Depressionen Erstellt von: Prim.a MR.in Dr.in Margot Peters, PLL.M.

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 Präsentation transkript:

Depressionen Erstellt von: Prim.a MR.in Dr.in Margot Peters, PLL.M. Ärztliche Leiterin Sonnenpark Bad Hall FÄin f. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Typen der depressiven Episode nach Auslöser „Erschöpfungsdepression“: bei überfordernden Lebensaufgaben, v. a. bei Menschen, die ihre Belastungsgrenzen wenig spüren. „Depressiv-neurotische Entwicklung“: z. B. nach Verlust von wichtigen Bezugspersonen Wut → wird gegen sich selbst gerichtet 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Die Dysthymie Eine leichtere, aber chronifizierte Form einer depressiven Verstimmung Dauer: mindestens zwei Jahre Symptome: depressive Verstimmung + Appetitstörungen, Schlafstörungen, Energiemangel, geringes Selbstwertgefühl, Konzentrationsstörungen, Hoffnungslosigkeit Keine zwei Monate ohne obige Symptome Lebenszeitprävalenz 6 - 10 %, Höheres Risiko an einer MD zu erkranken 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Verlaufsformen der Depressionen Einfache depressive Episode: (monophasisch) in 40 % der Fälle Eine weitere Phase „rezidivierend depressive Störung“ in 60 % der Fälle Ungefähr 10 % der Patienten entwickeln einen chronischen Verlauf 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Ursachen der Depression Genetische Faktoren Neurotransmitterdysbalance Pathogenetische Bedeutung des Schlafes Neuroendokrinologie Psychosoziale Aspekte 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Genetische Faktoren Man geht von Alterationen auf verschiedenen Genen aus Zwillingsstudien: Konkordanzrate bei eineiigen Zwillingen 50% für bipolare Verläufe!!!! Durchschnittliches Erkrankungsrisiko einer bipolar affektiven Störung: 1 - 2 % Verwandte ersten Grades 15 - 20 % 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Neurotransmitter-Dysbalance Monoaminomangel Hypothese: Mangel an Serotonin, Noradrenalin und Dopamin (allesamt Monoamine) in bestimmten Hirnarealen - Wirkung von SSRI, SNRI Schwierigkeiten der Hypothese: Wirkung von Antidepressiva erst nach zwei bis drei Wochen Neue Hypothese: nachgeschaltete Rezeptorvorgänge entscheidend für die Wirkung der Antidepressiva 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Pathogenetische Bedeutung von Schlaf Veränderte Schlafarchitektur (REM Schlaf) bei depressiv Erkrankten nachgewiesen 60 - 70 % der depressiven Patienten reagieren nach einer Nacht Schlafentzug mit einer deutlichen Stimmungsaufhellung 80 % davon erleiden einen Rückfall in der darauffolgenden Nacht 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Neuroendokrinologie Stress - Kortisolausschüttung Hyperkortisolismus als Ursache oder zumindest Aufrechterhaltung der Depression in Diskussion 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Persönlichkeitsfaktoren Charakteristische prämorbide Persönlichkeit Typus melancholicus Hohes Anspruchsniveau, Verlässlichkeit, übermäßige Ordentlichkeit, hohe Leistungsmotivation, Aufopferungsbereitschaft Strukturelle Kompensation bei Neigung depressiv zu entgleisen 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

Life Events Life Events: belastende Lebensereignisse z.B. Weihnachten, Veränderungen des Wohnsitzes, Veränderungen am Arbeitsplatz, Tod eines Freundes, Schwangerschaft, Kündigung, Heirat, Scheidung, Tod des Ehepartners… Man geht davon aus, dass bei entsprechender Prädisposition, Life Events eine depressive Episode letztlich auslösen können. 24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall

24.11.2018 Sonnenpark Bad Hall