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Radikaler Konstruktivismus
„Diese Welt ist meine Welt“. (L.Wittgenstein)
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Vertreter Ernst von GLASERSFELD (geb. 1917) Paul WATZLAWICK
( ) Heinz von FOERSTER ( )
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Kernaussage Das was wir für wichtig halten, unsere Wahrnehmung, ist eine Konstruktion unseres Denkapparats (Sinnesorgane, Gehirn) ► ist subjektiv! Eine Wahrnehmung liefert niemals eine Abbildung der Wirklichkeit ► es gibt keine objektive Wirklichkeit! Wirklichkeit und Konstruktion von Wirklichkeit sind unterschiedlich, stimmen nie überein! Wir nehmen etwas wahr, was in der objektiven Wirklichkeit nicht existiert (z.B. nachstehendes Bild).
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Nützlichkeit anstelle von Wahrheit
Das Bild der Welt, in der wir leben, ist eine Konstruktion unseres Gehirns. Unsere Welt ist für uns nur so erkennbar, wie unser Gehirn uns das ermöglicht. Erkenntnis (Sinne, Denken) dient dabei lediglich der Organisation unserer Erlebenswelt. Wir gehen dabei stets so vor, dass das, was wir uns da zusammenstellen, so beschaffen ist, dass es auch für weitere Erlebnisse brauchbar ist.
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Nützlichkeit anstelle von Wahrheit
brauchbar bedeutet „viabel“ Das Finden einer absoluten Wahrheit wird im Konstruktivismus bezweifelt. Wahrheit bedeutet, dass unsere Wirklichkeit in die Realität passt, viabel ist, nützlich ist.
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Nützlichkeit anstelle von Wahrheit
Eine Konstruktion kann so lange aufrechterhalten bleiben, bis sie mit der Umwelt kollidiert / im Widerspruch steht. D.h. es gibt stets mehrere Möglichkeiten, um zum Ziel zu gelangen. Ist eine Weltsicht viabel, ist sie auch nützlich! ► Beispiel von Ernst von Glaserfeld
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"Ein blinder Wanderer, der den Fluss jenseits eines nicht allzu dichten Waldes erreichen
möchte, kann zwischen den Bäumen viele Wege finden, die ihn an sein Ziel bringen. Selbst wenn er tausendmal liefe und alle die gewählten Wege in seinem Gedächtnis aufzeichnete, hätte er nicht ein Bild des Waldes, sondern ein Netz von Wegen, die zum gewünschten Ziel führen, eben weil sie die Bäume des Waldes erfolgreich vermeiden. Aus der Perspektive des Wanderers betrachtet, dessen einzige Erfahrung im Gehen und zeitweiligen Anstoßen besteht, wäre dieses Netz nicht mehr und nicht weniger als die Darstellung der bisher verwirklichten Möglichkeiten, an den Fluss zu gelangen. Angenommen der Wald verändert sich nicht zu schnell, so zeigt das Netz dem Waldläufer, wo er laufen kann; doch von den Hindernissen, zwischen denen alle diese erfolgreichen Wege liegen, sagt es ihm nichts, als dass sie eben sein Laufen hier und dort behindert haben. In diesem Sinn "passt" das Netz in den wirklichen Wald, doch die Umwelt, die der blinde Wanderer sieht, enthält weder Wald noch Bäume, wie ein außen stehender Beobachter sie sehen könnte. Sie besteht lediglich aus Schritten, die der Wanderer erfolgreich gemacht hat, und Schritten, die von Hindernissen vereitelt wurden (...) Wie der blinde Wanderer seine Vorstellung von der Umwelt nur aus den Endpunkten aufbauen konnte, die seine Bewegungsfreiheit beschränkten, so bauen wir unser "Weltbild" aus Signalen auf, deren Ursprung wir uns ebenfalls nur in Berührung mit Hindernissen der Umwelt vorstellen können. (...) Da Wissen für den Konstruktivisten nie Bild oder Widerspiegelung der ontischen Wirklichkeit darstellt, sondern stets nur einen möglichen Weg, um zwischen den "Gegenständen" durchzukommen, schließt das Finden eines befriedigendes Weges nie aus, dass da andere befriedigende Wege gefunden werden können. Darum kann, vom konstruktivistischen Gesichtspunkt aus, (...) nie eine bestimmte Lösung eines Problems oder eine bestimmte Vorstellung von einem Sachverhalt als die objektiv richtige oder wahre bezeichnet werden."
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Wirklichkeitsbegriff
Was wir als Wirklichkeit betrachten, entsteht einfach dadurch, dass wir es wiederholen können, dass wir eine Übereinstimmung unterschiedlicher Sinneseindrücke erfahren können und dass andere unsere Betrachtungen teilen Was wir zumeist als "objektive" Wirklichkeit betrachten, entsteht in der Regel dadurch, dass unser eigenes Erleben von anderen bestätigt wird" . (Glasersfeld)
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