Die Moderhinke beim Schaf schweizweit bekämpfen

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 Präsentation transkript:

Die Moderhinke beim Schaf schweizweit bekämpfen In dieser Präsentation werden die wichtigsten, Anfang 2019 bereits bekannten Punkte zur geplanten nationalen Bekämpfung der Moderhinke vorgestellt. In den Notizen zu den einzelnen Folien stehen weitergehende Erklärungen, welche vom Referenten dem Publikum mitgeteilt werden können.

Schweizer Schafe haben es grundsätzlich gut… …doch in jeder vierten Herde kommt die Moderhinke vor. In der Schweiz gibt es ca. 400’000 – 450’000 Schafe in 12’000-13’000 Schafhaltungen. Schafhalter kann man grob unterteilen in Züchter, professionelle Mäster, und Nebenerwerbs- oder «Hobby-»Halter. Durchschnittlich gibt es somit ca. 30 Schafe pro Schafhaltung. Tatsächlich haben aber über 40% der Schafhaltungen nur 10 oder weniger Schafe. Nur wenige Schafhalter haben mehr als 100 Schafe. Die neusten Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Moderhinke in ca. ¼ aller Schweizer Schafhaltungen präsent ist. Dabei gibt es aber auch regionale Unterschiede. So sind insb. Schafhaltungen in den Kantonen GR und GL dank der seit vielen Jahren dauernden Bemühungen zur Bekämpfung der Moderhinke deutlich weniger oft betroffen.

Die Moderhinke ist für betroffene Tiere sehr schmerzhaft! Sie gehen lahm, «hinken» und fressen auf den Ellbogen gestützt. Bild: BGK/SSPR Die Moderhinke ist eine sehr schmerzhaften Erkrankung für die betroffenen Schafe.

Die Moderhinke ist für betroffene Tiere sehr schmerzhaft! Durch die Moderhinke entsteht in der Schweiz jährlich ein Verlust von ca. CHF 6.5 Mio (Behandlungskosten und Mastverluste). Wegen der Schmerzen sinken auch die Milchleistung und die Mastzunahmen in betroffenen Herden. Der Schweizer Schafhaltung entsteht wegen dieser Krankheit rein durch Mastverlusten und Behandlungskosten jährlich ein Schaden von ca. 6½ Millionen CHF.

Verursacht wird die Moderhinke durch den Erreger Dichelobacter nodosus. Verursacht wird die Moderhinke durch den Erreger Dichelobacter nodosus. Er lebt im Klauenhorn und wird von Tier zu Tier übertragen. Verursacht wird die Moderhinke durch den Erreger Dichelobacter nodosus. Er lebt im Klauenhorn und wird von Tier zu Tier übertragen. D. nodosus ist ein anaerobes Stäbchenbakterium. Es gibt zwei Arten von D. nodosus: benigne Stämme und virulente Stämme. Nur die virulenten Stämme lösen das Krankheitsbild der Moderhinke aus. Benigne Stämme kommen zwar (insb. auch bei anderen Klauentieren) vor, sie stellen aber für die Schafhaltungen nur selten ein Problem dar.

Gefährlich wird es vor allem dort wo viele Schafe zusammenkommen: an Ausstellungen, Märkten oder bei der Sömmerung.

Auf gemeinsamen Wiesen überlebt er nur etwa drei Wochen. D. nodosus ist strikt anaerob und überlebt ausserhalb des Klauenhorns nur kurze Zeit. Auch in nassen und sumpfigen Wiesen kann er nur wenige Wochen infektiös bleiben. Hingegen kann er in abgeschnittenem Klauenhorn lange überleben. Zudem kann er allenfalls innerhalb einiger Stunden über ungereinigtes Schuhwerk oder Klauenwerkzeug übertragen werden.

Mittels Klauentupfertest kann der Erreger heute zuverlässig festgestellt werden. Ein PCR-Klauentupfertest wurde in der Schweiz entwickelt. Er wurde in wissenschaftlichen Studien validiert und hat sich inzwischen insbesondere in den Kantonen GR und GL bewährt. Er weist den D. nodosus auch dann nach, wenn noch keine klinischen Symptome festgestellt werden können. Zudem unterscheidet er zuverlässig zwischen den benignen und virulenten Stämmen.

Gemeinsam können wir die Moderhinke schweizweit bekämpfen! Insbesondere dank diesem neuen Klauentupfertest besteht heute eine echte Chance, den Erreger in der Schweiz flächendeckend zu bekämpfen. Sowohl der National- als auch der Ständerat haben die parlamentarische Motion Hansjörg Hassler zur «Schweizweiten Bekämpfung der Moderhinke der Schafe» in 2014 resp. 2015 gutgeheissen.

Das Konzept für die nationale Bekämpfung der Moderhinke Bekämpfungsziel: Innerhalb von fünf Jahren soll die Moderhinke in der Schweiz nur noch in weniger als 1% aller Schafhaltungen vorkommen. Seither arbeiten das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit zusammen mit den kantonalen Veterinärämtern und verschiedenen Vertretern von Schafhaltern, Schafzuchtorganisationen, Tierärzten und dem Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK) an der Erarbeitung eines Konzepts für die erfolgreiche Bekämpfung der Moderhinke in der Schweiz. Ziel der Bekämpfung ist es, dass die Moderhinke in nur noch weniger als 1% der Schweizer Schafhaltungen vorkommt.

Das Konzept für die nationale Bekämpfung der Moderhinke Winter Frühling Keine Moderhinke Herde saniert Das Grundkonzept der schweizweiten Moderhinkebekämpfung besteht aus einem jährlichen Zyklus. Sommer - Herbst

Das Konzept für die nationale Bekämpfung der Moderhinke Winter – Status aller Schafherden bestimmen Das Konzept für die nationale Bekämpfung der Moderhinke Winter Frühling Sommer - Herbst Ab Beginn der nationalen Bekämpfung werden jeden Winter (November – März) alle Schafherden in der Schweiz kontrolliert. Die Bekämpfung beginnt jeweils damit, dass jeder Schafbestand in der Schweiz während den Wintermonaten durch eine amtliche angeordnete Kontrolle mittels Klauentupfertest untersucht wird.

Status aller Schafherden bestimmen Winter – Status aller Schafherden bestimmen Die Kontrollen werden von der Kantonstierärztin / dem Kantonstierarzt amtlich angeordnet und durch unabhängige Kontrolleure durchgeführt. Die Kantonstierärztin / der Kantonstierarzt ordnet die Kontrollen an und bestimmt den / die Kontrolleure (z.B. Tierärzte, BGK, usw.)

Status aller Schafherden bestimmen Winter – Frühling Betroffene Herden sanieren Herden bei welchen der Moderhinke- Erreger nachgewiesen wurde, werden gesperrt und müssen ihre Herde sanieren. Werden anlässlich der Moderhinke-Kontrolle virulente Stämme des D. nodusus in einem Bestand festgestellt, so ist der Bestand gesperrt. D.h. er kann keine Tiere mehr verstellen und keine neuen Tiere in den Bestand aufnehmen. Zudem muss er innerhalb einer (von der Kantonstierärztin / dem Kantonstierarzt vorgeschriebenen) bestimmten Frist den betroffenen Bestand sanieren und ihn vom Moderhinke-Erreger befreien.

Betroffene Herden sanieren Winter – Frühling Betroffene Herden sanieren Für die Sanierung ist der Tierhalter zuständig. Sehr gut bewährt haben sich wöchentliche Klauenbäder der gesamten Herde. Es werden keine bestimmten Sanierungsmethoden vorgeschrieben, da dies auch auf die jeweilige Herdengrösse und spezifischen Umstände ankommt. Es werden hingegen Sanierungsvorgehen empfohlen und mit Anleitungen gut beschrieben. Insbesondere die Sanierung mit regelmässigen Klauenbädern der gesamten Herde haben sich auch in wissenschaftlichen Studien gut bewährt. Vermieden werden sollte der systematische Einsatz von Antibiotika. Mittels der Impfung kann man eine Herde NICHT sanieren.

 Winter – Frühling Betroffene Herden sanieren Der Erfolg der Sanierung muss durch eine erneute, amtliche Kontrolle bestätigt werden. Bei nachgewiesenem Erfolg der Sanierung kann die Sperre über den Bestand wieder aufgehoben werden. 

Herden vor Neuinfektionen schützen Winter – Frühling Sommer - Herbst Herden vor Neuinfektionen schützen Winter – Frühling Betroffene Herden sanieren Moderhinke-freie und sanierte Herden unterliegen keinen Einschränkungen! Durch geeignete Massnahmen sollen sie aber vor Neuinfektionen geschützt werden. Moderhinke-freie Bestände unterliegen keinerlei Einschränkungen und können z.B. frei Sömmern, an Ausstellungen teilnehmen usw. Sie müssen aber (wie eigentlich heute schon) auf die Biosicherheit achten.

Betroffene Herden sanieren Sommer - Herbst Winter – Frühling Betroffene Herden sanieren Sommer - Herbst Herden vor Neuinfektionen schützen Durch geeignete Massnahmen sollen sie aber vor Neuinfektionen geschützt werden. Durch geeignete Massnahmen sollen sie aber vor Neuinfektionen geschützt werden. Regelmässig: Klauenschneiden und Klauenbäder Dazu gehören z.B. Das regelmässige Klauenschneiden und prophylaktische Klauenbäder (z.B. vor und/oder nach der Sömmerung).

Herden vor Neuinfektionen schützen Sommer - Herbst Herden vor Neuinfektionen schützen Durch geeignete Massnahmen sollen sie aber vor Neuinfektionen geschützt werden. Regelmässig: Klauenschneiden und Klauenbäder Klauenwerkzeug reinigen und desinfizieren Das systematische Reinigen und Desinfizieren von Klauenwerkzeugen und die Entsorgung von abgeschnittenem Klauenhorn mit dem Müll.

Herden vor Neuinfektionen schützen Sommer - Herbst Herden vor Neuinfektionen schützen Durch geeignete Massnahmen sollen sie aber vor Neuinfektionen geschützt werden. Regelmässig: Klauenschneiden und Klauenbäder Klauenwerkzeug reinigen und desinfizieren Biosicherheit für betriebsfremde Besucher - Das Desinfizieren der Schuhe von Besuchern vor dem Stallbesuch, oder die Verwendung von entsprechenden Überzügen.

Herden vor Neuinfektionen schützen Sommer - Herbst Herden vor Neuinfektionen schützen Durch geeignete Massnahmen sollen sie aber vor Neuinfektionen geschützt werden. Regelmässig: Klauenschneiden und Klauenbäder Klauenwerkzeug reinigen und desinfizieren Biosicherheit für betriebsfremde Besucher Vorsicht beim Zukauf oder der Ausleihe von Tieren Die Quarantäne von neu zugekauften Tieren, bis ein Klauentupfertest bestätigt, dass diese Tiere frei vom Moderhinke-Erreger sind. usw.

Herden vor Neuinfektionen schützen Sommer - Herbst Herden vor Neuinfektionen schützen Durch geeignete Massnahmen sollen sie aber vor Neuinfektionen geschützt werden. Vor allem beim Verbringen auf Gemeinschaftsweiden und Alpen, für die Teilnahme an Ausstellungen und bei der Auffuhr auf Märkte gilt es besonders vorsichtig zu sein. Besonders vor und nach der Teilnahme an Ausstellungen, Märkten und bei der Sömmerung sollen Massnahmen getroffen werden, um eine allfällige Übertragung des Moderhinke-Erregers zu vermeiden. Dazu gehören insbesondere Klauenbäder und auch die Überprüfung mittels Klauentupfertests.

Herden vor Neuinfektionen schützen Sommer - Herbst Herden vor Neuinfektionen schützen An Ausstellungen und Märkten können stichprobeweise Schafe untersucht werden. An Orten, wo viele Schafe aus verschiedenen Bestände zusammenkommen, kann die Kantonstierärztin / der Kantonstierarzt Stichproben anordnen, um allfällige bisher nicht entdeckte Moderhinke-Fälle aufzudecken.

Zusammen, bestimmt, konsequent Frühling Winter Sommer - Herbst Der gesamte Zyklus wird während bis zu fünf Jahren wiederholt werden. Falls alle beteiligten Schafhalter die Vorschriften genau und konsequent einhalten wird das Bekämpfungsziel allenfalls bereits früher erreicht werden. Sommer - Herbst

Zusammen, bestimmt, konsequent Wichtig ist, dass alle - Schafhalter, Tierärzte und Behörden - in der ganzen Schweiz am gleichen Strick ziehen und zusammen, bestimmt und konsequent gegen den Moderhinke-Erreger vorgehen! Deshalb ist es wichtig, dass alle zusammenarbeiten. Je konsequenter alle gemeinsam und gleichzeitig gegen den Moderhinke-Erreger vorgehen, desto schneller und nachhaltiger wird die Krankheit in der Schweiz der Vergangenheit angehören und nur noch vereinzelt vorkommen!

Wann beginnt die nationale Bekämpfung der Moderhinke? Die Bekämpfung will gut vorbereitet sein. Die Moderhinke muss zunächst in die Tierseuchenverordnung aufgenommen werden. Für die Bekämpfung braucht es auch die erweiterte Tierverkehrskontrolle für kleine Wiederkäuer. Bevor mit der nationalen Bekämpfung begonnen werden kann, sollen zunächst alle Einzelheiten gut vorbereitet werden. Je besser die Vorbereitungen und je grösser die Bereitschaft und Motivation aller Beteiligten, desto höher die Erfolgsaussichten. Die Vernehmlassung für die Aufnahme der Moderhinke als «zu bekämpfende Seuche» in die Tierseuchenverordnung wird voraussichtlich bereits 2019, spätestens aber 2020 erfolgen. Insbesondere um die Winterkontrollen während der Bekämpfungsphase planen und koordinieren zu können, braucht es die vorgesehene Einführung der neuen Tierverkehrskontrolle bei kleinen Wiederkäuern. Beide Vorhaben ergänzen sich ideal! Dank der neuen Tierverkehrskontrolle ergibt sich mit der geplanten nationalen Bekämpfung der Moderhinke gleich zu Beginn ein konkreter und nachweisbarer Nutzen für die Schweizer Schafhaltung. Deren Einführung wird die nationale Bekämpfung ideal unterstützen!

Wann beginnt die nationale Bekämpfung der Moderhinke? Somit können wir voraussichtlich ab Herbst 2021 mit der nationalen Bekämpfung der Moderhinke beginnen! Da die Einführung der neuen Tierverkehrskontrolle auf Januar 2020 angesetzt ist, wird mit der nationalen Moderhinkebekämpfung frühestens im Winter 2020/2021 begonnen werden können. Realistisch ist jedoch davon auszugehen, dass mit der Bekämpfung nicht vor Herbst 2021 gerechnet werden kann.

Heute schon beginnen! Je mehr Schafhalter ihre Herden bereits vor dem Startschuss von Moderhinke befreien, desto kürzer wird die nationale Bekämpfung dauern. Schafhalter, welche ihre Herden schon heute vor Neuinfektionen schützen, werden während der nationalen Bekämpfung nur minimale Einschränkungen haben. Bis dahin sollte sich jeder einzelne Schafhalter jedoch heute schon damit auseinandersetzen, ob die Moderhinke in seinem Bestand vorkommt. Wenn er die Moderhinke bereits jetzt bekämpft und die verschiedenen Vorsichtsmassnahmen zur Vermeidung von Neuinfektionen trifft, kann er heute schon zum Gelingen der nationalen Bekämpfung beitragen! V.a. kann er aber damit sicherstellen, dass sein Schafbestand während der nationalen Bekämpfung keinen oder nur minimalen Einschränkungen ausgesetzt werden wird (z.B. nur eine amtliche Kontrolle im Winter).

Miteinander für eine gesunde Schafpopulation in der Schweiz! Weitere Informationen zur Moderhinke, deren Vorbeugung und Bekämpfung im einzelnen Bestand, sowie zum Stand der Planung der nationalen Bekämpfung finden sich auf den Webseiten des BGK und des BLV: http://bgk.caprovis.ch/cms09/showsingle.asp?urlid=9&id=&lang=1 https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierseuchen/uebersicht-seuchen/alle-tierseuchen/moderhinke.html