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Fieber und Reiseanamnese
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 Präsentation transkript:

Hauptkriterien: Nebenkriterien: 2 Hauptkriterien oder ein Hauptkriterium und zwei Nebenkriterien: hoch verdächtig auf chronische Rhinosinusitis Hauptkriterien: Gesichtsschmerzen oder – druck Verstopfte Nase Hyposmia, Anosmie Eiter in der Nasenhöhle Nebenkriterien: Kopfschmerzen Fieber (nicht-akute Form) Halitose Müdigkeit Zahnschmerzen Husten Ohrenschmerzen Lanza DC et al., Ann Otol Rhinol Laryngol 113:2004

Behandlungsablauf in der „nicht-ORL“ Praxis Fokkens W et al. Allergy 2005, pp 583

CAVE: Antibiotika haben ihre Wirksamkeit in der Behandlung der chronischen Rhinosinusitis NICHT bewiesen... Fokkens W et al. Allergy 2005, pp 583

50% Anstieg der Pneumonie-assoziierten Mortalität nach erfolgreicher Reduktion des Antibiotikaverbrauchs Price D, Clin Microbiol and Infect 2006

Schweizerisches Zentrum für Antibiotikaresistenzen: http://www. search

Antibiotics used in food animals for … Therapeutic use to treat sick animals Short-term medication to treat diseased animals and prevent infection in other animals Prophylactic use to prevent infections at times of risk (e.g. transport or weaning) Growth promotion to impvore feed utilization and production

Das Globales Dorf Durch die elektronische Vernetzung wächst die moderne Welt zu einem Dorf zusammen (Marshall McLuhan 1962).

Ohne seinen Standort zu ändern ist man mit Menschen aus aller Welt in Kontakt Globales Dorf

The Global Village

Reisemedizin beinhaltet Beratung für „vor“, „während“ und „nach“ der Reise Vor der Reise Während der Reise Nach der Reise Gibt es Prädiktoren für Patienten, welche besonders anfällig gegenüber febrilen Erkrankungen sind?

Ist das Wahr? Touristen, die Verwandte besuchen, erkranken weniger häufig als „Standard“ Touristen. Ältere Menschen (>65 Jahre) leiden häufiger an einer Krankheit mit Fieber nach Rückkehr als jüngere Menschen. „Standard“ Touristen leiden häufiger an einer Krankheit mit Fieber nach Rückkehr als Geschäftsleute.

Wilson ME et al, CID 2007 pp 1560 Identifying high risk individuals Certain individuals may be at higher risk of acquiring travel illness, be at risk of more severe disease, or have contraindications to certain vaccines or medications. • Pregnant women • Children • Patients with chronic medical conditions (eg. diabetes, heart disease, respiratory disease) • Immune suppressed patients, including those with HIV infections • Those taking stomach acid suppression medication • Elderly travellers • Expatriates and long term travellers • Travellers visiting friends and relatives. Wilson ME et al, CID 2007 pp 1560

!Emigranten nehmen ihre Krankheiten mit! Reisemedizin beinhaltet Beratung für „vor“, „während“ und „nach“ der Reise Vor der Reise Epidemiologie von Infektionskrankheiten Nicht-Infektiöse Erkrankungsrisiken Impfungen, ReiseMedikation Während der Reise Malariaprophylaxe Pro-, Antibiotika für Durchfall-erkrankungen Nach der Reise Erkrankungen nach der Rückkehr !Emigranten nehmen ihre Krankheiten mit! Key words: risk management – identify risk patients – specific counseling pre-consultation: 6-8 weeks prior to leaving

Potential Issues in Travel/Advice Education Gherardin T, Australian Family Physician 2007

www.safetravel.ch / http://www.tropenreisemed.ch/

Welches ist die häufigste Ursache für Fieber beim Rückkehrer? Malaria Akute Durchfallerkrankung Dengue Dengue Dengue

Wilson ME et al, CID 2007 pp 1560

Wilson ME et al, CID 2007 pp 1560 Identifying high risk individuals Certain individuals may be at higher risk of acquiring travel illness, be at risk of more severe disease, or have contraindications to certain vaccines or medications. • Pregnant women • Children • Patients with chronic medical conditions (eg. diabetes, heart disease, respiratory disease) • Immune suppressed patients, including those with HIV infections • Those taking stomach acid suppression medication • Elderly travellers • Expatriates and long term travellers • Travellers visiting friends and relatives. more than 300 million cases and 3 milllion deaths each year due to malaria Wilson ME et al, CID 2007 pp 1560

Die Wahrscheinlichkeit an einer Krankheit zu leiden wird massgeblich von der Rückkehrdauer bestimmt Wilson ME et al, CID 2007 pp 1560

Der spezielle Fall 49-jähriger Mann, Raucher Jetziges Leiden: 2007: Gewichtsverlust, Müdigkeit, Atemnot, Magenbrennen Patientenanamnese: 1998: Pneumonie 2005/6: Unklare Schleimhautläsionen oral Biopsie: Kryptokokken (?)

Im CT Nebennierentumor von Æ 2.5x4 cm

CT: Hinweis auf Emphysem plus einzelne noduläre Veränderungen

Differenzialdiagnose: B-Symptomatik plus NNR-Tu plus Lungenpathologie Nicht infektiös hormonaktive Läsion adrenales Adenom/Karzinom (v.a. Cortisol, DHEA, Aldosteron) Phäochromozytom einseitige noduläre Hyperplasie hormoninaktive Läsion Ganglioneurom Myelolipom Hämorrhagie Metastasen Abszesse, Infektionen (SELTEN) Amyloidose, Sarkoidose Pseudoadrenal Infektiös Tuberkulose ... Histoplasmose Coccidiomykose Paracoccidiomykose Blastomykose Burkholderia mallei Brucellose Coxiella .... Penicillium marneffei

Hilft die Reiseanamnese? 1980: Bauleiter in Südafrika 1982: Mauritius, Rio de Janeiro, Los Angeles, San Francisco, Death Valley, New York TBC Histoplasmose Kryptokokkose

Diagnose einer reaktivierten Histoplasmose Adrenalektomie >> Nekrotisierende epitheloid-riesenzellige granulomatöse Entzündung mit Nachweis von reichlich Sprosspilzen TB Ausschluss Sputum 3x negativ PCR aus Gewebe negativ PilzAbklärung Histoplasma Ak neg. Kryptokokkus Ag neg. Panfungale PCR  POSITIV für Histoplasmose

Steckbrief: Histoplasmose Mississippi, Ohio, Missouri, St. Lawrence, River valleys Transmission: Sporen Klinische Präsentation: Akute Infektion (Grippe-artige Erkrankung) Chronische Lungenaffektion Disseminierter Organbefall Epidemiologie: 80% der Leute in Epidemiegebieten positive Hautteste Risiko: Kontakt mit Vogel- oder Fledermäuseexkrementen: Bauer, Gärtner, Maler, Dackdecker, etc und BAUARBEITER oder BAUINSPEKTOREN Diagnose: Kultur/Histopathologie/Antigen/Antikörper/PCR Behandlung: Amphotericin B oder Itraconazol, Dauer abhängig von der klinischen Präsentation

Der 2te spezielle Fall: THE GREAT IMITATOR 48-jähriger Mann, Schweizer, Raucher Jetziges Leiden: 06-08-2008: Schüttelfrost, Fieber, Nachtschweiss, blutig-tingierter Husten CRP139 mg/l, HIV-negativ Patientenanamnese: 09/2007: „Grippe“ mit Husten und Heiserkeit, gelblichem Auswurf, Fieber und Schüttelfrost. 3/2008: Bronchitis >> Antibiotikum 5/2008: Persistierende Heiserkeit, Husten und Auswurf, zusätzlich Fieber und Nachtschweiss >> Cortison für 5 Tage plus Antibiotikum >> keine Besserung. 5/2008: blutig tingiertes Sputum

Thoraxröntgen Aug 2008 zeigte prominente Lungenpathologie

Differenzialdiagnose: Kavernöse Lungenerkrankugen Nicht-infektiös kongenital Pneumatozele Traumatisch Neoplastische Erkrankung LungenCA Metastasen Lymphom Immunologisch M. Wegener Rheumatoider Knoten Thromboembolie Bronchiektasie Infektiös Bakterien: S. aureus, gram-neg. Bakt., S. pneumoniae, Mycobakt., Meloidose, Aktinomykose, Nokardiose Pilze Histoplasmose, Coccidiomycosis, Pneumocystis jirovecii, Blastomykose, Aspergillus, Mukor, Kryptokokkose Parasiten Echinokokkus, Paragonimus, Amöbiasis Ryu JH et al. Mayo Clin Proc 2003;78(6):744-52.

Sozial-/Reiseanamnese Seit 12 Jahren verheiratet mit einer Thailänderin. Seit 25 Jahren regelmässige Asienreisen, vor allem Thailand, letztmals August 2007, besitzt dort ein eigenes Haus auf dem Land Nahe der Grenze zu Burma.

DD von Kavernösen Lungenerkrankungen unter Berücksichtigung der Epidemiologie Gadkowski LB, Stout JE. Clin Microbiol Rev 2008;21(2):305-33

Welche Differenzialdiagnose fällt bei diesem Patienten eigentlich weg? Burkholderia pseudomallei (Melioidose) TBC Penicillium marneffei

Kavernöse Lungenerkrankugen in SE-Asien Penicillium marneffei (nur bei Immunkompromittieren Patienten, v.a. HIV) Paragonimus westermani Burkholderia pseudomallei

Mikrobiologie aus broncho-alveolärer Lavage

Der 2te spezielle Fall: THE GREAT IMITATOR 48-jähriger Mann, Schweizer, Raucher Jetziges Leiden: 06-08-2008: Schüttelfrost, Fieber, Nachtschweiss, blutig-tingierter Husten CRP139 mg/l initial empirisch Meropenem, dann Cefepime (geplant waren 12 Wochen Therapie: TMP/SMX (160/800; Bactrim forte®) 2x1 Tbl/Tag plus Doxycyclin (Vibramycin®) 2x100 mg/Tag) 18-06-2008: massive Hämoptoe >> Exitus

Steckbrief: Burkholderia pseudomallei (Melioidose) mobiles, aerobes, nicht sporen-formendes, gram-negatives Bakterium Rezidiv in 23% nach erfolgreicher Therapie Cheng AC et al. Clin Microbiol Rev. 2005 Apr;18(2):383-416.

ACHTUNG! die Infektionen kommen auch zu „uns“