23.09.2011 Stefan Anton Zur Stabilität der Gemeindehaushalte Leipzig, am 23.09.2011.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
EFAS-Fachtag „Zum aktuellen Stand der Instrumentenreform“
Advertisements

Beschäftigungsförderung zwischen Lokalisierung und Zentralisierung.
Eine Initiative der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt zur Förderung des Verkehrswegebaus (Tief- und Straßenbau)
Evaluation der Organisation und Steuerung in der
Dialogforum „Gesundheit und Pflege“
INKLUSION eine Herausforderung an Schule, Behinderten- und Jugendhilfe
Wolfgang Beer,
Qualitätsmanagement, individuelle Behand- lung und Beratung
Jugendhilfeplanung Planungsaufgabe eines Jugendamtes
Eintritte in ausgewählte arbeitsmarktpolitische Leistungen
Deutscher Landkreistag Ulrich-von-Hassell-Haus Lennéstraße 11 D Berlin 0 Dr. Kay Ruge Beigeordneter Umsatzsteuer auf Leistungen der Daseinsvorsorge.
Die Ergebnisse der Föderalismuskommission II am Beispiel Bremens
Bürgerorientierte Verwaltung Qualitätssicherung in Zeiten knapper Kassen Gudrun Hock Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Düsseldorf 18. Europäischer Verwaltungskongress,
Leitbild Schule intern Schule & Entwicklung Schule & Partner.
3. Stadtkonferenz Haushalt, 13. Dezember 2012
SGB II Regionalkonferenz „Aktivierung und Integration – best practice“ Forum II – Bestandskunden Thema: „Quartiersmanagement“ Dirk Michelmann.
Kooperative Integrationspolitik im ländlichen Raum – Formen der Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Gemeinde Dr. Klaus Ritgen.
Jugend für Berlin Jugendarbeit an Schulen Zusammenfassung
Gesundes Führen lohnt sich !
Qualitätsentwicklung
Initiative 50plus Verbesserung der Beschäftigungschancen und der Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Präsentation der Arbeitsgruppen-Ergebnisse AG I: Öffentliche Beschäftigungspolitik.
Herzlich Willkommen!.
Wirtschaft Technologie Umwelt Vorstand Wilfried Kurtzke Konjunktur: Aufschwung ohne breite Grundlage Einkommen, Nachfrage, Arbeitsplätze Kollektive Arbeitszeitverkürzung.
Hamburg Club Ortsgespräch 16. April 2009 Hotel Ambassador Senator Dietrich Wersich stellt die Arbeit der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und.
Neuere Entwicklungen in den Hilfen zur Erziehung- Mehr Hilfen für weniger Geld? Fachbereichstag Soziale Arbeit , Mönchengladbach.
Gemeinnützige Arbeit als Resozialisierungsinstrument
Stabilität durch Massnahmen Direktion Finanzen und Personelles.
Pressekonferenz Köln, Forschen Lernen Kreativität Respekt Selbstständigkeit Gesundheit Vielfalt Zusammenhalt (M)GM Köln Ferdinandstraße.
Thema: Wirtschaftliche Stabilität
Bundesverband mittelständische Wirtschaft Die Stimme des Mittelstands.
Zeitübersicht zum Pastoralen Projekt
Linzer Forum 2011 Gesundheit & Gesellschaftspolitik
Kanton Zürich Direktion der Justiz und des Innern Gemeinde XY Kick-off, 21. März 2035 KOMPAKT.
Stadt Weilburg Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Informationen über die Zentrale Prüfung in der Klasse 10
Nach der zugrunde liegenden Bund-Länder-Vereinbarung können aus diesem Sonderver- mögen nur Investitionsvorhaben gefördert werden. Der Investitionsbegriff.
„Kurs 2020: Haushalte auf Konsolidierungspfad?“
Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen als Chance für die ganze Familie Bundesverband e.V, Mai 2007 Anna Hoffmann-Krupatz An der stationären Vorsorge-
Hauptschule/Werkrealschule - Realschule - Gymnasium ?
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Das Übergangsverfahren für die auf die Grundschule aufbauenden Schularten 2010.
Vorschlagspapier einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe der ASMK
Leistungsbeurteilung, Zeugnisse und Schullaufbahnempfehlung
Zukunft der Kohäsionspolitik
STABILITÄTSRAT ZWISCHEN KONSOLIDIERUNGS- ÜBERWACHUNG UND NOTLAGENABWEHR 4. Workshop Jahrbuch für öffentliche Finanzen Wolfgang Förster.
SSP Ahrntal - Mittelschule Externe Evaluation Schuljahr 2011/2012.
E-Government Schweiz Erneuerung Rahmenvereinbarung
IKZ-Kongress Rosbach Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit durch die Hessische Landesregierung.
Die Finanzausstattung der Kommunen – liberale Forderungen von Dr
Landesjugendhilfeausschuss TOP 2 Entwicklungen in der Kindertagespflege.
BJA-Leipzig Jahresrückblick JanMrz MaiJul SepOktDez NovAugJunApr Feb 10. Dez 09. Nov 08. Okt 20. Aug 23. Jul 25. Jun 21. Mai 03. Apr 05. Mrz 12.
„Kein Abschluss ohne Anschluss“ Übergang Schule - Beruf in NRW Stand der Umsetzung im August 2014 Christofer Godde, MAIS Stand der Umsetzung von „Kein.
Investitionen innerhalb der Kommune André auf der Heiden ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiter Gemeinden.
Dipl.-Bpäd. C. Martin Institut für Berufsbildung Universität Kassel Ergebnisse der 1. Zwischenevaluation Relevante Ergebnisse für die Arbeit im Handlungsfeld.
Informationen im Ergebnis der Brandenburger Fachkräftestudie Pflege
Gliederung Dr. Messerig-Funk
SysBO an RS 2.VeranstaltungWürzburg 4. März 2015 Systematische Berufsorientierung an Realschulen in Unterfranken Gerhard Waigandt Teamleiter Berufsberatung.
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss ● Grundsätze wirksamer und verlässlicher ● Sozialleistungssysteme (2015/SOC 520) ● Berichterstatter: Prof.
Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention
1 Gisela Dengler | Martin Meissner & Partner Moderierte Lösungsfindung unter dem Gesichtspunkt der Herausforderungen der Asylthematik.
Herzlich Willkommen beim Berliner Fallmanagement Passgenaue Hilfen für Menschen mit Behinderung Berliner Fallmanagement.
LANDKREIS GOSLAR Erläuterungen zur Ziel- und Leistungsmengenplanung Fachbereich 50 „Soziales und Jugend“
Qualitätshandbuch Drehscheibentag Aka Esslingen 25./ Herzlich willkommen zum Thema „Qualitätshandbuch“ Qualitätsentwicklung an Schulen Qualitätshandbuch.
Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven der Jugendfreiwilligendienste auf Bundesebene Koordinierungsstelle Jugendfreiwilligendienste.
Strategie für schnelles Internet als Standortfaktor im Kreis Borken Landkreistag NRW
Konjunkturprogramme vom Strohfeuer zum politischen Handlungsfeld.
Ganztägig bilden – Beratungsforum Salon I – Ganztagsschule im Sozialraum und in der Kommune Berlin 16. Juni 2016 |Bettina Kroh | Schulamt |
Online-Bürgerbeteiligung Haushaltskonsolidierung
TITEL DES PRODUKTLEITPLANS
 Präsentation transkript:

Stefan Anton Zur Stabilität der Gemeindehaushalte Leipzig, am

Stefan Anton Stabile Gemeindehaushalte? Eine Frage, vier Antworten n Stabilität als mittelfristig prognostizierte positive Finanzierungssalden n Stabilität als geringe zeitliche Varianz der kommunalindividuellen Finanzierungssalden n Stabilität als Systemfrage n Stabilität als Aufgabe

Stefan Anton Stabilität als mittelfristig prognosti- zierte positive Finanzierungssalden n Verfahren und Ziele der Prognoseerstellung – Jan/Feb (*): Gemeinsame Prognose KSV, Umfrage, Kassenstatistik Q3. – Apr: Aktualisierung nach Kassenstatistik – Mai: Aktualisierung nach Steuerschätzung – Juli /Sep (*): Gemeinsame Prognose KSV Stabilitätsrat, Besprechung Bund / Länder – Nov: Aktualisierung nach Steuerschätzung, Kassenstatistik; Stabilitätsrat – (*): Veröffentlichung von Finanztableaus n Prognoseziele: – jeweils aktuell beste (d.h. am nächsten am endgültigen Ergebnis liegende) verfügbare Prognose – Kontinuierliche Annäherung an Moving target – Erkennbare Fehlschätzung möglichst schnell korrigieren, ggf. verbal

Stefan Anton Stabilität als mittelfristig prognosti- zierte positive Finanzierungssalden n Positive kommunale Finanzierungssalden für die Jahre 2012 ff. nur dann möglich, wenn auf neue Ausgabenbelastungen oder Steuersenkungen verzichtet wird DST-7,7-5,00,42,12,21,2 ZDL-7,7-4,90,73,34,54,4 BMF-7, ½ n Ursachen Prognoseunterschiede am langen Arm: Unterschiede bei Zuweisungen, Sächlichen Verwaltungsausgaben, Sozialen Leistungen, Investitionen n Ohne GruSi-Weiterleitung

Stefan Anton Stabilität als geringe zeitliche Varianz der individuellen Finanzierungssalden n Bundesweite Schwankungen: – Bei Gewerbesteuer oftmals überzeichnet, großer Teil der Schwankungen von Änderungen des Steuerrechts induziert, zudem Einnahmenmix relevante Betrachtungsgröße n Kommunalindividuelle Schwankungen: – Ergebnis dreier Entwicklungen: (1) Bundesweiter Trend, (2) langfristige wirtschaftliche Entwicklung in Kommune, (3) stochastische Einflüsse – Mittlerweile in Einzelfällen Probleme bei (3), Ursache: abnehmende Möglichkeit zur intertemporalen Glättung aufgrund vielfach völlig ausgereizter Haushalte

Stefan Anton Stabilität als Systemfrage n Zunehmend selbstverstärkende Kreisläufe, die zu einer Verstärkung der Unterschiede führen (Abwärtsspirale), – bekannter Mechanismus über freiwillige Leistungen, Standortattraktivität, Hebesatzniveau – Neben Finanzierungssalden und Kassenkediten weitere kommunalindividuelle statistische Indikatoren: Mietausgaben in Haushalten, Pendlerstrukturen, SGB-II-Quoten bei Kindern n Keine Stabilität gegeben, ernsthaftes Risiko

Stefan Anton Stabilität als Aufgabe n Bekannte kommunale Forderungen zu Konnexität, sozialen Leistungen, KFA, AG Standards u.a. n Verbesserung der kommunalen Möglichkeiten zur Begrenzung der Ausgabenanstiege n Verbesserung der Nutzung von gegebenen kommunalen Möglichkeiten zur Begrenzung der Ausgabenanstiege

Stefan Anton Stabilität als Aufgabe AG Steuerung der Sozialleistungen n Thesenpapier Sozialleistungen transparent und zielorientiert steuern(Arbeitsentwurf): – Der Ausgabenanstieg bei den Sozialleistungen lässt sich nur begrenzen, wenn Fach- und Finanzressorts gemeinsame Lösungsstrategien entwickeln. – Eine bessere Vernetzung und Verzahnung von Maßnahmen und Akteuren im Sozialraum führt zu einem zielgenaueren Einsatz begrenzter Mittel und im Ergebnis zu mehr Treffsicherheit bei der Bewilligung von Maßnahmen. – Werden die Versorgungsverpflichtungen der Regelsysteme verbindlicher ausgestaltet, können die Hilfen flexibler und zielbezogener eingesetzt werden. – Die Rollen von Kommunen bzw. Staat auf der einen und Leistungserbringern auf der anderen Seite müssen auf eine neue Grundlage gestellt werden. – Hilfeleistungen können und müssen besser gesteuert werden, um die mit ihnen verfolgten konkreten Zielsetzungen und Erfolge zu erreichen. – Für gesamtgesellschaftliche Aufgaben und sozialpolitische Herausforderungen, die das ganze Land betreffen, muss der Bund die originäre Verantwortung übernehmen. Darüber hinaus müssen die extremen Belastungen der Kommunen durch die Entwicklung der Sozialleistungsausgaben bei der kommunalen Finanzausstattung angemessen berücksichtigt werden. Die Übernahme der Grundsicherung im Alter durch den Bund war dabei ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Stefan Anton Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit n Um Fragen und Anmerkungen wird gebeten.