Nachhaltigkeit – Aus der Sicht eines „Bio – Landwirts“ Fokus Nutztierhaltung Waldangelloch 25.03.2014 Dr. agr. Florian Reinmuth
Betriebsspiegel Familienbetrieb seit anno dazumal Waldangelloch ~75ha, ca. 20ha Weide Fruchtfolge: Kleegras-Kleegras-Dinkel-Sommergerste/Hafer- Erbsen/Bohnen-Weizen-Hafer 27 Mutterkühe (~55 Rinder gesamt) 4 Pferde Fleischdirektvermarktung
Nachhaltigkeit bei uns Sicherung des Einkommens für den Betrieb Fortbestand des Familienbetriebes Realistische Investitionen Gesunde Betriebsentwicklung Erhaltung Faktor: Boden Erhaltung Faktor: Klima „Familiärer“ Umgang mit den Nutztieren Zufriedenheit mit dem was wir tun
Nutztierhaltung - Produktionsrichtungen
Nutztierhaltung - Bio vs. Konventionell Kein prophylaktischer Medikamenteneinsatz Mehr Platz/Tier (Stall- und Futterfläche) Auslaufpflicht für alle Tiere „Tageslichtpflicht“ Robustere Rassen Fokus auf Lebensleistung und Mehrnutzung Betriebseigenes Futter Keine genveränderte Futtermittel (Soja!) Stroheinstreu Sehr beschränkte Spaltenflächen Geringere Erträge Höhere Förderung Dokumentationsaufwand gleichwertig
Nutztierhaltung - Bio vs. Konventionell Höhere Erträge (~1/3 mehr Ertrag) Enge Fruchtfolgen (oftmals nur 2-3 Kulturen) „Ertragsoptimierte Tier- und Pflanzensorten“ Deutlich höherer Kapitaleinsatz Deutlich niedrigere Erlöse (~1/2) Sehr starke Spezialisierung der Betriebe Vollautomatisierte Fütterungs- und Melksysteme i.d.R. kein Auslauf Geringerer Platz/Tier Geringe Akh/ha Sehr große Betriebe (Flächen und Tierzahlen)
Landwirtschaft - Kreislauf Verkaufswaren Tierverkäufe Futtermittelverkäufe
Nutztierhaltung - Nachhaltigkeit Ökonomische Betrachtung (Konv.) 10 Cent/Ei 330 Eier/Huhn/Jahr 33 €/Huhn/Jahr 5,5 Cent/Ei Futterkosten , 3 Cent/Ei Junghenne 1-2 Cent/Ei Marge für den Landwirt Gewünschtes Einkommen/Jahr 30.000 € 3.000.000 Eier/Jahr 9.100 Hühner/Betrieb Hohe Tierzahlen, Kostendruck, hohe Mechanisierung….
Nutztierhaltung - Nachhaltigkeit Ökologische Betrachtung (Konv. vs. Bio) „Eine Hochleistungskuh produziert weniger Methan/L Milch als eine Bio Kuh“ (CO2 Äquiv. = 21) Bio Kuh: 5500-6000 L/Jahr 46 Cent/L Futtermittel entstehen als „Abfallprodukt“ in der Fruchtfolge Konv. Kuh: 10.000 L/Jahr 38 Cent/L Mais, Soja, Dünger (N-Haber Bosch Verfahren), Mechanisierung, Pflanzenschutz….
Zusammenfassung Gesamte Wertschöpfungskette bestimmt Nachhaltigkeit Kreisläufe ermöglichen mehr Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit durch Bio – Regionalität „Preisbewusstsein“ für Lebensmittel Verbraucher bestimmt, was er isst