Kommunikation mit psychisch kranken Menschen

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 Präsentation transkript:

Kommunikation mit psychisch kranken Menschen

psychotische Krise klare, einfache und direkte Botschaften senden Inhalt und Körpersprache sollten übereinstimmen die psychotische Krise ist kein geeigneter Zeitpunkt für die Formulierung umfassender Veränderungserwartungen

psychotische Krise Anerkennung der Realität des Klienten nicht Überzeugen-Wollen von der „richtigen“ Wahrnehmung behutsames Lenken auf gesunde Anteile Ruhe ausstrahlen

Umgang mit Aggressivität offene Fragen stellen wahrgenommene Befindlichkeit thematisieren Machtkämpfe vermeiden, notfalls Zugeständnisse machen eigene Rückzugsmöglichkeiten schaffen

Umgang mit Aggressivität mehrere Lösungsmöglichkeiten schaffen, um das Gefühl der Selbstwirksamkeit zu erhöhen ruhig sprechen, nicht laut werden dem Gegenüber das Gefühl geben, ernst genommen zu werden

bei Depressivität Teufelskreis: Rückzug aus sozialen Interaktionen, Fehlen positiver Verstärkungen, weiterer Rückzug, Verlernen sozialer Kompetenzen … Rückzugsverhalten nicht nur der Depressiven, sondern auch der Menschen in ihrer Nähe erklärbar durch Austausch-, Ähnlichkeits- und Sympathietheorie

bei Depressivität „Psychotherapeutisch orientierte Grundregeln zum Umgang mit Depressiven Emotionale Wärme, akzeptierende Wertschätzung Bedingungsfreies aktives Zuhören und Anhören Beruhigende Versicherung, Stützung Schutz vor Suizidalität, Betonung der Lebenskontinuität Vermittlung von Hoffnung Gezielte Entlastung Begrenzte Beachtung bzw. gezielte Nichtbeachtung depressiven Verhaltens Wechsel von der Symptomebene zur Lebenssituation Realitätsüberprüfung Anregung zu Aktivität, Eigenverantwortung Anforderungen und positive Verstärkung Anregung zur Änderung depressionsfördernder Lebensbedingungen“ Wolfersdorf 2011, S. 101

bei Depressivität Gespräche nicht am frühen Vormittag  Depressivität bessert sich oft im Tagesverlauf kurze Gesprächsdauer (begrenzte Konzentrationsfähigkeit) viel wertschätzendes Feedback geben

bei Depressivität keine „guten“ Ratschläge erteilen bei manisch-depressiver Erkrankung keine Maßnahmenplanung während manischer Phasen (da keine Krankheitseinsicht)

weiterführende Literatur Blöschl, L. (1991): Depressive Störungen: Intervention. In: Perrez, M., Baumann, U. (1991): Lehrbuch klinische Psychologie. Bd. 2: Intervention. Bern, S. 280-290. Hautzinger, M., Hoffmann, N. (1979): Depression und Umwelt. Neue Beiträge zur Analyse depressionsfördernder Lebensbedingungen. Salzburg Müller-Rörich, T.; Hass, K.; Margue, F.; Broek, A v.d.; Wagner, R. (2013): Schattendasein. Das unverstandene Leiden Depression. 2. Auflage. Berlin/Heidelberg. Hinsch, R.; Pfingsten, U. (1998): Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK). Grundlagen, Durchführung, Material. Weinheim. 3. Auflage. Schulz von Thun, F. (2008): Miteinander reden. 3 Bände. Reinbek bei Hamburg.

weiterführende Literatur Widulle, W. (2011): Gesprächsführung in der Sozialen Arbeit. 2., durchgesehene Auflage. Wiesbaden. Wilms, H.; Bull, N.; Wittmund, B.; Angermeyer, M.C. (2005): Hilfen für Partner psychisch Kranker. Ein Gruppenmanual für Angehörige chronisch psychisch kranker Menschen. Bonn. Wolfersdorf, M. (2011): Depressionen verstehen und bewältigen. Berlin/Heidelberg.