrete Einheit einer Äußerung bzw. eines Textes;

Morphologische Grundbegriffe Wie kann man Wörter genauer beschreiben? relativ einfach Simplizia Wörter wie Fisch, schön, und, bald usw. sind morphologisch gesehen relativ einfach – sie werden als Simplizia bezeichnet (lat. simplex = einfach). Sie bestehen aus nicht weiter zerlegbaren Einheiten, die über eine Bedeutung verfügen.

Morphologische Grundbegriffe Arbeitszimmer, verstehen, Jungen sind klar aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt, die jeder für sich eine Bedeutung oder zumindest ein grammatisches Merkmal innehaben.

Morphologische Grundbegriffe Morphem – kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache, bestehend aus einem Morph oder mehreren Allmorphen (Ausdrucksseite) und einer Bedeutung bzw. einem grammatischen Merkmal (Inhaltsseite). Morpheme werden ebenfalls in geschweiften Klammern notiert.

Morpheme Morpheme sind also die elementaren Bestandteile der Wortbildung. Man unterscheidet zwischen – Basismorphemen (auch Grundmopheme genannt) wie Fisch, Kind, bald, schön, schreib etc. – Wortbildungsmorphemen wie -heit, -ung, -lich, ver-, un- usw.

Morpheme Die Basismorphemewortfähig freiselbständige Lexeme Die Basismorpheme sind wortfähig, entsprechen also einem Eintrag im Lexikon und kommen daher (mit Ausnahme vieler verbaler Basismorpheme wie {helf}, die im Lexikon im Infinitiv zitiert werden), in der Regel frei vor, also als selbständige Lexeme. Es gibt substantivische, adjektivische, adverbiale, konjunktionale, präpositionale Basismorpheme.

Morpheme Wortbildungsmorpheme Wortbildungsmorpheme treten nur gebunden auf, also als Bestandteile von Wortbildungsprodukten. Flexionsmorpheme kommen ausschließlich gebunden vor (Pluralmorpheme, Kasusmorpheme usw.)

Morpheme Nicht immer lassen sich Morpheme eindeutig einer dieser drei Klassen zuordnen. Affixoide Z.B. werden Morpheme wie {zeug} (Flugzeug), {werk}, {frei} (zuckerfrei) als Affixoide. bezeichnet (sie bedinden sich im Übergang vom Basis-zum Wortbildungsmorphem) AffixoidAffix Affixoid wird von Affix abgeleitet.

Morpheme Affixe – Präfixe, Suffixe Affixe – Präfixe, Suffixe Zirkumfixe Zirkumfixe – auch diskontinuierliche Morpheme: Ge und e in Ge-birg-e Infix: funktions-un-fähig

Morphologische Grundbegriffe Interfix (Fugenelement) Interfix (Fugenelement): aus phonetischen Gründen eingefügter Laut oder Lautkette in komplexen Wortbildungsprodukten. Fugen sind keine Morpheme – sie sind bedeutunsunterscheidend, aber nicht bedeutungstragend (Landmann, Landsmann)

Morphem Kriterium: Produktivität 1) Produktives Morphem: Morphem, das in der Gegenwartssprache zur Wortbildung verwendet wird, wie {ung}; 2) Aktives Morphem: Morphem, das in der Gegenwartssprache noch vorkommt, aber nicht mehr zur Wortbildung verwendet wird: {ling}, {heisch}

Morpheme 3) Unikales Morphem: Morphem, das nur noch restartig in einem Lexem vorkommt, wie z.B. {Him} in Himbeere, {lier} in verlieren, {ginn} in Beginn.

Morpheme Das Gegenstück zu den unikalen Morphemen sind die sogenannten Konfixe. Sie sind in der Wortbildung verbreitet. {bio}, {thek}, {polit}, {elektr} Sie kommen nicht frei vor, sondern in Verbindung mit anderen Morphemen. Konfixe treten nicht nur in Fremdwörtern (Biologie, biometrisch), sondern auch in Mischungen aus Fremdwörtern und einheimischen Wörtern auf (Bioladen, Biogemüse).

Morpheme Die Differenzierung von grammatisch vs. lexikalisch Flexionsmorpheme – grammatisch Basismorpheme – lexikal (Fisch) Wortbildungsmorpheme – vorwiegend grammatische Funktion, aus einem Verb ein Substantiv bilden (ung), aber {un} hat die Bedeutung von nicht - lexikal