Patrick Müller Claude Jakob

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Grundlagen der internen und externen Öffentlichkeitsarbeit
Advertisements

Risiko-Management im Projekt
Zukünftige Anforderungen des Berufslebens an die Schule
Projektumfeld Gesellschaftliche Strömungen Strukturen/ Gliederung
Projektmanagement.
Corporate Identity (CI): Organisation & Staat
Integrierte Managementsysteme
Grundlagen und Konzepte zur Umsetzung
Organisationsphilosophie
Bereitschaft der organisation
Was will go.fit – be.on? Mit go.fit - be.on strebt die EKW eine Kulturveränderung hinsichtlich Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung in der Kommunikation.
Bestandsaufnahme und Kommunikation von CSR/CC in Deutschland
Marcel Bhend, PMP TOLOS GmbH, Frankfurt
Projekt e-com Forsich – Frotschnig – Rixinger
CSR als Innovationsstrategie in KMUs
Service Design by EstherKnaus® Der Benchmark für Dienstleistungen
Balanced Scorecard Knut Hinkelmann
Mehr Wert bringt Mehrwert
©AHEAD executive consulting, 2007 STAY AHEAD! Auftragsorientierte Mitarbeiter- und Teamentwicklung für Mitarbeitende der Firma … AG.
© Vöslauer 2010 Teamgeist im Hause Vöslauer. © Vöslauer 2010 Teamgeist bringt Mehrwert Wir glauben an die Stärke von Teams, deren Mitglieder sich gegenseitig.
Teambildung vs. Entwicklungsmethode
PMExcellence - Module P M E x c e l l e n c e - d e r W e g z u h e r v o r r a g e n d e n P r o j e k t e n Basismodul: Grundlagen des Projektmanagements.
SoSe_2014 _Prof. Dr. Werner Stork und Olaf Schmidt
„Führung und Gesundheit im Krankenhaus“
Aufbau und Betrieb eines BGM-Systems aus Beratersicht,
Wertemanagement Die Übergänge zwischen den Wertesystemen.
ICT-Projektmanagement & OE Magisterstudium Wirtschaftsinformatik
 Die Schule Niederrohrdorf ist eine innovative, attraktive und vorbildliche Lern-, Arbeits- und Lebensstätte, die ihre Werte lebt.  Unsere Kinder profitieren.
Der Betrieb und sein Umfeld
Canvas Projekt: Projekt ID: Projektleitung: Versionierung: Nutzen
Maximilian Hanke & Madeleine Jobst
Corporate Identity.
Ganzheitliche Unternehmensführung als Basis nachhaltiger Wertsteigerung © all rights reserved.
Ihre Trainerin: Elke-Maria Rosenbusch
Erfolgsfaktor Unternehmenskultur bei Fusionen:
Quelle Zusammenstellung: Studierende Lehrgang AusbildungsleiterInnen
Anforderungen an das Organisationsdesign
Müller Christoph1 Projektmanagement und MS Project Pädagogisches Institut.
Aufbau einer Projektorganisation
Anforderungen an das Organisationsdesign Copyright © Dr. Clemens Schmoll 1.
EFQM – Kriterium 1: Führung
Standardisierung ♦ Systemintegration ♦ Automation ♦ Projektmanagement.
Lieferanteninnovationsmanagement LIM Lieferanten müssen einen Beitrag zur Innovationsfähigkeit leisten! Die primäre Ausrichtung des Einkaufs auf Kostensenkungen.
Automatisierung Lotta Winkler Seminar Ingenieurpsychologie Dr. Romy Müller TU Dresden
Gemeindeschule Gamprin Leitbild. Gemeindeschule Gamprin Liebe Eltern Sie halten das Leitbild der Gemeindeschule Gamprin in Ihren Händen. Nach dem Bezug.
Connecting People and Technology. Firmengründung Die erste Firmengründung der heutigen HCM Group wurde bereits 1992 ins Leben gerufen. Die Pro Informatik.
Design & Copyright & Editoing by. Gholam Reza Scharifitabar ( )
Design & Copyright & Editoing by. Gholam Reza Scharifitabar ( )
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer der mensch!
Zielvereinbarungen Nutzen, Instrumente, Methoden und Erfolgsfaktoren eines wichtigen Führungsinstruments.
Studiengang Kindergarten/Unterstufe, 2013
Kundenorientierte Kommunikation
Unternehmerische Erfahrung extrahiert für die
Was ist Diversity-Kompetenz? Lüthi/Oberpriller/Loose/Orths 2013
Bundesverband Gedächtnistraining e.V.
Organisation + Personalmanagement
ÖBFV Führungskräfteseminar 2017
System-Lernen Bernd Schmid Isb-Pionierlabor
Erfolg durch Teamarbeit
Forschungsagenda der BAuA für das programmatische Themenfeld
Referententreffen 2010 der TÜV SÜD Akademie
Das Leitbild der Kreisschule Mutschellen (Version 2000)
Hochleistungsorganisation
Strategienetzwerk AG Kulturmanagement
Themenbereich Strukturen
Canvas Projekt: Projekt ID: Projektleitung: Versionierung: Nutzen
Qualitätsmanagement am Beispiel Bezirkshauptmannschaft Zell am See
Schritte auf dem Weg zu interkultureller Kompetenz
Führung Leiter Experte Manager Entwickler/ Coach Motivation Planung
Der IT-Verbund im Konzern Landeshauptstadt Schwerin IT-Strategie
 Präsentation transkript:

Patrick Müller Claude Jakob Projektkultur Patrick Müller Claude Jakob

Ablauf Zusammenfassung der Literatur Kritische Auseinandersetzung Anwendung auf PM Lessons learned Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Definition Projektkultur (1) nach Schein: interne Stabilität durch gemeinsame Wahrnehmung Interpretation, Orientierung externe Forderungen durch abgestimmte Reaktionen (2) nach Schwarz: grundlegende gemeinsame Einstellungen Identität - Unterscheidung anderer Personengruppen Rahmen für Verhalten - Stil der Zusammenarbeit Beziehungen zu Bereichen ausserhalb Projekts Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

5 Konstellationen der Projektkultur isolierte Projektkultur orientierungslose Projektkultur integrative Projektkultur adaptive Projektkultur autonome Projektkultur isolierte Projektkultur= Projekt löst sich völlig oder weitgehend von anderen Bereichen orientierungslose Projektkultur= Unklarheit über Ziele und Vorgehensweisen, Kommunikationsprobleme integrative Projektkultur= Mittelposition adaptive Projektkultur= von aussen herangetragene Anforderungen werden blind übernommen autonome Projektkultur= ideale Konstellation: trotz innerer Stabilität werden Aussenimpulse sehr schnell einbezogen Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Elemente der Projektkultur Kultur - Basis Kultur - Leitlinien Kultur - Richtlinien Kultur - Symbole Kultur - Verhaltensmuster Kultur – Basis Umfasst selbstverständlich angenommene und nicht mehr hinterfragte Wissensinhalte und Einstellungen Kultur – Leitlinien Grundlegende, allgemein akzeptierte Werte und Wertvorstellungen des Projekts Kultur – Richtlinien Implizite Normen und Regeln, aber auch Anforderungen und Ansprüche an Arbeitweise und Verhalten Selbstregulierte Gruppenkontrolle als Sanktionsmechanismen Kultur – Symbole - Aktionssymbole (Sprachmuster, Riten, Rituale) - Bezugssymbole (Arbeitsplatz) - historische Symbole - Stilsymbole Kultur – Verhaltensmuster Problemlösungserfahrungen Gewohnheiten Gebräuche Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Kulturkomponenten Innovationskultur Führungskultur Organisationskultur Projektkultur Informations- und Kommunikationskultur Innovationskultur Anreize zum innovativen Verhalten, aktive Förderung Neuerungen gefördert, Voraussetzungen für innovatives Arbeiten Umgang mit Flops Führungskultur Was wird vorgelebt und in welcher Form? Wie wird gefördert, motiviert und belohnt, bestraft? Fairness, Loyalität, Toleranz Zielbestimmung, -kontrolle, Organisationskultur Zuweisung von Aufgaben, Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten Zusammenspiel der einzelnen OE Gestaltungs-, Einflussmöglichkeiten der Mitarbeiter und Führungskräfte Projektkultur Problemlösungen, offener ehrlicher Umgang Klima des Vertrauens? Profilierung oder Teamgeist Informations- und Kommunikationskultur Wann und wie informiert? Diskussionsplattformen/Streitkultur Einhalten von Kommunikationsregeln (aktives Zuhören) Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Kritische Auseinandersetzung „(Kultur-)Werte“ Mitarbeiterorientiert Selbstständig Flexibel Zielgruppengerecht Zuverlässig Innovativ International Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Anwendung auf PM Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Unternehmens- vs Projektkultur Die Projektkultur ist Teil der Unternehmenskultur: Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Definition Unternehmenskultur (1) nach Bleicher: „…kognitiv entwickelte Fähigkeiten einer Unternehmung affektiv geprägte Einstellungen ihrer Mitarbeiter (bzgl Aufgabe, Produkt, Kollegen, Führung und Unternehmung in Formung von Wahrnehmungen und Präferenzen gegenüber Ereignissen und Entwicklungen… “ (2) nach Pümpin: „…Normen, Wertvorstellungen und Denkhaltungen, die Mitarbeiterverhalten und Erscheinungsbild eines Unternehmens prägen…“ Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Kulturkomponenten Corporate Identity (CI) Corporate Design (CD) Corporate Behaviour (CB) Corporate Communications (CC) Durch Firma entwickelt, kommuniziert und aktiv gestaltet oder verunstaltet (CSG) IBM: Blaue Anzüge von IBM (Big Blue) Verkäufern in den 1960-80er Jahren Pressesprecher, bsp Swissair Barbara Tschanz, „one voice“, einheitlicher Auftritt nach aussen durch einheitliche Standards nach innen Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Unternehmens- vs Projektkultur Kultur in seiner Ganzheit kaum fassbar, Symptome: Behandlung von Kunden und deren Anliegen Kommunikation im Projekt Qualität der Zusammenarbeit Eifer in der Projektarbeit Umgang mit Vorgaben (Methoden, Prozessen …) Umgang mit Fehlern, Problemen und Konflikten Lernen im Projekt Kultur im allgemeinen nicht fassbar, aus Projektkultur-Symptomen ist Unternehmenskultur ableitbar Behandlung von Kunden und deren Anliegen Umgang, Priorität der Lösung, Kommunikation im Projekt Offene ehrliche direkte Kommunikation Qualität der Zusammenarbeit Reibungsflächen Erreichen der Ziele in der Qualität-, Budget- und im Zeitrahmen Eifer in der Projektarbeit Gegenseitige Motivation Umgang mit Vorgaben (Methoden, Prozessen …) Umgang mit Fehlern, Problemen und Konflikten Lernen im Projekt Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Kulturprägung (primär) Primäre Elemente der Kulturprägung: Vorbild der Führung (bzgl Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Kommunikation, Zusammenarbeit) Reaktionen der Führung auf kritische Ereignisse in der Organisation (Fehler, Reklamationen, Konflikte etc.) Anstrengungen zur Formung des Mitarbeiterverhaltens durch Führung (Unterweisung und Unterstützung) Kriterien für die Zuweisung von Ressourcen und Status (Finanzen, Ausstattung, Privilegien, Titel etc.) Kriterien für Selektion, Beförderung und Ausscheiden von Mitarbeitern (Honorieren erfolgreicher Projektarbeit durch Aufstieg in der Linienorganisation) „Direkter Einfluss“ auf Arbeit Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Kulturprägung (sekundär) Sekundäre Elemente der Kulturprägung: Organisationskonzept und –struktur (Projektorganisation) Managementsysteme und -verfahren (Projekt-, Risiko- und Qualitätsmanagement) Zur Verfügung gestellte Mittel (Finanzen, Räume, Ausstattung …) Geschichten über bedeutende Personen und Ereignisse „Rahmenbedingungen“ Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Aufgleisen einer Projektkultur Beeinflussende Faktoren: Personenauswahl/-zusammensetzung des Projektteams (battle for talents, …) Kick-off Meeting: „Setting the standards“ Vorbildfunktion von Projektleiter Verhalten des Projektinhabers Projektdauer Nicht abschliessende Liste Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Lessons Learned Team-Bildung Vorbildfunktion Spielregeln Vorbildfunktion Werte, definiert und gelebt Vertrauen – Anerkennung Selbstständigkeit – Motivation Zuverlässig – Verhaltensweisen Normen – Wertvorstellungen Projektkultur von Unternehmenskultur beeinflusst Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006

Literatur Kultur im Projektmanagement (Artikelsammlung 9) Schlick, G. H. (1996). „Projektkultur und Unternehmenskultur“ in: G. Schlick, ‚Projektmanagement – Gruppenprozesse – Teamarbeit‘, S.307-S.322. Renningen-Malmsheim: expert-Verlag. Kegan, R. & Laskow Lahey, L. (2001). „The Real Reason People Won’t Change“ in: ‚Harvard Business Review on Culture and Change‘, S.37-58. Harvard: Harvard Business School Press. Das Konzept Integriertes Management, Knut Bleicher, Frankfurt, Campus Verlag, 1991 Unternehmenskultur, in: Die Orientierung Nr. 85, Pümpin et al. Schweizerische Volksbank 1985 Vorlesungsunterlagen Prof. G. Grote „Human Resource Management I+II“, ETH Zürich WS 04/05 und SS 05 Claude Jakob, Patrick Müller Projektkultur, 23.01.2006