Mikroverunreinigungen im Ablauf von Kläranlagen - Bayerische Strategie
Öffentliche Wahrnehmung Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Öffentliche Wahrnehmung Arzneimittel-Rückstände: Zehn Wirkstoffe im Trinkwasser nachgewiesen dpa 03.07.2008 Die Grundwasser-Zeitbombe aus dem Arzneischrank Spiegel Online 11.02.2007 Gewässerverschmutzung Die Spur der Pillen FAZ 24.03.2009 Arzneimittel in Kläranlagen und Gewässern dpa 11.07.2011 Medikamente verpesten deutsche Gewässer Welt Online 24.08.2010 Umweltverschmutzung Medikamente aus der Kläranlage Süddeutsche Zeitung 09.09.2010 © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
Arzneimittelkonzentrationen in bayerischen Fließgewässern Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Arzneimittelkonzentrationen in bayerischen Fließgewässern © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
Auswirkungen anthropogener Spurenstoffe in der Umwelt Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Auswirkungen anthropogener Spurenstoffe in der Umwelt Aufgrund der vorliegenden Daten ist eine akute Gefährdung der Umwelt durch Arzneimittel nicht zu besorgen. Aber: In Fällen, in denen keine ausreichende Verdünnung des Abwassers erreicht wird, können umweltrelevante Konzentrationen im Gewässer erreicht werden. Eine abschließende Beurteilung der vorhandenen Konzentrationen an Spurenstoffen in den Gewässern ist derzeit nicht möglich, da zur Wirkung auf Gewässerorganismen für viele Stoffe keine ausreichenden Daten vorliegen. © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
Handlungsansätze zur Reduzierung des Eintrags Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Handlungsansätze zur Reduzierung des Eintrags Stoffansatz – Entwicklung neuer Medikamente mit geringerer Umweltschädlichkeit Verhaltensansatz – Änderung des Verbraucherverhaltens Technischer Ansatz – Maßnahme an der Kläranlage © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
Eintragspfad Kommunale Kläranlage – Was kann man tun? Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Eintragspfad Kommunale Kläranlage – Was kann man tun? Ozonierung ? Aktivkohle ? © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
Bau von Aktivkohleadsorptionsanlagen in Baden-Württemberg Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Bau von Aktivkohleadsorptionsanlagen in Baden-Württemberg Kläranlage Ausbaugröße Kressbronn-Langenargen 30.000 (in Betrieb) Stockacher Aach 48.000 (in Betrieb) Mariatal / Ravensburg 170.000 (in Bau) Böblingen-Sindelfingen 250.000 (in Betrieb) Mannheim 145.000 (nur Teilstrom, in Betrieb) © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
PAK Teilstrombehandlung in Mannheim Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen PAK Teilstrombehandlung in Mannheim Quelle: http://www.mannheim.de/sites/default/files/institution/1035/ebs-praesentation2010.pdf © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
Gesetzliche Anforderungen Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Gesetzliche Anforderungen Derzeit existieren keine gesetzlichen Anforderungen an die Elimination von anthropogenen Spurenstoffen/Arzneimittel. Abwasserverordnung (AbwV) -> sieht keine Anforderungen für anthropogene Spurenstoffe vor. Unmittelbare landesrechtliche Anforderungen bezüglich anthropogener Spurenstoffe in Abwassereinleitungen gibt es für Bayern derzeit nicht. Oberflächengewässerverordnung (OgewV) –> bisher keine Umweltqualitätsnormen für Pharmazeutika enthalten. -> Maßnahmen nur auf freiwilliger Basis © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Vorreiter Schweiz ? Bundesamt für Umwelt BAFU Mikroverunreinigungen: Änderungen der Gewässerschutzverordnung in der Anhörung Bern, 03.12.2009 - Die Belastung des Abwassers mit Mikroverunreinigungen soll künftig auf Bundesebene geregelt werden. Der Entwurf zur Revision der Gewässerschutzverordnung, der vom UVEK in die Anhörung geschickt wurde, sieht vor, dass die Reinigungsleistung der ARA für Mikroverunreinigungen mehr als verdoppelt werden muss. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen rund hundert ARA mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe aufgerüstet werden. © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012
Bayerische Vorgehensweise Anthropogene Spurenstoffe im Ablauf von Kläranlagen Bayerische Vorgehensweise Die bisherigen Erkenntnisse ergeben keine Notwendigkeit, Kläranlagen generell ab einer bestimmten Ausbaugröße landesweit mit einer „4. Reinigungsstufe“ nachzurüsten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in begründeten Einzelfällen eine Nachrüstung erforderlich werden kann. Die Planung und Umsetzung von Maßnahmen erfordert neben der genauen Kenntnis der Ist-Situation, eine Kosten/Nutzen-Analyse sowie politischen und gesellschaftlichen Konsens. Stoffansatz, Verhaltensansatz und Technikansatz müssen gleichrangig verfolgt werden Quellen: http://www.igkb.de/pdf/rechtliche_grundlagen_und_konzepte.pdf http://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP16/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/16_0007626.pdf © LfU / Referat 67 / Bleisteiner / 15.02.2012