Aggressives Verhalten bei Intelligenzgeminderten

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 Präsentation transkript:

Aggressives Verhalten bei Intelligenzgeminderten Mögliche Ursachen, „Ursachenklärung“, Interventionen Aus kinderpsychiatrischer Sicht

Mögliche Ursachen Überforderung Unterforderung Gewalterfahrung Ängste Beziehungsstörung / Bindungsstörung Kommunikationstörung Erhöhte Impulsivität (Hirnorganisch bedingt, pubertär bedingt etc.)

„Ursachenklärung“ Beispiele Überforderung Überprüfung der Leistungsfähigkeit, „Teilleistungsschwächen“ Andere Entwicklungsschritte stehen gerade an Neue Anforderung außerhalb der Schule werden zur Zeit gestellt Unterforderung Jugendliche Bedürfnisse werden dem Patienten „abgesprochen“ Selbstständigkeit „beschnitten“

„Ursachenklärung“ Beispiele Gewalterfahrung Ist die frühe Anamnese bekannt? (Anschreien bei Unverständnis, unangemessene Strafen) Gibt es Gewaltvorbilder Wird der Patient mit „Gewaltmedien“ zuhause konfrontiert Ängste Dinge nicht einordnen können macht unsicher, Unsicherheit macht Angst Trennungsängste

„Ursachenklärung“ Beispiele Beziehungsstörung/Bindungsstörung Ganz frühe Ablehnungs bzw. Ent-täuschungserfahrung durch die erste Bezugsperson Umkehrung in engste Symbiosen, die Ablösung wird durch Aggression erzwungen

„Ursachenklärung“ Beispiel Kommunikationsstörung „Sich nicht verstanden fühlen“ „sein eignes Bedürfnis/ seine eigne Meinung nicht mitteilen können“ Erhöhte Impulsivität Gibt es temporäre Zusammenhänge (Uhrzeit, bei Mädchen im Verlauf des Zyklus) Ist die Medikation richtig eingestellt! Aggressives Verhalten als einziger Hinweis auf Anfallsgeschehen

Möglichkeiten der Interventionen Pädagogische / verhaltenstherapeutische Interventionen Psychotherapeutische Interventionen Medikamentöse Interventionen

Pädagogische verhaltenstherapeutische Interventionen Verstärkerpläne Übende Verhaltensmodifikation Time out Einsetzen frühzeitiger Pausen Sprach- und Kommunikationstraining (z.B. gestützte Kommunikation) Visualisierung Strukturierung / klare Abläufe schaffen

Psychotherapeutische Interventionen Kommunikationsverhalten fördern, lernen sich mitzuteilen, eigne Gefühle und Bedürfnisse benennen Altersangemessene Themen bearbeiteten (Ablösung von Bezugspersonen, Freundschaft, Sexualität) Erlebnisse/Situationen darstellen und die dadurch ausgelösten Gefühle und Konflikte klären

Medikamentöse Interventionen Neuroleptika: (Aggression, Eregung, Schlafstörung) Risperidon (Risperdal) 0,5mg-2mg (3mg) Quetiapin (Seroquel) ca.100mg – 500mg Niederpotente Neuroleptika : z.B. Dipiperon, Melperon, Atosil, Truxal Stimulanzien (Methylphenidat):Hyperaktivität IQ > 50 Erhöhte Nebenwirkungsrate

Medikamentöse Interventionen Atomoxetin (Strattera) Mittel zweiter Wahl bei Hyperaktivität Antidepressiva (sehr eingeschränkter Behandlungsspielraum) Bei Ängsten und Zwängen Aggressives Verhalten auch als Nebenwirkung von Medikamenten möglich (Antiepileptika, Methylphenidat, Atomoxetin)