Beschaffung, Disposition / Beschaffungsmarktforschung

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 Präsentation transkript:

Beschaffung, Disposition / Beschaffungsmarktforschung Ziel Auswahlkriterien Überbrückung mangelnder Markttransparenz zur optimalen Beschaffung ABC-Analyse, Betriebsbedingungen, Marktdaten Aufgaben Informationsgegenstand Informationssammlung und Informationsaufbereitung Produkte, Preis, Lieferanten, Markt Inhalt Objekte [Vgl.: Hartmann 2002, S. 194] Beschaffungsmarktforschung ist nicht nur „anfragen“. Die Beschaffungsmarktforschung dient der Vorbereitung der Beschaffungstätigkeit, ohne in diese selbst einzugreifen. Konkret bedeutet dies, dass sie losgelöst ist von den täglichen Problemen der Materialversorgung, die überwiegend Mengen und Zeitprobleme sind. Beschaffungsmarktforschung setzt folgendes voraus: Klare Definition der Beschaffungs- bzw. Vorratspolitik Planmäßige und systematische Informationsgewinnung sowie Analysieren und Bewerten der Daten Darstellung und Auswertung sämtlicher erarbeiteter Ergebnisse Die Beschaffungsmarktforschung kann bedarfsabhängig, fallweise oder kontinuierlich betrieben werden.

Beschaffung, Disposition / Beschaffungsmarktforschung Lieferanten- analyse Preis- analyse Konjunktur- analyse Produkt- analyse Konkurrenz- analyse [Vgl.: Bichler/Krohn 2001, S. 66ff.] Innerbetriebliche Daten: Einkauf und Lagerhaltung Absatzmarktforschung Produktionsplanung Produktmanagement Vertrieb Controlling und Buchhaltung Außerbetriebliche Daten: Hersteller Messen und Ausstellungen Marktforschungsinstitute Veröffentlichungen von Kammern und Ämtern Fachliteratur Marktberichte… Lieferantenanalyse: Beurteilung der Lieferanten nach: Umsatz, Marktanteil, Qualität der Waren, Liefertreue, Vertragstreue, Know-how… Marktbeobachtung: Aufkommen und versiegen von Beschaffungsmarktquellen Aufkommen von Substitutionsgütern Veränderungen im Transportbereich… Preis- und Konjunkturanalyse: Auswirkungen auf die Investitionen, Auswirkungen auf die Preise am Beschaffungsmarkt… Schnelles reagieren auf Preisänderungen möglich. Ausnutzung von Sonderangeboten und Sonderkonditionen. Produktanalyse: Neue Produkte und Produktvariationen am Markt. Eigenschaften (technologisch, physikalisch, chemisch…) Analyse der Einsetzbarkeit der Produkte am Markt für das eigene Unternehmen. Eignung der Produkte für die technischen Gegebenheiten im eigenen Unternehmen (Materialbestandteile) Eignung von Substitutionsmaterialien (z.B. Kunstoffe statt Stahl)

Beschaffung, Disposition / Beschaffungsstrategie Einzelbeschaffung bei Bedarf Beschaffungs- strategie Produktions-synchrone Beschaffung Vorrats-beschaffung [Vgl.: Ehrmann 2003, S. 297ff.]

Beschaffung, Disposition / Beschaffungsstrategie III Verfügbarkeit gewährleisten I Technisch zusammenarbeiten IV Effizient abwickeln II Marktpotential Ausschöpfen Sicherheitsbestände aufbauen Langfristige Lieferbeziehungen pflegen Bedarfsblockung Lieferantenpflege Beschaffungsmarktforschung Langfristige Lieferbeziehungen Intensive Make or Buy-Analyse Standardisierungsbemühungen fördern Verstärkter Einsatz von DV Reduzierung von Bestellabwicklungskosten Anwendung neuer Logistikkonzepte z.B. ship to stock, line to line etc. Verstärkte Nutzung zentraler Einkaufsvereinbarungen Intensive Suche nach Lieferanten Internationaler Preisvergleich Überprüfung der Preisbestandteile von Produktion (Wertanalyse, MKS) Qualitätssicherung und Lagerkonzeption beim Lieferanten niedrig Einkaufsvolumen - Ergebniseinfluss hoch Technische Komplexität Versorgungsrisiko Die Portfolio-Analyse baut auf dem Ergebniseinfluss und Versorgungsrisiko der Beschaffungsobjekte auf. Auswahl und Bewertung relevanter Versorgungsrisikofaktoren sollte durch den Einkauf und die Beschaffungslogistik erfolgen. Dabei können als Risikofaktoren u.a. in Betracht kommen: Anforderungen an die technische Zusammenarbeit mit dem Lieferanten Standort der Lieferanten Kapazitätsauslastung der Lieferanten Marktpreisentwicklung

Beschaffung, Disposition / Beschaffungsmatrix Strategische Einkaufskooperationen zielen auf die gemeinsame Entwicklung und Bearbeitung des Beschaffungsmarktes ab. [Vgl. Strategische Einkaufskooperationen, Beschaffung aktuell, Heft 002, jg.2001 Strukturelement: Organisation der Beschaffung Konzeptionierung der Beschaffung Strategieelement: Individual Sourcing Cooperative Klassischer Einkauf Klasssische Einkaufs- kooperation individuell kooperativ strategisch taktisch/ operativ Strategische Einkaufskooperationen (keine klassischen Einkaufskooperationen) sind in Deutschland, abgesehen von Pilotprojekten wie in Baden-Württemberg, kaum verbreitet. Bisher standen bei Einkaufskooperationen oft Einsparungen von Kosten in der Verwaltung und im Einkauf an oberster Stelle. Strategische Einkaufskooperationen hingegen zielen auf die gemeinsame Entwicklung und Bearbeitung des Beschaffungsmarktes. Im englischsprachigen Raum finden strategische Einkaufskooperationen (als cooperative sourcing bezeichnet) größeren Zuspruch. Im Verwaltungssektor sind Zusammenschlüsse von Krankenhäusern, Universitäten seit dem letzten Jahrhundert bekannt.

Beschaffung, Disposition / Beschaffungsquellen Global Sourcing Beschaffungs- quellen Global Sourcing ist das "systematische Beschaffungsmarketing auf den Weltmärkten" und die "strategische Ausrichtung des Versorgungsmanagements auf die Nutzung weltweiter Beschaffungsquellen". Unter einem Beschaffungsmarketing versteht man die Anwendung eines Instrumentariums zur Durchsetzung von Unternehmenszielen wie kostengünstige und qualitativ hochwertige Beschaffung. Vergleichbar mit dem Absatzmarketing verfolgt das Beschaffungsmarketing das Ziel, den Geschäftspartner längerfristig an das eigene Unternehmen zu binden, sofern es für das Unternehmen von Vorteil ist. Deshalb ist zu beachten, dass das Beschaffungsmarketing nicht nur den Einkauf per se, sondern auch die Beziehungen zwischen Anbieter (Lieferant) und Nachfrager (Unternehmen) berücksichtigen muss. Beim Modular Sourcing bezieht ein Unternehmen nicht mehr nur Einzelteile, sondern komplexe Module. Die Beschaffung, Montage und Qualitätssicherung für das betreffende Modul werden auf den Lieferanten übertragen. Eng verbunden mit dieser strategischen Option ist das Single Sourcing. Hierbei wird die Zahl der Lieferanten pro zu beschaffendem Gut reduziert, so dass im Extremfall ein bestimmtes Objekt von nur einem Lieferanten beschafft wird. Die Beschränkung auf wenige Lieferanten reduziert den Beschaffungsaufwand. Single Sourcing Modular Sourcing

Beschaffung, Disposition / Lieferantenauswahl Preis Konditionen Lieferant 1 Lieferant 2 Lieferant 3 Die im Rahmen einer Lieferantenpolitik auf lange Sicht abgestellte Auswahl der Lieferanten, die in engem Zusammenhang mit der Planung der Beschaffungswege steht, kann niemals so weit gehen, dass damit dem Einkäufer die Qual der Wahl abgenommen wird. Es soll aber verhindert werden, dass der Einkäufer willkürlich an diese Aufgabe herangeht, indem er sich etwa die ihm richtig erscheinenden Partner nach oft recht subjektiven Merkmalen aussucht oder es vorzieht, ausschließlich mit einem einzigen Lieferanten zu verhandeln, weil dieser „zuverlässig“ ist. Auswahl“methoden“ dieser Art bringen es mit sich, dass ein Auftrag nicht unbedingt an den günstigsten Lieferanten vergeben wird oder Augenblickserfolge – wie die Lieferung zu „Einführungspreisen“ – ein zu großes Gewicht erhalten. Mit anderen Worten: Wenn man die Lieferantenauswahl dem Zufall überlässt, wird sie zu einem Risiko für die Unternehmung. Lieferant 4 Lieferant 5 Bezugspolitik Kommunikation

Beschaffung, Disposition / Dispositionsverfahren Zusammenstellung der Dispositionsverfahren. Unabhängig davon, wie der Gesamtbedarf eines Artikels ermittelt wird, es ist damit noch nicht die Frage beantwortet, wie er disponiert wird. Sowohl bei der verbrauchs- als auch bei der plangesteuerten Disposition geht es darum, Bedarfsmengen und Bedarfstermine in Bestellmengen und Bestelltermine umzuwandeln. Nach Durchführung der Bedarfsrechnung sind Bestelltermine und Bestellmengen zu ermitteln. [Vgl.: Hartmann 2002, Seite 344]

Beschaffung, Disposition / Schema - Nettobedarfsrechnung Bruttoproduktionsbedarf + Zusatzbedarf . = Gesamtbruttobedarf Lagerbestand + Vormerkbestand Bestellbestand Werkstattbestand . = Nettobedarf verfügbarer Bestand Der periodenbezogene Gesamtbruttobedarf ist dann in einer Nettobedarfsrechnung noch zu korrigieren. Die Weiterrechnung erfolgt dabei ganz oder teilweise nach dem oa. Schema. Mit Vorliegen einer Unterdeckung wird die Bestellrechnung angestoßen.