Psychosoziale Unterstützung (PSU) im THW

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen

Advertisements

Anforderungen an wissenschaftliche Arbeit
nach schweren und tödlichen Unfällen RAG Deutsche Steinkohle
Information Systems & Semantic Web University of Koblenz Landau, Germany 5. Feature - Transformationsverfahren 5.1 Diskrete Fourier-Transformation (DFT)
Schwerpunkt Mindestlohn
Schuljahr 2007/2008 Hannes Pfeiffer
Hard Science – Soft Science
Einführung eines systematischen Konfliktmanagements an der HS OWL
Energiebereitstellung in der Muskelzelle
Author: Mitarbeiter Entwicklung. Author: Unsere Situation Teilen Sie die negativen Nachrichten mit. Seien Sie deutlich.
Klein(st)kinder in der Kinder-und Jugendhilfe St. Mauritz
Tagung des DNBGF-Forums
Bildungsportal Thüringen
Andreas Kalender Institut für Informatik FU Berlin Seminar über Algorithmen Durchschnittsverzögerung.
Erfahrungen der Profil 21- Schulen (nach 3 Jahren QmbS) Abfrage am Reflexionsworkshop
Gesundheitsförderung der Polizeidirektion Neumünster
Scannen & Bildoptimieren Grundlagen und Übung.
3 Prinzipien des Information Retrieval
ISWeb - Information Systems & Semantic Web Marcin Grzegorzek 6 Distanzfunktionen 6.1 Eigenschaften und Klassifikation 6.2 Distanzfunktionen.
ISWeb - Information Systems & Semantic Web Marcin Grzegorzek 7 Effiziente Algorithmen und Datenstrukturen 7.1 Hochdimensionale Indexstrukturen.
ISWeb - Information Systems & Semantic Web Marcin Grzegorzek 5.4 Latent Semantic Indexing und Singulärwertzerlegung Zerlegung von.
Einführung eines Remote Desktop Systems am RRZE
Ebay - Tipps und Tricks Sven Wölfel 19. Dezember 2003.
Linux-HA-Cluster – Heartbeat mit DRBD
Unterschiede zwischen CRT & TFT
Erstellen eines Internetzugangs für Kongressteilnehmer
Redundanter Fileserver mit Heartbeat2 und DRBD - Linux-HA-Cluster
Terminalserver am RRZE
Methoden des Ausdauertrainings
© data2type 2005, 1 Publishing mit XML Einsatz von XSL für das multimediale, automatisierte Publishing.
Bridgefirewall – eine transparente Lösung Thomas Röhl 08. April 2005.
Risiken des Freiberuflers und deren Reduzierung in den Bereichen Umsatzsteuer und Wettbewerbsverbote Rechtsanwalt und Mediator (DAA) Dr. Benno Grunewald.
Projekt Vorlagenkatalog Projektbesprechung 13. Dezember 2006.
Sonderpädagogische Förderung in Tübingen
Rekommunalisierung der Stromversorgung am Beispiel der Stadt Landsberg
Künstlergemeinschaft Ober-Ramstadt
Gesundheitsschutz in der Aus- und Weiterbildung
Nachtflug unter Berücksichtigung der höchstrichterlichen Rechtsprechung von RA Johannes Bohl Fachanwalt für Verwaltungsrecht Würzburg.
professioneller Akteur
Professionelles Selbst und professionelles Handeln im Lehrerberuf
„Über den Tellerrand schauen - GBM-Beratung“
„Weil sie es uns wert sind!“
Gesundheitstag Bezirksregierung Arnsberg 24. Juni 2013
Uni-TV Stefanie Kamionka 08.April Gliederung Partnerschaften Videoübertragung Aufzeichnung.
18. November 2006 Einführung in die Welt der fast 1000 Digital Möglichkeiten / Stefan Schmid / Herzlich willkommen Einführung.
Leinen und Anschlagmittel Stiche und Bunde in der FGr W
NÖ-Wertschöpfungskette Bildung
Fokus Führungskräfte – Gesundheit zum Thema machen
Dr. Elke Münch Verzahnung von Schule und außerschulischen Kooperationspartnern zur Unterstützung der ganzheitlichen Kompetenzentwicklung Fachtagung Praxistag.
Kanton Zürich Direktion der Justiz und des Innern Gemeinde XY Kick-off, 21. März 2035 KOMPAKT.
Jugend- und Drogenberatungsstelle Magdeburg
AG Bfp - Deutschlands Schulen werden selbstständiger – auch besser? Selbstständigkeitsbestrebungen im Schulwesen unter besonderer.
Jugendordnung | KONKRET| Dezember Adventjugend in Nordrhein- Westfalen © 2013 | | Jugendordnung | Der Jugendverband Adventjugend.
Stimmzettel auszählen mit:
Tourenvorschläge Routing Routenplaner für Radfahrer.
Diplomverteidigung Ulrich Dinger Thema: Untersuchung und Entwicklung von Ansätzen und Techniken zur Realisierung einer (Web) Service Language.
Arbeitsauftrag 4 In Ihrem Unternehmen sind vor einem halben Jahr die ersten Zielvereinbarungen mit den Mitarbeitern getroffen worden. Demnächst stehen.
Prävention im Einsatzwesen
Notfallseelsorge Seelsorgerinnen und Seelsorger der ev. und kath. Kirche in besonderem Bereitschaftsdienst Teil und Ergänzung der Gemeindeseelsorge Seelsorgerliche.
Offener Dialog: Wie geht das?.
Pizza Service Unterwegs? Persönlich Sozial Unabhängig?
Dipl.Ing. u. Baumaschinen Meister IHK Peter Dönges D.C.M. - Biofuels
© BA THW Faszination Helfen.
seelische Belastung bei Einsatzkräften
Regeltest Online auf Regeltest Online auf
WBK ZS Kdt Kanton ZH Rapport I 2014.
Breitbandversorgung Gewerbegebiet Oberried
Fischer‘s Software Service Uwe Fisher Ihr Partner für professionelle Lösungen Consulting – Softwareentwicklung – Personal Training.
„Frauen fragen Frauen“ Präsentation zum Forschungsprojekt
 Präsentation transkript:

Psychosoziale Unterstützung (PSU) im THW 25.03.2017 Psychosoziale Unterstützung (PSU) im THW Gesamtkonzept Jörg Eger, THW-Leitung - Referat E 3 25.03.2017 www.thw.de

Hilfe im Inland – potenziell belastende Einsätze? ICE-Unglück in Eschede Flugzeugabsturz in Überlingen Transrapid-Unglück im Emsland Gasexplosion in Lehrberg 01.04.2008 www.thw.de

Hilfe im Ausland – potenziell belastende Einsätze? - Thailand Bam Chad Zypern Goma Kabul 01.04.2008 www.thw.de

Vorgehensweise Auftrag des BMI 2. Bildung einer Arbeitsgruppe PSU im THW 3. Gefahrenabschätzung a. Inland b. Ausland 4. Ist-Analyse der vorhandenen Strukturen 5. Beschreibung der Maßnahmen zur Zielerreichung 6. Zeitplan 7. Rundverfügung des Maßnahmenkataloges, 8. Erstellung einer neuen StAN und einer Dienstvorschrift 9. Herausforderungen 10. Ausblick 01.04.2008 www.thw.de

Der Auftrag Auftrag des BMI 25.03.2017 Der Auftrag Auftrag des BMI BMI-Erlass vom 26.07.05 – D II 4 – 211 470/1093 2) Arbeitsschutzgesetz §3 Die Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit der Helferinnen und Helfer liegt beim Arbeitgeber. 3) Moralische Verantwortung Hilfeangebote sowie eine Rettungskette muss in sämtlichen „Notsituationen“ vorhanden sein 25.03.2017 www.thw.de

Die Facharbeitsgemeinschaft PSU im THW 25.03.2017 Die Facharbeitsgemeinschaft PSU im THW Ständige Mitglieder die Vertreter E1 u. E3 der Ltg. das BBK alle Ansprechpartner PSU der LB-DSt. sowie der GSt. alle Teamkoordinatoren Beratergremium (werden je nach Themengebiet angefragt) Mitarbeiter des - der LMU München - des Sbe e.V. - der UK Bund - der ev. Notfallseelsorge 25.03.2017 www.thw.de

Ist-Analyse Sachstand Die vorhandenen Strukturen waren: 25.03.2017 Ist-Analyse Sachstand Die vorhandenen Strukturen waren: Nicht strukturiert: Die Maßnahmen waren nicht aufeinander abgestimmt. Unzureichend: Es gab keine festgeschriebene Rettungskette Lückenhaft: Nicht flächendeckend eingeführt Ungeprüft: Es gab keine Qualitätskontrolle Zeitgleich Forschungsvorhaben im Auftrage des BMI an der Hochschule Magdeburg – Stendal Ludwig-Maximilian-Universität München 25.03.2017 www.thw.de

Fakten Aus dem Forschungsbericht der LMU ergibt sich folgendes Gesamtbild: 71,6 % der befragten THW-Helfer hatten einen potenziell traumatisierenden Einsatz erlebt, Hierbei besteht kein Zusammenhang zwischen Einsatzhäufigkeit und einsatzbedingter posttraumatischer Belastung, Das Ergebnis ist unabhängig von der Größe des Ortsverband. Bei älteren Einsatzkräften liegt die PTBS-Rate höher als bei Jüngeren, Je höher der Dienstgrad desto höher auch die PTBS-Rate, 01.04.2008 www.thw.de

Fakten Nach den Untersuchungen der LMU München erfüllen 2,3 % der - am Forschungsprojekt beteiligten - THW-Helfer alle Kriterien einer Poststraumatischen Belastungsstörung! Das entspricht – übertragen auf die Gesamtzahl der aktiven Helfer - ca. 1.000 Helfern des THW. 01.04.2008 www.thw.de

Fakten Nur 26 % der THW-Angehörigen sind mit dem Thema „Stress im Einsatzwesen“ durch Ausbildung, Vorbereitung usw. bisher in Berührung gekommen, obwohl 85 % der befragten Helfer angeben, sie seien überzeugt davon, dass einsatzbedingte Belastungen zu psychischen Problemen führen kann. 01.04.2008 www.thw.de

Erkenntnisse aus der Forschungsarbeit der LMU Als Gesamtkonzept der Prävention ergibt sich folgendes Bild für ein Notfall-Stress-Management: 01.04.2008 www.thw.de

Notfall-Stress-Management Vor dem Einsatz: Information über zu erwartende Einsatzlagen liefern/anbieten Grundlagenwissen der Helfer mit solider Ausbildung Adäquate Ausbildungsmethoden „Drillmäßig“ üben Einsatznahe, realistische Übungen Selbstbewusstsein durch Erfolge Team-/Gruppenbewusstsein primäre Prävention: Vorbereitung auf belastende Einsätze sekundäre Prävention: Bei einem Einsatz unter hoher psychischer Belastung sekundäre Prävention: Nachbereitung tertiäre Prävention: 01.04.2008 www.thw.de

Notfall-Stress-Management primäre Prävention: Vorbereitung auf belastende Einsätze sekundäre Prävention: Bei einem Einsatz unter hoher psychischer Belastung Im Verlauf des Einsatzes: Konkrete Helferauswahl vornehmen Disziplin im Umgang Adäquate Befehlsgebung Zielgerichtete Informationen Ängste von Kollegen nehmen Stressbewältigung, durch: Entspannungstechniken Gesicherten Rückzugsraum sekundäre Prävention: Nachbereitung tertiäre Prävention: 01.04.2008 www.thw.de

Notfall-Stress-Management primäre Prävention: Vorbereitung auf belastende Einsätze sekundäre Prävention: Bei einem Einsatz unter hoher psychischer Belastung Im Anschluss des Einsatzes, sekundäre Prävention - Nachbereitung : Defusing Kollegiales Nachgespräch Debriefing durch Fachteams sekundäre Prävention: Nachbereitung tertiäre Prävention: 01.04.2008 www.thw.de

Notfall-Stress-Management primäre Prävention: Vorbereitung auf belastende Einsätze sekundäre Prävention: Bei einem Einsatz unter hoher psychischer Belastung Im Anschluss des Einsatzes, tertiäre Prävention: Nachbereitung Vermeidung von Rückfällen keine Chronifizierung (langfristige Ausprägung) von Stressbelastung Therapie durch Psychologen sekundäre Prävention: Nachbereitung tertiäre Prävention: 01.04.2008 www.thw.de

Umsetzung im THW /Ziele des Gesamtkonzeptes 25.03.2017 Umsetzung im THW /Ziele des Gesamtkonzeptes Psychoedukation (nach BMI-Erlass) Aufbau eines Einsatznachsorgeteams (ENT) pro Landesverband Implementierung unterschiedlichster Maßnahmen a. In der Basisausbildung I b. Standortausbildung (z.B. Unterführer- / Führer-Weiterbildung) c. An den Schulen (Lehrgänge u. Auslandsausbildung) d. Erstellung von unterschiedlichstem Informationsmaterial e. Angebot der sekundären Prävention nach wissenschaftlichem Standard f. Schnittstellen zu UK Bund, BBK, BMI und den Universitäten g. Angebot einer Hotline h. Therapiemöglichkeiten eruieren i. Chronifizierung vermeiden 25.03.2017 www.thw.de

MASSNAHMEN-MATRIX 01.04.2008 www.thw.de

Struktureller Aufbau im THW 25.03.2017 Struktureller Aufbau im THW Referat E1 Gesamtleitung Facharbeits-gemeinschaft PSU Landesverband Aufbau und Ausbildung Geschäftsstelle Ansprechpartner Einsatznachsorgeteam Operative Einheit 25.03.2017 www.thw.de

Struktureller Aufbau eines Einsatznachsorgeteams 25.03.2017 Struktureller Aufbau eines Einsatznachsorgeteams 3 Psychosoziale Fachkräfte 11 Peers 25.03.2017 www.thw.de

Sachstand in den Landesverbänden 25.03.2017 Sachstand in den Landesverbänden Einsatzbereit BW 10 HelferInnen „HB/NI“ 14 HelferInnen, bisher Baustein I u. II HH/MV/SH 10 HelferInnen NW Süd 12 HelferInnen NW Nord 12 HelferInnen Helferauswahl BY BE/BB/ST HE/RP/SL SN/TH 25.03.2017 www.thw.de

Herausforderungen bei der Implementierung Organisatorisch Zeitplan Kein ha. MA Monetäre Ressourcen!!! Entscheidung des AK 5 in Bezug auf die Akkreditierung von EN-Teams Wissenschaftliche Ergebnisse in Bezug auf die Wirksamkeit der Methoden Bipolarität: Notwendigkeit – Machbarkeit Chronifizierung vermeiden, aber wie??? 01.04.2008 www.thw.de

Probleme bei der Implementierung b) Vorbehalte Einsatzkräfte lehnen Hilfe ab (Bsp. SEE) Unwissenheit bei Führungskräften Priorität 99 (in der eigenen Arbeit) Jeder weiß alles besser! 01.04.2008 www.thw.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 01.04.2008 www.thw.de