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1-Wissenschaftstheorie

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Präsentation zum Thema: "1-Wissenschaftstheorie"—  Präsentation transkript:

1 1-Wissenschaftstheorie
Spezialliteratur: Schurz: Einführung in die Wissenschaftstheorie Schülein/Reitze: Wissenschaftstheorie

2 Gliederung Wissenschaftstheorie Wissenschaft
Gliederungsschemata von Wissenschaften Erkenntnisobjekt von Naturwissenschaft und Betriebswirtschaft und ihre Rückkoppelung mit der Wissenschaft Methoden der Theoriegewinnung Die menschliche Wahrnehmung: Karl Poppers 3-Welten-Theorie Induktion und Deduktion; Paradigmen Subjektivität – Objektivität – Intersubjektivität Der Begriff der Wahrheit Verifikation versus Falsifikation Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens © Anselm Dohle-Beltinger 2010

3 1.1 Wissenschaft Wissenschaft: „... jede intersubjektiv überprüfbare Untersuchung von Tatbeständen und die auf ihr beruhende Beschreibung und - wenn möglich - Erklärung der untersuchten Tatbestände.“ (Handbuch der wissenschaftstheoretischen Begriffe, 1980, S. 726) Die Entdeckung einer Theorie ist ein kreativer und damit nicht logisch analysierbarer Akt; Die Rechtfertigung muss aber in sich schlüssig und mit den Tatsachen vereinbar sein. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

4 Theorien Theorien sind ein System aus Festsetzungen (Definitionen)
Bedingungen (Prämissen) und Aussagen (Hypothesen). © Anselm Dohle-Beltinger 2010

5 1.1.1 Einteilung der Wissenschaften
Die Trennung vollzieht sich nach den Untersuchungsgegenständen und den verwendeten Methoden. Biologen, Chemiker, Physiker und Mediziner untersuchen alle Krebszellen mit ganz unterschiedlichen Instrumentarien und in unterschiedlichen Zusammenhängen; Theorien zur Wechselkursbildung sind Ihnen nicht vertraut und auch nicht innerhalb ihrer Denkschemata zugänglich. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

6 Einteilung der Wissenschaften (2)
Einige Schemata © Anselm Dohle-Beltinger 2010

7 1.2 Wissenschaftstheorie
Wissenschaftstheorie ist die Lehre von der Erkenntnisgewinnung. oder eine philosophische Grunddisziplin, die die Methoden der Bildung, Bewährung, Anwendung wissenschaftlicher Theorien und Begriffe sowie Voraussetzungen, Strukturen, Ziele und Auswirkungen von Wissenschaft zum Gegenstand hat. (Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich , Bd. 24, S. 92) Theorie: Annahme über Zusammenhänge zwischen Beobachtungen oder gedankliches Lehrgebäude einer Wissenschaft. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

8 1.3 Erkenntnisobjekt von Naturwissenschaft und Betriebswirtschaft und ihre Rückkoppelung mit der Wissenschaft © Anselm Dohle-Beltinger 2010

9 Sind Ingenieure wissenschaftlicher als Betriebswirte?
Beispiele: Maschinenbau: Schraubverbindung, Stromkreis BWL Preissenkung und Preisanhebung bei Lidl Woran liegt es, dass gleiche Maßnahmen nicht immer gleich wirken? Quelle: Statistisches Bundesamt © Anselm Dohle-Beltinger 2010

10 Das Dilemma bei Theorien über menschliches Verhalten
im technischen Bereich Abläufe und Phänomene, ohne Rückwirkung der Wissenschaft im geistes- oder sozialwissenschaftlichen Bereich: der Mensch nimmt Wissenschaftler und Ergebnisse wahr passt Verhalten an Beispiel: Einbeziehung der theoretisch erwarteten Reaktionen von Börsenteilnehmern in mein Kalkül: hektisches Verkaufen oder evtl. zukaufen. In Kenntnis der Bedeutung der Kennziffer Gewinn nach Steuern nutze ich alle Bewertungsspielräume, um ihn unabhängig vom Unternehmensertrag hochzubringen. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

11 1.4 Methoden der Theoriegewinnung
© Anselm Dohle-Beltinger 2010

12 1.4.1 Die menschliche Wahrnehmung
If the only tool you‘ve got is a hammer, then every problem looks like a nail © Anselm Dohle-Beltinger 2010

13 Bestandteile von Wissenschaft und Erkenntnis
Wahrnehmung von Tatsachen bzw. Vornahme von Beobachtungen Beschreibung und Erklärung dessen z.B. mit Modellen Nachvollziehbarkeit für andere = Intersubjektivität grundsätzlich für jedermann beobachtbar; prinzipiell wiederholbar; logisch nachvollziehbar © Anselm Dohle-Beltinger 2010

14 © Anselm Dohle-Beltinger 2010

15 Beobachtung Kann ich etwas beobachten, von dem ich keine Ahnung habe?
Beobachtungsgenauigkeit: „Schreibtisch“ oder „Schreibtisch mit Schreibauflage, Stundenplan, Buchhalter, Pflanze, … “. Ein Mann stürzt von einem Berg und bleibt danach auf dem Boden liegen. Woher weiß ich ob er tot ist oder nicht? In identischen Behältern stehen zwei Wasserpro-ben da. Der eine enthält Kolibakterien, der andere nicht. Wie kann ich sie unterscheiden? © Anselm Dohle-Beltinger 2010

16 1.4.1.1 3-Welten-Theorie nach Karl Popper
Physische Realität = Welt 1 Wahrnehmung= psychische Disposition =Welt 2 Wissen,Ordnungs- schema = intelligible Welt = Welt 3 Baum Ahorn Rotahorn © Anselm Dohle-Beltinger 2010

17 Hilfe Bei Wahrnehmung durch Struktur
Suchraster oder feste Vorgehensweise schneller zum Ergebnis Qualität des Rasters beeinflusst das Ergebnis Anforderung ans Ergebnis: präzis und nachvollziehbar  Bestätigung oder Ablehnung einer wissenschaftlichen Theorie. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

18 1.4.1.2 Vorgehensweisen Wie gewinnen wir Theorien? induktiv deduktiv
aus Paradigmen Induktiv: Weil wir regelmäßig beobachten, daß Konkurrenzpreise unter den Monopolpreisen liegen, schließen wir daraus, daß Monopolpreise immer über den Konkurrenzpreisen liegen. Deduktiv: Allgemeiner Satz: Die Haushalte sparen mehr, wenn die Zinsen hoch sind. Ableitung: Erhöht die Bundesbank den Zinssatz für Ihre Offenmarktgeschäfte, dann wird mehr gespart. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

19 Induktion Mehrere Beobachtungen Querverbindungen suchen
erklärender Grundsatz  nächste Abstraktionsebene der Theorie  Ursprung des Geschehens. Beispiel Newton und die Gravitation: Beobachtung: 5 verschiedene Gegenstände fallen alle auf der gleichen Linie zu Boden; Theorie: Jeder Gegenstand fällt auf gleicher Linie zu Boden (Bei Federn z.B. im Vakuum) Höhere Ebene: die größere Masse zieht die kleinere in Richtung ihres Schwerpunktes. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

20 Fragen zur Induktion Muss ich nicht schon eine Vorstellung von der Theorie haben, um die richtigen Beobachtungen zu machen? Kann ich eine derartige Theorie verifizieren, wenn ich doch nur eine endliche Anzahl von Beobachtungen habe? © Anselm Dohle-Beltinger 2010

21 Deduktion Bei der Deduktion gehe ich von einer allgemeinen Forderung (Postulat) aus und leite daraus zunehmend konkrete und damit beobachtbare Forderungen ab. Beispiel Heisenbergs Unschärfetheorem: Bei kleinsten Teilchen ist nicht zugleich Lage und Bewegung beobachtbar. Untere abgeleitete Theorieebene: ich kann nur Aufenthaltswahrscheinlichkeiten angeben. Beobachtung: Die Aufenthaltsorte der Elektronen lassen sich nur als Wolken, nicht als feste Bahnen beschreiben. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

22 Fragen zur Deduktion Ist es akzeptabel, dass zunächst ohne Rücksicht auf die Wirklichkeit einfach postuliert wird? Ist eine Theorie schon bei einem Gegenbeispiel falsch? © Anselm Dohle-Beltinger 2010

23 Paradigma (Pl.: ~men/~mata)
Es handelt sich dabei um allgemein akzeptierte, nicht weiter hinterfragte Theorien, auf denen wiederum andere aufbauen. Paradigmen werden vielfach als die bequeme Antwort der Wissenschaftler auf die unbequemen Fragen, die aus einer Falsifizierung resultieren, angesehen. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

24 Paradigmenwechsel VWL: BWL:
Die Wirtschaft läuft besser ohne staatlichen Eingriff (neoklassisch; angebotsorientiert) oder staatliche Eingriffe sind unumgänglich für Stabilität und Wachstum (keynesianisch; nachfrageorientiert) BWL: Motivation oder Zielvereinbarung; Visionäre Kraft des Unternehmers und Alleinherrschaft oder Teamkonzepte. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

25 1.4.2 Der Begriff der Wahrheit
© Anselm Dohle-Beltinger 2010

26 1.4.2.1 Subjektivität – Objektivität – Intersubjektivität
Ist absolute Objektivität möglich? unterschiedliche Wahrnehmung von „Realität“ (Welt 1) z.B. durch Selektion der Eindrücke Vorverständnis von Begriffen/Prägungen Assoziationen Kenntnisstand bei Beobachtung Verfügbarkeit von Messinstrumentarien Abhängigkeit der Messergebnisse von Größenkonventionen Deshalb keine absolute Objektivität möglich © Anselm Dohle-Beltinger 2010

27 Grenzen der Wahrnehmungspräzision
Wo sind die Grenzen von türkis? © Anselm Dohle-Beltinger 2010

28 Ist Subjektivität wünschenswert?
Beschreibungen können nicht nachvollzogen werden Theorien können nicht überprüft werden keine „Wahrheit“, sondern nur „Meinung“ kein Erkenntnisgewinn möglich © Anselm Dohle-Beltinger 2010

29 Lösung: Intersubjektivität = „relative“ Objektivität
anerkennt Unmöglichkeit der absoluten Objektivität verhindert reine Subjektivität; verlangt Wiederholbarkeit der Feststellung = Reliabilität verlangt Nachvollziehbarkeit der Kategorisierung durch jedermann durch jeden Qualifizierten durch Beschreibung der Kategorien Erarbeitung von zusätzlichen Prüfverfahren, die unabhängig vom Einzelbeobachter sind (maschinelle Messung o.ä.) © Anselm Dohle-Beltinger 2010

30 1.4.2.2 Verifikation und Falsifikation
Aussage über Theoriebestätigung Gültigkeit/Wahrheit einer Theorie nur dann wahr, wenn alle Aussagen logisch aufeinander aufbauen und einzeln positiv nachweisbar = Theoriebildung durch verifizieren (Verifikation) oder schon dann (und nur solange wie) wahr/gültig, wenn ich keine der Theorie widersprechende Beobachtung mache = Theoriebildung durch falsifizieren (Falsifizierung) Die Qualität einer Theorie ist um so besser, je leichter sie sich falsifizieren lassen müsste, aber nicht lässt © Anselm Dohle-Beltinger 2010

31 Fazit zu 1.4: Der Status quo
Falsifikation Gewinnung meist durch Induktion Paradigmen als Tatsache und Herausforderung, auf anderen Wegen zu denken akzeptiert schwer, einmal falsifizierte Theorien endgültig zu beseitigen (anders z.B. ptolemäisches und kopernikanisches Weltbild) Änderung der Umstände oder von deren Wahrnehmung kann sie wieder aktivieren © Anselm Dohle-Beltinger 2010

32 1.5 Allgemeine Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens (1)
Bei jeder Untersuchung ist die Art des Gegenstandes zu klären. In der Phase der Ideensuche zur Lösung einer Frage oder eines Problems sind prinzipiell alle Methoden erlaubt. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

33 Kriterien jeglicher Informationsbeschaffung
Gesuchte Daten Relevanz, d.h.nur problembezogene Daten Vollständigkeit (Kosten!) der relevanten Daten Intersubjektivität (Nachvollziehbarkeit für Dritte) Reliabilität (Reproduzierbarkeit der Daten/Ergebnisse) Validität (Repräsentativität der Beobachtungen für die Grundgesamtheit) Sonst Missinterpretation, Spekulation oder gar Fälschung zu erwarten © Anselm Dohle-Beltinger 2010

34 Allgemeine Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens (2)
Ideensuche mit klar definierten Aussagen beenden Diese Aussagen sind Hypothesen. Popper formuliert die Regel: Je spezifischer und genauer Hypothesen sind, desto besser sind sie, weil sie leichter widerlegt werden können. Hält eine Hypothese dann dennoch stand, dann ist sie auch brauchbarer. zweckmäßig, stets mit einer Gliederung zu beginnen es zeigt sich, welche Gliederungsteile sich bewähren, welche wegfallen und welche ergänzt werden müssen © Anselm Dohle-Beltinger 2010

35 Allgemeine Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens (3)
Ergebnisse: Trennen zwischen rein beschreibenden (deskriptiven) und empfehlenden (normativen) Aussagen für Letztere: Basis der Bewertung offenlegen; dann kann über Werturteil rational gesprochen werden, selbst wenn keine Einigkeit über die Werte herrscht. Es interessieren nicht nur die zielführenden Wege, sondern auch die verworfenen und die Gründe dafür © Anselm Dohle-Beltinger 2010


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