Klinisches Bild - Interventionsmöglichkeiten - Prognose

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Von Christoph Drobnitza und Andreas Lenzen
Advertisements

Autismus in Oberschwaben
Das Stirnhirn Sitz unserer Persönlichkeit
Die selbstunsichere Persönlichkeit
Die Präsentation des Praktikums
Provokationen – was tun?
Kompetenzfeld Tod und Trauer
Vom Abbau des Engagements bis zum Burnout
ELDiB Entwicklungstherapeutischer/ entwicklungspädagogischer Lernziel-
Denkansätze zur Gefahrenprävention
Borderline-Störung im System DSM IV
Soziale Interaktion und Alltagsleben
Alkoholabhängigkeit und Alkoholmissbrauch nach ICD-10 und DSM-IV
Die Entwicklung von Konzepten
Entstehung von Süchten und Drogenmissbrauch durch Modell-Lernen
Autismus in Oberschwaben
Definition: Anlage - Umwelt
Grundkonzepte der Bindungstheorie
Beurteilung der Wirksamkeit von Schulungen Dr. Barbara Moos
Diagnostik und Therapie
Prof. Dr. Matthias Dalferth
Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)
7 d Ursachen und Behandlung Angst - Sozialisation
wie eine Kindheit ohne Märchen,
Kleine psychiatrische Krankheitslehre
Im Psychokino  Mit dem Film „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“
Seminarkonzepte für Kommunikationstrainings
Dissoziation: Definition
Der Spracherwerb des Kindes
Zum humanen Sinn autistischen Verhaltens – die vielfältigen Chancen des pädagogischen Blicks auf den Autismus.
Daniel Schütz, 3600 Thun Im Grossraumbureau Daniel Schütz, 3600 Thun
Dr. Rainer Wirtz Arzt für Kinder- und Jugendmedizin Yvonne Breuers
Was kleine Kinder brauchen, um stark zu werden
Patienten sind Menschen. Die Krankheit ist Teil ihrer Biografie
Besondere Bedürfnisse, Störungen, Erschwerungen, Behinderungen, sind relativ. Kann ein Klassifikationssystem Objektivität und Gerechtigkeit sicherstellen?
THE NEUROPHYSIOLOGY OF IMITATION AND INTERSUBJECTIVITY
Grunderfahrungen für den Schreib- und Leselernprozess
Persönlichkeitsstörungen
Das AD(H)S – Kind in der Familie Wie meistern Eltern die Situation?
Burnout Dr. Margot Peters FÄ f. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
TRANSAKTIONEN (Transaktionsanalyse)
(„Aktueller Vortrag“)
Context-awareness Andreas Bossard, Matthias Hert.
ADHS und aggressive Verhaltensstörungen
KOMMUNIKATION ... will gelernt sein
WORKSHOP Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans bestimmt!
Elternabend Donnerstag,
Wie häufig ist ADHS?.
Offenlegung In den vergangenen fünf Jahren habe ich direkte finanzielle Zuwendungen für Vorträge, Beratungstätigkeiten und Studienteilnahmen oder indirekte.
Gewaltprävention durch Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen
geistig behinderter Erwachsener
Suche nach Hilfe.
Tony Hofmann, Universität Würzburg
wie eine Kindheit ohne Märchen,
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe
Wahrnehmungsstörung am Beispiel von Menschen mit autistischer Störung
Welche Bedeutung hat das Ernährungsverhalten?
Autistische Menschen verstehen
Es gibt nichts Gutes außer man tut es!
Emotionale Intelligenz
Einsamkeit aus hausärztlicher Sicht
Minimale Cerebrale Dysfunktion
„Und plötzlich sind sie Teenager…“ Modul 2: Gespräche mit Teenagern
Übersicht Sitzung 2: Psychoedukation
Freiburger Elterntraining für Autismus-Spektrum-Störungen
Trialogische Arbeit mit Borderline - hilfreicher Ansatz für alle oder individuelle Hilfe im Einzelfall? ANJA LINK Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Borderline-Trialog.
ALBERT-LUDWIGS- UNIVERSITÄT FREIBURG Einführung „Klinische Psychologie“ Tobias Stächele - Vertiefendes Seminar zur Vorlesung Klinische Psychologie - Institut.
Kommunikation mit Patienten Rothenburg ob der Tauber 19. November 2004.
01 Grundlagen der Psychiatrie
 Präsentation transkript:

Klinisches Bild - Interventionsmöglichkeiten - Prognose Alexander Marcus Asperger Syndrom Klinisches Bild - Interventionsmöglichkeiten - Prognose Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie -psychotherapie und Psychosomatik April .2007 1

Entwicklungsstörungen Asperger Syndrom und tiefgreifende Entwicklungsstörungen Andy Warhol 1928-1987

Namensgebung Hans Asperger *1906 in Wien, + 1980 in Wien 1944 Publikation: Die „autistischen Psychopathen“ im Kindes- alter. Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 117, 76-136. 1981 Bekanntwerden der Störung in der angelsächsischen Literatur durch Lorna Wing: Asperger‘s syndrome: A clinical account. Psychological Medicine, 11, 115-129

Namensgebung 1943 Etwa zeitgleich berichtet Leo Kanner über eine Störung, die dann als frühkindlicher Autismus bezeichnet wird L. Kanner 1894-1981

Diagnostik und Klassifikation Autismus Quotient in unterschiedlichen Berufsgruppen Asperger 35,8 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 21 22 Mediziner 15,4 Ingenieure 17,9 Naturwissen- schaftler 19,6 Mathematiker 21,5 Sozialwissen- schaftler 16,4 Informatiker 21,1 Biologen 14,9 Kontrollen 16,4 Baron-Cohen et al., 2001

Eine neuere japanische Studie lässt aber an der Brauchbarkeit des AQ als Screening Verfahren für die Allgemeinbevölkerung zweifeln Kunihira et al. 2006

Diagnostik und Klassifikation Einteilung der Tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (Nach ICD-10) F84.0 Frühkindlicher Autismus (Kanner) F84.1 Atypischer Autismus A. Rett 1924-1997 F84.2 Rett-Syndrom F84.3 Andere desintegrative Störung des Kindesalters F84.5 Asperger Syndrom F84.8 Sonstige tiefgreifende Entwicklungsstörung F84.9 Tiefgreifende Entwicklungsstörung nicht näher bezeichnet

Diagnostik und Klassifikation Kriterien zur Diagnose des Frühkindlichen Autismus (F84.0 nach ICD-10) Erkennbar vor Ende des 3. Lebensjahrs Obligat: Störung der sozialen Interaktion (Blickkontakt, körperliche Zuwendung, Reaktion auf soziale Hinweiszeichen und Umweltreize) Störung der Kommunikation (Reziprozität verbaler Interaktion) Eingeschränktes, stereotypes repetitives Verhalten, teilweise Autostimulation) Häufig: Wittgenstein Phobien (Veränderungsängste) Schlafstörungen Essstörungen automutilative Handlungen

Alle Katzen haben Asperger Syndrom? Sicherlich etwas vereinfacht !

Kein richtiger Blickkontakt Kein Anteilnehmen an Freude anderer Personen

Spielen für sich Keine Freundschaften

AQ für Erwachsene Franz Kafka 1883-1924 stimmt eindeutig ein wenig eher nicht überhaupt nicht 1 Ich mache lieber Sachen mit anderen als alleine. 2 Ich bevorzuge, Dinge immer Wieder auf dieselbe Art und Weise zu machen. 3 Wenn ich versuche mir etwas vorzustellen, fällt es mir sehr leicht, ein Bild im Kopf entstehen zu lassen. 4 Ich verliere mich oft so in Aufgaben, dass ichalle anderen Dinge rundherum vergesse. 5 Ich höre oft leise Geräusche, die andere nicht hören. 6 Ich merke mir oft Autonummern oder Schilder mit ähnlichen Beschriftungen. 7 Andere Menschen sagen mir häufig, dass das, was ich gesagt habe, unhöflich war, obwohl ich denke, es sei höfflich gewesen. 8 Wenn ich eine Geschichte lese, kann ich mir leicht vorstellen, wie die Figuren in der Geschichte aussehen könnten. Franz Kafka 1883-1924

Häufigkeiten Häufigkeit des frühkindlichen Autismus: 0,02 - 0,2 Prozent die höheren Raten stammen aus den letzten Jahren tatsächliche Zunahme ? andere diagnostische Kriterien ? bessere Diagnostik ?

Emotionaler Quotient = EQ Selbstbewusstsein – realistische Einschätzung der eigenen Persönlichkeit Erkennen und Verstehen eigener Gefühle, Bedürfnisse und Ziele Selbststeuerung – eigene Gefühle und Stimmungen durch Gedanken mittels inneren Dialog steuern Motivation – sich selbst motivieren können, auch in schwierigen Phasen Empathie – Vermögen, sich in Gefühle und Sichtweisen anderer Menschen hineinversetzen können Soziale Kompetenz – Knüpfen dauerhafter Kontakte und Beziehungen, gutes Konflikt- und Beziehungsmanagement Kommunikationsfähigkeit – Fähigkeit, sich klar und verständlich auszudrücken und aktiv und aufmerksam zuhören können Daniel Goleman, Emotionale Intelligenz. Hanser: Münschen, 1999 Bob Dylan

Kriterien zur Diagnose des Asperger Syndroms (299.80 nach DSM-IV TR) Diagnostik und Klassifikation Kriterien zur Diagnose des Asperger Syndroms (299.80 nach DSM-IV TR) A. Es liegt eine qualitative Beeinträchtigung in der sozialen Interaktion in wenigstens 2 der folgenden Merkmale vor: deutliche Beeinträchtigung bei der Verwendung nonverbaler sozialer Verhaltens weisen wie wechselseitigem Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gesten zur sozialen Interaktion keine alters- oder entwicklungsentsprechenden Freundschaften Fehlen von spontanem Verlangen, Freude, Interessen oder Tätigkeiten mit an- deren Personen teilen zu wollen (z.B. interessante Objekte werden nicht anderen gezeigt, mitgebracht, oder besonders herausgestellt) Fehlen wechselseitigen sozialen oder emotionalen Verhaltens (Reziprozität)

Kriterien zur Diagnose des Asperger Syndroms (299.80 nach DSM-IV TR) Diagnostik und Klassifikation Kriterien zur Diagnose des Asperger Syndroms (299.80 nach DSM-IV TR) B. Eingeschränkte, sich wiederholende, stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten, die sich in mindestens einem der folgenden Bereiche zeigen : Eingeengte Interessensgebiete oder in stereotyper und eingeschränkter Art sich damit beschäftigen Augenscheinliches Verhaftetsein in spezifische, nicht funktionale Alltags- abläufe und Rituale Stereotype und sich wiederholende motorische Handlungen (Manierismen) wie Schleudern oder Verdrehen von Händen oder Fingern oder Bewegungen mit dem gesamten Körper Fortwährendes sich Beschäftigen mit Einzelheiten von Objekten

Kriterien zur Diagnose des Asperger Syndroms (299.80 nach DSM-IV TR) C. Durch die Störung kommt es zu klinisch bedeutsamen Beeinträchtigungen im sozialen Umfeld, in der Schule, bei der Beschäftigung oder anderen wichtigen Funktionsbereichen D. Es gibt keine bedeutsame Sprachentwicklungsverzögerung E. Es gibt keine bedeutsamen Rückstände in der kognitiven Entwicklung, den übrigen altersentsprechenden sozialen Fertigkeiten und Anpassung F. Die Kriterien erfüllen nicht die einer anderen spezifischen Tiefgreifenden Entwicklungsstörung oder einer Schizophrenie E. Schopler

Hilfen bei der Diagnostik: Eigen- und Fremdbeurteilungsbögen High-Functioning Autism Spectrum Screening Questionaire (ASSQ) Ehlers, Gillberg & Wing, 1999 Australian Rating Scale for Asperger Syndrome (auf deutsch zu finden unter www.aspiana.de/haupt/asphaupt.htm, 1999) Vorsicht: Die Ergebnisse sind aber nur zur Orientierung geeignet und bedürfen der Bewertung eines, in der Diagnostik autistischer Störungen erfahrenen Spezialisten

Besondere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S Besondere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S. Baron-Cohen 2005) S. Baron-Cohen ?????

Besondere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S Besondere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S. Baron-Cohen 2005) S. Baron-Cohen ?????

Das war der Cousin Sascha oder Borat und nicht Simon Besondere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S. Baron-Cohen 2005) Das war der Cousin Sascha oder Borat und nicht Simon das ist Simon Baron-Cohen

Besondere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S Besondere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S. Baron-Cohen 2005) Das Kind verbringt mehr Zeit mit Dingen und physikalisch-technischenen Abläufen als Andere (Swettenham et al., 1998) Kommuniziert, interagiert weniger als Andere neigt dazu mehr eigenen Wünschen und Annahmen zu folgen, als auf Andere zu achten und sich an deren Wünschen zu orientieren (Baron- Cohen, Leslie & Frith, 1985); zeigt relativ wenig Interesse am Tun seiner Umwelt und an Teilnahme daran (Bowler, 1992; Lord, 1984) hat ausgeprägte und überdauernde Interessen (Sonderinteressen) ist ausgesprochen genau in der Wahrnehmung von Details (Plaisted, O'Riordan & Baron-Cohen, 1998a; Plaisted, O'Riordan & Baron-Cohen, 1998b) bemerkt und erinnert Dinge, die für andere Menschen unwichtig sind und rasch von ihnen vergessen wurden (Frith, 1989)

Weitere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S Weitere Merkmale von Kindern mit Asperger Syndrom (nach S. Baron-Cohen 2005) Das Kind kann von Mustern fasziniert sein, wie Formen (Fahrplänen), Nummern- schilder, Listen (von Liedern etc.) kann von Vorgängen in der Umwelt angezogen sein, die einfach (Lichtschal- ter, Wasserhähnen) oder etwas komplexer (Wolkenformationen) oder abstrakt (Mathematik) sein können kann einen starken Sammeltrieb für bestimmte Kategorien von Objekten haben wie Flaschenverschlüsse, Zugfahrpläne oder von Informatio- nen wie Arten von Echsen, Steinen, Fabriken etc bevorzugt deutlich kontrollierbare gegenüber unvorhersehbare Erfahrungen, Alltagsroutinen

? Schizoide Persönlichkeitszüge im ? Kindesalter Klassifikation 1. Problem der Abgrenzung Frühkindlicher Autismus „High-functioning“ Autismus Asperger Syndrom ? Schizoide Persönlichkeitszüge im ? Kindesalter 2. Problem der Zuordnung Im DSM-IV fehlt eine eigene Ziffer für das Asperger Syndrom : Rett-Syndrom 299.80 Asperger Syndrom Andere Tiefgreifende Entwicklungsstörungen

Häufigkeiten Häufigkeit des Asperger-Syndroms: 0,7 - 2,0 Prozent Gründe für die starke Schwankungsbreite: andere diagnostische Kriterien Einschluss anderer Tiefgreifender Entwicklungsstörungen Remschmidt & Hebebrand, 2001 Ehlers & Gilberg, 1993 Wolff, 1995

Häufigkeiten Geschlechtsverteilung f 1 m 4-10 : Gillberg, 1989 Wing, 1981

Mögliche Ursachen Mögliche Ursachen Genetische Faktoren prä-, peri- und postnatale Schädigungen des Gehirns und Hirnfunktionsstörungen Neuropsychologische Defizite Remschmidt & Hebebrand, 2001 Badawi et al. , 2006

Mögliche Ursachen Genetische Faktoren Höhere Prävalenzrate unter Verwandten 1. Und 2. Grades genetische Faktoren werden in ihrer Manifestation durch Hirnschädigung und Umweltfaktoren modifiziert Wolff, 1995 Volkmar et al., 1998 Remschmidt & Hebebrand, 2001

Genetische Faktoren Verdächtige Genloci: Chromosom 7 langer Arm (7q) starke Hinweise auf Beziehung zu Autismus Zusätzlich sollen weitere Genorte (auf Chromosomen 4, 9,10) in Beziehung zu Autismus stehen Nach Schellenberg et al. 2006

Hirnschäden und Hirnfunktionsstörungen Mögliche Ursachen bis zu 2/3 der Kinder mit Asperger Syndrom haben prä- und perinatale Risiken In der Kernspin-Tomographie findet sich geringere graue Substanz frontal und cerebellar PET-Untersuchungen weisen auf Dysfunktionen des Frontal- und Temporallappens hin Gillberg, 1989, 1998; Rickarby, 1991, McAlonan et al., 2002 Schultz et al., 2000 Hirnschäden und Hirnfunktionsstörungen

Auffällige Laborbefunde Untersuchungsmethode Befund Ereigniskorrellierte Hirnpotentiale Auffällige Mismatch-Negativity vor allem auf Tonreize weniger auf Silben bei unauffälliger Riechschwelle ist die Reiz-Diskrimination gestört Olfaktometer Funktionelle Kernspintomographie Gesichter führen zur Aktivierung des rechten Gyrus temp. inf., wie sonst nur Objekte Chemisch klinisches Labor Plasma Glutamat, Phenylalanin, Asparagin, Tyrosin, Alanin und Lysin auch bei Eltern und Geschwistern

Auffällige Befunde unauffällig Asperger Syndrom Orbito-Frontaler Cortex Soziale Intelligenz Gyrus temporalis superior Soziale Intelligenz Amygdala

Wahrnehmung von Emotionen aufgrund der Mimik Auffällige Befunde Wahrnehmung von Emotionen aufgrund der Mimik Stichprobe gesamtes Gesicht nur Augenpartie Asperger ja nein Kontrolle ja ja nach Baron-Cohen et al., 1997, 1999

Häufige Begleitstörungen Wie häufig sind Begleitstörungen? Gesamt Keine Komorbidität Mit Komorbidität N = 35 12 (35 %) 23 (65 %) Gibt es typische Begleitstörungen? Jüngere Kinder Hyperkinetische Störungen Affektive Störungen Jugendliche Ghaziuddin et al., 1998 Wing, 1981

Asperger Syndrom und HKS Hyperkinetische Störung Ablenkung Abdriften in Sonderinteressen Konzentrationsstörung Unmotiviert Zwänge Rigidität Konflikte Impulsivität Empathiemangel Distanzprobleme

Therapie Individuell zugeschnittenes Therapieregime mit folgenden Grundsätzen: Individuell bezogen Anregung von Lernprozessen zur eigenen Lebensperspektive Aufbau einer Beziehung und des Gespürs für Vertrauen Anregung zur Analyse und Organisation der eigenen Denkprozesse Herausarbeiten der Zusammenhänge von Ereignissen Einübung der Bewältigung der Alltagsprobleme Einüben sozialer Fertigkeiten in einer Gruppensituation Förderung des Interesses an sozialen Interaktionen Förderung des Verständnisses sozialer Regeln Vermittlung sozialer Erfahrungen Remschmidt & Hebebrand, 2001

Therapie Schule, Berufliches Training und Beschäftigung Nutzung funktionaler Spezialinteressen zur Ausbildung Bereitstellung beruflicher Möglichkeiten, die den besonderen Fähigkeiten angemessen sind Vermeidung von Beschäftigungen, die intensive Sozialkontakte erfordern Medikation Zielorientierte Anwendung der Arzneistoffe nach Symptomatik Sie ist in der Regel nur Teil eines multimodalen Therapiekonzeptes

Therapie Zielsymptome Medikament Aufmerksamkeitsstörung Stimulanzien, Atomoxetin Rigidität Sulpirid, Risperidon SSRI Zwänge, repetitives Verhalten Neuroleptika Aggressivität

Prognose Bis heute gibt es wenige prospektive Verlaufsstudien Die Diagnosen zeigen eine hohe Längsschnittstabilität Die Nachuntersuchungen von Wolff (1995) zeigten Von 32 Patienten hatten später 14 eine Vollzeitbeschäftigung In der Kontrollgruppe waren es 16 2 Patienten entwickelten eine Schizophrenie Keine erhöhten Alkohol- oder Drogenabhängigkeiten

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Bill Gates * 1955 Albert Einstein *14.03.1879 †18.04.1955 Bertrand Russell 1872-1970 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ….und Tschüss!!!!