Konzept der LAGZ „Gesunde Zähne von Anfang an“ (0 – 3 Jahre) (350 p.a.; 2000 Veranstaltungen bisher insgesamt; Eltern erreicht) (Dissertation Christof.

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 Präsentation transkript:

Zahnärztliche Untersuchungen der Erstklässler flächendeckend seit Schuljahr 1999/2000

Konzept der LAGZ „Gesunde Zähne von Anfang an“ (0 – 3 Jahre) (350 p.a.; 2000 Veranstaltungen bisher insgesamt; 18500 Eltern erreicht) (Dissertation Christof Vatter) Kitas: Obleutekonzept Grundschulen: Erstklässleruntersuchung Prophylaxeunterricht 1. – 4. Klasse Verweisungssystem (2.), 3., 4. Klasse Förderschulen: Untersuchung 1. – 6. Klasse Prophylaxeunterricht Aktivprogramm (GS 1.-4., FÖS: 1.-9. Klasse) (Dissertation Dierk Gollasch) Ausbildung z.B. Erzieherinnen, (Familien-)Hebammen

Gesunde Zähne von Anfang an (0 – 3 J.)

Prävalenz der frühkindlichen Karies in Rheinland-Pfalz: Prävalenz der frühkindlichen Karies in Rheinland-Pfalz: ??? DAJ-Studie 2016 (3-Jährige) Migrantenanteil!

KiTas: Obleutekonzept

KiTa

KiTa: Praxisbesuch

Zähneputzen in der KiTa

Neue Träger-Vereinbarung (Politik, Kita-Träger, Landeselternausschuss, LAGZ) „Das Zähneputzen während des Projektes dient dem Ziel des Kompetenzerwerbs der Zahnputztechnik und dem Transfer ins Elternhaus“ (Bildungsauftrag; „Zahnputzwochen“) „Das Zähneputzen nach dem Mittagessen als Hauptmahlzeit soll Bestandteil der täglichen Hygiene sein und als täglich wiederkehrendes Ritual in Kindertageseinrichtungen durchgeführt werden“ (Gesundheitsförderung, Gewohnheitsbildung)

Zähneputzen in Kitas AGZ Koblenz/Mayen-Koblenz (Stand 2014/15; N = 169)

Korrelation zwischen Zahnarztbesuch in Kita und Zahngesundheit 1 Korrelation zwischen Zahnarztbesuch in Kita und Zahngesundheit 1. Klasse auf AGZ-Ebene (Kita-Jahr 2014/15) % Quote „Besuch in Kita“ an allen Kita der AGZ

Korrelation zwischen zahnärztl Korrelation zwischen zahnärztl. Aktivitäten (ZA-Besuch, Praxisbesuch, Elterninfo) und Zahngesundheit 1. Klasse auf AGZ-Ebene (2014/15) % Quote „Besuch in Kita + Praxisbesuch + Elterninfo“

Individualprophylaxe (FV, Fluoridierung usw Individualprophylaxe (FV, Fluoridierung usw.): kurzfristige Erfolge möglich Gruppenprophylaxe (im Sinne von Aufklären, Üben): Auswirkungen eher erst langfristig sichtbar (?), ggf. erst in der nächsten Generation Bsp.: Kitas DAJ-Studie 9-Jährige (4. Klasse)

LAGZ - Schulzahnpflege

Konzept Schulzahnpflege Rheinland-Pfalz

Schulen im Aktivprogramm

Erstklässleruntersuchung

LAGZ, Grundschulen 1. Klasse

6- bis 7-Jährigen kariesfrei sein! Zielsetzung 2020 Das formulierte Mundgesundheitsziel der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) auf der Grundlage der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Weltverbandes der Zahnärzte (FDI) lautet: Im Jahr 2020 sollen 80 Prozent der 6- bis 7-Jährigen kariesfrei sein!

Rückmeldung nach Erstklässleruntersuchung

LAGZ Grundschulen 1. Klasse (II)

KFO-Indikationen (Erstklässleruntersuchung) Anomalien des progenen Formenkreises (alveolär oder skelettal) Spaltpatienten, Deformationen des stomatognathen Systems Stark skelettal offener Biss (z.B. extreme Zungenfehllage) Frontal offener Biss (Ursachenklärung, -beseitigung, z.B. Logopädie, Lutschanamnese) Kreuzbiss (lateral oder frontal) Vorzeitiger Milchzahnverlust

LAGZ Verweisungssystem Klassen 2 - 4

KIGGS-Studie (1. Welle, 2003 – 2006, publiz KIGGS-Studie (1. Welle, 2003 – 2006, publiz. 2008) (deutschlandweit) „weniger als einmal im Jahr Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt“ 3 - 6 Jahre: 16,2 % 7- 10 Jahre: 3,8 % 11-13 Jahre: 4,1 % 14 - 17 Jahre: 6,4 % Jungen: 8,1 %* Mädchen: 7,4 %

KIGGS-Studie (2003 – 2006, publ. 2008) „weniger als einmal im Jahr Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt“ ländlich: 4,9 % kleinstädtisch: 6,0 % mittelstädtisch: 8,6 %* großstädtisch: 10,9 %* Migrationshintergrund ja: 16,4 %* Migrationshintergrund nein 6,1 %

KIGGS-Studie (2003 – 2006, publ. 2008) „weniger als einmal im Jahr Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt“ Sozialstatus niedrig: 12,5 % Sozialstatus mittel: 5,8 % Sozialstatus hoch: 6,0 % Ostdeutschland: 6,0 % Westdeutschland: 8,1 % Repräsentativität? (Migrationshintergrund 9 %) (KNOPF H et al., Bundesgesundheitsblatt 2008; 51: 1314 - 1320

KO und MYK: Zahnarztbesuch in den letzten 12 Monaten vor Einschulungsuntersuchung

Zahnarztbesuch Einschulungskinder (KO+MYK): 55 – 57 % (Elternangaben, unselektiert; ohne Verweisung; letzte 12 Monate) „spontane Zahnarztbesuchs-Quote“ Behandlungsbedürftige Kinder nach Erstklässleruntersuchung (LAGZ): 50 – 56 % (Untererfassung, aber auch Übererfassung möglich: „terminiert“) Verweisungssystem LAGZ (Klassen 2 – 4): 53 – 59 % (Untererfassung möglich)

§ 21 Verhütung von Zahnerkrankungen (Gruppenprophylaxe) (SGB V) (1) Die Krankenkassen haben im Zusammenwirken mit den Zahnärzten und den für die Zahngesundheitspflege in den Ländern zuständigen Stellen unbeschadet der Aufgaben anderer gemeinsam und einheitlich Maßnahmen zur Erkennung und Verhütung von Zahnerkrankungen ihrer Versicherten, die das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zu fördern und sich an den Kosten der Durchführung zu beteiligen. Sie haben auf flächendeckende Maßnahmen hinzuwirken. In Schulen und Behinderteneinrichtungen, in denen das durchschnittliche Kariesrisiko der Schüler überproportional hoch ist, werden die Maßnahmen bis zum 16. Lebensjahr durchgeführt. Die Maßnahmen sollen vorrangig in Gruppen, insbesondere in Kindergärten und Schulen, durchgeführt werden; sie sollen sich insbesondere auf die Untersuchung der Mundhöhle, Erhebung des Zahnstatus, Zahnschmelzhärtung, Ernährungsberatung und Mundhygiene erstrecken. Für Kinder mit besonders hohem Kariesrisiko sind spezifische Programme zu entwickeln.

AGZ KO + MYK

Regionale Daten AGZ Jugendzahnpflege Koblenz und Mayen-Koblenz 25 Grundschulen in KO, 63 in MYK 147 untersuchte 1. Grundschul-Klassen in 2014/15 9 Förderschulen (FSL, FSG) ca. 28 bis 30 aktive Zahnärzte im Schulbereich repräsentieren 8 bis 8,5 % von Rheinland-Pfalz (zum Vergleich: DAJ-Stichprobe 5 %) Monitoring-Charakter (Tendenzen) Fluorid im Trinkwasser (kein Confounder mehr) Organisation in der AGZ: geteilt in Geschäftsstelle bei der AOK und Gesundheitsamt

Erstklässleruntersuchung

KO und MYK: untersuchte Erstklässler

KO und MYK: Anteil der 6-Jährigen an den 6-/7-Jährigen

Rolle des Alters: df(t)-Wert der Stützzonen

KO und MYK: Naturgesunde

KO und MYK: Behandlungsbedürftige

KO und MYK: Sanierte (inkl. n. beh.bed.)

KO und MYK: d-t (III-V)

KO und MYK: f-t (III-V)

KO und MYK: m-t (IV,V)

KO und MYK d(III-V)f(III-V)m(IV,V)-t

KO und MYK: dmf-t (m: IV,V)

Sanierungsgrad der Stützzonen (III-V)

KO und MYK: D-T

KO und MYK: DMF-T

KO und MYK: %-Anteil D-T-Kinder

%-Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko (DAJ)

DAJ-Kriterien “erhöhtes Kariesrisiko“ 6 und 7 Jahre: D(T) > 0 oder dmf(t) + DMF(T) > 5 8 und 9 Jahre: D(T) > 2 oder dmf(t) + DMF(T) > 7 10 bis 12 Jahre: DMF(S) an Approximal-/Glattflächen > 0 ab 13 Jahre: D(S) an Approximal-/Glattflächen > 0 und/oder D(T) > 2

KO und MYK: Empfehlung KFO-Beratung

Erstklässler-Zahngesundheitsindex (EZI) EZI = dft (III-V) + dt (III-V) + 10 (DMFT + DT) + 1/10 v. Prozentsatz Behandlungsbedürftige + 1/10 v. Prozentsatz Kariesrisikokinder (DAJ-Kriterien) Prävalenz- / Behandlungsbedarfs- / Risiko-Indikatoren in einer einzigen Zahl (gewichtet) zusammenführen!

20 % Behandlungsbedürftige 8 % Kariesrisikokinder EZI = dft (III-V) + dt (III-V) + 10 (DMFT + DT) + 1/10 v. Prozentzahl Behandlungs- bedürftige + 1/10 v. Prozentsatz Kariesrisikokinder (DAJ-Kriterien) Beispiel: d-t = 0,5 df-t = 0,9 D-T = 0,02 DMF-T = 0,03 20 % Behandlungsbedürftige 8 % Kariesrisikokinder EZI = 0,5 + 0,9 + 0,2 + 0,3 + 2,0 + 0,8 = 4,7

KO und MYK: EZI

Einfluss des Fluoridgehalts im Trinkwasser

Trinkwasserfluoridgehalt (Osteifel) MYK = Musterregion! Dissertation EINWAG 1977: 699 Kinder (3-6 J., 13-14 J.) 0,91 – 1,5 ppm versus 0,1 ppm: 4-Jährige: dmf-t: - 32,2 % dmf-s: - 42,4 % 6-Jährige dmf-t: - 41,7 % dmf-s: - 50,5 % 13-/14-Jährige: DMF-T: - 36 %

AGZ Mayen-Koblenz 2004/2005 bis 2008/2009 (5 Schuljahre) gesamter Landkreis MYK (ohne KO) 9555 Erstklässler (GS; 6 und 7 Jahre alt)

Anteil der Naturgesunden in den 63 Grundschulen in Abhängigkeit vom Trinkwasserfluoridgehalt am Schulort Fluoridgehalt im örtlichen Trinkwasser (ppm)

Anteil der Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko in den 63 Grundschulen in Abhängigkeit vom Trinkwasserfluoridgehalt am Schulort (r = 0,028) Fluoridgehalt im örtlichen Trinkwasser (ppm)

DMF-T-Wert in den 63 Grundschulen in Abhängigkeit vom Trinkwasserfluoridgehalt am Schulort Fluoridgehalt im örtlichen Trinkwasser (ppm)

Erstklässlerzahngesundheitsindex (EZI) in den 63 Grundschulen in Abhängigkeit vom Trinkwasserfluoridgehalt am Schulort (r = 0,017) Fluoridgehalt im örtlichen Trinkwasser (ppm)

dmf-t-Wert der Stützzonen in den 63 Grundschulen in Abhängigkeit vom Trinkwasserfluoridgehalt am Schulort (r = 0,083) Fluoridgehalt im örtlichen Trinkwasser (ppm)

dmf-t-Wert der Stützzonen in den 47 Grundschulen (ohne Fluoridkategorie I) in Abhängigkeit vom Trinkwasserfluoridgehalt am Schulort (r = 0,09) Fluoridgehalt im örtlichen Trinkwasser (ppm)

Dentalepidemiologische Parameter in Abhängigkeit von der Fluoridkategorie

Fluoridkategorien I: < 0,3 ppm II: 0,3 – 0,7 ppm III: > 0,7 ppm

Abhängigkeit dentalepidemiol Abhängigkeit dentalepidemiol. Parameter vom sozialen Belastungsindex (großräumig)

Fazit: Zahngesundheit der Erstklässler wird ganz entscheidend von sozialen Parametern geprägt Der Fluoridgehalt im Trinkwasser hat entweder keinerlei Einfluss mehr, oder der Einfluss ist so gering, dass er von sozialen Faktoren stark überdeckt wird Sättigungscharakteristik des Fluorideffektes (genügend Fluoridquellen, semiadditiver Effekt)

Wo steht KO/MYK im landesweiten Vergleich?

Erstklässler 2014/2015: Naturgesunde (63 %) d-grün: 67-71 % hellgr Erstklässler 2014/2015: Naturgesunde (63 %) d-grün: 67-71 % hellgr.: 65-66 % hellgelb: 62-64 % d-gelb: 60-61 % orange: 57-59 % rot: 53-56 %

Erstklässler 2014/2015: Behandlungsbedürftige (24,1 %) d-grün: 14 % hellgr.: 20-22 % hellgelb: 23-25 % d-gelb: 26-27 % orange: 28-30 % rot: >30 %

Erstklässler 2014/2015: „nat. – beh Erstklässler 2014/2015: „nat. – beh. – Risikokinder“ (31,9 %) d-grün: > 39 % hellgr.: 34-39 % hellgelb: 31-33 % d-gelb: 28-30 % orange: 22-27 % rot: < 22 % KO: 16,3 (rot) DAJ-komp.: 18,5 (rot) MYK: 31,6 (h-gelb) DAJ-komp.: 34,9 (h-grün)

DAJ - Studien Fünf Studien ab 1994/1995 bis 2009 (Prof. Pieper) seit 2015 (6. Studie) neues Studienkonzept (Prof. Splieth)

Gesetzesgrundlage DAJ-Studie: § 21 (2) SGB V 2) Zur Durchführung der Maßnahmen nach Absatz 1 schließen die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen mit den zuständigen Stellen nach Absatz 1 Satz 1 gemeinsame Rahmenvereinbarungen. Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen hat bundeseinheitliche Rahmenempfehlungen insbesondere über Inhalt, Finanzierung, nicht versichertenbezogene Dokumentation und Kontrolle zu beschließen.

DAJ-Studie: 6-/7-jährige Erstklässler (GS)

vor wenigen Jahren noch bessere Werte. (Minimum zwischen 2010 und 2013 vor wenigen Jahren noch bessere Werte ? (Minimum zwischen 2010 und 2013 ?) (KO-MYK-Daten bieten bessere zeitliche Auflösung) Gründe der bis dahin kontinuierlichen Verbesserung? (transgenerational ---- profitieren die Kinder heute von den Gruppenprophylaxe-Erfahrungen ihrer Eltern?) Eine transgenerationale Komponente erklärt die kontinuierliche Verbesserung der Zahngesundheit bei Ausbleiben kurzfristig sichtbarer Erfolge von Gruppenprophylaxe-Aktivitäten (Kita ►Erstklässler auf AGZ-Ebene; Prophylaxe-Unterricht ►9-Jährige in der DAJ-Studie auf Schul-Ebene) Evaluationsproblem in der Gruppenprophylaxe (keine schnellen Erfolge messbar) Neue Impulse: Ansatz im Kleinkinderbereich „Gesunde Zähne Anfang an“ (transgenerationaler Ansatz); gelbes U-Heft mit Verweisung zum Zahnarzt parallel zu den U-Untersuchungen (transgenerationale Komponente)

„Transgenerational“ Indirekt (Umsetzen und Weitergeben von Wissen und Gewohnheiten, z.B. Zähneputzen, F-haltige Zahnpasten, Reduktion/Steuerung Zuckerkonsum, Getränkeauswahl, Umstellung von Babyflaschen zum Trinken aus dem Becher …) Direkt: Vermeidung / Verzögerung der Kolonisation der kindlichen Mundhöhle mit Mutans-Streptokokken durch verbesserte eigene Zahngesundheit der Mütter (weniger stark SM-kolonisiert) durch gezielte Vermeidung von Kontaminations-Gelegenheiten (z.B. Schnuller-, Löffelablecken)

Mutans Streptococci and Caries Prevalence in Children after Early Maternal Caries Prevention: A Follow-Up at 19 Years of Age B. Köhler, I. Andréen; Caries Res. 2012;46:474-480 Eingeschlossen: Mütter mit >1 Millionen MS/ml Speichel mit 6 Monate alten Kindern vor dem 1. Zahndurchbruch Fluoridierung, Behandlung offener Kavitäten Professionelle Mundhygiene; Zahn- und Mundhygieneinstruktion Ernährungsberatung (Zuckerkonsum!) Reduktion der MS bei Müttern durch CHX-Gel (1%, 5 min 1x tgl., 14 Tage, Recall individuell alle 2-3 Monate) Studienende bei Erreichung des 3. Geburtstages der Kinder Erhebung des DFS bei den Kindern im Alter von 19 Jahren

KÖHLER B, ANDREEN I (2012): Follow-Up nach 19 Jahren Early-colonised children, irrespective of group identity, had higher salivary MS levels and DFS than later MS-colonised children. The results indicate that it is possible to remain negative for MS into adulthood if non-colonised at an early age and this affects the development of carious lesions. Strategies for the prevention of dental caries in early childhood should, therefore, include measures to prevent or delay early colonisation by cariogenic bacteria.

DAJ-Studien: DMF-T-Werte

DMF-T 12-Jährige Rheinland-Pfalz nach Schultypen (1997 und 2009) (DAJ-St.)

DAJ – Studie 2015/2016 Erste Detailergebnisse für 6-/7-Jährige Vorgabe (Stichprobenumfang): 2063 Erstklässler 6,1 % von 33928 Erstkl. Tatsächlich: 2639 Erstklässler untersucht (keine Doppeluntersuchungen!) 2540 in Grundschulen 99 in Förderschulen Initialkaries-Daten unbrauchbar (Kalibrierungsproblem!) „Disziplinierungsinstrument“

DAJ-Studie: 6-/7-jährige Erstklässler (RP)

DAJ-Studie: 6-/7-jährige Erstklässler

DAJ-Studie 2015/2016: 6-/7-Jährige Erhöhtes Kariesrisiko (GS): 10,4 % (LAGZ 2014/15: 7,0 %) D-T-Kinder (GS): 1,5 % dmf-t > 5: 9,6 % DMF-T > 0: 1,6 % Erhöhtes Kariesrisiko (FÖS): 16,2 % (N = 99) D-T-Kinder (FÖS): 4,0 % dmft-t > 5: 12,1 % DMF-T > 0: 6,1 % Gesamt: 10,6 % Risikokinder (N = 2639) 1,6 % D-T-Kinder 9,7 % dmf-t > 5 1,8 % DMF-T> 0

DAJ-Studien: 6-/7-Jährige (GS)

DAJ-Studie: 6-/7-jährige Erstklässler (GS)

DAJ-Studie: 6-/7-jährige Erstklässler (GS) Sanierungsgrad und Füllungsgrad Milchgebiss

Sanierung der Milchzähne (gesamtes MG) (dmf-t-Komponenten in Prozent) 2009 2015

____________________________________________________________ Rolle des Migrationshintergrundes (nach Namens-Einschätzung) Kinder mit dmf-t > 2 (z.Zt. N = 279; 1601 dmf-t; Ø 5,7 dmf-t; GS) ____________________________________________________________ d-t m-t f-t (in %) Gesamt (N = 1601) 62 % 12 % 26 % Deutsch (N = 825) 58 % 13 % 29 % Ausländisch (N = 226) eher nicht Asyl/Flüchtl. 56 % 19 % 25 % Ausländisch (N = 550) eher Asyl/Flüchtl. 70 % 8 % 22 %

Erstklässleruntersuchung als Folge des niedrigen Sanierungsgrades der ersten beiden DAJ-Studien! (und „Ergänzung“ zur Einschulungsuntersuchung)

Verweise zum Zahnarzt im gelben U-Heft ab 1.7.2016: U5 (6.-7. Monat): Abklärung von Auffälligkeiten an Zähnen und Schleimhaut U6 (10.-12. Monat): ebenso U7 (21.-24. Monat): Abklärung von Auffälligkeiten im Kieferwachstum, an Zähnen und Schleimhaut U7a (34.-36. Monat): zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung (FU) U8 (46.-48. Monat): FU U9 (60.-64. Monat): FU Ziel: stärkere Vernetzung von Kinder- und Zahnärzten Bestandteil des Versorgungskonzeptes“frühkindliche Karies vermeiden“ (KZBV, BZÄK)

Gründe für Milchzahnsanierung / -erhaltung Orthodontische Aspekte (Platzhalterfunktion, sekundärer Engstand) Verzögerter Durchbruch bleibender Zähne bei frühzeitigem Milchzahnverlust (okklusale Knochenbrücke) Turnerzähne infolge gangränöser Milchmolaren Kontaktkaries bei bleibenden Zähnen Mikrobiom („mikrobiologische Sanierung“) akute Zahnschmerzen, chronische Zahnschmerzen, Fisteln Frontbereich: ästhetische Aspekte, Sprache usw.

Umfrage in den zahnerhaltenden bzw Umfrage in den zahnerhaltenden bzw. kinderzahnheilkundlichen Abteilungen von Uni-Kliniken (1995) (21 Antworten von 32 Adressaten; 66 % Responsequote) Fragestellung: „Bis zu welchem kalendarischen Alter bzw. Entwicklungsstand der Dentition bzw. sonstigen limitierenden Kriterien sollten nach der (vorherrschenden) Lehrmeinung Ihrer Klinik (konserv. Abt.) kariöse Milchmolaren konservierend versorgt werden (vorausgesetzt, dass ihr Zerstörungsgrad überhaupt noch eine konservierende Versorgung ermöglicht)? Ggf. bitte zusätzliche Stellungnahme in Bezug auf kariöse Milcheckzähne: Antwort wie Milchmolaren / abweichend von der Stellungnahme für die Milchmolaren“.

Umfrageergebnis (21 von 32) 14/21: konservierende Behandlung ggf. einschl. endodontischer Maßnahmen bis zur bzw. kurz vor der Exfoliation, mindestens aber bis zum Beginn der physiologischen Lockerung hilfsweise Extraktion Milcheckzähne wie Milchmolaren „Belassen“ kariöser Zähne abgelehnt Ausnahme: bei extrem behandlungsunwilligen Kindern, deren Behandlung nur in Intubationsnarkose möglich wäre 3/21: Konservierung bis 6 – 9 Monate vor dem physiologischen Exfoliationstermin (entspricht etwa dem Beginn der Lockerung) 2/21: Konservierung bis zu einem Jahr vor nach dem gemäß Zahnungstabelle zu erwartenden Ausfall bzw. „bis etwa zum 10. Lebensjahr“ (9 Jahre) 2/21: definitive Füllungstherapie bis etwa 2 Jahre vor dem nach individuellen Kriterien kalkulierten voraussichtlichen Zahnausfall; innerhalb der 2-Jahres-Frist kein „So-Belassen“, sondern temporäre Maßnahmen wie Ausschleifen, Touchierungen, semipermanente Füllungen, Extraktion

DGZMK-Stellungnahme 2003 „Wie lange soll ein Milchzahn erhalten werden“ Konservierende und kieferorthopädische Sichtweise Kons.: „möglichst bis zum physiologischen Durchbruch der bleibenden Zähne“ Problem Ausdehnung der Karies: hoher Aufwand, kleine Patienten häufig zu zeitaufwendigen Behandlungen nicht bereit oder in der Lage Probleme Pulpa: Gangrän, periradikuläre Veränderungen, Schädigung Zahnkeim Einschränkungen bei Röntgendiagnostik (Kooperation, technische Probleme, Überlagerung apikal/Zahnkeim) Milchschneidezahn-Ex (bei NBS) unproblematisch („keine schwerwiegenden Folgen für Dentition“) Zweiter Milchmolar sollte möglichst bis zur Einstellung der 6er erhalten werden (ggf. Pulpenamputation) Offenlassen als „unbefriedigender Kompromiss“ (Aufklärung der Eltern hinsichtlich Reinigung/Kontrolle) Beachtung Kontaktbereich Ver distal/6er mesial