Notationen zur Prozessmodellierung

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 Präsentation transkript:

Notationen zur Prozessmodellierung BPM Bibliothek

Inhalt (erweiterte) ereignisgesteuerte Prozesskette (eEPK) 3 Wertschöpfungskettendiagramm (WKD) 5 Business Process Model and Notation (BPMN) 7 Unified Modeling Language (UML) 9 PICTURE 11 FAMOS 13 Flussdiagramme 15 HIPO-Diagramm 17 Petri-Netze 19 Hinweis: Dieses Dokumentes soll nur einen knappen Überblick darstellen und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

EPK / eEPK Beschreibung: In der (erweiterten) ereignisgesteuerten Prozesskette EPK werden logische Abläufe eines Geschäftsprozesses anhand von Funktionen / Tätigkeiten, Ereignissen und Operatoren dargestellt. In der eEPK werden diese um die Elemente der Organisations-, Daten- und Leistungsmodellierung erweitert. Beispiel(e):

EPK / eEPK Vorteile Nachteile Einfach verständlich für jedermann und in der Praxis weit verbreitet Modellierungskonventionen müssen für die Anwender definiert werden Lässt sich mit wichtigen Notationen anderer Sichten integrieren, wie z. B. Funktionsbaum oder Klassendiagramm Fokus liegt auf der Prozessdokumentation und nicht auf der Ausführung der Prozesse Durchgängige Betrachtung durch die Darstellung von organisatorischen als auch IT Aspekten möglich Je komplexer die Prozesse dargestellt werden sollen, desto höher ist der Aufwand zur Erstellung und Schulung der Modellierer Sehr umfassend, Prozesse können unter vielen unterschiedlichen Aspekten und sehr detailliert dargestellt werden Keine Standardisierung Nicht beschränkt, Prozesse sind anwendungsunabhängig und über verschiedene Systeme und Unternehmen darstellbar Hoher Aufwand für die Auswahl der passenden Modellierungselemente Gute Grundlage für Simulationen und zum Test von Sollkonzepten Es existieren zahlreiche Werkzeuge und Tools zum Erstellen von EPK‘s

WKD Beschreibung: Ein Wertschöpfungskettendiagramm (WKD) dient hauptsächlich zur Strukturierung der wesentlichen Funktionen / Aufgaben / Prozesse. Man findet sie meist auf abstrakteren Beschreibungsebenen, wo weniger Details, dafür mehr Überblick gefordert sind (z.B. Prozesslandkarte). Beispiel(e):

WKD Vorteile Nachteile Einfache und intuitive Darstellung Unübersichtlich, wenn die Anzahl der Teilprozesse und ihre Abhängigkeiten zu groß wird Guter Gesamtüberblick Nicht geeignet für Detailinformationen Überblick über hierarchische Zusammenhänge und Ablaufstrukturen

BPMN Beschreibung: Die Business Process Modeling Notation (BPMN) ist eine grafische Notation zur Darstellung von Geschäftsprozessen. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Modelle Grundlage für die Automatisierung von Geschäftsprozessen sind. Beispiel(e):

BPMN Vorteile Nachteile Einfach in der Grundstruktur, bei Bedarf aber auch ausreichende Detaillierung Unterstützt nur die Modellierung von Geschäftsprozessen Optimale Verbindung zwischen Geschäftsprozessen und IT Viele fachliche Aspekte sind nicht berücksichtigt Hervorragend geeignet für größere Projektteams, die aus Business- und IT-Vertretern bestehen Weniger Modellierungsfehler, da stringente Modellierung Leicht verständlich und erlernbar Hohe Akzeptanz, da Grundelemente oft bereits bekannt aus Flussdiagrammen sind Es existieren zahlreiche Werkzeuge und Tools für BPMN Automatisierung der BPMN Modelle über entsprechende Tools Zukunftssicher: der Trend geht zu BPMN

UML Beschreibung: Die Unified Modeling Language™ (UML) ist eine durch die Object Management Group (OMG) standardisierte graphische Sprache zur Beschreibung objektorientierter Modelle. Diese umfasst Methoden und Notationen für Planung, Design, Entwurf und Implementierung von Software. Im Gegensatz zu anderen Methoden, die primär auf die Modellierung von Prozessen abzielen, kann die UML direkt zur Software-Entwicklung genutzt werden. Beispiel(e): UML Klassendiagramm UML Aktivitätendiagramm

UML Vorteile Nachteile Gute Modellwiederverwendung, da Modelle einfach austauschbar sind Basis IT-Know-How erforderlich Standard-Methode für Softwaremodellierung, hohe Verbreitung Sehr großer Umfang und Komplexität, daher hoher und langer Einarbeitungsaufwand Ergebnisse der Modellierung können zur Umsetzung in Software Code verwendet werden Weniger auf Prozessmodellierung ausgerichtet Flexible, objektorientierte Modellierung UML wird hinsichtlich semantischer Inkonsistenzen, Konstruktmehrdeutigkeiten, inadäquater Notationen und kognitiven Unzugänglichkeiten kritisiert Geringere Anzahl an Tools und Werkzeugen Die Pflege des Standards ist schwerfällig und leicht fehleranfällig

PICTURE Beschreibung: PICTURE ist eine semantische Modellierungssprache, die speziell auf öffentliche Verwaltungen ausgerichtet ist und vordefinierte Prozessbausteine hat, um die gesamte Prozesslandschaft einer Verwaltung darzustellen. Beispiel(e):

PICTURE Vorteile Nachteile Formelle und inhaltliche Standardisierung der Prozessmodelle durch 24 Prozessbausteine und festgelegte Beschreibungsebenen Hoher Abstraktionsgrad der Prozessbausteine lässt nur grobe Prozessabbildung zu Hohe Vergleichbarkeit und Analysierbarkeit der Prozessmodelle Keine direkte Ausführung der Prozessmodelle möglich Hohe Verständlichkeit und Akzeptanz der Prozessmodelle im Bereich Führung, Organisation und Fachabteilung Spezifisch für die öffentliche Verwaltung entwickelt und damit effizient und zielgerichtet einsetzbar Schnelle Erlernbarkeit durch die Verwendung von fachlichen Modellelementen

KDV-Fachmodellierungsstandard (FAMOS) Beschreibung: FAMOS ist eine Notation für die Modellierung kommunaler Geschäftsprozesse. Dazu wird die Grundnotation von BPMN erweitert. (KDV = Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung NRW, Entwickler der Notation) Beispiel(e):

KDV-Fachmodellierungsstandard (FAMOS) Vorteile Nachteile Sehr variabel, gute Struktur, übersichtlich Platzraubende und zeitintensive Darstellung Hohes Maß an Anwendbarkeit und Flexibilität Viel manueller Aufwand für Korrekturen und Erweiterungen Leicht zu erlernen Einfach zu verstehen, besonders für Dritte

Flussdiagramme Beschreibung: Ein Flussdiagramm (flowchart) ist eine graphische Darstellung zur Umsetzung eines Algorithmus in einem Programm. Es wird auch als Programmablaufplan (PAP) oder als Programmstrukturplan bezeichnet. Beispiel(e):

Flussdiagramme Vorteile Nachteile Komplexe Prozesse werden leicht verständlich und sehr transparent dargestellt Nicht geeignet für die detaillierte Modellierung von Prozessen Gute Abgrenzung der Zuständigkeiten für die Aktivitäten Gute Übersichtsdarstellung insbesondere von bereichsübergreifenden Prozessabfolgen, die schnell entwickelt werden kann

HIPO-Diagramm Beschreibung: Das HIPO-Diagramm ist eine grafische Darstellung von Funktionen, die in einem System ausgeführt werden. Es orientiert sich am sogenannten EVA-Prinzip (Eingabe - Verarbeitung - Ausgabe). (HIPO = Hierarchy plus Input-Process-Output) Beispiel(e):

HIPO-Diagramm Vorteile Nachteile Darstellung von sehr komplexen Abläufe möglich Schnell unübersichtlich, vor allem bei schrittweiser Verfeinerung, Formulierung von Vorgaben der Fachabteilungen frei von EDV-Spezifika möglich Datenrückflüsse nicht darstellbar Geeignet für Batch-Abläufe, Stapelverarbeitung, Abläufe in Videospielen, technische Programme (wie Geräte-Treiber) Komplexität eines Programmes kann direkt aus dem Diagramm vorhergesagt werden

Petri-Netze Beschreibung: Als Petri-Netze werden Modelle diskreter, vorwiegend verteilter Systeme bezeichnet. Sie werden hauptsächlich in der Informatik und der theoretischen Biologie eingesetzt. Beispiel(e):

Petri-Netze Vorteile Nachteile Wenige, einfache Elemente Keine allgemeine Methode zur Erstellung von Petri-Netzen Grafisch gut darstellbar Höhere Petri-Netze sind schwer zu erstellen und analysieren Gute Visualisierung des Systemzustandes Petri-Netze besitzen eine statische Struktur Solides theoretisches Fundament Möglichkeit zur Analyse und Simulation Verschiedene Software-Tools zur Modellierung verfügbar