Strahlenschutz in der Flugmedizin
Geschichte Marie Curie 1867 –1934, verstirbt an Leukaemie Wilhelm Conrad Roentgen 1845 – 1923, verstirbt an Darmkrebs Gustave Béclère 1856 – 1939, führt die Röntgensstrahlen in die Medizin ein, verstirbt an Strahlenschäden Jahr 1956: amerikanische Soldaten werden Atombombenexplosionen zum Überlebenstraining ausgesetzt Bis 1960: übliches Röntgen der Füße im Schuhgeschäft: „Passt denn der Schuh?“ (Z.Zt. wird das ungewöhnliche Entstehen von Basaliomen an der Fußhaut in diesem Zusammenhang diskutiert)
Atombombenabwürfe und versuche 1945 Hiroshima 1945 Nagasaki Bis 1995 ober- und unterirdische Versuche verschiedener Länder
Höhenstrahlung vermehrt Korpuskuläre Strahlung Protonen Q (wr) Faktor 5 ( ICRP 60) Hoher Anteil Neutronen Q (wr) Faktor 5-20 (ICRP 60) in Diskussion
Gewebe Wirkungsfaktoren (wt) nach ICPR 60 Keimdrüsen 0,20 Knochenmark Magen Dickdarm Lunge 0,12 Schilddrüse Brust Speiseröhre Leber Blase 0,05 Haut Knochenoberfläche 0,01 Übrige Organe und Gewebe 0,05
Strahlenschutzverordnung maximale Gewebsdosen pro Jahr Haut Hände Unterarme Füße Knöchel 500 mSv Schilddrüse Knochenoberfläche 300 mSv Augenlinse Brust Lunge magen Darm Leber 150 mSV Keimdrüsen Gebärmutter Knochenmark 50 mSv Unter 18 Jahren 1 mSv ( Ausnahmen) Gebärfähige Frauen Gebärmuttergrenzwert 2 mSv / Monat Von Mitteilung der Schwangerschaft bis zu deren Ende 1 mSv
Untersuchungen über Strahlenbelastung und ihre Folgen bei fliegendem Personal Band 1990 CP Air 1950-1988 913 männliche Piloten Kaji 1993 Japanese Airlines 1952-88 2327 männliche Piloten Band 1996 Air Canada 1950-92 2740 männliche Piloten Rafnsson 2000 Icelandair 1955-1997 458 männliche Piloten Blettner 2002 LH, LTU 1953-97 6061 Cockpit 20551 Flugbegleiter
Nachweisschwierigkeiten der Strahlenschädigung durch Überlagerung von Rassespezifische Eigenheiten (Japaner Magenkrebs) Typologische Eigenheiten (helle Haut Hautkrebs) Individuelle Unterschiede (strahlensensitive Menschen) Lebenswandel ( Rauchen Alkohol Essgewohnheiten Sonnenbaden) Umwelt ( Autoabgase Industrieemissionen ) Größe der untersuchten Population (6000 Piloten 255 T 69 Krebs) Änderung der Flugbedingungen (Höhe Zeit ) seit Studienbeginn Healthy worker Effekt
Durchschnittliche Strahlenbelastung Erdbewohner ca 3,0mSv bis 4,0 mSv /Jahr davon ¼ durch medizinische Anwendungen Fliegendes Personal für Hapag Lloyd berechnet übliche Strecken ( Nord Süd) 900 Blockstunden 2,0 bis 3,0 m Sv / Jahr
Strahlenbelastung in der Medizin Röntgenuntersuchung von Arme Hand Ellenbogen Knie Füße 0,01 mSv Lunge Schädel Hüfte 0,1 mSv Becken Bauch Wirbelsäule Brust 1,0 mSv Computertomographie 3- 30 mSv
As Low As Reasonably Achievable ALARA As Low As Reasonably Achievable
ASAP As Safe As Possible
JAR FCL 3 Eine Schwangerschaft macht untauglich Keine Bezugnahme auf Strahlenexposition Eine Schwangerschaft macht untauglich Bei normal verlaufender Schwangerschaft kann Tauglichkeit bis zur 26. Woche festgestellt werden
Empfehlung BGF fliegendes Personal Kabine Nach Bekanntwerden der Schwangerschaft sollte kein Flugdienst mehr wahrgenommen werden
Aufgaben des Fliegerarztes Unterweisung des Personals über Strahlenbelastung beim Fliegen Erhebung von Untersuchungsbefunden im Rahmen der Tauglichkeitsuntersuchungen oder arbeitsmedizinischen Betreuung Beratung von Flugbetriebsleitern und Personal zur Einhaltung der Grenzwerte und Verringerung der Strahlungsdosis Dienstbefreiung für Schwangere