Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung 30.06.2009 Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler www.uni-leipzig.de/~stiehler 1 11. Sitzung.

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Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Sitzung Methoden V: Experiment

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Grundgedanke 2.Merkmale des quantitativ orientierten Experiments 3. Merkmale des qualitativ orientierten Experiments 4. Störgrößen im Experiment 5.Einwände und kritische Diskussion Gliederung der Vorlesung Spezielle Literaturempfehlung: Diekmann, S Atteslander, S Maschewski, R.: Das Experiment in der Psychologie. Frankfurt/M. und New York 1977

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Grundgedanke Definition (allgemein): Erforschen durch Eingriff in die Realität Definition (speziell): Entscheidung über Hypothesen, die kausale Zusammenhänge behaupten. Wirkung einer Ursache = Einfluss der unabhängigen auf die abhängige Variable

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Merkmale des quantitativ orientierten Experiments (1) "künstlich" hergestellte und kontrollierte Situation: Isolation der unabhängigen Variable Variierung der unabhängigen Variable Kontrolle = Versuch, den Einfluss störender Bedingungen zu reduzieren Kontrolle durch: standardisierte Versuchsbedingungen Gleichheit der verschiedenen VG und KG hinsichtlich wichtiger Merkmale Parallelisierung (matching) Randomisierung (random = Zufall)

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Merkmale des quantitativ orientierten Experiments (2) Einfache Versuchspläne a) Klassischer Test eines Treatments (z.B. Werbespot/-kampagne) VG:XO KG:O b) Test verschiedener Treatments prä-post (z.B. versch. Werbespots) VG 1:O 1 X 1 O 2 VG 2:O 1 X 2 O 2 VG X O 1 X 3 O 2 c) Test verschiedener Anordnungen (z.B. Ausstrahlungseffekte) VG 1X 1 X 2 O VG 2X 2 X 1 O KG X 1 O KGX 2 O

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Merkmale des quantitativ orientierten Experiments (3) Prüfung von Meßeffekten Abbildung nach Schnell/Hill/Esser S. 215

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Merkmale des qualitativ orientierten Experiments kontrollierte Eingriffe in die Struktur eines Untersuchungsbereichs unter natürlichen Bedingungen Beispiel: Krisenexperimente (Garfinkel)

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Störgrößen im Experiment 1. inhaltlich: unerkannte Störbedingungen = Artefakte 2.Labor hat eine eigene Kultur: Experiment ist ein spezielle soziale Situation die „Vpn.“ denkt

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Einwände gegen das Experimentieren 5.1Praktische Einwände fragen nach der Übertragbarkeit auf außerexperimentelle Situationen Problem der Validität: interne Validität: eindeutig interpretierbare Ergebnisse externe Validität (ökologische Validität): generalisierbare Ergebnisse 5.2Wissenschaftstheoretische Einwände kritisieren die Grundanlage des Experiments: isolierte Variable im sozialen Geschehen nicht zu finden 5.3Ethische Einwände thematisieren Manipulation und Täuschung im Experiment

Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Wodurch wird die Methode des Experiments definiert? 2.Welche Merkmale zeichnet ein quantitatives Experiment aus? 3.Welche Merkmale zeichnet ein qualitatives Experiment aus? 4.Was wirkt störend bei der Durchführung eines Experiments? 5.Diskutieren Sie zwei Einwände gegen das Experimentieren! Lassen Sie auch Argumente für das Experimentieren in Ihre Diskussion einfließen. Lernfragen