VII. Differentialrechnung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
vorgestellt von Arndt Heinemann
Advertisements

Fachdidaktik Seminar – Kernideen der Mathematik
Rekursion: Rekurrenz: Algorithmen rufen sich selbst (rekursiv) auf.
Falls Algorithmen sich selbst rekursiv aufrufen, so kann ihr Laufzeitverhalten bzw. ihr Speicherplatzbedarf in der Regel durch eine Rekursionsformel (recurrence,
Polynomial Root Isolation
Gruppenwettbewerb. Gruppenwettbewerb Aufgabe G1 (8 Punkte)
Algebraische Zahlen: Exaktes Rechnen mit Wurzeln
Schnelle Matrizenoperationen von Christian Büttner
Zusatzthemen. Kapitel 5 © Beutelspacher Juni 2004 Seite 2 Inhalt Gleichungssysteme mit Parameter Wurzelgleichungen Irrationale Zahlen Induktion WGMS III.
Prof. Dr. W. Conen 15. November 2004
Liebe Schüler In dieser Powerpoint bekommt ihr Schritt für Schritt erklärt, wie man eine ppt erstellen kann. Die Schritte sind zum Teil untereinander austauschbar.
Andreas Kalender Institut für Informatik FU Berlin Seminar über Algorithmen Durchschnittsverzögerung.
Einige entscheidbare bzw. rekursiv aufzählbare Sprachen
Verifizieren versus Berechnen
Newton-Verfahren Standardverfahren bringt keine Nullstelle
Diese Fragen sollten Sie beantworten können
Algorithmentheorie 04 –Hashing
Vorlesung Informatik 2 Algorithmen und Datenstrukturen (27-Selbstanordnende lineare Listen) Prof. Th. Ottmann.
Kapitel 5 Stetigkeit.
Kapitel 1 Das Schubfachprinzip
Kapitel 6 Differenzierbarkeit. Kapitel 6: Differenzierbarkeit © Beutelspacher Juni 2005 Seite 2 Inhalt 6.1 Die Definition 6.2 Die Eigenschaften 6.3 Extremwerte.
V. Algebra und Geometrie
(Ron Rivest, Adi Shamit, Leonard Adleman , 1977)
Approximation von Nullstellen: Newtonverfahren
Folie 1 § 30 Erste Anwendungen (30.2) Rangberechnung: Zur Rangberechnung wird man häufig die elementaren Umformungen verwenden. (30.1) Cramersche Regel:
Einführung in die Sportwissenschaft WS 2002/03
Proseminar „Überraschungen und Gegenbeispiele in der Analysis“ SS2009
High-Tech in Winterberg im Eiskanal
Die Ableitung im.
Seminar Stringtheorie und Geometrische Methoden der Physik
§10 Vektorraum. Definition und Beispiele
Einführung Differentialrechnung
Computergrafik – Inhalt Achtung! Kapitel ist relevant für CG-2!
Black Box Algorithmen Hartmut Klauck Universität Frankfurt SS
Information und Kommunikation Hartmut Klauck Universität Frankfurt SS
Information und Kommunikation
Beweissysteme Hartmut Klauck Universität Frankfurt WS 06/
§10 Vektorraum. Definition und Beispiele
Polynome und schnelle Fourier-Transformation
Mehrkriterielle Optimierung mit Metaheuristiken
Praktische Optimierung
Mehrkriterielle Optimierung mit Metaheuristiken
von Renate Pauer Susanne Haberl am 11. April.2011
Wanka Adrian Didaktik Seminar SS-05
Verkettung von zwei Funktionen
Differentialrechnung
Inhalt Definition des Integrals Infinitive Flächen (offenes Intervall)
Brückenkurs Mathematik für den Studiengang Holztechnik
Relationentheorie AIFB SS Eigenschaften funktionaler Abhängigkeiten Eigenschaften funktionaler Abhängigkeiten (1|6) Lemma 1.1: (Regeln.
Fourier-Reihen Was ist eine Fourier-Reihe?
Die spline-Interpolation
LK-MA - Christopher Schlesiger
Dennis Wörmann - MR_1D03BD - Quartester 3 - Differenzieren
Noam CHOMSKY, Sheila GREIBACH
Leibnizsches Konvergenzkriterium für alternierende Reihen
Automaten, formale Sprachen und Berechenbarkeit II SoSe 2004 Prof. W. Brauer Teil 3: Potenzreihen und kontextfreie Sprachen (Vgl. Buch von A. Salomaa)
Newton Verfahren.
Stetige Kleinste-Quadrate-Approximation
Sekante - Tangente P(x0/f(x0) Q(x0+Δx/f(x0+ Δx)) Sekante Tangente.
Nichtlineare Optimierung
2  = 360° 1° =  /180 6 Ebene Geometrie (S. 45ff) 180°
Prof. Dr. Dieter Baums Fachhochschule Gießen-Friedberg Fachbereich IEM
Optionsbewertung Elena Kostiaeva.
Kapitel 7 Flächen und Volumen
Was sind Zuordnungen? Werden zwei Größenbereiche in Beziehung gesetzt, entstehen Zuordnungen. Ihre zeichnerische Darstellung in einem Koordinatensystem.
Projekt Numerik Felder in einem Magnetventil. Die Aufgabenstellung Magnetventil:  2 Magnetfelder:  Induktionsfeld  Kraftfeld  Zusammenhang dieser.
Plenum Johannes-Kepler-Gymnasium Hinweis für den Lehrer:
Analysis I: Grundlagen
Integration durch lineare Substitution
 Präsentation transkript:

VII. Differentialrechnung

23. Der Differentialquotient

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716)

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716)

Gottfried Wilhelm Leibniz Differentialoperator Isaac Newton (1643 – 1727) Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716)

23.1 Ableitungen einfacher Funktionen lineare Funktion f(x) = mx + c mit  = : insbesondere gilt für f(x) = c, d.h. m = 0: f´(x) = 0 Zeige (f + g)´ = f´ + g´ (fm)´ = f´m quadratische Funktion f(x) = x2 mit  = :

f(x) = x = x1/2 mit x  0: f(x) = x-1 mit x  0:

f(x) = xr mit r  , r  0: quadratische Funktion f(x) = x2 mit  = :

f(x) = xr mit r  , r  0: f(x) = x0 f(x)  0x-1 da 0/0 für x = 0 undefiniert wäre. Insbesondere für n  : Polynome: jeder Summand wird einzeln abgeleitet.

Satz: Ist f an der Stelle x differenzierbar, so ist f dort stetig.  Ist f an der Stelle x nicht stetig, so ist f dort nicht diffbar. Stetigkeit ist eine notwendige aber nicht hinreichende Voraussetzung für Differenzierbarkeit. Bsp. f(x) = |x| in x = 0. Satz (Kettenregel): Seien g(y) und f(x) auf  diffbare Funktionen mit y = f(x), dann gilt: Beweis: g(f(x + Dx)) = g(y + Dy) Dy = Df = f(x + Dx) - f(x) g(y) = y2 y = f(x) = 3x + 2 g(f(x)) = (3x + 2)2 (wie in der Bruchrechnung) Man berechne mit Hilfe der Kettenregel:

Satz: Sei f(x) = y auf  streng monoton und diffbar Satz: Sei f(x) = y auf  streng monoton und diffbar. Dann existiert die Umkehrfunktion g(y) = f -1(y) = x und es gilt: Beweis: Der Satz folgt mit = = 1 aus der Kettenregel. Merkregel: (wie in der Bruchrechnung) y = f(x) = 3x + 2 g(y) = f -1(y) = x = (y - 2)/3 g(f(x)) = ((3x + 2) - 2)/3 = x

Satz (Produktregel): Seien f(x) und g(x) auf  diffbar, dann gilt [f(x).g(x)]´ = f´(x).g(x) + f(x).g´(x) Merkregel: (f.g)´ = f´g + fg´

Man zeige mit der Produktregel: (mf)´ = mf´ für m = const. Man zeige mit der Produktregel: dx3/dx = 3x2 (x3)´ = (x2.x)´ = 2x.x + x2.1 = 3x2

Mittelwertsatz: Sei f:[a, b]   auf dem offenen Intervall (a, b) differenzierbar und auf dem abgeschlossenen Intervall [a, b] stetig. Dann gibt es ein x0  (a, b) mit = f´(x0) Verallgemeinerung: Seien f und g auf [a, b] differenzierbar und sei g´ ≠ 0 für x  :[a, b]. Dann gibt es ein x0  (a, b) mit =

Satz (l´Hospitalsche Regel): Seien f(x) und g(x) auf dem abge-schlossenen Intervall [a, b] differenzierbar, sei g´ ≠ 0 für x  [a, b]. Ist und existiert dann ist f(x) = x g(x) = x2 + x/5 Guillaume Marquis de L'Hôpital (1661 – 1704)

2x7 + 5x4 + 3x + 6 + 3x-2 + 5x-5 x7/6 + 2 x-3/4 + 3x0 3x-4/3 + 5x-p