1 Freie Software und Open Source Software Seminar Wissen in der modernen Gesellschaft im SS 2009 bei Prof. Dr. Hans-Gert Gräbe Universität Leipzig Referent:

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 Präsentation transkript:

1 Freie Software und Open Source Software Seminar Wissen in der modernen Gesellschaft im SS 2009 bei Prof. Dr. Hans-Gert Gräbe Universität Leipzig Referent: Alexander Lust

2 Freie Software oder Open-Source-Software? ● Open Source ist eine Palette von Lizenzen für Software, deren Quelltext öffentlich zugänglich ist und durch die Lizenz Weiterentwicklungen fördert. ● Open-Source-Software steht unter einer von der Open Source Initiative (OSI)anerkannten Lizenz.

3 Freie Software oder Open-Source-Software? Freie Software nach Richard Stallman: 1. Freiheit: Die Freiheit, ein Programm für jeden Zweck einsetzen zu dürfen. 2. Freiheit: Die Freiheit, untersuchen zu dürfen, wie ein Programm funktioniert, und es den eigenen Bedürfnissen anzupassen. 3. Freiheit: Die Freiheit, Kopien für andere machen zu dürfen. 4. Freiheit: Die Freiheit, das Programm verbessern zu dürfen und diese Verbesserungen zum allgemeinen Wohl zugänglich zu machen.

4 Open Source Initiative (OSI) ● 1997 Die Kathedrale und der Basar von Eric Steven Raymond ● Freigabe von Quelltext des nicht mehr verwertbaren Netscape Navigators (später Mozilla) ● Treffen am 3. Februar 1998 in Palo Alto, California ● Gründung der OSI ● Entstehung des Open-Source-Konzeptes ● 1999 überarbeitet Eric Raymond seinen Artikel und ersetzt darin die Worte Free Software durch Open Source.

5 Kritik der „veralterten Ideologie“ „Verbindung des Linux-Betriebssystemkernels mit Stallman's GNU-System wurde nach und nach auch für den Einsatz in Unternehmen brauchbar. Jedoch stellte Stallman Open Source auf eine Weise dar, welche die Akzeptanz der Werte gewisser Freiheiten a priori voraussetzte. Stallman ist Programmierer, und er entschied sich daher für eine philosophische Darstellung, die Programmierer ansprach. Geschäftsleute hingegen sind Pragmatiker und lassen sich von wirtschaftlichen Vorteilen beeindrucken. Da die Art seiner Darstellung Stallmans Zielgruppe von vorneherein begrenzte, hatte seine Kampagne nicht die wirtschaftliche Schlagkraft, die sich heute abzeichnet.“ Bruce Perens

7 Bruce Perens: solide wirtschaftliche Grundlage ● Erfolgreich sein wie Microsoft ● Neue Peer-to-Peer-Beziehung zwischen Geschäftskunden von Softwareprodukten ● Der sekundäre ökonomische Einfluss der Menschen und Unternehmen ist größer ● IT-Technologie ist Gebrauchstechnologie ● Es gibt zwei grundlegende Arten Kosten verursachender Gebrauchs- technologien: ● differenzierende und nicht differenzierende

8 Modelle der Softwareentwicklung ● Entwicklung für den Vertrieb ● firmeninterne und Auftragsentwicklung ● Kollaboration ohne Open-Source-Lizenzierung (pay-for-say- Prinzip) ● Open Source Diese Methoden unterscheiden sich in: ● ihrer Kostenverteilung ● ihrer Risikoverteilung ● ihrer Effizienz, mit der Geld in die Softwareentwicklung fließt und nicht in Gemeinkosten ● der Möglichkeit, andere von der Nutzung der Software auszuschließen

9 Open-Source-Akteure Die Open-Source-Akteure können folgendermaßen kategorisiert werden: ● Freiwillig Mitwirkende ● Anbieter von Linux-Distributionen ● Unternehmen mit nur einem Open-Source-Programm in ihrem Hauptprodukt ● Modell der gemischten Lizenzierung: Open Source und proprietär ● Ein zentrales Open-Source-Programm in Verbindung mit proprietären Software- Accessoires ● Reines Open-Source-Modell mit den dazugehörigen Serviceleistungen ● Unternehmen, denen Open-Source-Software den Verkauf von Hardware und Lösungen ermöglicht ● Endanwender-orientierte Unternehmen und deren Auftragnehmer ● Dienstleistungsunternehmen ● Staatliche Institutionen und Verwaltungen ● Akademiker und Wissenschaftler

10 Produktmarketing bei Open Source ● mit einem Unternehmen vergleichbar ● keine zentrale Planungsinstanz ● Zufallsbewegungen in einem darwinistischen Prozess ● modularer Aufbau von Softwareprodukten

11 Finanzierung ● direkt oder indirekt aus den Budgets der Unternehmen ● nicht von dem Hersteller ● minimale Risiken für Unternehmen ● höhere Qualität und bessere Kontrolle über ihre Software

12 Bezeichnung „Open-Source“ Begründung der neuen Bezeichnung: ● Betonung der Überlegenheit des Entwicklungsprozesses (The Cathedral and the Bazaar von Eric Steven Raymond) ● keine Missinterpretation des Wortes frei (engl. free) ● keine Assoziation mit der GNU-GPL ● keine Mehrdeutigkeit Probleme mit der Bezeichnung „Freie Software“: ● Assoziation mit den Lizenzen der FSF (GNU-GPL, GNU LGPL und GNU FDL) ● Missinterpretation des Wortes frei (engl. free)

13 Stallman‘s Gegenargumente Probleme mit dem Begriff „Open Source“: ● schwer verständlich ● Angst vor Freiheit ● Missverständnisse Vorteile des Begriffs „Freie Software“: ● leichter verständlich ● schwieriger zu missbrauchen ● wohldefiniert ● zusätzliche Werte ● Freiheit

14 Stallman‘s Gegenargumente „Wir sind unterschiedlicher Meinung, was die Grundsätze betrifft, aber bei den praktischen Empfehlungen stimmen wir mehr oder weniger überein. Deshalb können wir bei vielen konkreten Projekten zusammenarbeiten und tun dies auch. Wir halten die Open-Source-Bewegung nicht für einen Feind. Der Feind heißt proprietäre Software.“ Richard Stallman