Das ISL Empowerment-Training in Brandenburg:

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 Präsentation transkript:

Das ISL Empowerment-Training in Brandenburg: Ein Rückblick zu Erfahrungen, Konzept und Entwicklung © ISL e.V.

Empowerment-Trainerinnen: Wiebke Schär und Eileen Moritz Seminarverlauf: „Ich nehm´s jetzt in die Hand!“ Methoden Gruppenzusammensetzung Ziele Einzelner, Entwicklungen der Gruppe, Beispiele Rückmeldungen Zusammenfassung © ISL e.V.

„Ich nehm´s jetzt in die Hand“ Unter dem Gesamttitel „Ich nehm`s jetzt in die Hand“ fanden 4 Seminareinheiten für jeweils einen ganzen Tag im Bildungszentrum Erkner für behinderte Multiplikator*innen in Brandenburg statt. © ISL e.V.

Konkrete Trainingsinhalte sind: Mittelpunkt des Trainings: Stärkung der persönlichen Ressourcen, politische Bildung Konkrete Trainingsinhalte sind: Vermittlung und Verbesserung von Kommunikations- und Durchsetzungsstrategien Verantwortungsübernahme in der Interessenvertretung behinderter Menschen Zusammenwirken mit Behörden Öffentlichkeitsarbeit © ISL e.V.

Seminarverlauf und Beschreibung des gedanklichen Bogens „Ich nehm`s jetzt in die Hand“ Ich weiß, was ich will! Ich weiß, wer ich bin! Ich weiß, wie es geht! Ich setze mich durch! © ISL e.V.

Wie der rote Faden durch die vier Trainingseinheiten führte vom persönliche Erleben zum Erkennen der eigenen Interessen im persönlichen sowie im politischen hin zur politischen Eigenverantwortlichkeit und zur Mitwirkung/Partizipation © ISL e.V.

I. „Ich weiß, was ich will!“ Reflexion der derzeitigen Lebenssituation, der individuellen (Unrechts) Erfahrungen und des persönlichen Erleben Erarbeitung eigener persönlicher und (Frauen-) politischer Interessen Erkennen und gegenseitiges Stärken der eigenen Kompetenzen Zielvereinbarungen © ISL e.V.

II. „Ich weiß, wer ich bin!“ Menschenrechtsbildung Erarbeitung eines Verständnis der BRK individuelle Übernahme der in der BRK verankerten Rechte und Werte Auseinandersetzung mit dem gesell-schaftlichen Bild von Behinderung und dem Paradigmenwechsel hin zu einem menschenrechtlichen Bild von Behinderung. © ISL e.V.

III. „Ich weiß, wie es geht!“ Erlernen und Verbessern von Kommunikations- und Durchsetzungsstrategien die lebhaft eingebrachten Themen der Teilnehmenden wurden in Rollenspielen bearbeitet Durchsetzung der eigenen Interessen gegenüber politischen Entscheidungsträgern © ISL e.V.

IV. „Ich setze mich durch!“ Wie funktioniert die Politik? Welche Möglichkeiten der Partizipation gibt es? Vernetzung Öffentlichkeitsarbeit weitere praktische Übungen zur Durchsetzung der eigenen Interessen und der Verbesserung von Strategien der öffentlichen Darstellung von Anliegen © ISL e.V.

2. Methoden I Vorträge: Selbstbestimmtes Leben, Empowerment, BRK, Kommunikation, Partizipation in der Politik Reflexionsfördernde Anregungen Lebensläufe, Stärkenanalysen Gruppenarbeit / Gruppengespräche Kommunikation / Rhetorik © ISL e.V.

Methoden II Zielvereinbarungen / Zielbesprechungen Zukunftsplanung Menschenrechtsbildung Hausaufgaben Rollenspiele Filme © ISL e.V.

3. Gruppenzusammensetzung Erste Gruppe: 13 Teilnehmende 9 Frauen 4 Männer Zweite Gruppe: 10 Teilnehmerinnen 4 Männer 6 Frauen Die zweite Gruppe haben zwei Personen wiederholt. © ISL e.V.

„…alle sind so verschieden und wir lernen so viel voneinander.“ Behinderungsübergreifendes Training: schwerhörige Menschen (2) Gehörlose Frau (1) sehbehinderter Mann (1) blinde Frauen (3) vier Frauen und ein Mann mit Lernschwierigkeiten (5) zwei Frauen, ein Mann mit chronischen Erkrankungen(3) eine Frau, ein Mann mit Psychischer Erkrankungen (2) Mobilitätseingeschränkte Menschen (4) © ISL e.V.

4. Ziele, Entwicklungen, Beispiele… © ISL e.V.

Spannweite der Ziele Einzelner I Beispielhafte Ziele: Bogenschießen „Neues Wohnprojekt für Junge und jung-gebliebene Schwerbehinderte“ Regelmäßige, jährliche (statt alle zwei Jahre) Gespräche mit dem Bürgermeister „…damit sich was ändert, will ich was sagen. Ich versuche mich zu überwinden, meine eigene Meinung zu sagen.“ © ISL e.V.

Spannweite der Ziele Einzelner II Patientenverfügung schreiben Behinderung akzeptieren lernen Bundesgartenschau zur Barrierefreiheit bewegen Laufen mit Blindenführstock © ISL e.V.

Entwicklung Einzelner und die Vernetzung in der Gruppe Für die Entwicklung einzelner Teilnehmende ist Gruppe von großer Bedeutung Beispiele für die Entwicklungen… © ISL e.V.

Beispiel 1: Hilfsmittel akzeptieren lernen Ziel: Laufen mit dem Blindenführstock in der ersten Seminareinheit: keine rechte Annahme des Blindenführstocks, Ermutigung auch durch andere aus der Gruppe, sich zum Hilfsmittel zu bekennen in nächster Seminareinheit  Teilnehmer benutzte seinen Blindenführstock © ISL e.V.

Beispiel 2: Bedarfe selbst artikulieren lernen Situation: sehbehinderte Teilnehmerin fühlte sich durch das Personal im Essensaal nicht gut unterstützt und bat uns, das Thema mit dem Personal zu klären unser Vorschlag war eine Empowerment-Übung: gemeinsames Schaffen von Argumentationslinien, kommunizieren durch Ich-Botschaften, Gruppe hat Beistand geleistet © ISL e.V.

Beispiel 3: Vernetzung untereinander Vernetzung der Gruppe durch Kontaktliste, positive Rückmeldung Es wurde schnell deutlich, dass die TeilnehmerInnen sich auch „außerhalb“ unterhalten und kennenlernten, sich gegenseitig bestärken, Ziele erreichen, neue Freundschaften wurden geschlossen, Kontakte auch auf ihrer Engagements-Ebene nutzbar © ISL e.V.

Beispiel 4: Emanzipation Letzte Seminareinheit: Vorstellung unseres Empowerment-Trainings für Fortgeschrittene, das Ende Oktober mit TN aus 2011/2012 stattfinden wird; eine Teilnehmerin regt daraufhin an, einen speziellen Gast aus der Politik einzuladen Vorschlag haben wir aufgenommen auch wir werden hinterfragt, eigene Meinung wird deutlicher kommuniziert © ISL e.V.

5. Rückmeldungen aus 2011 und 2012 20.10.2011 „Mischung war super. Mir gefällt die Unterschiedlichkeit der Gruppe“ „Noch mehr leichtere Sprache. Das Inselspiel mit den Bildern war super. Der Tag war zu voll und zu lang.“ „Sehr informativ. Tolle Abwechslung, tolle Diskussionen, tolle Informationen, aber der Tag ist zu lang.“ „Das war ein schöner lebendiger Vortrag und gut in leichte Sprache übersetzt, doch ich wünsche mir eigentlich noch mehr Theorie. Ich brauche Theorie um zu lernen. Beim nächsten Rollenspiel möchte ich unbedingt mal „die Böse“ sein. Das habe ich ja gesehen, dass das Spaß bringt“ © ISL e.V.

Rückmeldungen 05.11.2011 „ Mir ist an mir selbst aufgefallen, ich setzte mich eigentlich nicht so zur wehr, wie ich es bisher dachte. Eigentlich ziehe ich mich eher zurück, weil ich mich dann schüchtern fühle. Die größte Unsicherheit löste es aus, wenn andere mich nicht ernst nehmen, daher waren es tolle Übungen für mich.“ „Leider bin ich immer noch unsicher, aber ich freue mich darüber, dass ich Rückmeldungen bekomme, dass ich schon viel mehr spreche. Beim nächsten Mal freue ich mich auf das Weitermachen.“ „Mir bringt das Freisprechen inzwischen viel Spaß. Die Übungen sind intensiv, dass möchte ich auch. Schade, dass wir bald wieder auseinander gehen. Eigentlich könnte man noch viel mehr üben, denn leider ist es noch zu früh, dass ich endlich mit meinem Werkstattleiter ohne Ängste sprechen kann. Dass er mich ganz ernst nimmt und zuhört.“ © ISL e.V.

Rückmeldungen 09.06.2012 „viel Spaß, toll, dass viele unterschiedliche Behinderungen/Chronische Erkrankungen „vertreten“ sind“ „positives und offenes Umfeld“ „das Selbstbewusstsein wird sicher mit diesem Seminar gestärkt“ „tolle Lektorinnen, strahlen Freude aus, sehr positive Energie“ „Dass bei Materialien auf die Barrierefreiheit geachtet wurde (Großdruck, vorab E-Mail mit elektronischem Material)“ „Dass sich auf Situationen spontan eingestellt wird“ © ISL e.V.

Rückmeldungen 11.8.2012 „ ich fühle mich glücklich, habe wieder viel neues mitgenommen, ich möchte meine fortschreitende Behinderung / Erblindung besser annehmen“ „…Probleme werden zwar nicht weniger, aber man selber wird stärker.“ „…eure Vorbereitung ist eine sehr gute Leistung!“ „… fühle mich sehr gut aufgenommen von der Gruppe“ © ISL e.V.

Welche Bedeutung hatten die Trainerinnen? Symbol Püppchen Prinzessin „…Ihr ward wie Prinzessinnen, immer gute Kommunikation, besonders bezogen auf die barrierefreie Bereitstellung der Materialien“ Symbol Seil „…toller Zusammenhalt der Gruppe“ Symbol Postkarte mit Fahrrad „… haben mich vorangebracht!“ © ISL e.V.

Welche Bedeutung hatten die Trainerinnen? Symbol: Katze „…haben uns immer freundlich empfangen, waren immer schön angezogen, schön anzusehen und haben so ihren Respekt gegenüber uns ausgedrückt“ Symbol: Rosen „…denn Liebe ist die stärkste Kraft, Stärke ist wichtig und nötig, wir haben durchgehalten, die Dornen sagen: kämpft für euch, setzt euch ein! Es war nie langweilig“ © ISL e.V.

Welche Bedeutung hatten die Trainerinnen? Symbol: Kleiderbügel „…er hält zusammen, wie ihr es auch mit der Struktur des Seminars getan habt. Das Seminar ist jetzt abgeschlossen, wie der Bügel kommt es jetzt in den Kleiderschrank und man kann das Seminar/den Bügel immer wieder aus dem Schrank herausholen.“ Symbol: ein Bild mit 2 Füßen mit roten Socken „…ihr passt zusammen wie Patt und Patterchen“ Symbol: Kerze „…eine Kerze anzünden und immer an die Seminargruppe denken“ © ISL e.V.

6. Zusammenfassung wir Trainerinnen als „Peers“, zeigen nicht das Klischee von Menschen mit Behinderungen wichtige Entwicklungen auf unterschiedlichen Ebenen: persönlich; gesellschaftlich-politisch Empowerment als Basis für ein selbstbestimmtes Leben © ISL e.V.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit © ISL e.V.