REALITÄT Gesundheitsförderung und Prävention

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Advertisements

Arbeitsbedingungen an Hochschulen in Nordrhein- Westfalen Ergebnisbericht Ver.di Projekttreffen Gute Arbeit Antonia Kühn.
Intel® – Lehren für die Zukunft Follow-Up-Studie
Prof. Dr. Ulrike Höhmann Ev. Fachhochschule Darmstadt
ALLE MITNEHMEN – KEINEN ZURÜCKLASSEN – NIEMANDEN AUSGRENZEN
Lebensqualität von Psychotherapeuten: empirische Studien
Umfrage zum Thema Taschengeld
Deutsch Januar 2007.
Telefonnummer.
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
Gefördert vom Joachim Jaudas Absolventenbefragung Friedenschule Schweinfurt 1. Welle Juli 2005.
Workshop zur Medienarbeit der katholischen Kirche Aspekte des Religionsmonitors Berlin, 02. April 2008.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
KIM-Studie 2012 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) Kooperationspartner:
Die Befragten 7. bis 10. Klassen N % Mädchen ,8 Jungen ,2
Digital Divide in Deutschland
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Werkzeug oder Spielzeug Erste Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung zur Nutzung von Computer und Internet.
Auswertung der Abschlussbefragung des Seminars Werkzeug oder Spielzeug? Geschlechtsspezifische Nutzung von Computer und Internet Wintersemester 2003/2004.
Im FuN-Projekt Lehr- und Lernprozesse für die Ausbildung und Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeit in der Primarstufe sollten die Befunde aus LUSTin.
Der Spendenmarkt in Deutschland
Osteosarkom häufigster primärer Knochenkrebs (2-3/Mio/a)
Gesundheitsschutz in der Aus- und Weiterbildung
20:00.
Gliederung Überblick zur Evaluation Auswertung
Projekt zur Optimierung der peri-postoperativen Schmerztherapie und Qualitätssicherung durch Patientenbefragung OA Dr.Wolfgang MAIR Bezirkskrankenhaus.
Immunhistochemische TMA Untersuchungen an multiplen Lungenmetastasen
Struktur der Befragten
Dokumentation der Umfrage
Gesundheitsförderung Mikro/Makro Kapital «mampf» who? aktuell Kante «Ge-ceter» WW 2011.
2. Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Rhein-Kreis Neuss 2013 Gesundheitsamt
IncludeMe Evaluation des dritten Austausches. Kurzer Rückblick Geplant war: Geplant war: Befragung von Austausch-TeilnehmerInnen in allen drei Wellen.
Stralsund ca Einwohner: Männer Frauen Fläche:39,02 km² Einwohner/km²:1538 Kennzeichen:HST Höhe ü. NN:13 m Postleitzahl:18439 Vorwahl:
Lettorato di Tedesco C1 08/05/12 Luana Lombardo Inhalt:
Die Eltern-Kind-Station am AFK BRB Möglichkeiten und Grenzen
PROCAM Score Alter (Jahre)
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Auswertung der Befragung des Lehrerkollegiums zur Cafeteria
2002 Hotqua - Aktivitäten. Hotqua Aktivitäten Lößnitztalschänke Radebeul Servicequalität aus der Sicht des Restaurantgastes Zufriedenheitsgrad.
Internet-User 1999 in der Schweiz "Haben Sie schon einmal das Internet benutzt ?" - nach sozio-demografischen Merkmalen WISO Telefonumfrage ECATT99.
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
IncludeMe Ergebnisse der summativen Evaluation. Präsentation auf dem 6. Koordinationstreffen in Kiel, 2006 Kurzer Rückblick Geplant war: Geplant war:
Familien mit ADHS M. Romanos
Die Brüder Grimm.
Plötzlicher Herztod – Definition (I)
Basisdokumentation Erhebungszeitraum Rehabilitationsträger Zuweiser
QUO VADIS? Wohin geht das Wiener Kinopublikum? Tit el.
Sachbezugswerte 2007 (SV-Entgeltverordnung) Sachbezugswerte für freie Verpflegung FrühstückMittagessenAbendessen 1,50 2,67 Monatlicher Wert Verpflegung.
Qualitätsanalyse zur DKM 2007 Die Makler Die Messe Die Unternehmen Ergebnisse einer telefonischen Befragung bei Maklern November 2007 Marketing Research.
Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt
HIV-Neudiagnosen 2010 Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
Kamin- und Kachelöfen in Oberösterreich
Arbeitszeit bei REpower – wie wollen wir arbeiten?
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
Datenbestand Klinisches Krebsregister: ZNS
6. Deutscher Redewettstreit der politischen Junioren der politischen Junioren Berlin
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
(Arbeitsblatt). (Arbeitsblatt) a) Um wie viel Uhr fährt der Zug nach Frankfurt ab?  Der Zug fährt um 10 Uhr 59 ab.
© Führungskräfteentwicklung: Wie zufrieden sind deutsche Arbeitnehmer mit ihren Chefs? Stand: 15. Mai 2014.
Executive Summary Welche Strukturen, Prozesse und Kompetenzen
Forschungsprojekt Statistik 2013 „Jugend zählt“ – Folie 1 Statistik 2013 „Jugend zählt“: Daten zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
3. Fachtagung im Projekt Pflegebegleiter am 24. November in Bad Honnef Projekt Pflegebegleiter 3. Fachtagung Ein Projekt fasst Fuß KURZVERSION DER PRÄSENTATION.
Weißenfels und Ich Umfrage. Wieviel:89 Personen Wer:Schüler des Goethe-Gymnasiums aus der 13. Klassenstufe Wann:5. bis 11. Februar 2004 Thema:- Freizeitgestaltung.
Vorbereitung, Durchführung, Auswertung
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Zufriedenheit und Vertrauen bei Bankkunden Ergebnisse einer repräsentativen Meinungsumfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken April 2014.
 Präsentation transkript:

REALITÄT Gesundheitsförderung und Prävention

Wie ist die berufliche Realität? Gesundheitsförderung im pflegerisch-klinischen Kontext. Eine deskriptive Studie zur Selbsteinschätzung gesundheitsfördernder Kompetenzen von Pflegenden. (Christiane Jacob, 2004)

Methodik der Studie Befragung von examinierten Pflegenden Rekrutierung der Teilnehmer in mehreren Berliner Kliniken Erhebungszeitraum Februar-März 1999 412 Fragebögen wurden ausgewertet

Beschreibung der Stichprobe Alter: 20-29 Jahre 27% 30-39 Jahre 36% 40-49 Jahre 25% 50-59 Jahre 12% Geschlechter: weiblich 88% (87% = stat. Landesamt) männlich 12% (13% = stat. Landesamt) Wöchentli.Arbeitszeit Vollzeit 89% Teilzeit 11%

Ergebnisse <50% betrachten gesundheitsfördernde Anleitung und Beratung als Teil ihres Berufs und besitzen ausreichende Kenntnisse über ihre neue Aufgabe der umfassenden Patienteninformation und Patientenberatung Bereitschaft zum bewussten Einsetzen patientennaher Angehöriger ist selten ausgeprägt am häufigsten nutzen die Befragten die Zeit während der Grundpflege, um gleichzeitig gesundheitsberatende Informationen weiterzugeben

Ergebnisse als Schwierigkeit werden genannt: Zeitproblem, mangelnde berufliche Motivation durch Arbeitgeber bzw. Vorgesetzte Bei vielen Pflegenden ist noch häufig ein Schwarz- Weiß-Denken zu finden: Entweder ist der Mensch gesund oder krank (wenig Raum für alternative gesundheitsabhängige Befindlichkeiten). Zum eigenen Gesundheitsverhalten der Pflegenden: Die Hälfte der Pflegekräfte ist selten oder nie sportlich aktiv. Über ein Drittel ernährt sich nicht kalorienbewusst. 56% der Männer und 36% der Frauen rauchen.

Zusammenfassung Bewusstsein der Pflegenden für Gesundheitsförderung ist zwar vorhanden aber noch nicht stark ausgeprägt Gesundheitsförderung ist noch relativ wenig im pflegerischen Alltag sichtbar Pflegende möchten gesundheitsfördernde Maß- nahmen durchführen (z.B. Beratungsgespräche), aber sie fühlen sich unsicher, da es ihnen – subjektiv oder objektiv – evtl. an den dafür notwendigen Kompetenzen fehlt.

Gründe für die untergeordnete Rolle von G+P in der Pflege Pflege wird noch stark im Krankenhaus verortet. Das deutsche Gesundheitssystem ist mehrheitlich ein „Krankheitssystem“. Krankenpflege ist weitgehend ein medizin- und arztorientierter Beruf und damit krankheits- und technikorientiert. In der Pflegeausbildung spielen die Gesundheits- wissenschaften noch eine untergeordnete Rolle. Zunahme der Arbeitsbelastung der Pflegenden und abnehmende Ressourcen. Ausgliederung von Aufgabenbereichen der Pflege. Nach Heidecker, 2007:

Gründe für die untergeordnete Rolle von G+P in der Pflege Es existieren noch kaum gesicherte Konzepte für eine Gesundheitsförderung im direkten Patientenkontakt geringe Resonanz auf vorhandene pflegetheoretische Ansätze Deprofessionalisierungstendenz in der ambulanten und Altenpflege Trotz „ambulant vor stationär“ konzentriert sich die Qualifikation von Pflegefachkräften noch auf die stationäre Versorgung. Geringe Vernetzung ambulanter Pflege mit kommunalen Entwicklungsstrategien und institutionalisierten Programmen. Pflegende zählen zu den gesundheitlich gefährdetsten Arbeitnehmergruppen!!!!!!!!!!!!!

Und außerhalb der Pflege?

Literatur Brieskorn-Zinke, M. (2003): Die Rolle der Pflege in Public Health/ Gesundheitsförderung – Versuch einer Systematisierung. Pflege 16, S. 66-74 DBfK (2010): Handreichung für Pflegefachkräfte zur Durchführung von Maßnahmen zur Primärprävention nach §20 SGB V (gemäß „Leitfaden Prävention“) Gebert, A. (2009): Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege. Aus: Hurrelmann, K.; Klotz, T., Haisch, J. (2009): Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. 2. über- arbeitete Auflage. Bern: Huber-Verlag, Kapitel 4.6 Jacob, C. (2004): Gesundheitsförderung im pflegerisch-klinischen Kontext - Eine deskriptive Studie zur Selbsteinschätzung gesundheitsfördernder Kompetenzen von Pflegenden. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle: Huber Verlag Heidecker, B. (2007): Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege . Das Bewusstsein der Pflegenden für deren Notwendigkeit und die erforderlichen Kompetenzen zur Umsetzung. Zur Verfügung gestellt vom DBfK. Hurrelmann, K. (2000): Gesundheitssoziologie. Eine Einführung in sozialwissenschaftliche Theorien von Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung. Weinheim