Arzneiformenlehre Nadine Winkler, Crash-Kurs WS 2017/18.

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 Präsentation transkript:

Arzneiformenlehre Nadine Winkler, Crash-Kurs WS 2017/18

Aufbau Semester 1: Vorlesung: Grundlagen der Arzneistofflehre (Prof. Dr. Bunjes) Präsentation: Lückentext Semester 2: Praktikum + Seminar zum Praktikum (Prof. Dr. Müller-Goymann) Praktikum: 2 Wochen vor offiziellem Semesterbeginn aufgeteilt in 3 Abschnitte: Feste AF, halbfeste AF, flüssige AF Abschlussrezeptur Antestat + Klausur: Antestat: in der Woche vor Praktikumsbeginn  Bestehen ist Voraussetzung für Teilnahme am Labor Klausur: ca. eine Woche nach Laborbeginn

Antestat Voraussetzung zur Teilnahme am Praktikum !! Gedächtnisprotokoll: Mischungskreuz Alkoholberechnung Piktogramme (Bedeutung …) Mengenverhältnisse für Rezepturbestandteile berechnen Hausnerfaktor, Schüttdichte, Stampfdichte berechnen Was ist ein disperses System? (Phasen beschreiben, Skizzieren, Beispiele nennen) Was sind Grundoperationen? (Definition, Beispiele nennen) Was ist kein Lösungsmittel? Extraktionsverfahren nennen Multiplikationsmethode und Divisionsmethode (Berechnung) Statistik (Standardabweichung, rel. Standardabweichung, Mittelwert) Definition: Arzneimittel, Defektur, Rezeptur

Feste Arzneiformen V (Schütt)  es gilt: Dichte(p) = m V  Pulver (Pulver zur kutanen Anwendung = Puder!) Zubereitungen aus festen, losen, trockenen und mehr oder weniger feinen Teilen (bis max. 1 mm Größe) Enthalten einen oder mehrere Wirkstoffe mit oder ohne Hilfsstoffe Wichtige Kenngröße: Dichte (Schütt-, Stampf-, Bulk-, Partikel-, Kristall-, etc.) Schüttdichte: Bestimmung durch erschütterungsfreies, lockeres Einfüllen des Schüttgutes in einen Messzylinder geeigneter Größe: Dichte = m (Pulver) V (Schütt)  es gilt: Dichte(p) = m V

Stampfdichte: Bestimmung mit einem Stampfvolumeter nach Ph.Eur. Dichte eines Pulvers, die dieses ohne Verformung der Teilchen in dichtester Packung aufweist Dichte = m (Pulver) V (Stampf) Hausnerfaktor: Verhältnis von Stampfdichte und Schüttdichte Hausnerfaktor = Stampfdichte Schüttdichte Granulate, Kapseln, (Tabletten), Suppositorien

Kapseln Multiplikationsmethode (Beispiel) Rezeptur: Ascorbinsäure 0,05 Lactose q.s. (quantum satis: eine ausreichende Menge) M.f. caps. D. tal.dos. Nr XXX (misce fiat capsules. Dentur tales doses Nr XXX) d.s. (da signa: gib ab mit folgender Beschriftung) 2x tgl. eine Kapsel mit Wasser einnehmen Hier muss zur Herstellung von 30 Kapseln die 30fache Menge der angegebenen Dosis eingewogen werden. In jeder Kapsel sollen sich 0,05 g Ascorbinsäure befinden b) Divisionsmethode (Beispiel) Rp: Ascorbinsäure 1,5 Lactose q.s. M.f.caps. Nr XXX  Hier ist die Gesamtmenge für alle 30 Kapseln angegeben. In jeder Kapsel sollen sich 0,05g Ascorbinsäure befinden

Halbfeste Arzneiformen Salben Einphasige Grundlage in der feste oder flüssige Substanzen dispergiert sein könne Hydrophobe Salben, wasseraufnehmende Salben, hydrophile Salben Cremes Mehrphasige Zubereitung Bestehen aus einer lyophilen und einer wässrigen Phase Hydrophile Cremes, lipophile Cremes Gele Bestehen aus gelierten Flüssigkeiten, die mit geeigneten Quellmitteln hergestellt werden Lipophile Gele, hydrophile Gele

Flüssige Arzneiformen Lösungen Homogene Verteilung von zwei oder mehreren unterschiedlichen Stoffen ineinander Einphasige Systeme aus mehreren Komponenten Echte Lösung: molekulardispers (Partikelgröße < 1 nm) Kolloidale Lösungen: kolloiddispers (Partikelgröße 1-1000 nm) Emulsionen Disperses System flüssig in flüssig (z.B. Milch) Suspensionen Disperses System fest in flüssig Pflanzliche Arzneimittelzubereitungen, sterile Arzneiformein(Augentropfen, Ohrentropfen Parenteralier)

Wasser im Arzneibuch Gereinigtes Wasser (Aqua purificata)  Herstellung aus Trinkwasser durch Destillation, Ionenaustauscher, Umkehrosmose oder andere geeignete Methoden Hochgereinigtes Wasser Wasser für Injektionszwecke Wasser zum Verdünnen konzentrierter Hämodialyselösungen Wasser zur Herstellung von Extrakten

Konzentrationsangaben Prozent (m/m) (Prozent Masse in Masse) Die Anzahl Gramm einer Substanz in 100 g Endprodukt Prozent (V/V) (Prozentgehalt Volumen in Volumen) Die Anzahl Milliliter einer Substanz in 100 ml Endprodukt Prozent (m/V) Prozentgehalt Masse in Volumen) Die Anzahl Gramm einer Substanz in 100 ml Endprodukt Prozent (V/m) (Prozentgehalt Volumen in Masse) Die Anzahl Milliliter einer Substanz in 100 g Endprodukt

Begriffsbestimmung Fertigarzneimittel: Arzneimittel die im Voraus hergestellt werden und in einer zur Abgabe an den Verbraucher bestimmten Packung in den Verkehr gebracht werden Rezeptur(arzneimittel): Ein in der Apotheke aufgrund einer ärztlichen Verschreibung (ggf. auch aufgrund eines Kundenwunsches) einzeln angefertigt werden Defektur(arzneimittel): Arzneimittel, die im Rahmen des üblichen Apothekenbetriebs im Voraus in Chargengrößen bis 100 abgabefertigen Packungen oder einer diesen entsprechenden Mengen pro Tag hergestellt werden