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Veröffentlicht von:Fridric Schmelzer Geändert vor über 10 Jahren
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VL Diagnostische Kompetenz 10. Hyperkinetische Störungen
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Prävalenzen und Verläufe Ursachen Therapieformen
Programm Fallbeispiel Begriffe Prävalenzen und Verläufe Ursachen Therapieformen
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1. Ein Fallbeispiel
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Jan, 7 Jahre, 1. Grundschulklasse Kernprobleme zu Hause:
Fallbeispiel Jan, 7 Jahre, 1. Grundschulklasse Kernprobleme zu Hause: Motorische Unruhe bes. bei Mahlzeiten und Hausaufgaben, da auch impulsiv Oppositionelles Verhalten gegen Mutter bei Regeln, Bett gehen. Wutausbrüche. Rivalität mit jüngerer Schwester, permanenter Streit Schule: unruhig, zappeln, Verweigerung schriftlicher Arbeiten, keine Regeln Gleichaltrige: unruhig, ständig neue Ideen, versucht andere zu dominieren, wird gehänselt, schlecht integriert
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2. Begriffe
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Hyperkinetische Störung ist die Beeinträchtigung von ...
Symptomatik Hyperkinetische Störung ist die Beeinträchtigung von ... Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeitsstörung, Ablenkbarkeit) Impulskontrolle (Impulsivität) Aktivität (Hyperaktivität) ... über mindestens 6 Monate, in einem unangemessenen Ausmaß Subtypen Überwiegend unaufmerksamer Subtyp Überwiegend hyperaktiv-impulsiver Subtypus
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Symptome Unaufmerksamkeit
Nichtbeachtung von Einzelheiten, Flüchtigkeitsfehler Längere Aufmerksamkeit bei Spielen oder Aufgaben fehlt Scheint nicht zuzuhören Verliert oft Gegenstände Lässt sich durch äußere Reize leicht ablenken Vergesslich bei Alltagstätigkeiten
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Symptome Hyperaktivität
Zappelt mit Händen und Füßen, rutscht auf Stuhl herum Steht in der Klasse häufig auf Läuft und klettert häufig herum Hat Schwierigkeiten ruhig zu spielen Aufforderungen ändern Verhalten kaum
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Symptome Impulsivität
Antwortet, bevor Frage fertig gestellt Kann nur schwer warten bis an der Reihe Unterbricht und stört andere häufig Redet übermäßig viel, ohne auf soziale Beschränkungen zu reagieren
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3. Prävalenzen und Verläufe
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Abhängig von Diagnosekriterien Deutschland 2000
Prävalenzen Abhängig von Diagnosekriterien Deutschland 2000 ca. 6 % aller Grundschüler Mit gestörtem Sozialverhalten: 2,4% Jungen: 7 – 17%; Mädchen: 3 - 6% Relationen Jungen:Mädchen 2:1 unaufmerksamer Subtypus 5:1 hyperaktiv-impulsiver Subtypus Schwache Übereinstimmung Lehrerurteil / Elternurteil!
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Häufigkeit komorbider Störungen bei hyperkinetischen Störungen:
Komorbidität Häufigkeit komorbider Störungen bei hyperkinetischen Störungen: 50%: oppositionelle Störung des Sozialverhaltens 30-50%: andere Störungen des Sozialverhaltens Bis 30%: Tic-Störungen 10-25%: Lernstörungen, Teilleistungsschwächen
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Verlauf durchs Lebensalter
Säugling und Kleinkind Hohes psychophysiologisches Aktivitätsniveau Schlaf-, Essprobleme, negative Eltern-Kind-Relation Vorschulalter Hyperaktivität, geringe Spielintensität und –ausdauer Entwicklungsdefizite Oppositionelles Verhalten Grundschulalter Schuleintritt problematisch Unruhe/Ablenkbarkeit im Unterricht Lernschwächen, Teilleistungsschwächen Aggressives Verhalten, Ablehnung durch Gleichaltrige
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Verlauf durchs Lebensalter
Jugendalter Motorische Unruhe vermindert, Aufmerksamkeitsstörungen bleiben Aggressives Verhalten, dissoziales Verhalten bis zur Delinquenz Alkohol- und Drogenmissbrauch emotionale Auffälligkeiten Erwachsenenalter Persistenz hyperkinetischer Symptome 30-60% Geringere Schulbildung Delinquenz und dissoziale Persönlichkeitsstörung bei 15-30%
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4. Ursachen
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Trend: biologische Faktoren zunehmend größerer Stellenwert
Ursachen Generelle Vermutung: Interaktion zwischen psychosozialen und biologischen Faktoren Trend: biologische Faktoren zunehmend größerer Stellenwert Modell: 1. erhöhte biologische Vulnerabilität, wenn dann 2a. mangelnde Steuerung durch Umgebung und 2b. unpassende Anforderungen, dann entwickeln sich 3. Störungen
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3. Hyperkinetische Störung
Allgemeines Modell 2a. Mangelnde Steuerung durch die Umgebung Störungen in der kognitiven Entwicklung und Steuerung 3. Hyperkinetische Störung 1. Neurobiologische Faktoren 2b. Spezielle Anforderungen an Aufmerksamkeit
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Neurobiologische Faktoren
Hohe genetische Disposition: Konkordanz bei eineiigen Zwillingen: 81% Bei zweieiigen: 29% Morphologische Besonderheiten spezieller Hirnregionen Störungen des Neurotransmitter-Stoffwechsels (Dopamin) Aber: Alles kritisch zu sehen!!!
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Biopsychosoziales Entstehungsmodell
Genetische Disposition Neurobiologische Störungen Störungen in der Impulshemmung Komorbide Symptome Leistungsdefizite Aggressives Verhalten Emotionale Störungen Hyperkinetische Symptome Zunahme an negativen sozialen Interaktionen
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4. Therapieformen
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Eltern- und familienzentrierte Verfahren
Verhaltenstherapie Eltern- und familienzentrierte Verfahren Veränderung der Interaktionen, Verminderung problematischer Verhaltensweisen Wirksamkeit nachgewiesen Schule und Kindergarten Lehrer verstärken ausdauerndes Verhalten, geringere Aktivitäten Patientenzentrierte Interventionen Spieltraining: Einzige Form bei jüngeren Kindern Selbstinstruktionstraining: Stoppen, Abarbeiten Selbstmanagement: Monitoring, Regeln beachten
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Behandlung mit Psychostimulanzien
Pharmakotherapie Behandlung mit Psychostimulanzien bes. Methylphenidat (Ritalin) 80% der Kinder mit Symptomen werden so behandelt 70-85% sind Responder, 50% Vorschule Wirkung sofort, Halbwertszeit 2,5-4 h Kurzzeiteffekte Verbesserung der 3 hyperkinetischen Symptome Verringerung von oppositionellem/aggressiven Verhalten Verbesserung der Beziehungen Verbesserungen der Leistungsfähigkeit
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Langzeiteffekte Nebenwirkungen Ethische Problematik!
Pharmakotherapie Langzeiteffekte Wenig untersucht, keine Auffälligkeiten Medikation auch über längere Zeit wirksam Nebenwirkungen Wenig, gut kontrollierbar Ethische Problematik!
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