Dr. Sarah Demmrich (verh. Kaboğan), Dipl.-Psych., EU- Dipl.rel.psych.

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 Präsentation transkript:

Dr. Sarah Demmrich (verh. Kaboğan), Dipl.-Psych., EU- Dipl.rel.psych. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Kulturelle und soziale Integration im Selbstbild türkeistämmiger Muslime in Deutschland Dr. Sarah Demmrich (verh. Kaboğan), Dipl.-Psych., EU- Dipl.rel.psych.

Studienlage Studien in Europa und Deutschland zur Integration von Migranten aus mehrheitlich muslimischen Ländern häufig: „harte“ Indikatoren, „Außen“perspektive: Bildung wirtschaftliche Lage Sprachkompetenz „weiche“ Indikatoren und „Innen“perspektive? Was verstehen Muslime selbst unter einer gelungenen Integration? Subjektives Wohlbefinden (Diskriminierung)? Als wie integriert schätzen sie sich selbst ein (kulturell, sprachlich, politisch, strukturell)? Überwiegt Assimilation, „selbstbewusste“ Integration unter Beibehaltung der eigenen kulturellen Identität oder Segregation? Zusammenhang mit persönlicher (muslimischer) Religiosität?

Repräsentative Stichprobe N = 1201, bundesweite Telefoninterviews, zweisprachige InterviewerInnen Gewichtet (Mikrozensus 2014, Personen mit türkischem Migrationshintergrund) 51.5 % männlich Alter: 16-83 Jahre (M = 39.69, SD = 15.82 ) 51.9 % arbeitstätig, 6.1 % arbeitssuchend, 42 % nicht arbeitstätig 26.4 % ohne Schulabschluss (34.2 % Hauptschule, 16.9 % Mittlere Reife, 15.5 % Abitur) Integration (strukturell, kognitive, kulturell; wahrgenommener Integrationserfolg; Integrationsbereitschaft; Bedingungen) Einstellungen ggü. demokratischen Werten, Familie Haltung und Kontakt zu anderen sozialen Gruppen Wohlbefinden, Diskriminierung Religiosität, Fundamentalismus, Autoritarismus

Erste Ergebnisse: Wohlbefinden & Diskriminierung Fühlen Sie sich alles in allem in Deutschland wohl? Stark abhängig von „Ich fühle mich als Bürger 2. Klasse“ (r = - .34***) B2K abhängig von ohne Schulabschluss (r = .13***) NICHT arbeitssuchend, aber Hausfrau (r = .16***) Diskriminierung allgemein (r = .35***), Hautfarbe (r = .17**)

Erste Ergebnisse: Religiosität   Subjektive Religiostät Total 1 2 3 4 5 6 7 Religions-zugehörigkeit Muslim 12 30 89 488 211 40 877 Alewit 13 8 27 79 Christ 10 Sonstige keine Religion 32 11 58 weiß nicht 55 23 51 107 533 227 45 1041 22.7 %; v. a. diejenigen, die angeben, keiner Religion anzugehören 12.3 % der Muslime und 41.8% Alewiten Indifferenz: mittlere religiöse Kategorie Wie „funktioniert“ Integration für diese beiden Gruppen? (Herausforderungen? Kulturelle Integration?) Zukunftsthema

Erste Ergebnisse: Religiöser Fundamentalismus

Ausblick: Befragung Syrienstämmiger N = 501, bundesweite Telefoninterviews, zweisprachige InterviewerInnen Gewichtet (Mikrozensus 2014, Migranten des Nahen und Mittleren Ostens) 54.7 % männlich Alter: 16-82 Jahre (M = 39.02, SD = 15.42) 48.4 % arbeitstätig, 8.7 % arbeitssuchend, 42.9 % nicht arbeitstätig 17.2 % ohne Schulabschluss (18 % Hauptschule, 19.4 % Mittlere Reife, 39.1 % Abitur) + Aussagen zur aktuellen Flüchtlingssituation (4stufig): „Ich finde Deutschlands Offenheit gegenüber Flüchtlingen richtig“: M = 3.42 (.77) „Es sollte eine Obergrenze der Flüchtlingsaufnahme in Deutschland geben“: M = 2.71 (1.16) „Ich fürchte, dass sich durch die neuankommenden Flüchtlinge meine eigene Situation in Deutschland verschlechtert“: M = 1.99 (1.11) r = - .38*** r = .26***

Für weitere Informationen: https://uni- muenster.academia.edu/SarahDemmrich