Depression hat viele Gesichter

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 Präsentation transkript:

Depression hat viele Gesichter Dr. Samuel Pfeifer Klinik Sonnenhalde, Riehen

Depressionen sind häufig Jede vierte junge Frau unter 30 hat schon einmal eine Depression durchgemacht. Häufig aber wird der Zustand nicht erkannt Vermutungen: Erschöpfung, psychosomatische Beschwerden, „alles ein wenig viel“, Vitaminmangel , „Heimweh“, „die Hormone“, zu wenig Schlaf Rückzug von andern Menschen, keine Freude am Leben.

Unterschiede Männer und Frauen Frauen reden – Männer verdrängen Frauen zeigen eher Gefühle der Traurigkeit und suchen Hilfe – Männer reagieren eher aggressiv und abweisend. Frauen äussern eher Überforderung, Männer vergraben sich in die Arbeit, bis es nicht mehr geht. Suizidversuche bei Frauen sind eher appellativ, bei Männern endgültiger.

Depressionen kommen in allen Kulturen vor Universale Gemeinsamkeiten (nach einer WHO-Studie in Kanada, Iran, Japan und der Schweiz 1983) deutliche Stimmungsveränderung Verminderung von Interesse und Initiative Verlust von Lebensfreude Schlafstörungen Energieverlust / Erschöpfung Konzentrations- und Merkfähigkeitsprobleme Minderwertigkeitsgefühle und Selbstwertprobleme Verlust von Appetit und Libido

Das Spektrum der Depressionen «Kielholz-Schema»

«Endogene Depression» Begriff eher im Hintergrund – dennoch gibt es Depressionen ohne ersichtlichen Auslöser. Weitere Symptome: erbliche Vorbelastung, ausgeprägte, nicht nachvollziehbare depressive Stimmung Schwere Schlafstörungen mit Morgentief Verarmungs- und Versündigungswahn seelisch-körperliche Hemmungs- oder Erregungszustände (Fachbegriffe: depressiver Stupor oder agitierte Depression) Ausgeprägte Einschränkung des Denkens, Konzentrationsstörungen bis hin zur Leere im Kopf, massives Schulderleben («ich bin nichts, ich kann nichts, keiner mag mich, bin an allem Schuld») mit selbstzerstörerischen Neigungen bis hin zum Suizid. In manchen Fällen plötzlich unmotivierte Stimmungsaufhellung.

Depressionsverlauf – monopolar Depressive Phasen werden abgelöst von „guten Zeiten“; aber es gibt zu keiner Zeit ein „Hoch“.

Bipolare Störung Manie Dep Dep Nebst depressiven Phasen treten Zustände von übermäßiger Aktivität, gehobener Stimmung und allgemeiner Angetriebenheit, manchmal auch Gereiztheit auf.

Schweregrad und „Komorbidität“

Depression und Körperempfinden Nach Prof. Estevao, Brasilien Psyche Familie Gesellschaft Depression führt zu zunehmendem Rückzug

Depressionen sind behandelbar Depressionen haben gesamthaft eine gute Prognose. Hilfreich: Gespräche, praktische Unterstützung, Korrektur von Gedankenfehlern. Medikamente sind wirksam, wenn auch in unterschiedlichem Mass. Setting: häufig ambulant möglich

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