Diversity : Vom Stereotyp zur Diskriminierung

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 Präsentation transkript:

Diversity : Vom Stereotyp zur Diskriminierung Vom Vorurteil zur Diskriminierung I

Ist Ihnen schon einmal passiert, dass Sie im Aufzug oder in der Straßenbahn zusammen mit einen jungen Mann dunkler Hautfarbe fuhren – Ihrer Einschätzung nach ein Asylwerber – und plötzlich haben Sie kontrolliert, ob Ihre Brieftasche noch an Ihrem Platz ist? Wenn ja, dann sind Sie Opfer der Vorstellung von einem Stereotyp über Asylwerber geworden. Asylwerbende sind gemäß Stereotyp mit Kriminalität assoziiert.

Soziale Kategorisierung Sobald wir Menschen beobachten ordnen wir sie „sozialen Kategorien“ zu. Dies ist ein hilfreicher Prozess, der uns vermeintlich Orientierung bietet. Er entstammt unserem Bedürfnis nach Sicherheit, welches uns versuchen lässt, eventuelle Gefahren, die von Menschen ausgehen, frühzeitig zu erkennen, um Schutzmaßnahmen wie Flucht oder Abwehr aktivieren zu können. Wir bilden uns also automatisch einen ersten Eindruck über die Person, die auf prägnanten, leicht beobachtbaren Eigenschaften beruhen. Darunter fallen die Kategorien Geschlecht, Hautfarbe als Rückschluss auf die kulturelle Herkunft eines Menschen, sowie Alter. Diesen Kategorien sind jeweils Stereotype zugeordnet, die dann in unserer Reaktion, unserem Verhalten gegenüber dieser Person, sichtbar werden. So haben wir den jungen Mann dunkler Hautfarbe der sozialen Kategorie „Ausländer/Asylwerber“ zugeschrieben und das mit dieser sozialen Gruppe verknüpfte Stereotyp „Krimineller“ ist zum Tragen gekommen.

Soziale Kategorisierungsmodelle Das Zwei-Faktoren-Modell (Brewer 1988) Brewer geht davon aus, dass Personen nach zwei möglichen Verarbeitungsstrategien von wahrgenommen Stereotypen geschehen: Top down: Schluss von der Kategorie zum Stereotyp (=kategoriale Verarbeitung) Bottom-Up: Schluss vom Stereotyp zur übergeordneten Kategorie (=personalisierte Verarbeitung) Nach Brewer erfolgt zuerst immer die automatische Wahrnehmung eines Stereotyps, der dann eine individuelle Entscheidung zu kategorialer oder personalisierter Verarbeitungsstrategie folgt. Das Kontinuum-Modell (Fiske/Neuberg 1990) Fiske und Neuberg gehen davon aus, dass wir nach der Wahrnehmung einer Person nach ihrem Äußeren automatisch eine Kategorisierung mit der Zuordnung entsprechender bestimmter Stereotype vornehmen. Das Beispiel mit dem jungen dunkelhäutigen Mann im Lift entspricht diesem Modell.