Lars F. Lindemann Hauptgeschäftsführer SpiFa e.V.

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Poltische Herausforderungen und Ziele der Fachärzte in Klinik und Praxis - Wahljahr 2016 / 2017 Lars F. Lindemann Hauptgeschäftsführer SpiFa e.V. 6. Brandenburger Nephrologie Kolleg 17. Juni 2016, Resort Schwielowsee

Überblick SpiFa – Organisation und Ziele Status quo Gesetzgebung und Politik KBV und KVen Versorgungslandschaft Herausforderungen KV-Wahlen 2016 Bundestagswahl 2017 Zukunftsperspektive

SpiFa- Dachverband der deutschen Fachärzteschaft Politische Interessenvertretung Austauschplattform für die Belange der angeschlossenen (derzeit 27) Mitgliedsverbände Impulsgeber und Initiator innovativer Versorgungsaspekte und -ideen für die deutsche Fachärzteschaft Vertretung der deutschen Fachärzteschaft auf europäischer Ebene (u.a. UEMS) – ab 2017 Unterstützung der Mitgliedsverbände im Rahmen des Vertragsmanagements, etc. Aktive Mitgestaltung der Versorgungslandschaft

1.1 Aufbau & Struktur: SpiFa / Sanakey-Gruppe Ausschuss für die Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung Ausschuss für die Schnittstelle zwischen hausärztlicher und fachärztlicher Versorgung Berufspolitik Sanakey GmbH Ausschuss für Psychotherapie in den Fachgebieten und psychosomatischer Medizin, Psychiatrie sowie Neurologie Ausschuss für technische Fächer Wirtschaftsplattform & Strategiebeirat Deutsches Institut für Fachärztliche Versorgungsforschung (DIFA) GmbH Sanakey Contract GmbH Ausschuss für Angelegenheiten der UEMS-Delegation und europäische Gesundheitspolitik Vertragsmanagement Offen für Nicht-Mitglieder Versorgungsforschung Sanakey Systems GmbH Sanakey Consult GmbH Informationstechnologie Beratung ©

2. Status quo - Gesetzgebung und Politik - KBV und KVen - Versorgungslandschaft

Status quo - Gesetzgebung und Politik In dieser Legislaturperiode wurden einige Gesetze auf den Weg gebracht und überwiegend bereits umgesetzt: GKV-Versorgungsstärkungsgesetz Pflegestärkungsgesetz II eHealth-Gesetz Krankenhausstrukturreform Antikorruptionsgesetz Gesetz zur Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung Pflegeberufegesetz Der Gesetzgeber hat dabei nahezu alle Formulierungen aus dem Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD 1:1 umgesetzt

Status quo - KBV und KVen Krise in der KBV ist durch schweres Misstrauen zwischen Vertreterversammlung und Vorstand einerseits aber auch Misstrauen zwischen dem Vorstand der KBV geprägt Funktionärsdebatte Facharzt, Hausarzt und Psychotherapeut Lösungsunfähigkeit und Fairness: Öffentliche Bühne wird missbraucht, um Einzelmeinungen oder Einzelpersonen zu beschädigen Beschädigte Diskussionskultur Politik greift die Schwäche des Systems auf und „zündelt“

Status quo in der Versorgungslandschaft KH „klassische“ Ermächtigte Portal- praxen ASV FA 1 PIA/ Psycho/ Psychosom. HA FA 2 Agnes, etc. prä/ post FA 3 teil- stationär Hausärztlicher Sektor löst sich langsam von innen auf Erweiterung der Berufsbilder in zahlreiche Felder und Fachrichtungen (Teil-)Öffnung von Krankenhäusern! GEFAHR! 115, 116, usw. kurz- stationär

Versorgungsbereiche Fachärzte / Hausärzte nach Anzahl der Ärzte… Hausärzte: Fachärzte für Allgemeinmedizin, Praktische Ärzte, hausärztliche Internisten und Kinder- und Jugendärzte Fachärzte: Fachärzte, psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten Stand: 31.12.2014

Versorgungsbereiche Fachärzte / Hausärzte nach Leistungsbedarf… Quelle: http://www.kbv.de/html/honorarbericht.php, Honorarbericht der KBV – Kennzahlen der Abrechnungsgruppen nach Euro-Gebührenordnung, ohne „sonstiger Versorgungsbereich“

Versorgungsbereiche Fachärzte / Hausärzte nach Vergütung… MGV 2013 22,9 Mrd. EUR Quelle: Honorarbericht KBV 2013, S. 101 in Verbindung mit dem Trennungsfaktor zur Aufteilung der vertragsärztlichen Vergütung (bundesweit gerundet: 0,53)

Medizinisch-Ökonomischer Fußabdruck Was ist der Beitrag der Fachärzte zu Gesellschaft, Wirtschaft und Staat? Versorger und „Heiler“ Arbeitgeber Ausbilder Unternehmer Steuerzahler Wirtschaftsfaktor Attraktivitätsfaktor für Standorte Ziel: Darstellung des Leistungsumfangs der Fachärzteschaft gegenüber Öffentlichkeit

Vom „Pflasterkleben“ bis zur „Chemotherapie“ Hochspezialisierte technische Leistungen Wohnortnahe fachärztliche Grundversorgung Krankenhausnahe fachärztliche Spezialversorgung Horizontal: Art des Zugangs (Versorgungsebenen) Vertikal: Grad der technischen Leistung Anerkenntnis für sprechende Medizin im SpiFa? (schwer, denn jeder Facharzt hat einen Anteil hieran!) Nicht-technische Komponente der fachärztlichen Leistungen Öffnung der KH zu den Bedingungen der Fachärzte (Dr. Heinrich) Fachärztliche Betreuung und Zuwendung

3. Herausforderungen - KV-Wahlen 2016 - Bundestagswahl 2017

KV-Wahlen 2016 KV-Wahlen 2016 bestimmen maßgeblich mit den zu wählenden Personen den Kurs in der Gesundheitspolitik Es ist mit weiteren politischen Eingriffen in die ärztliche Selbstverwaltung zu rechnen Servicestellen für Termine beim Facharzt Paritätische Stimmengewichtung in der Vertreterversammlung der KV nach Vorbild KBV? Verhältnis Aufsicht und Selbstverwaltung (Selbstbild, Vorstandsdienstverträge, etc.) Gefahr: KBV und KVen entwickeln sich weiter zu nachrangigen Verwaltungsbehörden der Bundes- und Landesregierung

KV-Wahlen 2016 Aktuell: Eckpunkte zum "Gesetz zur Stärkung der Handlungsfähigkeit der Selbstverwaltung der Spitzenorganisationen in der GKV" Repräsentanz der Fachärzte in der KBV und den Kven Starke Vertreterversammlung und starkes Vorstandsteam können Veränderungen bewirken Zusammenarbeit zwischen Fachärzten, Hausärzten, Psychotherapeuten, selbstständigen Ärzten oder angestellten Ärzten fördern

Bundestagswahl 2017 Bereits 2016 wird das entscheidende Jahr für die Bundestagswahl 2017 sein: Formulierungen für Wahlprogramme erfolgen bereits seit Anfang 2016 Wahlprogramme bilden erste Eckpunkte für konkrete Vorschläge möglicher Koalitionsverträge, etc. Positionierung der Fachärzteschaft notwendig, um mitzureden („Facharzt 2020“)

4. Zukunftsperspektive

Zukunftsperspektive Fachärzteschaft muss mit einer starken und gemeinsamen Interessenvertretung auftreten! Politik und Entscheidungsträger suchen nach einem Ansprechpartner für die Gruppe der Fachärzte. Angebot der Fachärzte zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Fachärzten, Hausärzten, Psychotherapeuten und weiteren Gesundheitsberufen, aber auch diversen anderen Akteuren, die das Gesundheits- und Versorgungssystem maßgeblich mitgestalten Tätigkeit des Strategiebeirats

„Facharzt 2020“ Positionierung der Fachärzteschaft im Rahmen des Konzeptes „Facharzt 2020“ in Politik und Öffentlichkeit

Facharzt 2020 Agenda für die Fachärzte in Deutschland bis 2020 (Beschlusslage SpiFa-Mitgliederversammlung, 08.06.16): Stärkung freiberufliche Tätigkeit des Arztes und Erhalt der Kernelemente des freien Berufes Niederlassungsfreiheit für Fachärzte Bekenntnis zur gemeinsamen fachärztlichen Versorgung im gestuften Versorgungssystem Wahlfreiheit für den Versicherten durch Dualität Kombination von Kollektiv- und Selektivverträgen zur Versorgungsverbesserung

Facharzt 2020 Etablierung einer liberalen Wettbewerbsordnung Stärkung einer sektorenübergreifenden Verbundweiterbildung Sinnvolle Steuerung der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen Neuordnung der Sektorengrenzen im Gesundheitswesen Sicherung der Innovationsfähigkeit im Gesundheitswesen Ausbau von IT-Strukturen und arztunterstützender digitaler Prozesse

Facharzt 2020 Notwendigkeit einer Referenzgebührenordnung für Ärzte (GOÄ) Beendigung der Budgetierung im Gesundheitswesen und Etablierung von festen Preisen für fachärztliche Leistungen Reform der ärztlichen Selbstverwaltung in den Kassenärztlichen Vereinigungen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Versorgungsebenenmodell / Sektoren Primärver- sorgungs- ebene wohnort- nahe fachärztliche Versorgung spezialisierte fachärztliche Versorgung beleg- ärztliche und stationäre Grund- und Regelver- sorgung stationäre spezialisierte Ver- sorgung (universitär) Diskussion um die Versorgungsebenen seit ca. 2008

Neuordnung der Versorgungsebenen? Grund-versorgung Spezial- versorgung I Spezial-versorgung II Primärver- sorgungs- ebene wohnort- nahe fachärztliche Versorgung spezialisierte fachärztliche Versorgung beleg- ärztliche und stationäre Grund- und Regelver- sorgung stationäre spezialisierte Ver- sorgung (universitär) Diskussion um die Versorgungsebenen seit ca. 2008

Neustrukturierung der Versorgungsebenen als Ausweg? Medizinischer Fortschritt hat zwangsläufig und richtigerweise zu einer zunehmenden Spezialisierung in der ambulanten Versorgung geführt. Folge: Zunehmende Verlagerung stationärer Leistungen in die ambulante Versorgung („Ambulantisierung“). Aufgrund der fortdauernden Dominanz der GKV im Markt und deren einnahmeorientierter Ausgabenpolitik wird für häufig kostenintensive neue Leistungen nicht ausreichend zusätzliches Geld in die Versorgung gegeben. Folge: Die durch Demographie zunehmend anwachsende Grundversorgung kann nicht im notwendigen Ausmaß gefördert werden.

Entwicklung in den Versorgungsebenen Notwendigkeit einer Reduzierung der Anzahl der Krankenhäuser (Betten). Insbesondere bei: Häusern der Grund- und Regelversorgung in verdichteten und hochverdichteten Räumen, die unwirtschaftlich arbeiten. Gleichzeitige Einführung des Instruments der Monistik. Ermöglichung eines institutionellen Zugangs zur ambulanten Versorgung für diese Häuser als Ersatz für stationäre Betten. Förderung und Akzeptanz von angestellten Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung! Idealtypus der Versorgung wird die BAG. Akzeptanz von MVZ´s, aber nicht deren Finanzierung durch „shareholder value“ getriebenes Fremdkapital. Auflegen eigener Fondsmodelle zur Sicherung des freien Berufs Erschließen stationärer Versorgung durch Vertragsärzte!

Versorgung aus Patientensicht Grund-versorgung Spezial- versorgung I Spezial-versorgung II Primärver- sorgungs- ebene wohnort- nahe fachärztliche Versorgung spezialisierte fachärztliche Versorgung beleg- ärztliche und stationäre Grund- und Regelver- sorgung stationäre spezialisierte Ver- sorgung (universitär) Kranken-hausarzt Kranken-hausarzt Spezialist Facharzt ASV-Team Hausarzt Diskussion um die Versorgungsebenen seit ca. 2008 Agnes & Co.

Zukunftsperspektive der Fachärzte KH FA 1 HA Agnes, etc. FA 2 FA 3

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Vielen Dank