Behandlung am Einzelbaum

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 Präsentation transkript:

Behandlung am Einzelbaum 59. Deutsche Pflanzenschutztagung 23. - 26. September 2014 Ziel der Studie Versuchsdesign Der Eichenprozessionsspinner (EPS) hat sich in den letzten Jahren als Schad-insekt in Deutschland etabliert. Besiedelt werden neben Eichenwäldern auch verstärkt Einzelbäume und Baumreihen im urbanen Grün. Im Fokus der Auf-merksamkeit stehen die Larven. Sie verursachen neben Pflanzenschäden auch gesundheitliche Probleme bei Menschen und Tieren. Zur Regulierung der Populationsdichte werden immer häufiger chemische Be-kämpfungsmaßnahmen notwendig. Derzeit werden u. a. an Einzelbäumen oder Alleen verschiedene Techniken, z. B. Sprühkanonen eingesetzt. Hierfür liegen noch keine quantifizierten Expositionsdaten vor, die für eine umfassen-de Risikobewertung im Rahmen der Mittelzulassung mit Bezug auf die Anwen-dungstechnik erforderlich sind. Diese Daten sind Grundlage für die Ableitung und Festsetzung notwendiger Risikominderungs- und Schutzmaßnahmen. Die Versuche erfolgten im September 2013 an einer Solitäreiche (Kronenlänge: 14 m, Kronenbreite: 21,6 m), die von einer großen, topographisch homogenen Fläche umgeben war. Im Fokus stand die Erfassung der Abdrift bei der Einzelbaumbehandlung mit einer Sprühkanone1. Hierbei wurden die im urba-nen Grün angewendeten Verfahren: Applikation bei der Vorbeifahrt und Applikation aus dem Stand untersucht. Beide Verfahren wurden mit einer 3-fachen Wiederholung geprüft. Zum Nachweis der Abdrift wurde ein fluoreszierender Farbstoff mit einer bekannten Konzentration ausgebracht. Diese wurde durch Abdriftkollektoren, die in definierten Abständen zur Behandlungsfläche horizontal zum Boden ausgerichtet waren, als Bodensediment aufgefangen (Abb. 1). Die vorherrschenden Wetterbedingungen wurden unter Verwendung einer Wetterstation erfasst. Larven des EPS (Quelle: dpa) Sprühkanone Behandlung am Einzelbaum 1Tab.1: Technische Daten der Sprühkanone ∅ Sprührohr 270 mm ∢ Luftdüse bis 70° Spritzdruck 1,5 bar Anzahl der Düsen 8 Art der Düsen 2 Abb.1: Versuchsaufbau zur Abdriftmessung Resultat - Erste Abdriftversuche mit der Sprühkanone am Einzelbaum zeigen eine Exposition von Nachbarflächen- Die Nachweisstoffmenge, die während einer Applikation infolge von Luftbewegungen über die zu behandelnde Fläche hinausgetragen wird, wurde als Bodensediment in den aufgestellten Petrischalen (Abdriftkollek-toren) aufgefangen. Eine Analyse der Konzentration an fluoreszierendem Farbstoff in den Petrischalen ergab, dass auch in größeren Abständen zur Zielfläche Abdrift nachgewiesen werden konnte. Beide Verfahren, Applikation bei der Vorbeifahrt und Applikation aus dem Stand, unterscheiden sich in der Verteilung der Einzelmesswerte innerhalb einer jeden Messreihe. Die berechneten Abdrifteckwerte (90 - Perzentil des Bodensediments in % der Aufwandmenge) sind bei der Applikation im Stand innerhalb der 5 m und 10 m Messreihenabstände zur Behandlungsfläche deutlich höher (5 m: 16,22 % zu 6,09 %; 10 m: 15,15 % zu 1,75 %) als bei der Applikation im Vorbeifahren (Abb. 3, Abb. 5). Die Applikation im Stand erzeugt auf einer enger begrenzten Fläche im unmittelbaren Umfeld zur Behandlungsfläche eine höhere Abdrift, die im Messreihenabstand von 5 m zur Behandlungsfläche mit 25 % bis 30 % Bodensediment bezüglich der Aufwandmenge ihren Höhepunkt hat. Die Abdrift während der Applikation bei der Vorbeifahrt zeigte hingegen eine breite Streuung, mit weniger hohen Einzelmesswerten und einem Schwerpunkt im Messreihenabstand von 20 m zur Behandlungsfläche mit 10 % bis 15 % Bodensediment bezüglich der Aufwandmenge (Abb. 2, Abb. 4). Ob die Abdrift durch die Anpassung der technischen Parameter wie Luftleistung oder eingesetzte Düsentechnik verringert werden kann, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Abb.2: Einzelmesswerte pro Abdriftkollektor bei der Applikation im Stand Abb.3: Abdrift-Eckwerte bei der Applikation im Stand Abb.4: Einzelmesswerte pro Abdriftkollektor bei der Applikation im Vorbeifahren Abb.5: Abdrift-Eckwerte bei der Applikation im Vorbeifahren Resümee Folgerung weitere Untersuchungen zur Abdrift sind notwendig, um die bisher gewonnen Ergebnisse zu validieren bei dem Versuchsdesign sind weitere Anpassungen notwendig, z. B. die Erhöhung der Anzahl an Kollektoren je Messreihe und die Erweiterung des Messreihenabstandes auf 70 m bis 100 m auch die unterschiedliche technische Ausstattung der Sprühkanonen sollte berücksichtigt werden eine Anpassung der technischen Parameter wie Luftleistung oder einge- setzte Düsentechnik sollte auf Möglichkeit einer Abdriftminderung geprüft werden auch die Belagsbildung (Wirksamkeit) von Insektiziden sollte unter Berücksichtigung der Applikationsmethode weiter im Fokus stehen auch wenn die Wetterbedingungen bei der Ausbringung von Pflanzen- schutzmitteln der guten fachlichen Praxis entsprechen - kann eine erhöhte Abdrift nachgewiesen werden beide untersuchten Verfahren: Applikation bei der Vorbeifahrt und Applikation aus dem Stand unterscheiden sich hinsichtlich der Abdrift, der Ausprägung und flächenmäßigen Verteilung die Abdrift auf den Nachbarflächen ist bei der Applikation im Stand höher als bei der Applikation im Vorbeifahren …