Kolloquium „Führung und Kooperation“

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Kolloquium „Führung und Kooperation“ Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Methodische und inhaltliche Aspekte D. Psathakis

Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg - Die Kernfrage - Gibt es bestimmte typische Qualifikationen, Merkmale, Eigenschaften oder Indikatoren für erfolgreiche Führung(spersönlichkeiten) und erfolgreiches Führungsverhalten ?

Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Methodische Einschränkungen (1) Vorgesetzte personalisierend + charakterisierend; Ausblendung von Nicht-Vorgesetzten, z. B. sog. informellen Führern in der Gruppe. Unterstellung eines „isolierten“ Führungsverhaltens, Ausblendung „reaktiven“ Führungsverhaltens situationsgebunden als Folge des Verhaltens der Geführten. Bewertung des F.-Erfolges und der F.-Konsequenzen, nicht des F.- Verhaltens.

Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Methodische Einschränkungen (2) häufig Querschnittsuntersuchungen, keine Längschnitt- /Verlaufs-/Prozessanalysen. häufig Beschränkung auf den sachlich-rationalen Anteil des F.-Verhaltens, Ausblendung irrationalen oder mikropolitischen Verhaltens. i. d. R. Bezug auf die Geführten, Verhalten gegenüber höheren Vorgesetzten ausgeblendet. Weshalb ist die Betrachtung von Führungsverhalten trotz der methodischen Unsicherheiten von Interesse ? ?

Lehren für weniger Erfolgreiche und „Führungsneulinge“ Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Ziel des Untersuchungsinteresses Lehren für weniger Erfolgreiche und „Führungsneulinge“ Optimierung einer „knappen Ressource“ Lernen aus Erfahrungen und Fehlern

Situationsabhängigkeit der Merkmale, Indikatoren, Kennzeichen ?! Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Weitere Probleme der Messung und Erfassung Homogenität und Interdependenz der Merkmale, Indikatoren, Kennzeichen ?! Stabilität und Reproduzierbarkeit der Merkmale, Indikatoren, Kennzeichen ?! Situationsabhängigkeit der Merkmale, Indikatoren, Kennzeichen ?! Trennschärfe und Spezifität der Merkmale, Indikatoren, Kennzeichen ?! Relevanz eines Merkmals, Indikators, Kennzeichens für den Führungserfolg ?!

Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Methodische Strategien: Empirische Stratergie (1) Abgrenzung gegen Scheinkorrelationen (vgl.: In Gegenden mit Störchen gibt es tatsächlich eine höhrere Geburtenrate (nicht wg. der Störche, sondern weil es sich um ländliche Gebiete handelt)).

Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Methodische Strategien: Empirische Stratergie (2) Überprüfung der Relevanz, Stabilität, Objektivität, Homogenität des betrachteten Erfolgskriteriums - cave: Gefahr der sog. Validitätsautomatik (z. B. Eloquenz ist ein typ. Merkmal bei erfolgreichen Führungspersönlichkeiten, weil erfolgreiche Führungspersönlichkeiten auch eloquent sind. Analoge Ableitungen wäre ggf. auch für das „Räuspern“ vor Reden möglich (!)).

Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Methodische Strategien: Normative Strategie Relevante Verhaltensmerkmale werden aus einem Modell oder einer Theorie abgeleitet. Beispiele: 1) Erfolgreiche Fühungskräfte beherrschen die sog. Kulturtechniken, z. B. Benehmen bei Tisch, weil sie dadurch auch gut mit Kunden umgehen können. 2) Eine bestimmte Art des Elternhauses vermittelt auch eine bestimmtes Wert- und Leistungshaltungen.

Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg Methodische Strategien: Zusammenfassung Normative Strategie: Explizite Zugrundelegung einer Hypothese (z. B. Eloquenz, Räuspern vor Reden, Benehmen bei Tisch, Elternhaus ...) -> An dieser „Messlatte“ Selektion in „Zu Führende“ und „Führungskräfte“. Empirische Strategie: Implizite, „unausge-sprochene“ Zugrundelegung einer Hypothese (s.o.) -> Sekundäre Überprüfung, ob sich die Gruppe der „Zu Führenden“ und der „Führungskräfte“ in diesem Merkmal signifikant unterscheiden.

Führungsverhalten, Führungsstile, Führungserfolg - Die Kernfrage - Gibt es bestimmte typische Qualifikationen, Merkmale, Eigenschaften oder Indikatoren für erfolgreiche Führung(spersönlichkeiten) und erfolgreiches Führungsverhalten ? ? ? Zumindest sind diese dem Zeitgeist, der Gesellschafts- und Wirtschaftsform unterworfen. Sie sind somit in dieser Weise instabil. Dies ist bei der wissenschaftlichen Bearbeitung zu berücksichtigen.