Schnittstellen zu Gewässern und Wald

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 Präsentation transkript:

Schnittstellen zu Gewässern und Wald Ausgabe 2019 Referenz: Handbuch «Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb – ein Handbuch für die Praxis», Kapitel 6, Seiten 141-149

Wertvolle Übergangsbereiche

Sensible Grenzlebensräume mit hoher Biodiversität Das unerlaubte Lagern von Materialien (z.B. Siloballen) und Verunreinigungen können diese empfindlichen Lebensräume stark schädigen. Deshalb: Mindestabstände im Rahmen der Pufferstreifen einhalten!

Wie Pufferstreifen entlang von Gehölzen messen? Hecke, Feldgehölz, Waldrand Pufferstreifen Pufferstreifen * PSM = Pflanzenschutzmittel Quelle: Agridea 2017

Wie Pufferstreifen entlang von oberirdischen Gewässern messen? * PSM = Pflanzenschutzmittel Quelle: Agridea 2017

Pufferstreifen als BFF anmelden Handout Pufferstreifen als BFF anmelden Pufferstreifen entlang von Hecken, Feld- und Ufergehölzen und Waldrändern* Pufferstreifen von 6 m Breite entlang oberirdischer Gewässer Breite mind. 3 m auf den ersten 3 m auf den zweiten 3 m Anmeldung als BFF möglich als extensiv genutzte Wiese Streuefläche Uferwiese entlang von Fliessgewässern extensive Weide Hecke, Gehölz Wassergräben, Tümpel, Teiche Uferwiese entlang von Fliess-gewässern * Ist die Distanz zwischen zwei Hecken oder Feldgehölzen weniger als 40 m, dann sind Ackerschonstreifen, Buntbrachen, Rotationsbrachen oder Säume auf Ackerfläche erlaubt. Quelle: Agridea 2017

Weiterführende Links Merkblatt Agridea: «Pufferstreifen - richtig messen und bewirtschaften» Merkblatt Kanton Aargau: «Gewässerraum und landwirtschaftliche Bewirtschaftung»

Schnittstelle zwischen dem Kulturland und Gewässern Oberflächengewässer bestehen aus (gemäss Gewässerschutzgesetz): Wasserbett und Sohle Böschung der pflanzlichen und tierischen Besiedelung 78 % der Länge der Fliessgewässer in der Schweiz sind ökologisch stark beeinträchtigt, naturfern verbaut oder eingedolt.

Typische Arten des Gewässerraums Bachforelle Ringelnatter Wasserhahnenfuss Blaupfeil

Aufwertung und Renaturierung von Fliessgewässern Renaturierung: Revitalisieren von Fliessgewässern und Seeufern, Reduzieren der negativen Auswirkungen der Wasserkraftnutzung Revitalisierung: Wiederherstellen naturnaher Bäche, Flüsse und Seen mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten Gründe: Hochwasserschutz Naturschutz

Auswirkungen der Revitalisierung von Fliessgewässern auf die Arten Quelle: Paillex A., Schuwirth N., Lorenz A. W., Januschke K., Peter A., Reichert P. (2017): Integrating and extending ecological river assessment: concept and test with two restoration projects. Ecological Indicators 72, 131–141 Quelle: Paillex A. et al (2017)

Pflege offener Wasserflächen Unterwasservegetation im Sommer knapp unterhalb der Wasseroberfläche mähen. Bei der Pflege mit dem Bagger: Auf mind. 10 % der Gewässerlänge die Unterwasserpflanzen auf der Hälfte der Gewässerbreite belassen. Die unbehandelten Bereiche auf mehrere Teilstücke entlang des Bachlaufs verteilen.

Pflege der Gewässerböschungen Gestaffelte Pflege mit 1 Schnitt pro Jahr 1. Jahr: erste Hälfte mähen Stehen lassen Mähen Gehölz Pufferstreifen 2. Jahr: zweite Hälfte mähen

Pflege der Gewässerböschungen Gestaffelte Pflege mit 2 Schnitten pro Jahr 1. Jahr Erster Schnitt ab Mitte Juni Zweiter Schnitt ab August 2. Jahr Erster Schnitt ab Mitte Juni Zweiter Schnitt ab August Stehen lassen Mähen Gehölz Pufferstreifen

Pflege der Ufergehölze Mosaik von bestockten und unbestockten Gewässerabschnitten schaffen. Schnellwachsende Sträucher regelmässig zurückschneiden. Strukturelemente wie Totholz, Ast- und Steinhaufen anlegen und regelmässig von der wachsenden Vegetation befreien.

Weiterführende Links Mähen von Bachufern. Merkblatt des Kantons Aargau Ufergehölzpflege. Merkblatt des Kantons Aargau Leitfaden zum Gewässerunterhalt und zur Uferpflege für Fliessgewässer im Kanton Luzern. Merkblatt des Kantons Luzern

Waldrand − Schnittstelle zwischen Kulturland und Wald

Typische Arten des Waldrands Grünspecht Braunes Langohr Feldhase Dost

Stufige Waldränder – ein wertvolles Element Hohe Artenvielfalt Seltene Arten Schutz des inneren Waldbestandes bei starkem Wind

Aufwerten von Waldrändern Geeignet: Gut besonnte Waldränder an eher trockenen Standorten mit Ausrichtung nach Süden, Südosten oder Südwesten Kontakt mit zuständigem Förster aufnehmen. Auch Jäger und lokale Naturschützer einbeziehen.

«Auslichten auf der ganzen Länge» und «Buchten schlagen» 15–30 m 20–50 m frisch geschlagen nach 2 Jahren nach 10 Jahren

Auslichten und Pflegen von Waldrändern Stehenlassen, fördern: Altholz und Totholz Grosse Bäume ab 60 cm Durchmesser auf Bauchhöhe Sehr alte Bäume von z.B. Eiche, Föhre, Buche, Eibe, Linde Seltene Bäume, z.B. Mehlbeere, Eibe, Elsbeere, Wildapfel und Wilde Birne, Sommerlinde und Winterlinde Entfernen, zurückschneiden: Schnellwachsende Bäume, z.B. Esche, Hasel, Hartriegel, Weiden, Erlen, Hagebuche Häufige Bäume, z.B. Buche, Fichte

Kleinstrukturen anlegen und pflegen Mit dem Schnittgut grosse Asthaufen aufschichten und diese regelmässig von Vegetation befreien.

Pflege von aufgewerteten Waldrändern Schnellwüchsige Strauch- und Baumarten wie Espe, Hasel, Weiden und Bergahorn in den ersten Jahren regelmässig auf den Stock setzen. Problempflanzen und Neophyten mähen und ausreissen und mit dem Hausabfall entsorgen.

Weiterführende Links www.waldwissen.net Merkblatt Kanton Graubünden: Waldrand - Lebensraum voller Überraschungen Merkblatt Kanton Aargau: Waldsaumbewirtschaftung

Impressum Herausgeber: Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, info.suisse@fibl.org, www.fibl.org Schweizerische Vogelwarte Sempach, info@vogelwarte.ch, www.vogelwarte.ch Autoren: Véronique Chevillat (FiBL) Roman Graf (Vogelwarte), Dominik Hagist (Vogelwarte) Mitarbeit: Lukas Pfiffner (FiBL), Simon Birrer (Vogelwarte), Markus Jenny (Vogelwarte) Redaktion: Gilles Weidmann (FiBL) Mit Grafiken von Brigitta Maurer (FiBL) und Illustrationen von Simon Müller (www.soio.ch). Der Foliensatz wurde mit finanzieller Unterstützung von Bio Suisse, vom Schweizer Bauernverband, vom Amt für Landschaft und Natur des Kantons Zürich, vom Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain des Kantons Basel-Landschaft, vom Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt, von der Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern sowie von der Dienststelle für Landwirtschaft und Weinbau des Kantons Waadt realisiert. Ausgabe 2019 Der Foliensatz ist Bestandteil einer umfangreichen Foliensammlung zum Handbuch "Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb. Ein Handbuch für die Praxis" von FiBL und Vogelwarte. Die Foliensammlung steht auf www.agri-biodiv.ch zum kostenlosen Download zur Verfügung. Das Handbuch kann im FiBL-Shop auf https://shop.fibl.org als Druckversion bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden. Copyright: Die  Fotos dürfen nur zu Aus- und Weiterbildungszwecken zum Thema Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb verwendet werden. Alle Rechte liegen bei den Autoren.