Freihandel: Entwicklung

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 Präsentation transkript:

Freihandel: Entwicklung GATT (1948) als reines Freihandelsabkommen Meistbegünstigung Inländerbehandlung Uruguayrunde führt zur WTO (1995) Streitschlichtungsmechanismus Eingebaute Tagesordnung Streit um weitere Liberalisierung Agrarabkommen Öffentliche Beschaffung Investitionsschutz

Freihandel: (Miss)erfolge MAI Kulturindustrie 1999 Seattle Länder nutzen ihre Vetoposition Gesamtamerikanische Freihandelszone FTAA Große südamerikanische Länder weigern sich GATS Zu viele Baustellen = Widersprüche 2001 Doharunde Agrarfrage

Freihandel: Ausweichstrategien USA: Gesamtamerikanische Freihandelszone FTAA (gescheitert) USA und EU: Bilaterale Handelsabkommen BIT (etwa 3000) EU: Wirtschaftliche Partnerschaftsabkommen EPA mit den ehemaligen Kolonien (mit fast allen unterzeichnet, nur mit Karibik in Kraft)

Dispute Settelement Body: Streitschlichtungsverfahren WTO Dispute Settelement Body: Streitschlichtungsverfahren GATT Abbau von Zöllen und nicht-tariffären Handelshemmnissen. 1947 erste Handelsrunde auch Verträge zu - Dumping, - Subventionen, - Einfuhrlizenzen, - handelsbezogene Aspekte von Investitionen, - Landwirtschaft, - Textil und Bekleidung GATS Dienstleistungsabkommen Explizit sämtliche Dienstleistungen, die nicht in Ausübung hoheitlicher Gewalt Z. Zt. nur von WTO-Mit-gliedern zur Liberalisie-rung freigegebene (bottom-up-Prinzip) v. a. staatliche Regelun-gen werden harmonisiert Progressive Liberalisierung Erweiterungsrunde seit Februar 2000 TRIPs Schutz geistigen Eigentums Patentschutz (z.B. auf Medikamente) Markenschutz Betriebsgeheimnisse Layout integrierter Schaltkreise Urheberrechte (Übergangsfristen für EL laufen gerade aus (bzw. 2006 für LDC) Patente auf Lebewesen

Die zentralen Prinzipien der WTO Marktzugang: Keine quantitativen Handelsbeschränkungen (keine Beschränkungen der Zahl von Anbietern, des Umsatzes, der Stückzahlen, Höhe von Kapitalbeteiligungen) Inländerbehandlung: In- und ausländische Anbieter müssen gleich behandelt werden, keine Vorzugsbehandlung von inländischen Anbietern. Meistbegünstigung: Handelsvergünstigungen für ein Land müssen allen anderen WTO-Mitgliedern ebenfalls zuge- standen werden; FOLGE: Liberalisierungsdruck!

Freihandel in der 3. Welt Mercosur; Ostafrika-EAC; ALBA Cairns-Gruppe Regionalabkommen Cairns-Gruppe Freihandelslobby im Agrarbereich; u.a. Argentinien, Brasilien, Kanada, Australien... Transpazifische Partnerschaft (TPP) strategisches US-Projekt; ursprünglich Brunei, Chile, Neuseeland, Singapur China mit dem Rest der Welt z. B. Südkorea, dito Australien (November 2014)

AKP-Staaten

AKP-Staaten

AKP-Staaten

Zusammenarbeit AKP-Staaten-EU 1957-1963 Kolonien und Einzelabkommen Vorzugsbehandlung 1963-1975 Jaunde-Abkommen I-II Vorzugsbehandlung und Freihandelszone 1975-2000 Lomé-Abkommen I-IV bevorzugter Marktzugang und Garantiepreise 2000-(2020) Cotonou-Abkommen Zollvorteile und reziproke Handelserleichterungen Economic Partnership Agreements – EPAs Reziprozität und WTO-Konformität

EPA-Ländergruppen Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (CEMAC) Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) Östliches und südliches Afrika (ESA) Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC) Karibische Gemeinschaft(CARIFORUM) Pazifischer Raum

Generalized System of Preferences (GSP) Das GSP („generalisiertes System der Präferenzen“) bildet eine Ausnahmeregelung des General Agreement on Tariffs and Trade (GATT), das später in die Welthandelsorganisation (WTO) überführt wurde. Das GSP erlaubt WTO-Mitgliedern, ihre Zölle für Produkte der Entwicklungsländer zu senken, ohne diese Präferenzen entwickelten Ländern gewähren zu müssen. Dennoch sind viele Produkte der Entwicklungsländer (z.B. weiterverarbeitete Güter), die im Norden konkurrenzfähig wären, vom GSP ausgeschlossen. Quelle: Germanwatch

EU-„Entwicklungspolitik“ EPAs 79 Länder (AKP-Staaten) stellen 3 Prozent der EU- Importe Everything but Arms (EbA) 48 ärmste Länder (LDC) dürfen „alles außer Waffen“ zollfrei in die EU einführen und stellen damit 0,6 Prozent der EU-Importe 39 AKP-Staaten sind auch LDC Spaltung der regionalen Gemeinschaften

Ende 2016 leben Flüchtlinge in...

Herkunft Asylsuchende in D 2017

NAFTA Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in allen drei Staaten das erste Jahrzehnt nach Inkrafttreten des Abkommens – einher-gehend mit einem erheblichen Anstieg des zwischenstaatlichen Handels – von einer Minderung des Lohnniveaus, der Zunahme von Arbeitslosigkeit bzw. prekärer Beschäftigung sowie einem Auseinan-derdriften von Arm und Reich geprägt war. Davon waren haupt-sächlich die Exportindustrien Kanadas und der USA sowie die Agrarindustrie Mexikos betroffen. Erst während der 2000er-Jahre erreichten Lohnniveau und Beschäftigung in den USA und Kanada wieder ihr Vorniveau und begannen, vom wirtschaftlichen Wachstum zu profitieren. In welchem Umfang NAFTA zu dieser Entwicklung tatsächlich beigetragen hat oder ob es eine wirtschaftlich günstigere Entwicklung sogar verhinderte, ist bis heute Gegenstand kontroverser Diskussion. Für Mexiko scheint sich die Hoffnung, seine Position als Motor der lateinamerikanischen Wirtschaft durch NAFTA zu festigen, bisher nicht erfüllt zu haben. (Wissensch. Dienst dt. Bundestag 2017)