dipl. Ing. FH Bruno Kälin, Tiefbauamt

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 Präsentation transkript:

dipl. Ing. FH Bruno Kälin, Tiefbauamt Eignungs- und Zuschlagskriterien dipl. Ing. FH Bruno Kälin, Tiefbauamt

Inhaltsverzeichnis (1/2) 1. Gesetzliche Grundlagen 2. Allgemeine Grundsätze 3. Eignungskriterien - Allgemeine Grundsätze - Beispiele von Eignungskriterien 4. Zuschlagskriterien - Allgemeine Grundsätze - Unzulässige Zuschlagskriterien - Beispiele von Zuschlagskriterien

Inhaltsverzeichnis (2/2) 5. Bemerkungen zu den Zuschlagskriterien - Preis - Technische Unterlagen - Firmenreferenzen - Schlüsselpersonen - Ökologie - Lehrlingsausbildung 6. Exkurs: Vollständigkeit eines Angebotes

Gesetzliche Grundlagen § 21 und 31 der VIVöB legen fest, dass Eignungs- und Zuschlagskriterien bei allen Submissionen definiert werden müssen. Eignungs- und Zuschlagskriterien, sowie die Rangordnung und Gewichtung sind bereits in der Ausschreibung oder aber in den Ausschreibungsunterlagen zu definieren

Allgemeine Grundsätze Die Eignungs- und Zuschlagskriterien sind projektbezogen festzulegen Sie dürfen während eines Verfahrens nicht geändert werden Eignungskriterien bereits in der Ausschreibung bekanntgeben Zuschlagskriterien in den Submissionsunterlagen definieren Zulässigkeit der doppelten Berücksichtigung Verwendung von Eignungskriterien als Zuschlagkriterien

Eignungskriterien: Allgemeine Grundsätze Eignungskriterien sind Anforderungen an die Anbieter Eignungskriterien sind im Normalfall Ausschlusskriterien Eignungskriterien sind im offenen und selektiven Verfahren vorzugeben Im Einladungsverfahren müssen in der Regel keine Eignungskriterien festgelegt werden Unterschied zu den Produkteanforderungen

Beispiele von Eignungskriterien Qualitätsmanagement (ISO-Zertifizierung) Erfahrungen von ähnlichen Projekten Fachliche Qualifikation Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit Organisatorische und technische Leistungsfähigkeit Spezialbewilligungen, Zulassungen Zwingend: Arbeitsschutzbestimmungen / Bezahlung von Steuern und Sozialabgaben (s. Beilage 1)

Beilage 1

Zuschlagskriterien: Allgemeine Grundsätze (1/2) Der Zuschlag erfolgt an das wirtschaftlich günstigste Angebot Zuschlagskriterien sind im offenen, selektiven und Einladungsverfahren vorzugeben Zuschlagskriterien auf jeweiliges Projekt abstimmen Im Allgemeinen nicht mehr als 3 - 5 Kriterien vorgeben Der Preis ist immer ein Zuschlagskriterium

Zuschlagskriterien: Allgemeine Grundsätze (2/2) Bei standardisierten Gütern kann Preis einziges Zuschlagskriterium sein Bekanntgabe der Zuschlagskriterien in der Reihenfolge der Bedeutung und eventuell ihrer Gewichtung Keine Änderungen bei den Zuschlagskriterien während eines Verfahrens Unter- oder Teilkriterien Eindeutiges Bewertungsschema

Unzulässige Zuschlagskriterien Kriterien die dem Gebot der Gleichbehandlung zuwiderlaufen z.B. Ortsansässigkeit, Steuerdomizil, Verwendung einheimischer Produkte Subjektive Kriterien Allgemeiner Eindruck der Offerte Bisherige gute Erfahrung mit einem Anbieter Anfahrtsweg

Beispiele von Zuschlagskriterien (1/2) Preis (zwingend) Projektbezogene, technische Unterlagen (z.B. Technischer Bericht) Firmenreferenzen (projektbezogene Referenzen) Referenzen, Ausbildung, Weiterbildung von Schlüsselpersonen (aufgaben- und projektbezogen) Qualität Projektbezogenes Qualitäts-Managementsystem (PQM) Infrastruktur

Beispiele von Zuschlagskriterien (2/2) Ökologie und Umweltverträglichkeit Termine Garantie- und Unterhaltsleistungen Betriebskosten / Folgekosten Dauerhaftigkeit Lehrlingsausbildung

Zuschlagskriterium: Preis (1/2) Das preisgünstigste Angebot, das nicht offensichtlich unzulässig ist, muss die maximale Punktzahl bekommen Formeln, welche tiefe Preise bestrafen, sind unzulässig Dumpingangebote sind nicht über Preisbewertung, sondern infolge Nichterfüllung der Auftragsbedingungen auszuschliessen Es empfiehlt sich eine lineare Preiskurve anzusetzen (s. Beilage 2) Sinnvolle Gewichtung für das Kriterium Preis

Beilage 2: Beispiel einer Preiskurve Punkte 100 • G Preis 100 % (preisgünstigstes Angebot) 150 % 200 %

Zuschlagskriterium: Preis (2/2) Mögliche Preisformel Pmax - P Preispunkte = M • • G Pmax - Pmin M = Max. Punktzahl aller Zuschlagskriterien (inkl. Preis) P = Preis des zu bewertenden Angebotes Pmin = Preis des tiefsten zulässigen Angebotes Pmax = Preis, bei dem die Preiskurve den Nullpunkt schneidet G = Gewichtung des Preises

Zuschlagskriterium: Technische Unterlagen Beispiel Baumeistersubmission: Technischer Bericht Terminprogramm / Stellungnahme zu den vorgegebenen Terminen Arbeitsdispositiv Arbeitsabläufe / Leistungsannahmen / Personaleinsatz Installationsplan Liste Subunternehmer und Lieferanten Gerätelisten Weiter, projektbezogene Unterlagen

Zuschlagskriterium: Firmenreferenzen Nachweis einer definierten Anzahl, projektbezogener Firmenreferenzen Ähnliche Projekte (vorgängige Definition) Vorgegebene Grösse (Kosten, Länge, Fläche, Ausstattung) Analoge/Ähnliche Randbedingungen Vorgegebener Zeitraum (letzten fünf Jahren)

Zuschlagskriterium: Referenzen Schlüsselpersonen Definition der Schlüsselpersonen projektbezogen Referenzen für gleiche Aufgaben von ähnlichen/analogen Projekten Vorgegebene Grösse (Kosten, Länge, Fläche, Ausstattung) Analoge/Ähnliche Randbedingungen Vorgegebenem Zeitraum (letzten fünf Jahren)

Zuschlagskriterium: Ökologie Grundsätzlich zulässig Nicht zulässig zur Privilegierung Ortsansässiger (Anfahrtsweg) Umweltschonende Produktion Schadstoffgehalt des verwendeten Materials Transport grosser Matrialmassen mit LKW über weite Strecken

Zuschlagskriterium: Lehrlingsausbildung Sehr zurückhaltende Anwendung Untergeordnete Gewichtung Gleichbehandlung - eventuell regional keine Ausbildungsmöglichkeiten Prozentual zur Anzahl der Beschäftigten

Exkurs: Vollständigkeit eines Angebotes Kein Zuschlagskriterium sondern Voraussetzung (§ 26 Abs. 1 lit. g VIVöB) Ausschluss jedoch nur bei wesentlichen Mängeln wie - Streichung von Textstellen und Positionen - Kein Einheitspreis bei wichtigen Positionen - Formular Arbeitsschutzbestimmungen / Bezahlung von Steuern und Sozialabgaben nicht ausgefüllt