Frauenklinik, Kantonsspital Olten

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Navigierte Korrekturosteotomien
Advertisements

Finasterid 1 mg (PROPECIA) bei der
Was gibt es Neues beim Schlaganfall? 2007
„Netzwerk Medizin und Geschlecht“ an der Medizinischen Hochschule Hannover Projektleitung: Dr. phil. Bärbel Miemietz Projektkoordination: Larissa Burruano,
Universitätsklinikum Essen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Fragestellung: Das Auftreten von Hirnmetastasen ist für die betroffene Patientin.
Protokolle und Indikationen für die Induktionschemotherapie
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Maligne endokrine Tumoren im Kindes- und Jugendalter:
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Was gab es Neues bei der AHA
Stumme Ischämie beim Diabetiker: Behandeln? Wenn Ja, wie?
Atemstörungen (Atmungsstörungen) bei Herzinsuffizienz
Pathogenese der Arteriosklerose bei Dialysepatienten
Prävention mit neuen Medien Möglichkeiten und Grenzen Dr. Yves Hänggi, 17. Januar 2013.
Prof. Dr. med. Claus Belka, Klinik für Radioonkologie, Tübingen
Deddo Mörtl (St. Pölten)
Immunhistochemische TMA Untersuchungen an multiplen Lungenmetastasen
Ergebnisse der totalen Aponeurektomie bei 61 Patienten mit Morbus Dupuytren: eine retrospektive klinische Studie. Astrid Högemann 1; Ulrich Wolfhard 2;
QS- Dekubitusprophylaxe Klinikstatistik 2007 BAQ
Darmkrebsvorsorge Dr. Alexander Calderoni
Untersuchungen zur Therapieentscheidung bei Brustkrebs
Studiendesing The Journal of Urology, Volume 176, Issue 1, July 2006, Pages Untersucht wird die Sensitivität des FISH Assay UroVysion™ zur frühen.
Therapie von Gallensteinen
Prof. Dr. med. Annette Hasenburg Dr. med. Maximilian Klar, MPH
zu Cinacalcet und CKD-MBD
Freigegeben für Präsentation und Abgabe an Fachkreisangehörige
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
MR-Mammographie beim vererbbaren Mammakarzinom
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
Spannungsfeld Krankenhaus
Plötzlicher Herztod – Definition (I)
"MRT schlägt Mammographie..."
Brusterhaltung intraoperative Radiologie Wo sind heute die Grenzen?
Die Reduktionsplastik mit zentroinferiorer Mamillenstielung
Warum Zertifizierung ? Behandlung von Brustkrebs in Deutschland unzureichend unsufficient Hauptursache mean cause: fehlende interdisziplinäre centers Zusammenarbeit.
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
Tropininverlauf und Kreatininclearance Deutsches Herzzentrum München
Forschungsprojekt Statistik 2013 „Jugend zählt“ – Folie 1 Statistik 2013 „Jugend zählt“: Daten zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Die perioperative Therapie beginnt beim Hausarzt
J. Neymeyer, T. Wülfing, W. Abdul-Wahab Al-Ansari, A. Apostolidis, S
Ablation und Chirurgie
– Herausforderungen für Frauen mit HIV
Kennzahlenauswertung 2015
Leitliniengerechte Brustdiagnostik
Periphere Tumorzellen (CTC) – Ready for prime time?
Primär Systemische Therapie (PST) des operablen Mammakazinoms
Indikationen zur Protonen-Strahlentherapie bei ZNS Tumoren
Das cN+/pN+ Prostatakarzinom - Sicht des Radioonkologen -
Adipositas und Metabolisches Syndrom beim Mammakarzinom Priv. -Doz. Dr
Peters, Elke; Anzeneder, Tobias; Jackisch, Christian; Dimpfl, Thomas; Kunz, Georg; Katalinic, Alexander; Waldmann, Annika Versorgung primärer Mammakarzinome.
Oxford-Debatte DCIS übertherapiert oder nicht ?
Neoadjuvante Therapie des Magenkarzinoms Kristoph Jahnke Onkologische Schwerpunktpraxis Brandenburg Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin.
Oxford Debatte: DCIS – übertherapiert oder nicht? Sherko Kümmel Klinik für Senologie/Interdisziplinäres Brustkrebszentrum 9. Kölner Brustkrebskongress.
PROBLEME UND GRENZEN BEIM ULTRATIEFEN REKTUMKARZINOM
C. Schumacher Brustzentrum St. Elisabeth-Krankenhaus
Die laparoskopische Fundoplikatio nach Nissen zur Therapie der gastroösophagalen Refluxerkrankung - eine 15-jährige Erfahrung. D. Prassas , F-J. Schumacher.
Die Halbierung der Dosis für die Positronen-Emissions-Mammographie (PEM) zur Diagnostik von Brustkrebs senkt die Strahlendosis für die Patientin auf das.
Rho GDP dissociation inhibitor alpha ist ein prädiktiver Marker beim invasiven duktalen Mammakarzinom H. Ronneburg1, P. N. Span2, E. Kantelhardt1, A.
Van der Meer AJ, Feld JJ, Hofer H J. Hepatol Oct 22
Verlängerte endokrine Therapie KONTRA
St. Elisabeth Krankenhaus
Statin verringert die Mortalitätsrate bei Schlaganfallpatienten, die eine systemische Thrombolyse erhalten haben Toralf Brüning1,2, Mohamed Al-Khaled2.
The contribution of clinical cancer registries to benefit assessments: Requirements and first results  Monika Klinkhammer-Schalke, Ferdinand Hofstädter,
Tamoxifentherapie und CYP2D6-Bestimmung KONTRA
Lokal fortgeschrittener / metastasierter Brustkrebs:
Das Mammakarzinom Bedeutung der minimalen Tumorresterkrankung
W. Malter, Brustzentrum der Uniklinik Köln
Beginn der Hormontherapie
 Präsentation transkript:

Frauenklinik, Kantonsspital Olten BRUSTERHALTENDE THERAPIE BEI MAMMAKARZINOM 13 JAHRE BEOBACHTUNG Stierli M. , Aeschlimann N. , Strub M. , Beck G. Frauenklinik, Kantonsspital Olten Einführung Die brusterhaltende Therapie (BET) beim Mammakarzinom ist seit Jahrzehnten etabliert. In zahlreich durchgeführten Studien erwies sich die BET bei einer höheren Lokalrezidivrate bezüglich der Ueberlebenszeit der Mastektomie als gleichwertig(1,2). Uns interessiert der Krankheitsverlauf insbesondere die Lokalrezidivrate in unserem Kollektiv. Material und Methoden Von 1990 bis 1999 wurden in der Frauenklinik Olten 93 Patientinnen mit Mammakarzinom brusterhaltend operiert, dh. Lumpektomie oder Quadrantektomie, axilläre Lymphonodektomie bzw. Sentinel mit adjuvanter Strahlentherapie. Die Datenerhebung erfolgte mittels retrospektiver Patientinnenbefragung ergänzt durch Angaben des behandelnden Arztes.Die mittlere Beo- bachtungszeit war 12 Jahre (95%-VI: 11.57-12.67). 70% der Frauen waren 50-jährig oder älter. Die Aufteilung nach Tumorgrösse zeigt: 66x T1, 25x T2, 2x T3. 57 Pat. waren nodalnegativ, 34 nodalpositiv. Bis auf eine Frau mit DCIS hatten alle ein invasives Karzinom davon 10 mit zusätzlich Ca in situ Anteilen (6 DCIS; 4 CLIS). 76% waren ER-positiv, 20% ER-negativ. Nach Tumorektomie bzw. durchgeführter Nachresektion wurde der Zustand der Resektionsränder histologisch bei 70 Patientinnen (75%) als frei von Tumorzellen beurteilt. In 13 Fällen fand sich eine bis an den Rand reichende in-situ-Komponente und in 10 Fällen war ein invasives Tumorwachstum bis an den Rand vorhanden. Tab. 1: Histologie Primärtumor Tab. 2: Adjuvante Therapie Tab. 3: Resektionsränder Ergebnisse Der Krankheitsverlauf konnte bei 85 von 93 Patientinnen ausgewertet werden. Die Analyse erfolgte in deskriptiver Form. Bei 8 Pat. (9%) trat ein invasives Lokalrezidiv (LR) inklusive second primary, bei 2 Patientinnen ein DCIS auf. Im beobachteten Zeitraum traten bei 15 Patientinnen (17%) Erstrezidive bez. Lokalrezidive oder Fernmetastasen auf. Tab. 3: Charakteristika Patientinnen mit invasivem Lokalrezidiv (n=8, N=93, MD=8) Bei 8 Pat. (9%) trat als Erstmanifestation ein invasives Lokalrezidiv (LR) inklusive second primary, in 2 Fällen ein DCIS auf. LR wurden mit gleicher jährlicher Auftretensrate innerhalb den ersten 6 Jahren postoperativ diagnostiziert. In 4 Fällen kam es zu Fernmetastasierung im Verlauf. 6 Patientinnen mit Lokalrezidiv waren jünger als 50-jährig. Eine generalisierte Metastasierung manifestierte sich bei 5 Patientinnen als Erstrezidiv. Insgesamt 9 Patientinnen metastasierten, davon ein Drittel im ersten postoperativen Jahr. Nach 13 Jahren befinden sich 7 Pat. (8%) im Stadium IV. Von 85 beobachteten Patientinnen leben nach 13 Jahren noch 75 (88%). Schlussfolgerung Unsere Lokalrezidivrate ist mit publizierten Daten aus grossen Studien vergleichbar (3,4) . Rund die Hälfte der Patientinnen, die lokal rezidivieren entwickeln im Verlauf Fernmetastasen. In unserem kleinen Kollektiv spielen bis auf das Alter die anerkannten Risikofaktoren für Rezidivierung eine untergeordnete Rolle (5). Literatur: 1. Veronesi U, Cascinelli N, Mariani L, Greco M, Saccozzi R, et al. Twenty-year Follow-up of a randomized study comparing breast-conserving surgery with radical mastectomy for early breast cancer. N Engl J Med 2002;347:1227-32 2. Fisher B, Stewart A, Bryant J, Margolese RG, Deutsch M, et al. Twenty-year follow-up of a randomized trial comparing total mastectomy, lumpectomy, and lumpectomy plus irradiation for the treatment of invasive breast cancer. N Engl J Med 2002;347:1233-41 3. Arriagada R, Le MG, Rochard F, Contesso G. Conservative Treatment versus mastectomy in early breast cancer. Patterns of failure with 15 years of follow-up data. J. Clin. Oncol 1996; 14: 1558-11564 4.Fisher B, Anderson S, Redmond CK, Wolmark N, Wickerham DL, et al. Reanalysis and results after 12 years of follow-up in a randomized clinical trial comparing toatal mastectomy with or without irradiation in the treatment of breast cancer. N Engl J Med 1995; 333:1456-1461 5. Vrieling C, Collette L, Fourquet A, Hoogenraad WJ, et al. Can patient-, treatment- and pathology-related characteristics explain the high local recurrence rate following breast-conserving therapy in young patients? Eur J Cancer 2003;39 (7):932-44