Kybernetik Tob – Kybernetik 01 Definition

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 Präsentation transkript:

Kybernetik Tob – Kybernetik 01 Definition kybernetes (gr.) = Steuermann Erkennung, Steuerung und selbsttätige Regelung ineinander greifender, vernetzter Abläufe bei minimalem Energieaufwand Ursprung im Bereich des Lebendigen, bspw. genetische Steuerung von Zellen, Enzymen, Hormonen Survival Haijk 2002

Kybernetik Tob – Kybernetik 02 Definition kybernetes (gr.) = Steuermann Erkennung, Steuerung und selbsttätige Regelung ineinander greifender, vernetzter Abläufe bei minimalem Energieaufwand Ursprung im Bereich des Lebendigen, bspw. genetische Steuerung von Zellen, Enzymen, Hormonen Funktionsweise Impulsvorgabe zur Selbstregulation Antippen von Wechselwirkungen zwischen Individuum und Umwelt Stabilisierung von Systemen und Organismen durch Flexibilität Nutzung vorhandener Kräfte und Energien durch ständiges Wechselspiel Fluktuation (fließende Bewegung), nicht Starrheit Survival Haijk 2002

Organisation Tob – Kybernetik 03 Regelkreise Ein lebendes System hält sich automatisch in Gang durch Verflechtung von Abläufen, Wechselwirkung von Regelkreisen Ein Regelkreis besteht aus aus der zu regelnden Größe (Regelgröße) und dem Regler Survival Haijk 2002

Organisation Tob – Kybernetik 04 Regelkreise Ein lebendes System hält sich automatisch in Gang durch Verflechtung von Abläufen, Wechselwirkung von Regelkreisen Ein Regelkreis besteht aus aus der zu regelnden Größe (Regelgröße) und dem Regler Rückkopplung negative Rückkopplung: Ist die Regelgröße zu groß, wird sie über den Regler verkleinert; ist sie zu klein, wird sie vergrößert positive Rückkopplung: ein System schaukelt sich auf, es „explodiert“ oder „friert ein“ negative Rückkopplung ist notwendig für einlebensfähiges System Survival Haijk 2002

Organisation Tob – Kybernetik 05 Regelkreise Ein lebendes System hält sich automatisch in Gang durch Verflechtung von Abläufen, Wechselwirkung von Regelkreisen Ein Regelkreis besteht aus aus der zu regelnden Größe (Regelgröße) und dem Regler Rückkopplung negative Rückkopplung: Ist die Regelgröße zu groß, wird sie über den Regler verkleinert; ist sie zu klein, wird sie vergrößert positive Rückkopplung: ein System schaukelt sich auf, es „explodiert“ oder „friert ein“ negative Rückkopplung ist notwendig für einlebensfähiges System Survival Haijk 2002 Wechselwirkung Störfaktoren, Sollwerte, anderen Systemen angeschlossenen Führungsgrößen richten den Regler stets neu aus Es gibt keine abgeschlossenen, isolierten Regelkreise, sondern nur in Wechselwirkung miteinander stehende, offene Systeme von mehreren vernetzten Regelkreisen Änderung von Stärke oder Charakter; Auswirkungen meist nicht-linear

Systeme Tob – Kybernetik 06 Teilbeziehungen als Ganzes Sobald die Beziehungen zwischen den Teilen (Regelkreisen, Störfaktoren,...) eines Systems stärker hervortreten, tritt die Bedeutung der Systemteile zurück und das Muster des Systemganzen bestimmt den Lauf der Dinge. Survival Haijk 2002

Systeme Tob – Kybernetik 07 Teilbeziehungen als Ganzes Sobald die Beziehungen zwischen den Teilen (Regelkreisen, Störfaktoren,...) eines Systems stärker hervortreten, tritt die Bedeutung der Systemteile zurück und das Muster des Systemganzen bestimmt den Lauf der Dinge. Grundarten geschlossenes System (mechanisch): für unmittelbares Handeln und Analyse offenes System (organisch): für übergeordnete Planung und Strategie, in der Handeln erfolgt, entwicklungsfähig Survival Haijk 2002

Systeme Tob – Kybernetik 08 Teilbeziehungen als Ganzes Sobald die Beziehungen zwischen den Teilen (Regelkreisen, Störfaktoren,...) eines Systems stärker hervortreten, tritt die Bedeutung der Systemteile zurück und das Muster des Systemganzen bestimmt den Lauf der Dinge. Grundarten geschlossenes System (mechanisch): für unmittelbares Handeln und Analyse offenes System (organisch): für übergeordnete Planung und Strategie, in der Handeln erfolgt, entwicklungsfähig Denken in offenen Systemen erlaubt Korrekturen und Lernprozesse. Niemals wird ein übergeordneter, geschlossener Master-Computer das Ganze sinnvoll leiten können, sondern dies vermag nur ein offenes jederzeit abfragbares, über- schaubares Modell welches nicht nur als Ganzes, sondern auch in seinen Teilsystemen auf die Einhaltung gewisser kybernetischer Grundregeln überprüft und bewertet werden kann. Survival Haijk 2002

Acht biokybernetische Grundprinzipien Tob – Kybernetik 16 Acht biokybernetische Grundprinzipien Regelkreisprinzip der negativen Rückkopplung Negative Rückkopplung dominiert über positive in verschachtelten Tegelkreisen. Optimalgrößenprinzip Funktion ist unabhängig von Mengenwachstum Prinzip 1 + 2 Funktionsorientierung statt Produktorientierung durch Produktvielfalt und –wechsel. Jiu-Jitsu-Prinzip Steuerung und Nutzung vorhandener Kräfte. Energiekaskaden, -ketten und -kopplungen. Mehrfachnutzungsprinzip Mehrfachnutzung von Produkten, Verfahren und Organisationseinheiten Recycling-Prinzip Recycling unter Kombination von Einwegprozessen zu Kreisprozessen. 7. Symbiose-Prinzip Symbiose unter Nutzung kleinräumlicher Diversität Vereinbarkeitsprinzip Biologisches Grunddesign. Vereinbarkeit technischer mit biologischen Strukturen. Feedback-Planung/Entwicklung Survival Haijk 2002

Biokybernetischer Regelknoten Tob – Kybernetik 17 Biokybernetischer Regelknoten Die acht Grundregeln garantieren so weitgehend die so notwendige Selbstregulierung eines Systems bei minimalem Energiedurchfluss und Materialverbrauch.Im Grunde sind diese biokybernetischen Prinzipien ein einzige Regel, ein „Regelknoten“ im Gegensatz hierzu steht die rein technische Kybernetik, die ihre Führungsgrößen nicht aus dem System selbst nimmt, sondern von außen auf das System wirken lässt. biokybernetische Systeme konkurrieren nicht gegeneinander, sondern bedingen und verstärken sich gegenseitig biokybernetische Systeme, also lebende Systemorganisationen erreichen so entgegen den Entropiegesetzen einen hohen Ordnungszustand im Rahmen der sonstigen thermodynamischen und physikalischen Gesetze. Survival Haijk 2002