(„snip“) Single Nucleotide Polymorphism SNP („snip“) Single Nucleotide Polymorphism Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
Übersicht Was sind SNPs? Motivation Detektion von SNPs Quellen Unterteilung der SNPs Detektion von SNPs RFLP SNP-Karten Quellen Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
Was sind SNPs? SNP = Single Nucleotide Polymorphism Unterschiede einzelner Basenpaare Zufällig über das Genom verteilt Grundlage für Unterschiede zwischen einzelnen Individuen Unterschiede zwischen Individuen zB Grund für Ähnlichkeiten zwischen Verwandten Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
Motivation Warum untersucht man SNPs? Beim Menschen: 99,9 % sind identisch 3 Mio SNPs 1 SNP etwa alle 500 – 1000 bp Stabil und ändern sich über Generationen kaum Nicht gleichmäßig verteilt Warum untersucht man SNPs? Pharmakogenetik Molekulare Tier- & Planzenzucht Genetisch Identifikation (z.B. Vaterschaftstest) Grundlagenforschung Biodiversitätsanalyse Individuelle Reaktionen auf Medikamente beruht auf Unterschiede in Enzymen, die Medikamente umsetzten und an denen sie angreifen. Pharmakogenetik: Hochdurchsatz-Genotypisierungen, Begleitung klinischer Studien, genetische Target-Identifizierung und – Validierung, Risikoabschätzung für gefährdete Patientengruppen, Entwicklung von Diagnostika für die präventive und prädiktive Medizin, Unterstützung bei der Entwicklung personalisierter Medikamente Molekulare Tier- und Pflanzenzucht: Markeranalysen, Qualitätssicherung, Sortenschutz, genetische SNP Kartierung Genetische Identifikation: Fingerprinting, Verwandtschaftsanalysen, Forensik Grundlagenforschung: Mutationsanalysen, Allelbestimmungen, Allelfrequenzen, Haplotypen, Bioinformatik, in-silico SNP-Entdeckung Biodiversitätsanalysen: SNP-Genotypisierung ganzer Populationen, Duplikatausmusterung aus Sammlungen, Sicherung und Herkunftsbestimmung genetischer Vielfalt, Bioprospecting und Schutz vor Biopiraterie. Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
Unterteilung (1) Unterscheidung nach Vorkommen: rSNPs = random SNPs Liegen nicht in Genen keine Beeinflussung des Phänotyps Relativ häufig Marker bei Kartierung eines Genoms Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
Unterteilung (2) pSNPs = Phänotyp-relevante SNPs: gSNPs = Gen-assoziierte SNPs In der Nähe eines Gens oder in Introns eventuell Beeinflussung von Kontrollelementen Seltener als rSNPs cSNPs = codierende SNPs In Exons lokalisiert Beeinflussung des Genprodukts Bis zu 100.000 im menschlichen Genom Beeinflussung des Phänotyps über gSNPs Menge des Proteins cSNPs Form (=Funktion) des Proteins gSNPs & cSNPs wichtig für Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten Bsp: Veränderung von basischen Glutamin zu neutralen Glycin Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
Detektion von SNPs Nachweismethoden: RFLP Erstellung einer SNP-Karte Früher: Detektion durch Southern-Blot Heute: PCR-basierte Verfahren Pyrosequencing MALDI-TOF Array-Technologie Erstellung einer SNP-Karte SNP-Konsortium SNP-Konsortium: 1999 gegründet mit 10 pharmazeutischen Unternehmen + fünf führende Forschungseinrichtungen Um umfassende SNP-Karte des menschlichen Genoms zu erstellen. Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
RFLP Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
SNP-Karte Darstellung der unterschiedlichen SNPs Einordnung bekannter SNPs in DNA-Sequenz Antje Blümke Genomforschungspraktikum II
Quellen Vorlesungen: Genetik der Eukaryoten WS05/06 Gentechnologie WS05/06 www.roche.com; SNPs: Die große Bedeutung der kleinen Unterschiede Antje Blümke Genomforschungspraktikum II