Motorische Systeme Attila Magyar 30.04.2014.

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 Präsentation transkript:

Motorische Systeme Attila Magyar 30.04.2014

Kontroll der Hirnstamm- und Rückenmarksmotorik Zwei absteigende Bahnen: Pyramidenbahn, Extrapyramidale Bahnen.

1. Pyramidenbahn Tractus corticonuclearis et tractus corticospinalis

Area 4

Die Funktion der verschiedenen motorischen Rinden Siehe dis Skizze...

Einblutungen und Infarkte im Bereich der Capsula interna sind ein häufiges klinisches Ereignis. Im Regelfall: kommt es zur Mitschädigung der frontopontinen Bahnen. Seltener: isolierter Pyramidenbahnschädigung In diesem Fall: zuerst: schlaffe Lähmung, dann spastische Lähmung

2. Extrapyramidales motorisches System

Extrapyramidale Bahnen 1. Alle motorische Projektionen, die ins Rückenmark ziehen, und nicht in der Pyramidenbahn verlaufen. Ursprünge: Hirnstamm-Zentren. Die wichtigste (beim Mensch): Colliculus superior; Nucleus ruber; Nuclei vestibulares; Formatio reticularis.

Extrapyramidale Bahnen 2. Die entsprechende Bahnen: Tractus rubrospinalis (gekreuzt); Tractus tectospinalis (gekreuzt); Tractus vestibulospinalis (ungekreuzt); Tractus reticoluspinalis (bilateral).

Tr. reticulospinalis lat. Tr. tegmentospinalis Tr. rubrospinalis Tr. vestibulospinalis Fasciculus longitudinalis med. Tr. reticulospinalis lat. und ventr. Tr. tectospinalis

Extrapyramidale Bahnen Pyramidenbahn Extrapyramidale Bahnen Motorkortex (+sensorischer und prämotorischer Kortex) Hirnstamm (Roter Kern, obere Zwihügel, Formatio reticularis, Vestibulära Kerne) Ursprung Pyramidenbahn (Tr. corticospinlais lat. und ventr.) Ablauf Außerhalb der Pyramidenbahn (Tr. Rubro-, reticluo-, vestibulo- und tectospinalis) Alfa-Motoneuronen hauptsächlich im laterales Ventralhorn aber in mediales auch Alfa-Motoneuronen hauptsächlich im mediales Ventralhorn aber in laterales auch Target Willkürmotorik (distale Extremitätsmuskeln aber proximale und Körpermuskeln auch) Willkürmotorik (proximale und Körpermuskeln aber distale Extremitätsmuskeln auch) Funktion

Projektionen Tractus tectospinalis projiziert in die obere, mediale Halsmark. Aufgabe: Orientierungsbewegungen der Kopf zusammen mit Augen- bewegungen.

Projektionen 2. Tractus rubrospinalis projiziert hauptsächlich auch in die Halsmark, aber lateral. Dia Aufgabe: Kontroll der Armmuskulatur.

Roter Kern Afferenzen: Fibrae corticorubrales; Fibrae dentatorubrales Efferenzen: Tractus rubrospinalis; Tractus rubroreticularis; Tractus rubroolivaris. Nucleus ruber Oliva inf. Kleinhirn mit Nucleus dentatus Tractus rubrospinalis Klinik der Roter Kern-Schädigung: ähnelt zum Kleinhirnschädigungen (Intentionstremor). Neuronenkreis: Kleinhirn-N. ruber-Olive-Kleinhirn

Das limbische System

Limbisches System Limbus (lat.: Gürtel, Saum) Phylogenetisch alte, basal und medial liegende kortikale Area und subkortikale Kerne, die zwischen Endhirn und Hirnstamm Gürtelförmig liegen. „le grand lobe limbique”: Paul Broca (1850er Jahre)

B Gürtelförmige kortikale Area des limbischen Systems: grün: innerer limbischer Kortex, gelb: äusserer limbischer Kortes

Funktion heute Olfaktion-Riechwahrnehmung (gewissene Anteile des limbiscehen systems) Emotionelles und Triebverhalten Gedächtnis (Limbic system mediates pairing of stimuli with reward/punishment value, recognition, and memory of emotional significance.

LIMBISCHES SYSTEM LIMBISCHER KORTEX SUBKORTIKALE KERNE

LIMBISCHES SYSTEM LIMBISCHER KORTEX SUBKORTIKALE KERNE HIPPOCAMPUS SUBICULUM INDUSEUM GRISEUM GYRUS PARAHIPPOCAMPALIS GYRUS CINGULI

B

Ependyma Sulcus fimbriodentatus B Sulcus collateralis

LIMBISCHER KORTEX Die gelistete kortikale Areale gehören zum ARCHIKORTEX (philogenetisch alter Anteil des Gehirnes) Archikortex: histologischer Bau im Gegensatz zum sechsschichtigen Neokortex ist eher dreischichtig, das man als Allokortex heisst.

Vorsicht! Kortexen! Paläokortex,Archikortex, Neokortex: philogenetische Begriffe (drei Stufen der Gehirnentwicklung) Diese sind makroskopische Begriffe Allokortex, Isokortex: mikroskopische Begriffe (entsprechend der Schichtenzahl). Paläo- und Archikortex sind histologisch allokortikale Areale, Neokortex ist ein Isokortex

Definitionen 1.§. Hippocampus: Ammonshorn (AH; Cornu ammonis) + Gyrus dentatus (GD). 2.§. Gyrus dentatus setzt sich nach rostral in dem Uncusbändchen (Limbus Giacomini), nach caudal in dem Gyrus fasciolaris und Induseum griseum fort.

B

Hippocampus 1. Dreischichtig: eine zelluläre Schicht (Körnerzellen in GD, Pyramidenzellen in AH) in der Mitte, und darunter und darüber zellarme Schichten

Gyrus dentatus Körnerzellen (rot), Tractus perforans (grün) B

Fornix Preaecommissuraler Fornix: die Fasern lösen über die Commisura anterior von dem Fornix ab, und enden in den septalen und preoptische Gebieten. Postcommissuraler Fornix (grösserer Anteil): die Fasern enden in Corpus mamillare, hypophisiotropen Gebieten des Hypothalamus/Tuber cinereum und Amygdala

Hippocampus 4. Funktionen Polysensoriscehs assoziatives Zentrum, das mit viszeralen (Hypothalamus) und kognitiven (Neokortex) Gebieten in Verbindung steht. Triebsmotorik (über Ncl. accumbens, ventrales Striatum) Bildung des Ortsgedächtnisses

LIMBISCHES SYSTEM LIMBISCHER KORTEX SUBKORTIKALE KERNE AREA SEPTALIS AMYGDALA NCL. ACCUMBENS CORPUS MAMILLARE THALAMUSKERNE HABENULAKERNE

LIMBISCHES SYSTEM LIMBISCHER KORTEX SUBKORTIKALE KERNE AREA SEPTALIS AMYGDALA NCL. ACCUMBENS CORPUS MAMILLARE THALAMUSKERNE HABENULAKERNE BASALES VORDERHIRN DIENZEPHALISCHE KERNE

Amygdala, Corpus amygdaloideum, Mandelkern Liegt vor Hippocampus, im Bereich von Gyrus ambiens und semilunaris. Drei Kerngruppen:oberflächliche, zentromediane, laterobasale Verbindungen: Stria terminalis, basale Mandelkernstrahlung (beide: reziprok)

Zentromediale Kerne Oberflächlicher Kern (im Bereich von Gyrus ambiens) Laterobasale Kerne B Archiokortex: Subiculum und AE

Amygdaläre Funktionen Emotionelles und soziales Verhalten Amygdalaläsionen (Mensch): zu den visuellen Information können nicht emotionelle Informationen zuordnen (Räubergesicht scheint als angenehm für sie), Mimik der anderen können nicht entsprechend interprätieren

Papez Neuronenkreis Eine Neuronenkreis (Schaltung): Hippocampus-Fornix-Corpus mamillare-Vicq d’ Azyr Bündel- vordere Thalamuskerne- Gyrus cinguli- Hippocampus reverbating circuit Wenn dieser Kreis unterbrochen wird, neue Informationen können nicht imn Gedächtniss einbauen.

http://www.inspiritoo.com/limbic-circuit.html

Limbische Funktionen (nach Benninghof) 1. Informationen die limbischen Strukturen durchlaufen müssen, um gespeichert werden zu können. 2. Ausfilterung unwichtiger Informationen (schlafende Mutti- schreiendes Kind oder schnarchender Mann) 3. Emotionale Bewertungen auf Denken und Erinnern 4. Somatomotorik (auch: Gestikulation, Mimik) 5. Steuerung phylogenetisch alte, mit Emotionen verbundenes Verhakltenswesen Dysfunktion: Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen, Dissoziation von Kognition und Emotion.