Wissenschaftstheorie Sog. Allgemeines und Minimales erkenntnistheoretisches Modell der gegenwärtigen Wissenschaftstheorie
Die fünf allgemeinen Annahmen A1: Minimaler Realismus es gibt eine vom Erkenntnissubjekt unabhängige Realität. [das heißt nicht, dass diese subjektunabhängig erkannt werden kann] Wissenschaft versucht, gehaltvolle Aussagen über diese Realität zu machen
Die fünf allgemeinen Annahmen A2: Fallibilismus (kritische Einstellung) es gibt keinen privilegierten Weg zur Wahrheit. jede wissenschaftliche Behauptung ist fehlbar [empirische Überprüfung ist nötig und machbar]
Die fünf allgemeinen Annahmen A3: Objektivität die Wahrheit einer Aussage muss unabhängig vom den Einstellungen und Werten des Erkenntnissubjekts sein. [da auch die Realität unabhängig ist und Wahrheit bedeutet: Aussage und Realität stimmen überein] Intersubjektivität
Die fünf allgemeinen Annahmen A4: Logik (im weiteren Sinne) Anwendung präziser, logischer Techniken für die Bildung von Begriffen, Sätzen und Argumentationen
Die fünf allgemeinen Annahmen A5: Minimaler Empirismus der Gegenstandsbereich einer Wissenschaft muss der Erfahrung, der Beobachtung zugänglich sein. [nicht alle Sätze sind empirisch gewonnen, aber alle haben empirisch überprüfbare Konsequenzen]
Minimale Methodologie Terminologie: Beobachtungssätze heißen Basissätze. Wenn sie sich auf gegenwärtige Beobachtungen beziehen heißen sie aktual Wenn sich Sätze auf zukünftige, noch nicht beobachtete Voraussagen beziehen, sind sie nichtaktual.
Die Vier Grundbestandteile M1: Wissenschaft sucht nach möglichst allgemeinen und gehaltvollen Sätzen, Gesetzen, Theorien
Die Vier Grundbestandteile M2: Wissenschaft sucht nach aktualen Basissätzen, die durch Beobachtung oder Experiment bewahrheitet werden können.
Die Vier Grundbestandteile M3: Wissenschaft versucht mit allgemeinen Sätzen (wie oben, M1) empirische Tatsachen (ausgedrückt in Basissätzen, wie oben M2) zu erklären sowie neue, zukünftige vorauszusagen.
Die Vier Grundbestandteile M4: Wissenschaft versucht ihre allgemeinen Sätze und Theorien empirisch zu überprüfen. Das bedeutet: die vorausgesagten mit den aktualen zu vergleichen.