Pneumonieprophylaxe.

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 Präsentation transkript:

Pneumonieprophylaxe

Register Anatomie Weg der Luft Pneumonieprophylax e Atemgymnastik Kontaktübungen Atmungsunterstützen de Lagerung VATI Lagerung Sekretlockerung Einreibung (ASE) Chronisch obstruktive Lungenerkrankung Vorbereitung ASE Durchführung ASE 1 Durchführung ASE 2 Nachbereitung ASE Weitere Maßnahmen

Anatomie Weg der Luft

Pneumonieprophylaxe Pneumonieprophylaxe (lat. Pneumonie = Lungenentzündung, (lat. Prophylaxe = Vorbeugung) Es handelt sich um pflegerische und medizinische Maßnahmen, die vor allem bei bestehenden Risikofaktoren die Entstehung einer Lungenentzündung verhindern sollen

Atemgymnastik Patienten zum tiefen Atmen und zur Nasenatmung aktivieren 5-Minuten-Aktivierung: Mit Patient im Stehen "Äpfelpflücken" Luftballons aufpusten, Wattebausch/Tischtennisball über einen Tisch pusten, kleines Windrad blasen bis es sich dreht, Seifenblasen machen, Spezialgeräte aus Röhren und leichten Kugeln wie z.B. Mediflow®, Triflo®, Coach®

Kontaktübungen Bauchatmung (Hände auf den Bauch) Thoraxatmung (Hände seitlich) Flankenatmung (Hände in Nierengegend) Der Patient soll dabei zu den Händen hinatmen

Atmungsunterstützende Lagerung Alle 1 bis 2 Stunden Lagewechsel zwischen links-rechts vermeidet Sekretfestsetzung VATI-Lagerungen fördern die Belüftung beider Lungenflügel Oberkörperhoch- und Seitenlagerung ermöglicht Sekretabfluss in große Bronchien Bei mobileren Patienten: Vergrößerung der Atemfläche durch den Kutschersitz

VATI-Lagerungen Als VATI-Lagerungen wird ein Komplex von Lagerungsarten genannt. Die Lagerungen sind nach der Form der Kissen benannt: V-Lagerung A-Lagerung T-Lagerung I- Lagerung

vorgehen Zwei bis drei leicht gefüllte Kissen (ca.20x80cm) zu „Schiffchen“ formen (oder Badehandtuchrolle verwenden, ist aber nicht so angenehm) diese finden dann je nach Zielsetzung Anwendung auf bestimmte Lungenbezirke. Je nach Lage der Kissen wird durch die Hohllagerung eine unterschiedliche Entlastung erreicht

VATI-Lagerung Die V-Lagerung dient der intensiven Belüftung der Lungenspitzen und der Flanken. Kissen zusammengelegt, dass sich die Spitzen überlappen. Diese Überlappung wird unter dem Gesäß (Sakralbereich) des Patienten angebracht. Die genannte Lage fördert die Belüftung der Lungenspitzen. Der Kopf wird separat gestützt. Ziele: Untere Lungenbezirke dehnen Flankenatmung (seitliche Thoraxbereiche)fördern Achtung: Nicht bei Pat. Kachexie oder Pat. mit Dekubitus oder hohen Dekubitus-Risiko anwenden

VATI-Lagerung Die zwei Kissen schiffchenartig geformte in A-Form so zusammengelegt, dass sich die Spitzen überlappen. Diese Überlappung wird unter den Schultern angebracht. Die genannte Lagerung fördert die Belüftung der im Bereich der Flanken liegenden Lungenbezirke. Der Kopf wird separat gestützt, der Hals liegt frei. Ziel: obere Lungenbezirke dehnen

VATI-Lagerung Die T-Lagerung führt zur Dehnung des Brustkorbs, so dass alle Lungenbezirke besser zu belüften sind. Der Atemvorgang wird erleichtert. Es werden zwei dünne schmale Kissen zu Schiffchen geformt und einander in T-Form zugeordnet. Das “ T ” wird so unter dem Patienten platziert, dass Schultern und besonders die Wirbelsäule unterstützt werden. Dadurch liegen gleichzeitig die Schulterblattspitzen und die Rippenränder frei. Das Querkissen kann nach Bedarf tiefer oder höher gelegt werden. Die T- Lagerung kann sowohl in Rückenlage als auch in sitzender Position durchgeführt werden. Der Kopf wird separat unterstützt. Ziele: untere, mittlere und/oder obere Lungenanteile dehnen Achtung: Nicht bei Dekubitalulzera verwenden, bei Bewohnern mit auffälligem Assessment-Ergebnis sowie bei kachektischen Bewohnern.

VATI-Lagerung Die I-Lagerung dient der Belüftung aller Lungenbezirke/abschnitte. Es wird ein Kissen zum „Schiffchen“ geformt. Das „I“ wird nun längs unter die Wirbelsäule gelegt. Das Kopfkissen wird so an der Rolle platziert, das die gesamte Rolle an ein großes „I“ erinnert Ziele: untere, mittlere, und/oder obere Lungenbezirke/abschnitte werden gedehnt Achtung: Nicht bei Pat. Kachexie oder Pat. mit Dekubitus oder hohen Dekubitus-Risiko anwenden

Allgemeines VATI Lagerung sollte nicht länger als 10-20 min andauern (Grundsätzlich) dafür mehrmals täglich Ausnahme sind V und A Lagerung. Diese Lagerung kann längeren Zeitraum in Anspruch nehmen. Die I-Lagerung nur kurze Zeit belassen und je nach Verträglichkeit wiederholen

Sekretlockerung Zur Unterstützung bei der Sekretentleerung soll das Sekret oder Sputum durch Verflüssigung oder mechanische Reize gelöst werden. Voraussetzung ist unter anderem eine angemessene Flüssigkeitszufuhr (viel trinken). Inhalation mit Wasserdampf, Zugabe von NaCl 0,9% oder ätherischen Ölen möglich Inhalation durch Einreibungen (Salben mit ätherischen Ölen) mechanisch durch Abklopfen und Vibrationsmassage

Atemstimulierende Einreibung (ASE) Ziele Regelmäßige Belüftung der Lungenflügel, Beruhigung so wie die Verstärkung des zwischenmenschlichen Kontaktes Angewendet Bei unruhigen, ängstlichen Patienten mit COPD Bewusstseins- oder Schlafstörungen,Schmerzzuständen. Kontraindiziert bei bestehenden Bestrahlungsfeldern auf dem Rücken, sowie bei Frakturen im Thoraxbereich (Costae oder Sternum) und/oder der Wirbelsäule

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD, COLD,COAD) (englisch: chronic obstructive pulmonary disease) (englisch: chronic obstructive lung disease) selten (englisch: chronic obstructive airway disease) selten bezeichnet als Sammelbegriff eine Gruppe von Krankheiten der Lunge, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind. In erster Linie sind die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem Beide Krankheitsbilder sind dadurch gekennzeichnet, dass vor allem die Ausatmung (Exspiration) behindert ist. Umgangssprachliche Bezeichnungen sind „Raucherlunge“ für die COPD und „Raucherhusten“ für das Hauptsymptom

Vorbereitung ASE unparfümierte Lotionen, oder spezielle Einreibungsöle verwendet auf die Wünsche des Patienten eingehen und wenn möglich seine eigenen Pflegeprodukte verwenden. Die Raumtemperatur wird auf ein (für den Patienten!) angenehm empfundenes Niveau gebracht, ebenso die Hände der Pflegekraft. Der Patient wird informiert und in eine angemessene Position gebracht. Sitzend (im Kutschersitz) ist am Vorteilhaftesten Liegend sollte der Patient in die 135°-Lage gebracht werden, dies wird aber z.B. von lungengeschädigten Patienten oftmals nicht toleriert. Aus diesem Grund wird die ASE dann in der Seitenlage durchgeführt und zwar für jede Lungenhälfte extra. Auch die durchführende Pflegekraft bringt sich in eine bequeme Position. Zeit und Ruhe Merke: eine unruhige oder unter Zeitdruck durchgeführte ASE ist schlechter als eine nicht durchgeführte

Durchführung ASE 1 Wichtig: Die ASE wird nicht am Patienten, sondern mit dem Patienten durchgeführt. Eine ASE wird grundsätzlich ohne Handschuhe durchgeführt. Die Lotion in den Händen anwärmen und auf den Rücken vom Nacken bis zum unteren Rippenbogen auftragen, auch die Thoraxseiten mit einbeziehen. Niemals den Kontakt zum Patienten verlieren Die Pflegekraft beginnt selber ruhig und gleichmäßig zu atmen. Die Bewegungen werden dem eigenen Atemrhythmus angepasst und beginnen am Nacken. Bei der Exspiration findet die Abwärts- und bei der Inspiration die Aufwärtsbewegung statt. Es werden mehrere spiegelsymetrische Kreise gemalt, bei den inspiratorischen Bewegungen lagert der Druck auf Daumen und Zeigefinger, bei den exspiratorischen auf der gesamten Hand.

Durchführung ASE 2 Hierbei lässt der Druck dann an den Thoraxseiten nach. Die Hand hierbei unbedingt geschlossen und flach halten. Der Patient sollte relativ schnell die eigene Atmung an die Bewegung der Einreibung anpassen. Während der Einreibung unbedingt das Sprechen vermeiden und das Befinden des Patienten bzgl. Atmung und/oder Schmerzen beobachten. Nach ca. 5-10 Minuten (hier auch die Toleranz des Patienten beachten) streicht man abschließend mit beiden Händen entlang der Wirbelsäule von oben nach unten. Bei der Entfernung der Hände ist die Technik des Nacheinander- Wegnehmens der Hände angebracht.

Nachbereitung ASE Nach der ASE wird der Patient wieder angekleidet, ggf. zum Abhusten aufgefordert/angeleitet und zurück in eine bequeme Position gebracht, sofern er dazu nicht selbständig in der Lage ist. Der Raum wird wieder in einen „atemfreundlichen” Zustand gebracht (Temperatur, Belüftung). Die Gegebenheiten der ASE zu dokumentieren (Lage, Lotion etc.) und in der Pflegeplanung zu vermerken. Besonderheiten müssen natürlich dokumentiert werden

Weitere Maßnahmen Das Patientenzimmer immer gut durchlüften, jedoch Zugluft vermeiden. Die Atemluft möglichst mit Hilfe eines Luftbefeuchters anfeuchten. Ist der Patient nicht selbständig in der Lage, Sekret abzuhusten, kann es nötig sein, dieses abzusaugen. Dies kann über Mund, Nase oder ggf. Tracheostoma geschehen. Inhalation von Medikamenten, welche die Bronchien erweitern (AVO) Frühmobilisation durch häufiges Aufsetzen an der Bettkante oder Stehen/langsames Gehen entlastet die Lungenflügel, die Luft kann bei der Einatmung alle Bereiche erreichen. Gleichzeitig dient sie der Thromboseprophylaxe. Die Anwendung der dosierten Lippenbremse Totraumvergrößerer: (Torraum physiologisch ca. 150 ml) Durch das Giebelrohr einatmen. Dadurch atmet man einen Teil seiner verbrauchten Luft wieder ein. Der Co2- Gehalt im Blut steigt dadurch an und bewirkt somit im Gehirn eine Steigerung der Atmungsaktivität. Der Patient atmet tiefer und mit einer höheren Atemfrequenz