Die Folgen der Reformation

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
? Meine guten Taten - was zählen sie bei Gott ? Meine guten Taten - was zählen sie bei Gott ? Meine guten Taten - was zählen sie bei Gott ? Meine guten.
Advertisements

Die Kleine Kirche im Herzen der Stadt.
von Loïc Terrens, Joël Martins, Michelle Beringer
Die Weiterentwicklung der Seelsorgeeinheiten mit Ihren Gemeinden.
Firmvorbereitung 2013/14 in den Kirchengemeinden St. Kilian und St. Laurentius Seelsorgeeinheit Wangen.
Ablauf der Messe Aufbau der Messe.
Wir müssen prüfen! 1. Johannes 4,1-6.
K u r z - Ü b e r s i c h t S v e n M a n k o w s k i.
Atme in uns, Heiliger Geist
Christliche Familien – die Nr. 1 der Zukunft. Initiative Hauskirche vor fast 10 Jahren entstanden In einer Gruppe von Personen, deren Anliegen die Sorge.
Innenraum einer katholischen Kirche
Am Abend des 5. Dezember stellen die Kinder in Deutschland ihre geputzten Stiefel vor die Tür, in der Hoffnung, dass St. Nikolaus in der Nacht die Schuhe.
Die Taufe schließt den Himmel auf
Sakramente.
Atme in uns, Heiliger Geist
Christentum … Themen: Christentum - Heiliger Tag
Atme in uns, Heiliger Geist
Gottes- dienst BibelJesusKircheGebote.
Erstkommunionvorbereitung 2014/2015
Neuapostalische Kirche
Christentum im Mittelalter
Das Christentum Von Barbara und Lucie.
Christentum.
Evangelisches Gesangbuch
Theologie der Verbände
Christentum Felix und Michaël.
Das Heilige Buch heißt die Bibel. Bibel bedeutet Biblia. Das alte Testament ist das gleiche wie im Judentum.
Kirchenraumpädagogik und Kirchenpädagogik
Der evangelische Gottesdienst
OPTION FÜR EINE KONSPIRATIVE PASTORAL  Die erste Aufgabe: mit allen gemeinsam in die Zukunft gehen  Erfahrung von „Pastoraltagen“: Miteinander sich.
GOTTESDIENST AM REFORMATIONSSONNT AG «SEID WACHSAM» 1. NOVEMBER 2015.
0 Diözesanstelle. 1 „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ Offb. 3,1-6.
Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich Religionspädagogisches Gesamtkonzept rpg Beheimatung beim Aufwachsen - Begleitung beim Aufbrechen.
Ein Sakrament = Zeichen, dass Gott bei uns ist Die Schöpfung Jesus Christus 7 Sakramente sehen spüren hören.
Das ist mein Leib für euch!
Schweizer Geschichtsbuch 1 Handreichungen für den Unterricht Folie 0© 2012 Cornelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. 7. Die Schweiz im Zeitalter.
Im Jahr 2018 plant die Ev.-Luth. Landeskirche wieder einen Taufsonntag. Kirchgemeinden und Ev. Kindertagesstätten laden gemeinsam ein.
Wichtige Beschlüsse des Konzils von Trient (1546 – 1563)
Friede denen, die kommen. Freude denen, die verweilen.
Weihnachten 2016 Gloria in excelsis Deo…
Die folgende Präsentation finden Sie auf unserer Homepage unter
auf dem Kirchentag in Berlin 2017
DIAKONIE – MISSION MIT DEN HÄNDEN.
Sola Scriptura – Allein die Schrift
Der Firmvorbereitungsweg der Pfarre Frastanz
„Ich glaube an den Heiligen Geist“
Martin Luther, Jahre Reformation.
- ENTSCHEIDUNG – DIE TAUFE
Katholisch und Reformiert, wie weiter?
Du, Herr, gabst uns dein festes Wort. Gib uns allen deinen Geist
Bausteine für die Eucharistiefeier
Habe ich den Heiligen Geist?
Was ist ein Sakrament? - Etymologie
Jesus verleiht innere Kraft und Geborgenheit
Beneidenswert glücklich?!
Das Kleine 1x1 der Diakonie
Religionspädagogisches Gesamtkonzept rpg
Die Welt verändert sich, und auch das menschliche Wissen verändert sich. Nicht daß das, was gestern wahr war, heute falsch wird. Aber wie eine Landschaft.
1.
Weihnachtszeit Was weißt du über die Weihnachtszeit?
Altar (lat. adolere = verbrennen) In heidnischen Religionen und im Judentum Opferstätte zur Verbrennung von Opfergaben. Für uns Christen ist der Altar.
„TYPISCH KATHOLISCH – TYPISCH REFORMIERT“ 31. OKTOBER 2015
Gemeinsam werden wir stark
Allein im Himmel?? IJT Düsseldorf 2019.
Wir denken an Gott. Priester: Der Herr sei mit euch.
Junge Menschen begleiten
Liturgische Ämter - Dienste
Wir denken an Gott. Priester: Der Herr sei mit euch.
Einführung Reformation Vergleich der Kirchen
Glaub an das Evangelium!
 Präsentation transkript:

Die Folgen der Reformation

Das Äussere der Kirche Die Geissberger Kirche war vor der Reformation eine Eigenkirche der Grünenberger, die 1224 dem Kloster St. Urban geschenkt wurde. Im Mittelalter war es eine einfache romanische Kirche. Die romanische Kirche wurde nach der Reformation für den reformierten Gottesdienst umgebaut – die erste eigentliche reformierte Kirche erhielt Langenthal 1677.

Das Äussere der Kirche Vor der Reformation Nach der Reformation

Das Innere der Kirche Innen war die Kirche vor der Reformation mit einer Schranke unterteilt in Chor und Schiff. Im Chor wirkte der Priester am Marienaltar. Im Spätmittelalter kam ein dem heiligen Erhard geweihter Altar hinzu. Im Schiff standen die Gläubigen, es waren noch keine Bänke vorhanden, auch nicht nötig – sie kamen allein zur Messe. Man kann sich den Kirchenraum vorstellen, wie etwa die Kapelle auf Grünenberg Nach der Reformation wurde die Chorschranke beseitigt, die Altäre entfernt. Ins Zentrum kam der Taufstein und die Kanzel. Zentral war die Predigt und die beiden Sakramente Taufe und Abendmahl. Man kann sich den Kirchenraum vorstellen, wie in der Kirche Ursenbach nach der Reformation.

Das Innere der Kirche Vor der Reformation Nach der Reformation

Messe-Predigt Im Zentrum des mittelalter-lichen Gottesdienstes stand die Messe welche der Priester für die Gemeinde las. Sie wurde verstanden als Nachvollzug des versöhnenden Opfer Gottes. Während der Liturgie des Priesters wandelten sich Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Allein der Priester trank aus dem Kelch – die Laien erhielten bloss die Oblaten (Brot). Da sich im Reformationsprozess in Bern das Schriftprinzip als die Wahrheit durchgesetzt hatte, wurde alles an der Schrift gemessen. Im Zentrum stand die Predigt des Wortes Gottes: „Praedicatio verbi dei est verbum dei“. Die Predigt ist das göttliche Wort. Deshalb stand im Zentrum des kirchlichen Lebens vorerst der rechtmässig predigende und lehrende Pfarrer!

Messe-Predigt Vor der Reformation Nach der Reformation

Die Kritik an der Messe 5. These der Berner Disputation von 1528

Messliturgie: Reformierter Gottesdienst Der spätmittelalterliche Gottesdienst war wesentlich eine lateinische Messe. Dazu gab es Messbücher mit Messformularen für die einzelnen Sonntage im Kirchenjahr. Sie strukturierten den Ablauf der Feiern. Nach der Reformation erhielten die zu Pfarrer gewordenen Priester mit sogenannten Agendenbüchlein Hilfen zur Gestaltung der einfachen reformierten Liturgie. Hier der Anfang des Agendenbüchleins von 1529.

Messliturgie: Reformierter Gottesdienst Vor der Reformation Nach der Reformation

Messbücher nach der Reformation Die lateinischen Messbücher der Kirche Langenthal wurden nach der Reformation zum Einbinden der Burgerbücher verwendet.

Taufe Ab dem Frühmittelalter wurden Kinder getauft. Allerdings musste die Taufe durch das Sakrament der Firmung vollendet werden. Ursprünglich wurden die Taufe und die Firmung als eine Handlung vollzogen, das auch im Mittelalter, wenn der Bischof anwesend war. Die Reformatoren, vor allem auch Zwingli schafften die Firmung ab. Die Kindertaufe war zwar auch nicht wie die Firmung nicht in der Schrift begründet, Zwingli legitimierte sie theologisch als Parallele zur jüdischen Beschneidung, als Bundeszeichen. Allerdings forderte er einen nachgeholten Taufunterricht. Hier die Anweisung wie die Pfarrer in Bern nach der Reformation taufen sollen.

Taufe Vor der Reformation Nach der Reformation

Christliche Bildung Vor der Reformation wurde die Kenntnis der Grundlagen des christlichen Glaubens (das Unser Vater, das Glaubensbekenntnis und die 10 Gebote) den Kindern über die Eltern und bei der Beichte vermittelt. Nach der Reformation wurde der christliche Glaubensunterricht zur öffentlichen Aufgabe. Unmittelbar nach der Reformation wurden für die Kinder Kinderlehren eingerichtet. Dort wurde bald mit dem Kate-chismus unterrichtet. Aus der Kinderlehre, die eigentlich nachgeholter Taufunterricht war entstanden die Schulen. Hier der Berner Katechismus von Kaspar Megander (abgeändert 1537 durch Martin Bucer).

Christliche Bildung Vor der Reformation: Bildung über die Beichte Nach der Reformation: Bildung mit dem Katechismus

Messe/Abendmahl Zentral im vorreforma-torischen kirchlichen Leben war die Messe. Eine Messe wurde täglich und in den verschiedensten Lebenssituationen gefeiert. Die Reformation schaffte die Messe ab und ersetze sie durch den Predigt-gottesdienst der drei Mal im Jahr (Ostern, Pfingsten, Weihnachten) durch einen Abendmahlsgottesdienst ergänzt wurde. In Bern hatte das Abendmahl die Bedeutung eines Erinnerungs- und Versöhnungsmahls. Es sollte an die Versöhnung Christi erinenrt werden. Hier das einfache Abendmahl, das Zwingli feierte, dargestellt an der Türe des Grossmünsters in Zürich.

Messe/Abendmahl Ablauf der Messe vor der Reformation Abendmahl

Pfarrei Langenthal Vor der Reformation bestand keine eigentliche Pfarrei Langenthal. Die Langenthaler und die Schorer links der Langete mussten die Messe in Thunstetten besuchen. Die kleine Kirche auf dem Geissberg diente bloss 12 Handwerksfamilien des Klosters St. Urban zum Messebesuch. Nach der Reformation wurde das Johanitterkloster Thunstetten aufgehoben und es entstanden 1538 die Kirchgemeinde Thun-stetten und die Kirchgemeinde Langenthal. Die Kirche auf dem Geissberg wurde zur Pfarrkirche. Das Patronatsrecht von Langen-thal blieb bis 1809 beim Abt von St. Urban.

Pfarrei Langenthal Vor der Reformation: Zugehörig zur Kirche Thunstetten Nach der Reformation: 1538 Bildung der Kirch-gemeinde Langenthal-Untersteckholz

Kirchen im Oberaargau Vor der Reformation bestand der kirchliche Oberaargau aus dem Dekanat Wynau im Archidiakonat Burgund, einem Teil der grossen Diözese Konstanz. Langenthal war vor der Reformation keine eigene Pfarrgemeinde. Diese entstand erst 1538, zehn Jahre nach der Reformation. Zum kirchlichen Oberaargau nach der Reformation kamen die Pfarreien jenseits der Aare hinzu, die vorher zum Bistum Basel gehört hatten. Die Pfarreien Melchnau und Langenthal wurden nach der Reformation neu gebildet. Zum kirchlichen Oberaargau kamen auch die drei Pfarreien des bernischen Unteraargau: Aarburg, Brittnau und Zofingen.

Kirchen im Oberaargau Vor der Reformation Nach der Reformation