Verbrennungen
Information Entstehung durch Flammen und Explosionen Dampf oder Gas Flüssigkeiten (Verbrühungen) Strom (Sonnen-) Strahlen
Information In der Regel sehr schmerzhaft Bei Brand häufig kombiniert mit Rauchgasvergiftung Haut ist das grösste Organ des Körpers Verbrennungen setzen viele Mechanismen im Körper in gang, die auch noch nach Tagen zu Komplikationen führen können (z.B. Organversagen) Einschätzung der Verbrennungsgrade auch für Profis nicht einfach- Tiefe wird häufig unterschätzt Schwerverbranntenzentren in der Schweiz in Zürich und Lausanne
Information Aufgaben der Haut: Schutz vor Kälte, Hitze, Reibung Verhindert das Eindringen von Mikroorganismen in den Körper Schutz vor Verlust von Wasser und Wärme Sinnesfunktionen wie Wahrnehmung, Schmerz und Berührungen
Erkennen
Erkennen Verbrennungsgrade 1. Grad: Rötung und leichte Schwellungen der Haut, Schmerzen, Oberhaut betroffen, heilt vollständig aus Keine Schmerzen bei Verbrennungen gibt es fast nicht. In den Randzonen gibt es immer 1-2° Verbrennungsareale.
Erkennen Verbrennungsgrade 2. Grad: Blasenbildung mit rot-weißem Grund, starke Schmerzen, Oberhaut und Lederhaut betroffen, vollständige Heilung (2a) oder mit Narbenbildung (2b, bei tiefer Lederhautbeteiligung) Keine Schmerzen bei Verbrennungen gibt es fast nicht. In den Randzonen gibt es immer 1-2° Verbrennungsareale.
Erkennen Verbrennungsgrade 3. Grad: schwarz-weiß-Nekrosen/Blasen, keine oder geringe Schmerzen, da Nervenendigungen zerstört. Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut (bis auf Faszien und Knochen) betroffen, dauerhaft geschädigt Keine Schmerzen bei Verbrennungen gibt es fast nicht. In den Randzonen gibt es immer 1-2° Verbrennungsareale.
Erkennen Abschätzung Ausmass 9er-Regel nach Wallace Handfläche des Betroffenen gilt als 1% Unterschied bei Erwachsenen zum Kind: Modifizierte 9er-Regel 1% entspricht in der Regel der Handinnenfläche des Patienten? In der Literatur finden sich dazu leider unterschiedliche Angaben. Da die Verbrennungsausdehnung aber immer überschätzt wird, ist die Abmessung mit der gesamten Hand (inkl. Finger) gar nicht so schlecht.
Handeln Sofortige Kühlung mit Wasser (16-20° C für 10 Minuten) Kühlung lindert Schmerzen und minimiert «Nachbrennen» Wenn Kühlung nicht innerhalb 2 Minuten nach Ereignis erfolgt, ist kein positiver Effekt zu verzeichnen Bei übermässiger Kühlung droht Gefahr der Unterkühlung und Schädigung des gesunden Gewebes Vorsicht: Brandwunden bei Erwachsenen nur bis maximal 10 - 20% verbrannter Körperoberfläche kühlen, bei Kindern bis maximal 5 - 10%! Nach Kühlung der Brandwunde Patienten vor Auskühlung schützen! Kühlung ist eine hervorragende Analgesie und wird durch die Patienten aus diesem Grund häufig unnötig lang durchgeführt bzw. verlangt. In der Literatur finden sich unterschiedliche Angaben welche Flächen noch gekühlt werden dürfen. Nach PHTLS darf nur max. 10% gekühlt werden.
Handeln Wundauflagen (Empfehlung Verbrennungszentrum USZ) Dienen der Schmutzbarriere und der Schmerzlinderung Möglichst sterile, nicht klebende Verbandmaterialien verwenden z.B. Metaline® (beschichtete Wundauflag, kleben nicht, saugen Wundflüssigkeit auf, atmungsaktiv) Gelauflagen werden nicht empfohlen! (Kühlen zu lange und Gel muss von Wunde wieder entfernt werden) Keine Salben und Puder verwenden! Empfehlung vom USZ für Laienhilfe: Frischhaltefolie! Dient als Schmutzbarriere und zur Schmerzlinderung, ist jedoch unsteril und saugt nicht. Anwendung nur kurzfristig.
Handeln Patient ohne Bewusstsein und mit normaler Atmung: Stabile Seitenlagerung Patient ohne Bewusstsein und ohne normale Atmung: Sofortiger Start der BLS Massnahmen