Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft – Internationale Marktentwicklungen Fachtagung SteirerSaat, Graz Ludwig.

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 Präsentation transkript:

Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft – Internationale Marktentwicklungen Fachtagung SteirerSaat, Graz Ludwig Neff, 24.11.2017

- Bavaria-Saat Vertriebs GmbH Gliederung: 1. Firmenpräsentation - Bavaria-Saat GbR - Bavaria-Saat Vertriebs GmbH 2. Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft - Verarbeitung - Speisekartoffeln + Frischware für Lebensmitteleinzelhandel - Bio-Produktion 3. Markt Deutschland 4. Internationale Märkte

1. Firmenpräsentation Bavaria-Saat GbR - Kartoffelzüchtung seit 1905 - 1987: Zusammenschluss traditionsreicher, bayerischer Kartoffelzüchter - mehrere Standorte in Bayern - seit 1992: Zuchtstation Stretense (Norddeutschland) - Portfolio: 15 - 20 Sorten - Verwertungsrichtung: Speisekartoffeln, Stärkekartoffeln, Verarbeitung - Kooperationen mit Unternehmen weltweit (Frankreich, Tschechien, Türkei, China, Kanada) - enge Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising-Weihenstephan

Bavaria-Saat GbR Stretense 300 ha Ackerfläche, 560 mm Jahresniederschlag Moosbach, Wallmüller 100 ha Ackerfläche, 550 mm Jahresniederschlag Oberarnbach, von Zwehl 420 ha Ackerfläche, 650 mm Jahresniederschlag

Saatzucht von Zwehl – ein Rückblick auf über 100 Jahre Züchtung

Bavaria-Saat GbR Zuchtschema Jahr Umfang (ca.) 1 300 – 400 Kreuzungen 2 80.000 - 100.000 Sämlinge 3 60.000 – 70.000 Einzelpflanzen (=Ramsche) 4 3.000 – 4.000 A-Stämme 5 500 - 600 B-Stämme 6 80 - 150 C-Stämme 7 30 – 50 D-Stämme 8 15 – 20 E-Stämme 9 2 - 4 Wertprüfung 1, Bundessortenamt 10 1 - 3 Wertprüfung 2, Bundessortenamt 11 1 -2 Neue Sorte????

Bavaria-Saat GbR - Zuchtziele Stärkegehalt - Stärkeertrag Zuchtziele Stärke- kartoffeln Speise-kartoffeln Export Chips Pommes frites großfallend 15 – 16 % Stärke Backfarbe Optik Qualität rot groß früh robust rund reduzierende Zucker 4°C Lagerfähigkeit

Bavaria-Saat GbR – unsere Sorten: sehr früh früh mittelfrüh spät Juwel (2004) Renate (1993) Selma (1972) Ulme (1991) Capri (2010) Django (2006) Bettina (1988) Sevim (2013) Bropanna (2014) Sissi (2007) Krone (2002) Solo (2012) Bigrossa (2007) Sanjava (2013) Megusta (2010) Lisana (2016) Bavapom (2012)

Zusammenarbeit Bavaria-Saat - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Firmenpräsentation: Bavaria-Saat Vertriebs GmbH - Gründung einer eigenen Vertriebsgesellschaft (2003) - exklusiver Vertrieb der Sorten der Bavaria-Saat GbR weltweit - europaweiter Handel mit Speisekartoffeln, Zwiebeln,… - Tochterfirma in Jerez/Spanien mit dem Schwerpunkt Frühkartoffelanbau - Partnerfirma SEVI TARIM in der Türkei - Lizenznehmer in Kanada für die Abdeckung nord- und südamerikanischer Märkte - Lizenznehmer aus der Stärkeindustrie in China - Global GAP und IFS Zertifizierung - Verstärkter Fokus auf Bioproduktion

Bavaria-Saat Vertriebs GmbH - Handelsschwerpunkte PL HR SRB BIH

Wie können neue Kartoffelsorten nachhaltig am Markt platziert werden? 2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Wie können neue Kartoffelsorten nachhaltig am Markt platziert werden? Allgemein: - Teilnahme an offiziellen Versuchen (z.B. länderübergreifende Landessortenversuche in Deutschland) - Firmenversuche, Zusammenarbeit mit privaten Versuchsanstellern - Konzentration auf „spezielle“ Märkte

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft – Teilnahme an offiziellen Versuchen Quelle: Versuchsberichte zur Pflanzenproduktion 2016, Kartoffeln, Baden-Württemberg

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft – Firmenversuche, private Versuchsansteller Sesur Variety Trial Spain 2017

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft – Konzentration auf spezielle Märkte z.B. Türkei

z.B. Weißrussland/ Russland 2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft – Konzentration auf spezielle Märkte z.B. Weißrussland/ Russland

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft – Konzentration auf spezielle Märkte z.B. Nordkorea

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Verarbeitungsware - z.T. geschlossenes System - Züchtung auf Resistenzen, z.B.: Bavapom: Ro 1-5 St. 6168-2: Ro 1-5, Pa 2,3 Test Frittiereignung Bavapom Chipstest Bavapom

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Frischware für Lebensmitteleinzelhandel - Resistenzzüchtung - Berücksichtigung klimatischer Aspekte - Alleinstellungsmerkmale - Exklusivprogramme - Anbau von Frühkartoffeln in Spanien - Partnerfirmen

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Speisekartoffeln – Resistenzzüchtung Anbau der Sorte Megusta in der Türkei

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Speisekartoffeln – Berücksichtigung klimatischer Aspekte Bild rechts: Anbau der Sorte Juwel in Kasachstan

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Frischware für Lebensmitteleinzelhandel – Exklusivprogramme Renate Aldi Nord

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Frischware für Lebensmitteleinzelhandel – Anbau Frühkartoffeln in Spanien

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Frischware für Lebensmitteleinzelhandel – Partnerfirmen z.B. Maison Debarge - Frankreich

2. Die Chancen der klein- und mittelständischen Kartoffelzüchter in Zukunft Bio-Produktion - Sorteneigenschaften und Resistenzen sehr wichtig - „Standardsorten“ weniger verbreitet, Trend zu „Exoten“ - Projekt „Phytophthora-resistentes Zuchtmaterial“ mit LfL - Verarbeitung wird immer wichtiger

3. Markt Deutschland Quelle: Union der deutschen Kartoffelwirtschaft e.V.

3. Markt Deutschland Quelle: AMI Kartoffeln Ausgabe 91/2017 v. 14.11.2017

Preisentwicklung bei Speisekartoffeln 3. Markt Deutschland Preisentwicklung bei Speisekartoffeln in EUR/dt, Qualität I, lose, Bundesdurchschnitt, frei Erfasser, Quelle AMI 91/2017 Erzeugerpreise 14.11.17 07.11.17 15.11.16 festkochend 11,17 11,33 18,17 vorw. festkochend/mehlig 10,50 10,58 17,00

3. Markt Deutschland Quelle: AMI Kartoffeln Ausgabe 92/2017 v. 17.11.2017

3. Markt Deutschland - Bedarf ca. 11,5 Mio. t - Ernte 2017 nicht vollständig zu vermarkten - Kartoffelflächen aufgrund Nässe z.T. nicht befahrbar - Verwertung Stärkeindustrie Biogasanlage + Futter - Aufschläge für Packware - beschränkte Exportmöglichkeiten

4. Internationale Märkte – NEPG (Verbund der westeuropäischen Kartoffelanbauer) Quelle: AMI Kartoffeln Ausgabe 88/2017 v. 03.11.2017

4. Internationale Märkte Erzeugung der NEPG-Länder in 1000t (ohne Pflanzkartoffeln + Stärke) 2016 2017 Veränderung 2016 - 2017 5-jähriger Durchschnitt 2017 zu 5 jährig Gesamt 24.580 28.936 17,7% 25.027 15,6% Belgien 4.038 5.035 24,7% 3.882 29,7% Deutschland 7.485 8.950 19,6% 7.552 18,5% Frankreich 5.110 6.121 19,8% 5.268 16,2% Niederlande 3.363 4.078 21,2% 3.613 12,9% Großbritannien 4.583 4.751 3,7% 4.713 0,8% Quelle: NEPG 2017

4. Internationale Märkte Kartoffelfläche der NEPG-Länder (ha) (ohne Pflanzkartoffeln + Stärke) 2016 2017 Veränderung 2016 - 2017 5-jähriger Durchschnitt 2017 zu 5 jährig Gesamt 553.118 585.921 5,9% 534.312 9,7% Belgien 91.368 96.281 5,4% 79.102 21,7% Deutschland 164.500 179.000 8,8% 162.263 10,3% Frankreich 125.250 131.640 5,1% 119.188 10,4% Niederlande 72.800 75.800 4,1% 71.388 6,2% Großbritannien 99.200 103.200 4,0% 102.370 0,8% Quelle: NEPG 2017

4. Internationale Märkte Hektarerträge der NEPG-Länder (t/ha) (ohne Pflanzkartoffeln + Stärke) 2016 2017 Veränderung 2016 - 2017 5-jähriger Durchschnitt 2017 zu 5 jährig Gesamt 44,4 49,4 11,1% 46,8 5,4% Belgien 44,2 52,3 18,3% 49,1 6,6% Deutschland 45,5 50,0 9,9% 46,5 7,4% Frankreich 40,8 14,0% 5,2% Niederlande 46,2 53,8 16,5% 50,6 6,3% Großbritannien 46,0 (0,3%) 0,0% Quelle: NEPG 2017

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!