Peter Nowak, Marlene Sator

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Bewegung ist Leben Informationsmaterial zu Bewegung und Sport für die Migrationsbevölkerung in der Schweiz , Wien Jenny Pieth.
Advertisements

Beurteilung der Arbeitsbedingungen
Einführung von Groupware
Titel Autor Datum Zweck. Einstieg Überblick Ausgangslage Strategische Kommunikationsplanung Bewertung des Erfolgs.
Innovationsidee: Unabhängige Beratung für Nutzer im Gesundheitssystem
Hessisches Kultusministerium Das hessische Beraterprojekt - Vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum - Innovationsstrategien.
ProExcellence - Module
Netzwerk Gesundheitsförderung und Arbeitsmarktintegration
Strategische Personalentwicklung (PEP).
Teamreflexion Juni 2011.
Tagesheime Zug Unser Leitbild. Wir machen uns stark für familienergänzende Kinderbetreuung… Wir engagieren uns als Nonprofit-Organisation für ein bedarfsorientiertes,
Zusammenfassung von Martin Riesen (2013) - Entwurf
Das Projekt allwiss Projektphasen, Arbeitschritte und Output im Überblick Martina Josten, Inmit Kick-off-Veranstaltung zum Projekt allwiss Trier,
Fokus Führungskräfte – Gesundheit zum Thema machen
Dr. Günter Flemmich Optionenmodelle aus gesundheitspolitischer Sicht
1 Ausblick. 2 MultiplikatorInnenschulung - Rahmenbedingungen - Akquisition - Unterstützung Projektleitung - Erfa-Treffen Rolle Fachstellen Nutzung des.
Zielvereinbarungen Nutzen, Instrumente, Methoden und Erfolgsfaktoren eines wichtigen Führungsinstruments.
Nutzung der EFSZ-Projektergebnisse: Erfahrungen aus Österreich Elisabeth Schlocker, Petra Riegler.
Ergebnisse Arbeitsgruppe 2 Projektorientierte Lehrformen in der Studieneingangsphase Peter Pirsch.
Schritte zur interkulturellen Öffnung von Einrichtungen
Aufbau eines Runden Tisches „Gute und gesunde Schule“
Thomas Straubhaar Präsident ANQ
Situation älterer Menschen in unserer Gesellschaft
Das Wirkungsmodell des Projektes (Basis: Ergebnismodell Gesundheitsförderung Schweiz) Hinweise zur Nutzung: - Die Kästchen können beliebig verschoben,
The T3Rookies Warum T3Rookies? Die TYPO3 Community braucht Nachwuchs! 1.
Referentin: Sofia Michaela Klonovsky
SVFKM – wie weiter?.
LEBENSWERKE GmbH Social Profit Agentur Engagementstrategie Ehningen Bürgerversammlung am
1 Systemische Beratung Clemens Finger – Martin Steinert Systemische Beratung
Technologietag Baugruppentest Wege der Standardisierung im Funktions- und EOL-Test Markus Koetterl National Instruments Germany GmbH.
Willkommen zur Schulung
Gesundheitsförderung & Gesundheitskompetenz
Gemeinsam für mehr Bildung
ELTERN-ENGAGEMENT ELTERN ENGAGEMENT am …….
Network for Educational Technology
Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung
Deutschland Intelligent Vernetzt – Digitale Modellregion Rhein-Neckar
GlucoTab® sichere Insulindosierung im Krankenhaus
Der Elternrat Halden Eine Erfolgsgeschichte ...
EINREICHFORMULAR [Unternehmenslogo einfügen ]
Ausgangssituation Megatrends der Gesundheitswirtschaft 4.0
"Grenzraum Aktiv" Evaluierung und Ausblick
Leitfaden zum Thema Liebe zum Paradies
Qualität in der Lehrausbildung aus Sicht des ÖGB Alexander Prischl 23
Netzwerk-IK-Hessen Impuls und Wirkung
Kappl, E. (1, 2), Heintz, S. (3), Köllner, V. (1, 2)
Gesundheit ist nicht das wichtigste?
Jahreskongress der SGG und der SEVAL 2017 Sarah Fässler
Gesundheitskompetente Jugendarbeit
Zielsteuerungs-vertrag
Transkulturelle Psychoonkologie
Forschungsagenda der BAuA für das programmatische Themenfeld
[Dieser Foliensatz kann als Grundlage zur Einführung in die Gruppenbewertung dienen. Es empfiehlt sich, ihn dem zu bewertenden Vorhaben anzupassen. Für.
Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus
Hochleistungsorganisation
Umsetzung klinischer Behandlungspfade an der Ruhrlandklinik
“Prozessverbesserung”
GroupLink’s everything HelpDesk® im Einsatz bei der Inform GmbH
Aktuelles Zusammenlegung Sozialministerium/Gesundheitsministerium
Beobachtung, Dokumentation, Planung, Evaluation
Gesundheitskompetente Offene Jugendarbeit im kommunalen Setting
Methode Umweltanalyse – Benchmarking
Die 5 Change-Bereiche: Definieren Sie Initiativen aus allen fünf Bereichen, um eine Veränderung zum Erfolg zu führen Führung & Vorbilder Kommunikation.
“Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“
Auskunftsbericht Amt 37 Ausfallzeiten
Ein Projekt der Versorgungsforschung Jalid Sehouli
Was wir erreichen möchten …
2. Tagung Interdiziplinärer Arbeitskreis Bewegungstherapie bei psychischen Erkrankungen Langen, den 23./24. April 2009 Präambel Dr.med.Manfred Schneck.
TOP TALK ÖSTERREICHISCHE KREBSHILFE WIEN:
TOP TALK SUPPORT FÜR KREBSPATIENTINNEN UND UNTERNEHMEN
 Präsentation transkript:

Vorschläge zur Umsetzung des Programmschwerpunkts „Gesprächsqualität im Gesundheitssystem“ Peter Nowak, Marlene Sator 2. März 2017, Klausur des Kern-Teams der ÖPGK

Zwei zusammenhängende Programmschwerpunkte: Gute Gesprächsführung & gute Gesundheitsinformation BürgerInnen und PatientInnen informieren sich vor Gesprächen anhand schriftlicher Info.quellen (z.B. Website) Schriftliche Informationen sollen Gespräche direkt vorbereiten helfen (z.B. Ask me 3) Schriftliche Informationen werden im Gesprächsverlauf eingesetzt (z.B. Risikokommunikation mit Patienteninformationsblättern) Schriftliche Informationen werden zum Nachlesen in Gesprächen übergeben (z.B. Informationsblätter zu spezif. Diagnosen) Wir fokussieren zunächst auf die Gespräche selbst, versuchen Zusammenspiel mit schriftlicher Info zu berücksichtigen Nowak/Sator 2017

Strategischer Gesamtrahmen für Gesprächsqualität und Auftrag an ÖPGK MS Für die Verbesserung der Gesprächsqualität in der Krankenversorgung braucht es mehr als individuelle Einzelinitiativen  Strategischen Gesamtrahmen für Ö http://www.bmgf.gv.at/home/Gesundheit/Gesundheitsreform/Verbesserung_der_Gespraechsqualitaet_in_der_Krankenversorgung Nowak/Sator 2017

Wirkkette zur Verbesserung der Gesprächsqualität Maßnahmen Input unterstützen Aus-/Weiter-/Fortbildung Organisations-entwicklung Strategie- und Kulturentwicklung Evidenzbasierte Qualitäts-entwicklung Prozesse verbessert Gesprächs-qualität Output Gesund-heits-Outcomes Outcomes MS Nowak/Sator 2017

Zur Erinnerung: Warum ist gute Gesprächsqualität wichtig? Outcomes Auswirkungen in 7 Richtungen: Verbesserter Gesundheitszustand Verbessertes Gesundheitsverhalten Höhere Patientenzufriedenheit Höhere Patientensicherheit Weniger Klagen wegen Behandlungsfehlern Verbesserte Gesundheit und Arbeitszufriedenheit der GDA Gesundheitsökonomische Auswirkungen Quellen: Ramirez et al. 1996; Stewart et al. 2000; Brown et al. 2001; Graham et al. 2002; Gandhi 2005; Thorne et al. 2005; Travado et al. 2005; Felder-Puig et al. 2006; Loh et al. 2007; Tamblyn et al. 2007; Zandbelt et al. 2007; Benner et al. 2008; Chen et al. 2008; Rakel et al. 2011; Del Canale et al. 2012; Lelorain et al. 2012; Street Jr et al. 2012; Thompson/McCabe 2012; Stahl/Nadj-Kittler 2013; Auswirkungen in 7 Richtungen: Verbesserter Gesundheitszustand, z.B. bei Diabetes (Del Canale et al. 2012), Krebserkrankungen (Brown et al. 2001), koronaren Herzerkrankungen (Benner et al. 2008), Depression (Loh et al. 2007), grippalen Infekten (Rakel et al. 2011), etc. Verbessertes Gesundheitsverhalten, z.B. Therapietreue (Loh et al. 2007; Thompson/McCabe 2012), Inanspruchnahme medizinischer Versorgung (Stewart et al. 2000) Höhere Zufriedenheit  Die Zufriedenheit mit der Kommunikation macht über 60% der Gesamtzufriedenheit von P mit der Behandlung aus! (Lelorain et al. 2012; Street Jr et al. 2012; Zandbelt et al. 2007) Höhere Patientensicherheit , v.a. im Zusammenhang mit verzögerter Diagnosestellung (Gandhi 2005), ungeeigneten Therapien (Chen et al. 2008) Weniger Klagen wegen Behandlungsfehlern 81,9 % der Klagen wegen Behandlungsfehlern sind direkt auf Kommunikationsprobleme oder andere Probleme der Betreuungsqualität zurückzuführen (Tamblyn et al. 2007) Verbesserte Gesundheit und Arbeitszufriedenheit der GDA Burnout (Graham et al. 2002; Ramirez et al. 1996; Travado et al. 2005) Gesundheitsökonomische Auswirkungen, v.a. durch unnötige psychische Belastungen unnötige oder nicht angewendete Behandlungen (z. B. Medikamente, Überweisungen) ineffiziente Abläufe (Felder-Puig et al. 2006; Thorne et al. 2005) Nowak/Sator 2017

Umsetzungsphasen Gesprächsqualität 2017-2020: Überblick 14.12.2016 Umsetzungsphasen Gesprächsqualität 2017-2020: Überblick Wissensaufbau Entwicklung Instrumente/ fachliche Grundlagen Vorbereitung Pilotierung Pilotierung Evaluierung Rollout 2016/2017 2017/2018 ab 2017 ab 2020 Kommunikativ kompetente MitarbeiterInnen Gesundheits- kompetente PatientInnen Gesundheits- kompetente Einrichtungen ÖPGK-Schwerpunkt Gesprächsqualität Nowak/Sator 2017

Umsetzung Gesprächsqualität 2017-2020: Projekte (Verwendung BGA-Mittel & Support ÖPGK 2017) Wissensaufbau: Modelle guter Praxis ÖPGK Entwicklung Instrumente (2017-18) Ges.komp. Einrichtung: Selbstassessment, Pat.befragung IKT-Einsatz Mitarbeiter-Empowerment: Train the Trainer of Trainers (EACH) Train the Trainer (Muster) Patienten-Empowerment: Ask me 3 Patientenschulung Vorbereitung Pilotierung (2017) Trainings: Ges.komp. MA (VAEB) Train the Trainer: Psychosomatische Grundversorgung VU, DMP, Fachgesellschaften Pilotierung u. Evaluierung (ab 2017) Best Practice Projekte Krankenhäuser Primärversorgung Trainer-Zertifikat, -pool Trainings Leitfäden, Handbücher Regelungen, Anreiz-mechanismen Rollout Standard-Pat.schulung Unterstütz. Technologie Verbesserte Gesundheits-Outcomes Komm. komp. MA Ges. komp. Einricht. Ges. komp. Pat. ÖPGK-Schwerpunkt: Austauschforum Gesamtkoordination, Wissensaustausch, Evaluation, Dissemination ÖPGK Nowak/Sator 2017

Austauschforum Gesprächsqualität der ÖPGK Vorsitz Kern-Teammitglied: BMGF Umsetzungs- partner Med. Unis KA-Träger ÖÄK etc. Pat. Vertr. ZSG-Partner Koordination & Unterstützung Koordinationsstelle GÖG Aufgaben: Diskussion und Austausch zur Strategie Initiierung von Öffentlichkeitsarbeit Initiierung von Umsetzungsmaßnahmen Abstimmung von Maßnahmen Diskussion und Bewertung der Ergebnisse Nowak/Sator 2017