„Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und Jugendlichen“

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dr. Peter Dobmeier Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH
Advertisements

Probleme der heutigen Jugendlichen.
Entstehung von Süchten und Drogenmissbrauch durch Modell-Lernen
auf den menschlichen Körper
Stalking - Betroffene Aus allen Schichten und Altersgruppen
18. Mai 2015 Dr. med. Cyrill Jeger-Liu, Olten
Die Angebote der Fachstelle XX
MS und Sport in HH 2016 Was will sich die AG vornehmen?
Kontaktadresse für alle Selbsthilfegruppen ist die Geschäftsstelle der „Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.“ Mundenheimer Str Ludwigshafen.
„Leben eines Jugendlichen im Internet“ Sarah Hatton Dipl. Sozialpädagogin (FH)
Franz Jakob Muskelschwund im Alter – Was wissen wir darüber Universität Würzburg Bezirk.
Psychische Belastungen der Arbeit und ihre Folgen Präsentation anlässlich der ÖGB tagung zum Thema „tatort Arbeitsplatz“,
DIE VERGESSENE MEHRHEIT Die besondere Situation von Angehörigen Alkoholabhängiger H. Zingerle, S. Gutweniger Bad Bachgart – Therapiezentrum zur Behandlung.
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 11 ADHS, Störungen des Sozialverhaltens.
Palliativmedizin (1)... dient der Verbesserung der Lebens- qualität von Patienten und ihren Familien, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert.
Medical University of Vienna T. Akkaya-Kalayci Diversity Care als Herausforderung Türkan Akkaya-Kalayci, M.D. Ambulanz für Transkulturelle Psychiatrie.
Ernährung und Lebererkrankungen
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 12 Autismus, Misshandlung, Missbrauch.
Prof. Dr. med. Tobias Renner Ärztlicher Direktor Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Off-Label Einsatz von Medikamenten in der Kinder-
JugendamtLandeshauptstadt Dresden Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt. Auslastung im Kinder- und Jugendnotdienst – ausgewählte Fakten zur Situation.
Eveline Jordi Raum für Entwicklung Möglichkeiten der Prävention sexueller Ausbeutung in Institutionen.
Meine Mama/mein Papa hat Krebs Veränderungen und Gefahren für Eltern und Kinder Astrid Hubmann, Dipl.-Psych., Psychoonkologin am Krankenhaus der Barmherzigen.
Der (akut) suizidale Patient Vorstellung der Facharbeit von Michael Städtler Berlin, 7. September 2016.
ECNP-Task Force Report 2005 : Size and burden of Mental Disorders in the EU Von Risikoscores und Risikostratifizierung zu erhöhtem abdominellen Risiko.
Entwicklung einer offenen Austauschplattform "GenderMed-Wiki"
Entwicklung einer offenen Austauschplattform "GenderMed-Wiki"
Grundlagen, Prävention und Umgang im Kontext Pflege
Suche nach Hilfe
Adventisten sagen NEIN zur Gewalt gegen Kinder
„ERLEBNIS REITERHOF“- KINDER DROGENABHÄNGIGER ELTERN STÄRKEN“
Geschlechteraspekte bei Essstörungen
Befall der Lunge beim Jo-1-Syndrom (Symptome und diagnostische Wege)
Entwicklung einer offenen Austauschplattform "GenderMed-Wiki"
Einführung - Was ist Gesundheit?
Entwicklung einer offenen Austauschplattform "GenderMedWiki"
Geschlecht und Gewalt. Ein Überblick
Was ist sexuelle Gewalt?
Ergebnisse Jugendbefragung Lambach 29. September 2016
Wie geht es dir heute?. Wie geht es dir heute?
Zungen gezwungen im Becher sind gesungene Zungenbrecher
Probleme der Jugendlichen in Deutschland und Russland
Geschlechtsaspekte bei Substanzgebrauchsstörungen
Geschlechtsaspekte bei Suizid und Suizidalität
Die heutigen Jugendlichen.
Die heutigen Jugendlichen.
Burnout Prävention und mentale Gesundheit
Yoga und Persönlichkeit
Welche Fehlbildungen können während einer Schwangerschaft auftreten?
Hilfe und Schutz für geflüchtete Frauen und ihre Kinder „Heimat schaffen. Familie schützen. Zukunft schenken“ Einrichtung von „Zentralen Frühe Hilfen“
Welt-CED-Tag, Solothurn 19. Mai 2018
Ganztagsorientierungsklasse G T O an der Mittelschule Wasserburg
KAMAGRA Halten Sie Ihre Hände
Gesundheitsförderung
? N. V. - xx.xx.xxxx - Risikoprofil und Behandlungsplan
Musterseite: Titel/Logo + CD-Farbe
Die 2 Seiten der Medaille vernetzender Arbeit
Die heutigen Jugendlichen. Welche Probleme haben sie?
Perinatalsymposium in Harlaching
Stiftung EINE CHANCE FÜR KINDER
Gesundheit und Prävention bei Kindern und Jugendlichen in der Schule
Die probleme der heUtigen jugend
Referentin: Dr. med. Brigitte Bosse Mainz
Geschlecht – Alter – Körperbau
Geschlechteraspekte bei Essstörungen
SAFE © SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN I Modellprojekt zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind Karl Heinz Brisch Kinderklinik und.
Eine weltweite Aktion zur Ächtung von Gewalt gegen Frauen
GDA-Projekte Beitrag zur Prävention im Arbeitsschutz
Suizidalität im Kontext psychiatrischer Erkrankungen in der Adoleszenz
Eine weltweite Aktion zur Ächtung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen
7 gründe für das Radfahren in der Schule
 Präsentation transkript:

„Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und Jugendlichen“ Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland als Grundlage für lebenslange Prävention F. Zepp

Altersbezogene Lebenserwartung 1901 vs. 2012 (Quelle StBA 2017)

KiGGS-Basis: 2006 - 2009 KIGGS-Welle 1: 2009 - 2012 Nach Einschätzung der Eltern weisen 94 % der Kinder und Jugendlichen einen sehr guten bzw. guten allgemeinen Gesundheitszustand auf Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wird positiv bewertet. Der sozioökonomische Status der Familien hat Einfluss auf den Gesundheitszustand. Das Risiko für einen schlechten allgemeinen Gesundheits- zustand ist bei Jungen und Mädchen mit niedrigem sozio- ökonomischen Status um das 3,4- bzw. 3,7-Fache erhöht Etwa 16 % der Kinder und Jugendlichen haben (nach Angaben der Eltern) ein chronisches Gesundheitsproblem Nur etwa jedes Fünfte dieser Kinder (3,2 % der 0- bis 17- Jährigen) ist dabei krankheitsbedingt eingeschränkt

Chronische Erkrankungen – Verhaltensmuster bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland % % Quelle: H. Neuhauser, C. Poethko-Müller: KiGGS Study Group: Chronische Erkrankungen und impfpräventable Infek-tionserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1). Bundesgesundheitsbl 2014 · 57:779–788

Determinanten jugendlichen Risikoverhaltens Körperliche Gesundheit: Akute Erkrankung Chronische Leiden Somatisierungsstörung Schule – Soziale Integration: Drop out Lernverhalten, -störung Leistungsschwäche Soziale Isolation Gestörte Familienstruktur: Vater-Mutter-Konflikt Eltern-Kind-Konflikt Scheidung Vernachlässigung Misshandlung Missbrauch Emotionale Dysfunktion Depression, Suizid Stress, Angst mangelndes Selbstbewusstsein RISIKO- VERHALTEN Körperliche Gewalt Jugendkriminalität Sexualverhalten Geschlechtskrankheit Schwangerschaft Prostitution Drogen- und Alkoholkonsum Spielsucht

Häufigkeiten von psychischen Auffälligkeiten nach Alter und Geschlecht Psychische Auffälligkeiten beginnen früh. Im Alter von 14 Jahren sind bereits 50% und im Alter von 24 Jahren 75% aller psychischen Erkrankungen manifest Quelle: Lambert M, Bock T, Naber D et al. (2013) Die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen - Teil 1: Häufigkeit, Störungspersistenz, Belastungsfaktoren, Service-Inanspruchnahme und Behandlungsverzögerung mit Konsequenzen. Fortschr. Neurol. Psychiatr. 81:614-627

Psychische Auffälligkeiten bei 3- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen nach Sozialstatus Datenquelle: Hölling H, Schlack R, Petermann F, Ravens-Sieberer U, Mauz E, KiGGS Study Group (2014) Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 57(7) ·

Genetik Umwelt Epigenetik Verhalten Lifestyle Physis Konstitution Geschlecht Alter Immungenetik Angeborene Immunität Erworbene Immunität Genetik Umwelt Epigenetik Verhalten Lifestyle Hygiene, Ernährungsqualität, Lebensführung, Rauchen, Trinken Körperliche Aktivität Psych. Belastung (Stress) Epigenetische Prägung: Nahrungsangebot, Umwelt (-belastung) Lebensraum

Barker Hypothese Niedriges Geburtsgewicht (bzw. dysproportioniertes fetales Wachstum) ist mit einem erhöhten Risiko für die spätere Entwicklung eines metabolischen Syndroms assoziiert

psycho-emotionaler Stress Alkohol illegale Drogen Tabak/ Nikotin Lunge Niere illegale Drogen Tabak/ Nikotin Gestörte Surfactantbildung Immunolog. Veränderungen Obstruktive Veränderungen („Asthma“) Atopische Erkrankungen Vermindertes Nierenvolumen/ Nephrondefizit Tubuläre Dysfunktion Art. Hypertonie Vorzeitige Fibrose Plazenta Zentrales Nervensystem Gestörte Proliferation/Apoptose Gestörte Vaskularisierung Endokrine Dysfunktion Gestörter Stofftransport Entwicklungsverzögerung Verhaltensauffälligkeiten Lernschwierigkeiten Chemikalien Medikamente ionisierende/ elektromagnetische Strahlung Luftverschmutzung

Prävention im Kindes- und Jugendalter „Window of Opportunity“ Prävention im Kindes- und Jugendalter umfasst u.a. Früherkennung, Umwelt, Lebensführung, Risikoverhalten und sozioökonomischen Status Prävention chronischer Krankheiten des Erwachsenenalters wird durch Intervention in der Pränatalzeit und frühen Kindheit möglich. Genetische Prädisposition und epigenetische Prozesse eröffnen primärpräventive Interventionsmodelle